Re: SCOTT WALKER – Bish Bosch

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captain-kidd

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Die Frage ist doch wirklich: Warum sollte man sich Musik erarbeiten? Damit zu dem kleinen Kreis von Bewunderen solcher Esoterikklängen gehört? Versteht mich nicht falsch, höre dieses eine Stück sogar manchmal ganz gerne. Denn: Die Musik ist (wie schon vorher bemerkt) ja eigentlich in den Einzelteilen gar nicht so verstörend, wie immer gesagt wird. Nur das gefühlt wahllose kombinieren dieser verschiedenen Mikroriffs, Unrhythmen, Furz- und Säbelgeräuschen macht den Wahnsinn aus. Und die Stimme polarisiert natürlich enorm. Sehr künstlich, sehr angestrengt – das goutiert nicht jeder.

Habe auf jeden Fall erfahren, dass man der Musik näher kommen kann, wenn man sie als das sieht, was sie anscheinen ist: Kunstkacke – und das ist POSITIV gemeint. Es ist völlig verkapselte Esoterikkunst, die auf das erste Ohr sicherlich nur für den Künstler selbst Sinn macht. Und wenn man Zeit und Muße hat, kann man sich auf diesen Kosmos einlassen und vielleicht auch irgendeinen Mehrwert daraus ziehen. Insofern macht er früher hier geäußerte Gedanke, dass Kunst erst durch die Beschäftigung mit selbiger entsteht auch wieder Sinn.

Abschließend möchte ich deshalb sagen: Kunst (und damit auch Bish Bosh und Co.) ist nicht per se gut oder schlecht, sondern vor allem eins: Kunst. Der Rest sind Nuanacen und Eitelkeiten.

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