Rank Your Books (2011 edition)

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  • #7869007  | PERMALINK

    dougsahm
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    Registriert seit: 26.08.2002

    Beiträge: 17,863

    Update

    1. Steinfest, Heinrich – Gewitter über Pluto *****
    2. Steinfest, Heinrich – Ein sturer Hund *****
    3. Föhr, Andreas – Schafkopf *****
    4. Maurer, Jörg – Föhnlage *****
    5. Bronsky, Alina – Die schärfsten Gerichte der tartarischen Küche *****
    6. McFayden, Cody – Der Menschenmacher *****
    7. Jonquet, Thierry – Die Haut, in der ich wohne ****
    8. Klein, Stefan – Der Sinn des Gebens ****
    9. Nabokov, Vladimir – Lushins Verteidigung ****
    10. Franzen, Jonathan – Freiheit ****
    11. Coe, Jonathan – Die ungeheuerliche Einsamkeit des Maxwell Sim ****
    12. Steinfest, Heinrich – Der Umfang der Hölle ****
    13. Steinfest, Heinrich – Der Mann, der den Flug der Kugel kreuzte ****
    14. Irving, John – Letzte Nacht in Twisted River ****
    15. Hartmann, Kathrin – Ende der Märchenstunde ****
    16. Glavinic, Thomas – Carl Haffners Liebe zum Unentschieden ***
    17. Steinbeis, Maximilian – Schwarzes Wasser ***
    18. Silva, Daniel – Gotteskrieger ***
    19. Steinfest, Heinrich – Wo die Löwen weinen ***
    20. Raab, Thomas – Der Metzger geht fremd **
    21. Raab, Thomas – Der Metzger holt den Teufel **

    22. Gerwens & Schröger – Die Gurkenflieger **
    23. Gerwens & Schröger – Anpfiff in Kleinöd **
    24. Kronbichler, Susanne – Annas Entscheidung **
    25. Adler-Olsen, Jussi – Schändung **
    26. Stassi, Fabio – Die letzte Partie **
    27. Ridpath, Terry – Tödliche Aktien **
    28. Schneider, Hansjörg – Hunkeler macht Sachen **
    29. Brown, Dan – Das verlorene Symbol *
    30. Pratchett, Terry – Schöne Scheine *
    31. Hoeg, Peter – Die Kinder der Elefantenhüter *
    32. Gerwens & Schröger – Stille Post in Kleinöd *
    33. Lewis, Michael – Wall Street Poker *
    34. Heldt, Dora – Kein Wort zu Papa *

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    #7869009  | PERMALINK

    johannes_reiter

    Registriert seit: 08.02.2004

    Beiträge: 410

    TavisNichtmal Shakespeare: solide Theaterstücke, aber nicht herausragend, nein. David Mamet wird als Genie umjubelt. Wieso?

    Hi,

    was meinst Du mit „Nichtmal Shakespeare“? Versteh‘ ich nicht ganz, sorry. Wenn es nur um die Diskrepanz in den Bewertungen geht, kann ich folgende Erklärungsversuche anbieten:

    1. Von Mamet kenne ich nur „Race“, ansonsten nichts. Ich weiß also nicht, ob ich ihn für ein Genie halte. Dieses Stück habe ich in New York gesehen, was sicher hilft. Ich fand, dass er ein paar sehr kluge Fragen stellt. Außerdem trifft der schwarzen Humor genau meinen Geschmack. Anscheinend gilt „Race“ den Conaisseuren als „return to form“ nach mehreren eher enttäuschenden Stücken. Falls Du Dich mit Mamet auskennst, würde mich eine Einschätzung über die Dir bekannten Stücke sehr interessieren.

    2. Bezüglich Shakespeare sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen: Ich habe keines der von Dir genannten Stücke im Theater gesehen, kenne also nur die Textfassungen. Die habe ich in englisch gelesen via „Everyman’s Library: Comedies, Vol. 2“. „Much Ado About Nothing“ habe ich z.B. nachdem ich es gelesen habe in London gesehen. Ich bilde mir ein, dass mein Englisch, zumindest wenn es um das Verstehen von Gelesenem geht, ziemlich gut ist. Dennoch ist das Shakespeare’sche Englisch natürlich eine Geschichte für sich, weshalb ich trotz der sehr guten Einführungen (die ich aufgrund der Spoiler immer nach den jeweiligen Stücken gelesen habe) von Tony Tanner (und auch dessen Fußnoten, bei denen ich aber das lückenlose Studium nach kurzer Zeit aufgab) vermutlich mehrere Pointen und Finessen nicht verstanden habe. Schließlich ist es halt auch so, dass der Shakespeare’sche Humor nicht immer dem meinen entspricht. Nachdem ich in London auch „Rosencrantz and Guildenstern Are Dead“ gesehen habe, wurden umgehend die „Tragedies, Vol. 1“ besorgt (Hamlet, Othello, King Lear, Macbeth), die mir wohl auch sehr viel besser als die Komödien gefallen werden. **** für „Merchant Of Venice“, „Twelfth Night“, und „Much Ado About Nothing“ sind eh sehr gut (vermutlich sind andere Werke dabei, die Du nicht mit **** bewerten würdest, weshalb dich der Kontrast erzürnt, so wie bei Mamet?). Wie siehst Du die Shakespearestücke im Ranking?

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    The basis of optimism is sheer terror. Oscar Wilde
    #7869011  | PERMALINK

    johannes_reiter

    Registriert seit: 08.02.2004

    Beiträge: 410

    Sorry, hab Dein Shakespeare-Ranking gerade gesehen. Am gröbsten liegen wir sicher bei „Measure For Measure“ auseinander. Lese da, von der gewohnten Sprachmächtigkeit abgesehen, nichts, was in die Nähe von * * * * * käme. Bei „As You Like It“ kann ich es noch eher verstehen. Vielleicht sollte ich eine Übersetzung lesen. Empfehlungen (es wird wohl mehrere geben)?

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    The basis of optimism is sheer terror. Oscar Wilde
    #7869013  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,398

    1. Albert Camus Der Fall (La chute/The fall)
    2. Vladimir Nabokov Durchsichtige Dinge (Transparent things)
    3. Joseph Roth Die Legende vom heiligen Trinker
    4. Don DeLillo Der Omegapunkt (Point omega)
    5. Stefan Zweig Schachnovelle
    6. Anton Čechov Die Möwe (Chayka/The seagull)
    7. Fjodor M. Dostojewski Die Sanfte (Кроткая/A gentle creature)
    8. Vladimir Nabokov König Dame Bube (Korol’-dama-valet;/King, queen, knave)
    9. Knut Hamsun Pan
    10. Jean-Paul Sartre Geschlossene Gesellschaft (Huis clos/No exit)
    11. Haruki Murakami Der Elefant verschwindet (Zō no shōmetsu/
    The elephant vanishes)

    12. Philip Roth Die Prager Orgie (The prague orgy)
    13. Thomas Bernhard Kälte: Ein Isolation
    14. José Saramago Eine Zeit ohne Tod (As intermitências da morte/Death with interruptions)
    15. Nikolai Gogol Der Mantel (Schinel/The overcoat)
    16. Colum McCann Wie alles in diesem Land (Everything in this country must)
    17. Charles Bukowski Die Ochsentour (Shakespeare never did this)
    18. José Saramago Die Geschichte von der unbekannten Insel (O Conto da Ilha Desconhecida/
    The tale of the unknown island)

    19. Nikolai Gogol Die Nase (Hoc/The nose)
    20. Charles Lewinsky Der A-Quotient
    21. Paul Auster Timbuktu
    22. Wäis Kiani Stirb, Susi!

    Außer Wertung:

    Jim Derogatis Hall of shame

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    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #7869015  | PERMALINK

    witek-dlugosz

    Registriert seit: 19.11.2010

    Beiträge: 5,114

    Irrlicht13. Thomas Bernhard Kälte: Ein Isolation

    Die drei vorangegangenen Bände kennst du auch?

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    #7869017  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,398

    Witek DłDie drei vorangegangenen Bände kennst du auch?

    Ich muss zugeben, dass die Befassung mit Bernhard eher eine Kurzschlussreaktion war. Ich hatte den Namen im Kopf (hatte mit der kürzlichen Diskussion allerdings nichts zu tun) und hab blind zugegriffen. Später ist mir dann erst aufgefallen, dass es sich um (s)eine Autobigraphie handelt, die in fünf Bände geteilt ist. Allerdings doch, der Roman – denn es ist ja wirklich einer – funktioniert auch blendend ohne vorheriges. Bernhard gibt ja viele Hinweise auf Vergangenheit und Zukunft und reist mit dem Leser in der Zeit – ich hab mich jedenfalls sehr gut in seine Lebensgeschichte eingefunden. Und ich werde natürlich die anderen Teile auch noch lesen.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #7869019  | PERMALINK

    witek-dlugosz

    Registriert seit: 19.11.2010

    Beiträge: 5,114

    Stimmt schon, Bernhard springt in den autobiographischen Texten auch hin und her. Aber es lohnt sich schon, sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Ich wünsche jedenfalls noch viel Spaß mit den weiteren Büchern. Ein Leben ohne Bernhard ist keins.

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    #7869021  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,398

    Witek DłAber es lohnt sich schon, sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

    Fortan dann, versprochen.

    Witek DłIch wünsche jedenfalls noch viel Spaß mit den weiteren Büchern. Ein Leben ohne Bernhard ist keins.

    Dankeschön. :-)

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #7869023  | PERMALINK

    witek-dlugosz

    Registriert seit: 19.11.2010

    Beiträge: 5,114

    IrrlichtFortan dann, versprochen.

    Fortan ist schwierig, „Kälte“ ist nämlich der chronologisch letzte Band. „Ein Kind“ erschien später, ist aber chronologisch gesehen der erste.

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    #7869025  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,398

    Witek DłFortan ist schwierig, „Kälte“ ist nämlich der chronologisch letzte Band. „Ein Kind“ erschien später, ist aber chronologisch gesehen der erste.

    Meinte auch mehr: Ich kann mit „Die Ursache“ von vorne beginnen.

    Oder anders: Wie nähert man sich denn nun, wenn alles derart ungeordnet ist? Wo ist der Anfang – wenn es denn einen direkten gibt? – wo ist der Schluss, unabhängig vom Erscheinungsjahr?

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #7869027  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    @irrlicht: Der ideale Einstieg ins Thomas-Bernhard-Universum wäre „Wittgensteins Neffe“, „Der Untergeher“ und „Alte Meister“. Eins von diesen dreien, da kannst du nichts falsch machen.

    Witek DłEin Leben ohne Bernhard ist keins.

    Exakt!

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    #7869029  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,398

    Werde wohl ohnehin nicht umhinkommen nach und nach durch das ganze Werk zu forsten, auch wenn es wieder erschlagend groß ist. Aber mich hat der Mann sehr neugierig gemacht. Und seine Sprache ist verblüffend – vollständig direkt, kaltwarm, introvertiert und doch von der ewigen Suche angetrieben; sehr faszinierend jedenfalls. Ich kann mich nicht erinnern, oft ein Buch derart schnell beendet zu haben. Auch Bernhard saugt, aber im positiven Sinne.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #7869031  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    IrrlichtGenau, gestern noch Kafka, heute Bernhard – heute hier und morgen dann halt wieder anders.

    Dummes Zeug! Was hat Kafka mit Bernhard zu tun? Und Bücher besterne ich garantiert nicht. Jedenfalls keine von Thomas Bernhard.

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    #7869033  | PERMALINK

    tavis

    Registriert seit: 07.08.2011

    Beiträge: 167

    Johannes_ReiterSorry, hab Dein Shakespeare-Ranking gerade gesehen. Am gröbsten liegen wir sicher bei „Measure For Measure“ auseinander. Lese da, von der gewohnten Sprachmächtigkeit abgesehen, nichts, was in die Nähe von * * * * * käme.

    Jeder hat, sosehr er Falstaff, Hamlet, Lear und Kleopatra verehren mag, ganz persönliche Lieblinge unter Shakespeares Dramen (oder sollte sie doch haben); die meinen sind Maß für Maß und Macbeth, Stücke, die mich mehr faszinieren als irgendein anderes literarisches Werk, jenes („Maß für Maß“) als Inbegriff des erhaben Ranzigen, dieses („Macbeth“) wegen seiner radikal ökonomischen Struktur. Das Wien des Lucio und des Bernardine und die Hölle Macbeths sind unübertreffliche Darstellungen menschlicher Gebrechlichkeit, der sexuellen Malaise in Maß für Maß, des Horrors der Fantasie vor sich selbst in Macbeth. Dass Maß für Maß zwar nach wie vor geschätzt, aber nicht wirklich populär ist, hat mit dem dort herrschenden Ton der Zeideutigkeit zu tun: wir wissen nie genau, wie wir das Stück aufzufassen haben, und wenn wir schließlich zu der verrückten letzten Szene gelangen, sind wir vollends auf fassungsloses Staunen zurückgeworfen.
    Ich habe immer das Gefühl, als spuke bereits etwas von Jagos Geist in Maß für Maß. Die Vorläufer des europäischen Nihilismus im 19. Jahrhundert, den Nietzsche und Dostojewski predigten, sind Hamlet und Jago, Edmund und Macbeth. Aber Maß für Maß geht über die vier Tragödien noch hinaus und ist das wahrhafte Meisterwerk des Nihilismus.

    --

    #7869035  | PERMALINK

    witek-dlugosz

    Registriert seit: 19.11.2010

    Beiträge: 5,114

    IrrlichtOder anders: Wie nähert man sich denn nun, wenn alles derart ungeordnet ist? Wo ist der Anfang – wenn es denn einen direkten gibt? – wo ist der Schluss, unabhängig vom Erscheinungsjahr?

    An deiner Stelle würde ich jetzt mit „Ein Kind“ weiter machen, dann die drei weiteren autobiographischen Romane lesen und dann den ebenfalls weitgehend autobiographischen Text „Wittgensteins Neffe“, der viel später spielt.

    Grundsätzlich hast du mit der Autobiographie den richtigen Einstieg gewählt – sie greift Bernhards Hauptthemen auf und liefert gleichzeitig Einblicke in sein Leben, die für das Verständnis seines Werks sehr hilfreich sind – nicht zuletzt, weil er sie mit den typischen Stilmitteln präsentiert, weshalb man sie allerdings natürlich nicht als die reine Wahrheit über sein Leben missverstehen darf.

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