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kramerDas mag auf Tilt und The Drift ja noch zutreffen, aber wie man Bish Bosch in erster Linie aufgrund der „düsteren Atmosphäre“ schätzen kann, erschließt sich mir nicht. Dazu ist das Album in dieser Hinsicht doch viel zu karg.
Wie empfindest du die Atmosphäre der Platte denn stattdessen? Beispiel Epizootics!: Es ist creepy, eindringlich, „haunting“, die Dramaturgie steigert das im Verlauf des Stückes immer mehr. Wenn man sich darin fallen lässt, ist das Ergebnis ein unwohles Gefühl in der Magengegend (Achtung, unglaublich originelle Wortwitz-Gelegenheit für Walker-Gegner!), und genau das meine ich.
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WerbungMick67Aus der Aussage wird deutlich, daß man sich mit Scott Walker eigentlich nur beschäftigen sollte, wenn man auch Interesse an seiner Person hat. Da ich mich zu allererst für die Musik eines Künstlers interessiere und dann vielleicht für den Musiker, überlasse ich Hr. Walker lieber sich selbst und seiner hart arbeitenden Hörerschaft, unabhängig davon, daß sie mir seine Stimme, ähnlich wie songbird, tierisch auf die Nüsse geht.
Unkomplizierter und einfacher wärs dabei geblieben, wenn Du eingestanden hättest, lebenslänglich nichts sonst als ein ROLLING STONES-fan geblieben zu sein. Denn damit hätte es sich an sich erledigt .;-)
Also muss man Dir wohl neuerdings eins auf >Deine Nuss< geben, um Dir klar zu machen, dass Dich die Musik Scott Walkers schlicht und offensichtlich überfordert. Das könnte am Ende einer 'ROLLING STONES-fan-DEMENZ' zugrunde liegen, die musikwissenschaftlich womöglich neu erforscht werden müsste:roll:
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Satiee, lass bitte in Zukunft solche Bemerkungen:
Satiee
Also muss man Dir wohl neuerdings eins auf >Deine Nuss< geben, um Dir klar zu machen, dass Dich die Musik Scott Walkers schlicht und offensichtlich überfordert. Das könnte am Ende einer 'ROLLING STONES-fan-DEMENZ' zugrunde liegen, die musikwissenschaftlich womöglich neu erforscht werden müsste:roll:
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A Kiss in the DreamhouseNapoleon DynamiteSatiee, lass bitte in Zukunft solche Bemerkungen:
Sorry, aber solche humorlos und auch noch napoleonische Verwarnung verstehe ich hier absolut nicht im Kontext zu @mick67s geduldeter Provokationen gegen Wertschätzer bzw. der Hörerschaft Scott Walkers (!) :
(Zitat)
„Da ich mich zu allererst für die Musik eines Künstlers interessiere und dann vielleicht für den Musiker, überlasse ich Hr. Walker lieber sich selbst und seiner hart arbeitenden Hörerschaft, unabhängig davon, daß sie mir seine Stimme, ähnlich wie songbird, tierisch auf die Nüsse geht.“Wer sorgt hier eigentlich noch dafür, welche Tassen im Schrank bleiben sollten ??
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kramerVielmehr ist das doch so zu verstehen, dass Walker Platten wie Bish Bosch in erster Linie für sich selbst macht – ohne Rücksicht auf ein potentielles Publikum und damit automatisch eher Leute anspricht, die in bestimmten Bereichen ähnlich gepolt sind wie er selbst.
Das wäre für mich die vollständige Erklärung, warum ich mich, trotz zahlreicher Versuche, an „The Drift“ so gar nicht annähren konnte. Die war für mich hermetisch abgeriegelt.
Diesmal aber war es im Studio ja lebhafter und Scott Walker hat ohne Frage ein paar Einflüsse verarbeitet (oder auch „zugelassen“), die „Bish Bosch“ durchlässiger machen. Keine Ahnung, ob er das im Hinterkopf hatte, wohl eher nicht. Aber diesmal fühlen sich sicher mehr Menschen eingeladen.--
@ Satiee
In Micks Post ist aber keine Beleidigung enthalten. Natürlich eine kleine Spitze „hart arbeitende Hörerschaft“ und eine unverblümte Einschätzung der Wirkung der Stimme des „späten“ Scott Walker auf Mick67 („auf die Nüsse gehen“).
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollDie Frage ist doch wirklich: Warum sollte man sich Musik erarbeiten? Damit zu dem kleinen Kreis von Bewunderen solcher Esoterikklängen gehört? Versteht mich nicht falsch, höre dieses eine Stück sogar manchmal ganz gerne. Denn: Die Musik ist (wie schon vorher bemerkt) ja eigentlich in den Einzelteilen gar nicht so verstörend, wie immer gesagt wird. Nur das gefühlt wahllose kombinieren dieser verschiedenen Mikroriffs, Unrhythmen, Furz- und Säbelgeräuschen macht den Wahnsinn aus. Und die Stimme polarisiert natürlich enorm. Sehr künstlich, sehr angestrengt – das goutiert nicht jeder.
Habe auf jeden Fall erfahren, dass man der Musik näher kommen kann, wenn man sie als das sieht, was sie anscheinen ist: Kunstkacke – und das ist POSITIV gemeint. Es ist völlig verkapselte Esoterikkunst, die auf das erste Ohr sicherlich nur für den Künstler selbst Sinn macht. Und wenn man Zeit und Muße hat, kann man sich auf diesen Kosmos einlassen und vielleicht auch irgendeinen Mehrwert daraus ziehen. Insofern macht er früher hier geäußerte Gedanke, dass Kunst erst durch die Beschäftigung mit selbiger entsteht auch wieder Sinn.
Abschließend möchte ich deshalb sagen: Kunst (und damit auch Bish Bosh und Co.) ist nicht per se gut oder schlecht, sondern vor allem eins: Kunst. Der Rest sind Nuanacen und Eitelkeiten.
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Do you believe in Rock n Roll?SatieeSorry, aber solche humorlose Verwarnung verstehe ich hier absolut nicht im Kontext zu
@mick67s Provokationen gegen Wertschätzer bzw. der Hörerschaft Scott Walkers (!) :
(Zitat)
„Da ich mich zu allererst für die Musik eines Künstlers interessiere und dann vielleicht für den Musiker, überlasse ich Hr. Walker lieber sich selbst und seiner hart arbeitenden Hörerschaft, unabhängig davon, daß sie mir seine Stimme, ähnlich wie songbird, tierisch auf die Nüsse geht.“Provokation hin, Humorlosigkeit her: Du willst doch sicherlich auch nicht, dass man anhand deines oftmals wirren Gekritzels Mutmaßungen über deine Geistesverfassung macht. Wenn Mick67 die Stimme von Scott Almighty abstößt, ist das eben sein Verlust, aber auch sein Recht.
captain kiddDie Frage ist doch wirklich: Warum sollte man sich Musik erarbeiten? Damit man zu dem kleinen Kreis von Bewunderen solcher Esoterikklängen gehört?
Nein, Kunst erarbeitet man für sich selber. Weil sie emotional und intellektuell Vibes freisetzen kann, von denen man zuvor nicht den blassesten Schimmer hatte.
captain kiddHabe auf jeden Fall erfahren, dass man der Musik näher kommen kann, wenn man sie als das sieht, was sie anscheinen ist: Kunstkacke – und das ist POSITIV gemeint. Es ist völlig verkapselte Esoterikkunst, die auf das erste Ohr sicherlich nur für den Künstler selbst Sinn macht. Und wenn man Zeit und Muße hat, kann man sich auf diesen Kosmos einlassen und vielleicht auch irgendeinen Mehrwert daraus ziehen. Insofern macht er früher hier geäußerte Gedanke, dass Kunst erst durch die Beschäftigung mit selbiger entsteht auch wieder Sinn.
Sind Thomas Pynchon, Captain Beefheart, Franz Kline oder Matthew Barney für dich auch Kunstkacke und verkapselte Esoterikkunst?
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A Kiss in the DreamhouseNapoleon DynamiteProvokation hin, Humorlosigkeit her: Du willst doch sicherlich auch nicht, dass man anhand deines wirren Gekritzels Mutmaßungen über deine Geistesverfassung macht. Wenn Mick67 die Stimme von Scott Almighty abstößt, ist das eben sein Verlust.
Nein, Kunst erarbeitet man für sich selber. Weil sie emotional und intellektuell Vibes freisetzen kann, von denen man zuvor nicht den blassesten Schimmer hatte.:bier: ich stosse hiermit auf Dein wirres Gegengekritzel an;-)
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Napoleon DynamiteNein, Kunst erarbeitet man für sich selber. Weil sie emotional und intellektuell Vibes freisetzen kann, von denen man zuvor nicht den blassesten Schimmer hatte.
Guter Punkt. Und wie sucht man sich DIE Kunst aus, die wert scheint, sich weiter mit ihr zu beschäftigen? Ich meine, etwa ein mal im Monat klicke ich mich bei Rateyourmusic durch Myriaden an Alben, auf der Suche nach diesem einen neuen geilen Klang. Manchmal findet man etwas, beschäftigt sich weiter damit – meistens findet man jedoch nichts. Aber vielleicht ist das ja der anderen Musik gegenüber „ungerecht“? Verstehst du, was ich meine? Ich glaube, dass so ein Phänomen wie Walker durch die ganze (oftmals bis zur Anbetung reichende) Kritikerliebe einen gewissen Vorteil hat. So nach dem Motto: Alle maßgeblicher Kritiker lieben den, dann MUSS der ja gut sein.
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Do you believe in Rock n Roll?Napoleon DynamiteSind Thomas Pynchon, Captain Beefheart, Franz Kline oder Matthew Barney für dich auch Kunstkacke und verkapselte Esoterikkunst?
Kenn ich alle nicht, sorry. Also Beefheart nur so vom Weghören und Pynchon im Zusammenhang mit Foster Wallace… Hab’s aber auch nicht so mit bildender Kunst. Da finde ich null Bezug zu. Würde mir IMMER lieber einen Baum anschauen, als jemanden der sich mit Zuckersirup einreibt und dann Federn über sich ausschüttet. Ich weiß, dass macht mich zu einem schlechten Menschen…
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Do you believe in Rock n Roll?@ Captain Kidd
Wie kommst du eigentlich mit den zum Teil ordentlich verschwurbelten Lyrics von Dylan klar?
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
captain kiddIch glaube, dass so ein Phänomen wie Walker durch die ganze (oftmals bis zur Anbetung reichende) Kritikerliebe einen gewissen Vorteil hat. So nach dem Motto: Alle maßgeblicher Kritiker lieben den, dann MUSS der ja gut sein.
Ist bei Dylan doch nicht anders.
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Mozza@ Captain Kidd
Wie kommst du eigentlich mit den zum Teil ordentlich verschwurbelten Lyrics von Dylan klar?
Dylan höre ich vor allem musikalisch. Die Texte sehe ich als passendes Beiwerk, ich halte Dylan jedoch vor allem für einen Musiker – anders als zum Beispiel Cohen. Das ist eher ein Romancier, der manchmal seine Texte auch vertont. Dylan ist für mich durc und durch Musiker.
Seine Texte habe sich ja im Laufe der Zeit sehr gewandelt. Einige Phasen waren dabei nur schwer zu „verstehen“ – vielleicht sogar gar nicht. Und doch meine ich, diese Texte zu verstehen. Auf einer Gefühlsebene. Sowas wie „Visions of Johanna“ zum Beispiel. Mehr als „We sit here stranded, though we’re all doin’ our best to deny it“ muss man da ja gar nicht „verstehen“. Diese Napoleon-Phase von Dylan funktioniert für mich komplett über das Unterbewusstsein. Spätere Sachen treffen einen dann natürlich direkter. TOOM zum Beispiel hat ganz wunderbare und direkte Texte über das Altern und den Tod. Aber vor allem fasziniert mich auch hier die Musik, der Vortrag als solcher. Ich meine „It’s not dark yet but it’s getting there“ – du spürst einfach, was er meint in diesem Moment, auch wenn du es vielleicht nicht in Worte fassen kannst. DAS ist für mich die Kusnt von Dylan, die ihm auch zu dem größten Künstler aller Zeiten für mich macht.
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Do you believe in Rock n Roll?kramerIst bei Dylan doch nicht anders.
Klar, das stimmt. Aber ich für meinen Teil kann selbst bei Dylan sagen: Was nen scheiß Album. Und diese Distanz vermisse ich dann doch manchmal bei solchen Esoterikkünstlern wie Walker und Co. Da scheint das Kunstwerk immer großartig zu sein und wenn man es noch nicht mag, wird eben nachgearbeitet, bevor man einfach mal sagt: Man, da hat der gute Scott aber mal Schrott abgeliefert.
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Do you believe in Rock n Roll? -
Schlagwörter: Scott Walker
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