Startseite › Foren › An die Redaktion: Kritik, Fragen, Korrekturen › Das aktuelle Heft: Lob und Tadel › ROLLING STONE August 2011
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AutorBeiträge
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@tolo
Ich denke, dass wir einen Konsens gefunden haben.--
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ich habe gerade alte Heft-Threads aus dem Jahr 2004 gelesen, und das war wirklich lustig und erhellend: Es stimmt gar nicht, dass der RS nicht mehr ist, was er mal war – der RS war offenbar überhaupt noch nie, was er mal war! Die Kritik damals war jedenfalls etwas die gleiche wie heute, vorgebracht zum Teil von denselben Leuten.
Markanter Unterschied allerdings: Während heutzutage die Redaktion auf jede noch so ruppige Ahnungslosigkeitsunterstellung, Haltungslosigkeitsanprangerung, Qualitätsverfallsdiagnostik oder Abokündigungsdrohung, die aus Leser- und Nichtleserreihen im Forum vorgebracht wird, mit vorbildlicher Dienstleister-Höflichkeit reagiert (um nicht zu sagen: mit der professionell unerschütterlichen Geduld gut ausgebildeten Anstaltspersonals), hat früher Arne Wilander auf Kritik ganz toll angepisst mit virtuoser Publikums-, sprich Kundenbeschimpfung geantwortet, was natürlich deutlich unterhaltsamer war. Könnte man das nicht wieder einführen?
Den aktuellen RS finde ich ganz okay!
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nail75Darauf bin ich auch sehr gespannt!
Der Rolling Stone schreibt über Rockmusik-Kultur in der DDR? ich glaub nicht, dass der das wirklich kann.;-)
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DJ = Datei-JockeywernerDass dem nicht so ist, beweist das Diskussionsinteresse hier im Thread. Und mit so unprofundem, in den Raum gestellten Zeug („langweilig“) machst du hier auch keine Punkte. Irgendeinen Quatsch posten, der mit nichts unterlegt ist, kann schließlich jeder. ALso: Überflüssig.
Ich finde halt das feuilletonistisch seicht abgearbeite Themenspektrum im wesentlichen langweilig. Der Phil Ochs Artikel reisst das auch nicht mehr raus. Beispiele gefällig:
Mauer & Musik: Da wird im Vorspann angekündigt, das man im Mauer-Special der Frage nachgehen will, was die Mauer für die Popmusik bedeutete. Liest sich interessant, aber was kommt dann:
U2: So, so, da gab es also Beziehungsprobleme und dann hat man so eine düstere Platte gemacht.
Bowie war auch in Berlin. Und die haben sogar Drogen genommen, aber nicht im Studio. Der Bericht liest sich wie jeder Vorstadtjournalbericht, wenn Dylan kommt, voller tausendmal gehörter Neuigkeiten
Grenz-Artist: Toll, der Typ kannte Bargeld, Cave und Co. und dann hat er mit irgendwelchen Vorlagen irgendwelche Bilder gemacht. War echt interessant zu erfahren
Campino Mission: Der Höhepunkt der Erleuchtung kommt dann, wenn detailliert und fundiert, mit deinen Worten „profund“, konstatiert wird: „Berlin ist heute die letzte Bastion freien Denkens in Europa“. Sowas ist mit langweilig noch nett umschrieben.Grüne Revolution: Sowas liest man in Spiegel und Co. alle 2 Wochen, beliebig herumschwadroniert und deswegen langweilig.
Horrorfilme: Hätte ich jetzt nicht gedacht, dass die Innovationen im Genre von den Filmen mit den kleinen Budgets ausgehen.
Leinwand: da wird ernsthaft so ein uninteressanter Film wie Cars 2 mit 3,5 Sternen bedacht. Das macht die Filmzeitung bei Macces auch nicht anders und ich finde das langweilig.--
...falling faintly through the universe...Wo ist werner? :teufel:
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Danke, @nerea.
Habe gestern abend den Stone gelesen (nachdem ich mir wg. der seitenlangen Diskussionen hier gerade über das Mauer- und Phil-Ochs-Special eine eigene Meinung bilden wollte) und habe bzgl. des Mauer-Specials ganz ähnliches gedacht wie Du. Der U2-Artikel scheint mir eher Vorabpromo für das Re-Issue von „Achtung Baby“.
Laut gelacht hab ich als ich las daß dem armen Bono die damalige Scheidung seines Bandkollegen The Edge ganz schlimm traurig gemacht hat und daß es auch innerhalb der Band und im Umfeld „rumorte“ – „…und trotzdem mußte ich weiterarbeiten.“ Ja EI der Daus, daß arme Bonolein.
Es soll Menschen geben denen weitaus schlimmeres widerfährt und die in einem weitaus unangenehmeren Job jeden Tag „trotzdem weiterarbeiten“ müssen.
Die Polemik über die Grünen liest sich wie schnell hingerotztes Geschreibsel mit wohlkalkulierten Provokationsversuchen; langweilig, austauschbar und überflüssig.
J. Hentschels „I.M. Rock“-Artikel ist hingegen lesenswert und informativ.--
And In The End The Love You Take Is Equal To The Love You MakeBblieveDer U2-Artikel scheint mir eher Vorabpromo für das Re-Issue von „Achtung Baby“.
Der RS ist (v.a.) eine Musikzeitschrift und berichtet nun mal über neue Platten und aufgemotzte Re-issues. Das ist normal, genau wie Auto-Motor-Sport über den neuen Dreier schreibt und Computer-Bild über das neue I-pad und was weiß ich. Genauso normal ist, daß parallel Werbung dafür geschaltet wird.
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~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~Hotblack DesiatoDer RS ist (v.a.) eine Musikzeitschrift und berichtet nun mal über neue Platten und aufgemotzte Re-issues. Das ist normal, genau wie Auto-Motor-Sport über den neuen Dreier schreibt und Computer-Bild über das neue I-pad und was weiß ich. Genauso normal ist, daß parallel Werbung dafür geschaltet wird.
Geht es dort dann auch überproportional um Autos aus den fünfziger und sechziger Jahren bzw. um die erste Computergeneration, und wird dort auch an jedem erstbesten Gedenktag alles erneut durchgekaut?
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tolomoquinkolomGeht es dort dann auch überproportional um Autos aus den fünfziger und sechziger Jahren bzw. um die erste Computergeneration, und wird dort auch an jedem erstbesten Gedenktag alles erneut durchgekaut?
Obwohl das aktuelle Heft fraglos besser ist, als das davor fällt die Abwesenheit von interessanter aktueller Musik negativ auf – bis auf die Rezensionen natürlich. Dabei gäbe es in diesem Jahr wirklich genug darüber zu schreiben, zumal es sich in vielen Fällen um Musik handelt, die auch den klassischen Rolling Stone-Leser ansprechen könnte. Insofern kann ich diese Kritik durchaus nachvollziehen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.tolomoquinkolomGeht es dort dann auch überproportional um Autos aus den fünfziger und sechziger Jahren bzw. um die erste Computergeneration, und wird dort auch an jedem erstbesten Gedenktag alles erneut durchgekaut?
Dafür gibt es z.B. ‚Motor Klassik‘, Zeitschriften, die im Gegensatz zum RS an jeder Tanke liegen.
Habe den RS nicht gelesen, aber das Thema U2 / Achtung Baby zu Wendezeiten in Berlin, kann man doch machen. Kann man auch blöd finden. Nur dieses Kommerz-Gezeter kann ich nicht mehr hören.
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~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~Zu den Beiträgen zum Thema Mauer-Berlin lässt sich sagen, dass vieles leider nur angerissen wird, dass um wirklich hineingezogen zu werden es wesentlich mehr Raum bedurft hätte. Nur ein Beispiel: das exzellente Interview mit Blixa Bargeld hätte durchaus mehr als eine halbe Seite verdient gehabt; da wäre es sogar zu verschmerzen gewesen, wenn ausnahmsweise auf ein Photo verzichtet worden wäre.
Der “I-am-Rock”-Beitrag von Jo Henschel ist großartig; da möchte man am liebsten immer weiterlesen. Ein sehr interessanter Themenaspekt und darüber hinaus toll geschrieben. In Sternen: *****. Besonders geschmunzelt über ehemals real existierende Grotesken, die wahrscheinlich nur aus der Rückschau komischen Passagen wie jene vom Ende der Klaus Renft Combo (die wegen musikalischer Differenzen mit Erich Honecker vom Leipziger Rat für Kultur für aufgelöst erklärt wurde) und der fast schon verfilmungswürdige Slapstick-Charakter, der sich aus dem Umstand ergibt, dass sich innerhalb der Band Karussell wohl gleich zwei IMs gegenseitig bespitzelten, ohne von der identischen Nebentätigkeit des jeweils anderen zu wissen.
Die aufgeplusterte Werbemaßnahme für den zweiten Aufguss eines Albums einer nicht mehr besonders relevanten Musikcombo ist nicht so gelungen, wird ihre Daseinsberechtigung aber sicher erfüllen. Die überzelebrierte Hintergrundberichterstattung zur Entstehung dieses Albums sind arg pathetisch geraten; das neu entfachte aufgeregte Gezirpe ist nicht nachvollziehbar. Gewiss, das Album ACHTUNG BABY mag für die irische Band U2 selbst eine zentrale Wichtigkeit haben (vielleicht hat es die Band sogar vor dem Auseinanderbrechen gerettet), der Musik kann man diese Bedeutung nicht attestieren.
P.S.: Ach ja. Wie immer bei einer Ausgabe mit Rare-Trax-CD-Beilage meine anhaltende Verwunderung ob der katzentischartigen redaktionellen Begleitung im Heft. Die wiedereinmal ganz vorzügliche CD-Zusammenstellung (diesmal Shoegaze & Dream Pop) möge doch als Reihe endlich einer Doppelseite für würdig erachtet werden. Sie hätte es verdient. Falls ich einmal der zuständigen Fee für solche Angelegenheiten begegne, werde ich mir dies wünschen.
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tolomoquinkolom
Die aufgeplusterte Werbemaßnahme für den zweiten Aufguss eines Albums einer nicht mehr besonders relevanten Musikcombo ist nicht so gelungen, wird ihre Daseinsberechtigung aber sicher erfüllen.Nun ja, was soll man bei einer Band, die quasi ein Synonym für Pathos ist, auch anderes erwarten. Mag ja sein, dass sie heute nicht mehr so relevant ist, damals war sie es aber. Den Vorwurf, der Artikel sei nur eine Werbemaßnahme, halte ich mittlerweile für ziemlich ermüdend. Demzufolge müsste das Heft ja zum größten Teil aus Werbung bestehen.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Warum sollte man außerdem nicht für etwas werben, was man mit gutem Gewissen unterstützen kann? Der Einfluss von Journalisten/Musikkritikern auf das Kaufverhalten wird ja sowieso chronisch überschätzt.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.tolomoquinkolomZu den Beiträgen zum Thema Mauer-Berlin lässt sich sagen, dass vieles leider nur angerissen wird, dass um wirklich hineingezogen zu werden es wesentlich mehr Raum bedurft hätte. Nur ein Beispiel: das exzellente Interview mit Blixa Bargeld hätte durchaus mehr als eine halbe Seite verdient gehabt; da wäre es sogar zu verschmerzen gewesen, wenn ausnahmsweise auf ein Photo verzichtet worden wäre. .
Leider war der Platz wirklich ein bisschen knapp. Aber: Das komplette Bargeld-Interview wird in den nächsten Tagen online nachgereicht.
tolomoquinkolom Die aufgeplusterte Werbemaßnahme für den zweiten Aufguss eines Albums einer nicht mehr besonders relevanten Musikcombo ist nicht so gelungen, wird ihre Daseinsberechtigung aber sicher erfüllen. Die überzelebrierte Hintergrundberichterstattung zur Entstehung dieses Albums sind arg pathetisch geraten; das neu entfachte aufgeregte Gezirpe ist nicht nachvollziehbar. Gewiss, das Album ACHTUNG BABY mag für die irische Band U2 selbst eine zentrale Wichtigkeit haben (vielleicht hat es die Band sogar vor dem Auseinanderbrechen gerettet), der Musik kann man diese Bedeutung nicht attestieren.
Man mag von U2 halten, was man will und „Achtung Baby“ wichtig oder nicht wichtig finden. Eines ist der Artikel aber nicht: eine veröffentlichungsbegleitende Werbemaßnahme. Jubiläum und Neuveröffentlichung des Albums fallen in den Herbst, die Plattenfirma war alles andere als begeistert, dass wir jetzt berichtet haben, da sie den Artikel in der Tat gerne als „flankierende Maßnahme“ genutzt hätte. Was uns womöglich eine Anzeige gebracht hätte – auf die wir verzichtet haben, weil wir fanden, dass es ein schöner Aufmacher für die Strecke ist, weil es sich ja sozusagen um eine Geschichte vom Ende der Mauer handelt, die viel mit einem Neuanfang zu tun hat – bei der Band und in der Stadt, wo aufgenommen wurde.
tolomoquinkolom P.S.: Ach ja. Wie immer bei einer Ausgabe mit Rare-Trax-CD-Beilage meine anhaltende Verwunderung ob der katzentischartigen redaktionellen Begleitung im Heft. Die wiedereinmal ganz vorzügliche CD-Zusammenstellung (diesmal Shoegaze & Dream Pop) möge doch als Reihe endlich einer Doppelseite für würdig erachtet werden. Sie hätte es verdient. Falls ich einmal der zuständigen Fee für solche Angelegenheiten begegne, werde ich mir dies wünschen.
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Leider wurde die zweite Seite ja bereits vor Jahren gestrichen, da wir unter extremer chronischer Platznot leiden. Immerhin gibt es bei uns überhaupt noch eine redaktionelle Begleitung der Heft CDs, macht meines Wissens kein anderes deutsches Musikmagazin.
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tolomoquinkolom Gewiss, das Album ACHTUNG BABY mag für die irische Band U2 selbst eine zentrale Wichtigkeit haben (vielleicht hat es die Band sogar vor dem Auseinanderbrechen gerettet), der Musik kann man diese Bedeutung nicht attestieren.
Sorry, Blödsinn. Mann muss in blindem Bono-Hass nicht gleich jede Relevanz Von Band UND Musik zu jedweder Zeit absprechen. „Achtung Baby“ schlug damals ein, wie kaum etwas, hatte Hits, und zwar nicht nur im Mainstream verortet, sondern durchaus auch weit gefächert in allen Hörerschichten. Das muss einem nicht gefallen, anerkennen kann man es allemal.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt! -
Schlagwörter: DDR Rock Ranking, Morrissey = good guy, Neue Gründe für Abokündigung, Nirvana oder Oasis? U2, Pre-Release-Debatten, uralte Kulturtechniken im direkten Vergleich, Zwiebelfisch revisited
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