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Ich betrete ja aufgrund meiner cineastischen Defizite nur recht selten das Kino-Forum – auch wenn ich den einen oder anderen Film(klassiker) sehr schätze. Da zwei Stanley Kubrick-Filme in meiner persönlichen Top 10 rangieren („2001“ und „Clockwork Orange“) „verirrte“ ich mich interessehalber in diesen Thread.
In der Tat kann ich Napoleon Dynamites‘ (harsche) Kritik an „Full Metal Jacket“ zu einem guten Stück weit teilen, da mir bereits beim damaligen Kinobesuch besonders die Darstellung im zweiten Teil des Filmes (im Kriegsschauplatz Vietnam) überzogen und klischeehaft vorkam (Mannmann, jeder GI ein supercooler Typ mit lässigem Spruch auf den Lippen in einem wie von => Hollywood durchdesigntem Krieg – ich persönlich hätte mir vor Angst in die Hosen geschissen – wie so viele andere in der Realität wohl auch…). Natürlich arbeitete Kubrick mit dem simplen Stilmittel der zynischen Übertreibung (und prangerte damit mit einer Art Vorschlaghammermentalität plakativ an…). Aber er hätte ein wenig auf das Niveau achten können. Zum Glück bekommt „Full Metal Jacket“ zum Ende hin (Scharfschützensequenz) nochmals die Kurve. Wenn auch nicht brillant. Einzig die erste Hälfte des Filmes (Ausbildungscamp) besticht mit einer Dichte an Information mittels symbolträchtigen Bildern und – nunja – Dialogen, die allerdings meines Erachtens mit der Zeit und wachsender Penetranz die Intelligenz des Zuschauers unterfordern. Natürlich aber auch hier: bewusst gewähltes Stilmittel – keine Frage.
Immerhin aufgrund der ersten Filmhälfte ein recht ungewöhnlicher (und tatsächlich über weite Strecken statischer) Anti-Kriegsfilm. Aber mehr als *** zücke ich für „Full Metal Jacket“ nicht.
Ansonsten:
Spartacus ***1/2
Dr. Strangelove ****
2001 – Space Odyssee *****
A Clockwork Orange *****
Shining ***1/2
Irgendwo wurde in diesem Thread S. Kubricks visionäre Gabe im Bezug auf „Clockwork Orange“ gelobt. Dieses Lob gebührt eigentlich dem Schriftsteller Anthony Burgess, dem Autor des gleichnamigen Buches. Er vermochte nämlich noch viel intensiver, detaillierter, intelligenter und nachvollziehbarer diese beklemmende Zukunftsvision zu erzählen. Wer bisher nur die filmische Umsetzung kennt, dem empfehle ich die Lektüre des Buches. Vor allem das Ende dürfte den Leser sehr überraschen.
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad