Rahsaan Roland Kirk

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  • #2004329  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    alexischicke
    Ich finde absolut irre wie er simultan die Instrumente spielen konnte.

    ich glaub, das ist rein technisch gar nicht sooo schwer, er hat ja nicht auf drei Saxophonen gleichzeitig den Hummelflug gespielt… ich find ihn letztlich einfach als Solisten fast beeidruckender, und wegen den tollen settings, die er sich immer geschaffen hat…

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    #2004331  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    gypsy tail windAber wo ist jetzt Afrikaan Beat mit Coltrane-Overdub, bitte?
    Muss ich hören! Muss!

    here you go! :party:

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #2004333  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,943

    danke,das ist enorm eindrücklich :lol:

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    #2004335  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

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    redbeansandricedanke,das ist enorm eindrücklich :lol:

    Hab auch eine Viertelstunde gebraucht dafür…. man beachte auch den ungraden Takt, den ich noch eingestreut habe… ein paar Hitzger (ja, Schluckauf heisst hier Hitzgi) hat’s auch noch drin… ;-)

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    #2004337  | PERMALINK

    vorgarten

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    Beiträge: 12,548

    redbeansandriceich glaub, das ist rein technisch gar nicht sooo schwer, er hat ja nicht auf drei Saxophonen gleichzeitig den Hummelflug gespielt… ich find ihn letztlich einfach als Solisten fast beeidruckender, und wegen den tollen settings, die er sich immer geschaffen hat…

    ich finde auch (obwohl ich beim discografie-durchrausch erst bei der fantastischen DOMINO gelandet bin) bei kirk gar nicht das simultanspiel das tolle, sondern eher die wechsel zwischen den instrumenten und den energetischen schub, den das jedes mal auslöst. das ist noch ganz brav bei den ersten beiden platten (auf INTRODUCING stiehlt ihm ira sullivan eigentlich die show), aber ab WE FREE KINGS zündet dieses konzept richtig.

    OH YEAH von mingus ist ja ganz toll und mir scheint kirks weg in die mingus-band beinahe zwangsläufig (humor, biss und der freie zugriff auf die afroamerikanische musiktraditionen) – aber wie er in die quincy-jones-arrangements passen soll, weiß ich noch nicht. seine vorliebe für das umcodieren kitschiger melodien passt zu sowas wie der mancini-platte. pink panther hätte eigentlich ein signature song werden können – da spielt er aber offensichtlich gar nicht mit. wie auch immer – kirk gehört auf jeden fall zu den wenigen musikern, denen ich auch ein OH HAPPY DAY abkaufe.

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    #2004339  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,943

    im Prinzip seh ich das mit Kirk und Oh Happy Day genauso, (mit Sullivan auch, ganz toller Musiker), aber diese Version von Oh Happy Day, die ich da gehört hab (link ist oben), ist schon ein bißchen bitter… und die homöopathisch dosierten Polyphonics des Flötisten deuten doch auf Kirk hin…

    --

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    #2004341  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Beiträge: 68,138

    Pedal Up
    Down Beat Poll Winners Show 1975
    Roland Kirk, McCoy Tyner, Stanley Clarke, Lenny White
    (Intro: Quincy Jones)

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    #2004343  | PERMALINK

    katharsis

    Registriert seit: 05.11.2005

    Beiträge: 1,737

    Ich habe mich mit Kirk noch nie besonders beschäftigt, kann aber nicht sagen, dass er seine Musik irgendwie besonders zur Schau stellt und dabei entweder keine Jazz-Roots hatte oder diese in irgendeinem Maße verleugnete. Auch hier traf der Reiz des Neuen offenbar auf ein paar taube Ohren, die das nicht auf sich sitzen lassen konnten, sondern dann gleich dagegen wettern mussten. Meine Güte.

    Irrsinnig finde ich die Entstehungsgeschichte seiner Musik. Offenbar hatte er einen Traum, in dem er vom simultanen Spiel auf drei Instrumenten gleichzeitig träumte, was ihn am nächsten Tag zum Besuch eines Musikalienhandels veranlasste. Aus Geldmangel hat er dann offenbar ein Stritch sowie ein Manzello mitgenommen. Absolut spannend ist dann auch seine Technik, bei der er drei Instrumente dann tatsächlich gleichzeitig spielen konnte. Besonders hervorzuheben ist dann noch, dass er diese Instrumente nach einem Schlaganfall tatsächlich mit nur einer Hand spielen konnte.
    Kirk selbst war offenbar sehr in der Jazz-Tradition verwurzelt, auch wenn es mir schwer fällt, Referenzen anzugeben und war irgendwie in jeder Stilart zu Hause. Toll ist jedenfalls, dass er die Musik intuitiv umzusetzen vermochte, die sich zuvor in seinem Kopf abspielte. Was dabei rauskam ist mehr als reine Effekthascherei, sondern mitreissende und emotionale Musik.

    Ich kenne nicht viel von ihm, aber ich schätze ihn sehr für seine Beiträge auf der großartigen „Out of the afternoon“ von Roy Haynes für Impulse. Haynes selbst hat selten so druckvoll und perkussiv gespielt, wie bei dieser Session und beide zusammen zaubern einen unheimlich spannenden Klangteppich.
    „We free Kings“ ist dann mein absoluter Liebling unter den Leader-Alben, da Kirk einerseits noch sehr klassisch musiziert, auf der anderen Seite aber einen deutlichen Personalstil zeigt. Die Effekte stehen allerdings noch deutlich im Hintergrund, aber es ist umso toller, wenn er dann auf „You did it“ richtig loslegt. Die Band um Wyands und Persip ist auch große Klasse.
    Als nächstes würde ich wohl auch „Rip, Rig and Panic“ nennen, einige Jahre später, aber irgendwie auch back to the roots. Die Band ist absolut großartig (umgekehrt kenne ich die Byard-Aufnahmen mit Kirk nicht) und zwischen Modaler Musik, Dixieland und Free Jazz ist irgendwie alles dabei. Dabei hören sich die vertrackten Kompositionen fast luftig an und auch hier steht die Show eindeutig hinter der Musik.
    Die nächste großartige Band ist dann auf „Domino“ zu finden. Hancock und Haynes passen wiederum perfekt. Die Musik lebt sehr von der dichten Atmosphäre durch die Drums und Hancock’s Stil mutet leichter an, als der von Byard, aber die Musik ist trotzdem kompliziert und irgendwie sog-artig. Hier setzt Kirk etwas mehr auf Effekte, dafür findet man hier großartige Momente auf dem Tenor. Irgendwie hätte das Kirk’s Blue Note sein können.
    Auf der CD-Reissue gibt es wohl Liveaufnahmen u.a. mit Andrew Hill.

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    "There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III
    #2004345  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,138

    katharsisIch habe mich mit Kirk noch nie besonders beschäftigt, kann aber nicht sagen, dass er seine Musik irgendwie besonders zur Schau stellt und dabei entweder keine Jazz-Roots hatte oder diese in irgendeinem Maße verleugnete. Auch hier traf der Reiz des Neuen offenbar auf ein paar taube Ohren, die das nicht auf sich sitzen lassen konnten, sondern dann gleich dagegen wettern mussten. Meine Güte.

    Ja, „meine Güte“ (bzw. „constipated christ!“) dachte ich auch, als ich diesen Absatz endlich verstanden hatte! Zuerst wollte ich loswettern, was Du denn da behauptest (Kirk hätte keine Roots)… ;-)

    katharsisIrrsinnig finde ich die Entstehungsgeschichte seiner Musik. Offenbar hatte er einen Traum, in dem er vom simultanen Spiel auf drei Instrumenten gleichzeitig träumte, was ihn am nächsten Tag zum Besuch eines Musikalienhandels veranlasste. Aus Geldmangel hat er dann offenbar ein Stritch sowie ein Manzello mitgenommen. Absolut spannend ist dann auch seine Technik, bei der er drei Instrumente dann tatsächlich gleichzeitig spielen konnte. Besonders hervorzuheben ist dann noch, dass er diese Instrumente nach einem Schlaganfall tatsächlich mit nur einer Hand spielen konnte.

    Die betreffenden Aufnahmen (ich glaub das ist nur das dritte Warner-Album, sein letztes überhaupt) gehören dann aber doch zu den allerschwächsten, finde ich.

    Und was die Erweckungsgeschichte betrifft – da wäre ich sehr vorstichtig mit dran glauben!

    katharsis(umgekehrt kenne ich die Byard-Aufnahmen mit Kirk nicht)

    „The Jaki Byard Experience“ kommt leider bei weitem nicht an „Rip, Rig and Panic“ heran, aber gut zu hören ist sie natürlich schon!

    katharsisDie nächste großartige Band ist dann auf „Domino“ zu finden. Hancock und Haynes passen wiederum perfekt. Die Musik lebt sehr von der dichten Atmosphäre durch die Drums und Hancock’s Stil mutet leichter an, als der von Byard, aber die Musik ist trotzdem kompliziert und irgendwie sog-artig. Hier setzt Kirk etwas mehr auf Effekte, dafür findet man hier großartige Momente auf dem Tenor. Irgendwie hätte das Kirk’s Blue Note sein können.
    Auf der CD-Reissue gibt es wohl Liveaufnahmen u.a. mit Andrew Hill.

    Nein. #1-6 sind mit Andrew Hill (p), Vernon Martin (b) und Henry Duncan (d) , Ter-Mar Studio, Chicago – September 6, 1962. #7-10 sind mit Wynton Kelly (p), Marin (b) und Roy Haynes (d), Nola Recording Studio, NYC – poss. April 18, 1962.
    Die Bonustracks auf der CD (#11-25, #11-12 poss. April 17, #13-25 April 17, 1962) sind dann mit Herbie Hancock an Stelle von Kelly. Dabei handelt es sich um die Stücke: „Where Monk and Mingus Live / Let’s Call This“, „Domino“ (alt. version), „I Didn’t Know What Time It Was“ (3 takes), „Someone to Watch Over Me“ (breakdown + 1 take), „Termini’s Corner“ (2 takes, breakdown, sowie breakdown take and intercuts), „When The Sun Comes Out“ (3 takes) und „Time Races with Emit“ (fälschlichderweise als „Ad Lib“ veröffentlicht). Ein paar Stücke davon sind auf Compilations veröffentlicht worden, nur die Intercuts von „Termini’s Corner“ der grössere Teil ist jedoch auf der Verve Master Edition CD von 2000 zum ersten Mal erschienen.

    So jedenfalls steht’s in der CD von 2000 – und meines Wissens ist das auch korrekt. Ich hatte jedenfalls nie Anlass, das zu hinterfagen.

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    #2004347  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    die Erweckungsgeschichte glaub ich kein Stück, gibt ja noch eine andere, (dass er eins der Dexter Gordon/Wardell Gray Battles im Radio hörte, dachte, das sei ein einziger Saxophonist, der zwei Saxophone spielte, und das übertrumpfen wollte,) die klingt noch unplausibler… Kirk hat halt hart dafür gearbeitet, dass er nicht als „Typ mit Saxophon“ auf der Bühne stehen muss, auch nicht als „Typ mit drei Saxophonen“, sondern als so eine unkalkulierbare Mischungs aus Kirmesdirektor und Musicbox… und wenn ich ihn (zB auf dem oben verlinkten clip) sehe, dann finde ich, ist ihm das fast überzeugender gelungen als etwa Sun Ra, der ja auch hart gegen das „Mann am Klavier“ image angekämpft hat (keine Wertung der Musik, nur der Mythen)… was Manzello und Stritch betrifft: kann schon sein, dass die billig waren, aber ich würd naiv vermuten, dass diese beiden als nicht-gebogene Saxophone auch einfach von der Koordination in der Hand praktischer waren, als wenn er drei gebogenere gehabt hätt, ein Tenor zwei Alt etwa… und er hat ja auch einen tollen Sound mit den dreien… wie war das noch, wenn man die Instrumente gerade macht, dann klingen sie eine Spur direkter und schärfer, ein bißchen mehr wie Tröten, blöd gesagt… bild mir ein, das würd man bei Kirk hören und es passt ganz gut, dass das kein samtiger oder glänzender Saxophonsatz ist, sondern eine interessante und flexible Tröte…

    eine ziemlich kuriose Geschichte steht übrigens in den liner notes zu Kirk’s Works: Kirk würde so gerne Noten von alten Volksliedern sammeln, sie auch spielen, das wär quasi sein Hobby… passt im wesentlichen prima in seine Legende – nur dass Kirk blind war, lässt die Anekdote irgendwie in der Luft hängen…

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    #2004349  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    alexischickeAlso die Arrangments von Quincy Jones für Sinatra waren doch eher misslungen.

    Bei der Basie Platte nimmt den ganzen Schwung von der Band raus in den er in der Mitte eine Passage mit Streichern einbaut in einem Swingsong.

    Das ist zwar hier alles off-topic, aber ich hab grad wieder deine Höchstbewertung für „Sinatra at the Sands“ gesehen – das hat ja auch Quincy Jones arrangiert… was hältst Du denn genau für eher misslungen? „Sinatra-Basie“ kann’s nicht sein (keine Streicher, oder?), also „It Might As Well Be Spring“? (Hat’s dort Streicher? Ist mir noch nicht wirklich aufgefallen, hab die CD aber auch erst einmal gehört.)

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    #2004351  | PERMALINK

    alexischicke

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    Beiträge: 1,776

    Ja nur sind da die wenigsten Arrangments von Quincy Jones sondern von Billy Byers.Auf dem L.A Album gibts nur ein einziges Arrangment und es ist gleichzeitig das schwächste auf dem Album.

    Er nimmt den Drive der Basie Band etwas weg,indem er Streicher einbaut.Ansonsten eine großartige Band für einen großartigen Sänger:-).

    Roland Kirk spielt da leider nicht mit.

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    #2004353  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

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    Jetzt bin ich verwirrt… auf welchem Album nehmen die Streicher der Basie Band jetzt genau den Drive weg? Auf dem L.A.-Album? Was ist das L.A.-Album? Teil einer dieser Sinatra-Boxen?

    Ich habe von Sinatra/Basie die drei Reprise-Alben: „Sinatra-Basie“, „It Might As Well Be Spring“ und „Sinatra at the Sands“. Ob’s beim letzten Streicher dabei hat hab ich nicht präsent, aber auf den ersten beiden meines Wissens nicht, oder?

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    #2004355  | PERMALINK

    dropped-bomb

    Registriert seit: 21.04.2014

    Beiträge: 50

    Ich bin eigentlich kein Freund von Compilations. Aber gerade habe ich „Does your house have lions“ gehört. Und diese geballte Zusammenstellung an Kirk-Höhepunkten macht einen schon sprachlos. So unglaublich abwechslungsreich, dass man meint, sechs verschiedene Künstler zu hören und gleichzeitig immer voller Spielfreude.

    Euphorisierend: Say a little prayer.
    Verstörend: the inflated tear.
    Fast schon naked-city-artiger Wahnsinn: the entertainer.

    Kennt Ihr das „Saxophone Concerto“? Ist ja schon auch eine Spur Angeberei („There are no overdubs!“ steht extra auf der Platte), aber auch einfach beeindruckend. Wie kann man auf dem Saxofon so spielen wie ein Zigeuner-Geigen-Virtuose?

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    #2004357  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,110

    dropped bombIch bin eigentlich kein Freund von Compilations. Aber gerade habe ich „Does your house have lions“ gehört. Und diese geballte Zusammenstellung an Kirk-Höhepunkten macht einen schon sprachlos. So unglaublich abwechslungsreich, dass man meint, sechs verschiedene Künstler zu hören und gleichzeitig immer voller Spielfreude.

    Euphorisierend: Say a little prayer.
    Verstörend: the inflated tear.
    Fast schon naked-city-artiger Wahnsinn: the entertainer.

    Kennt Ihr das „Saxophone Concerto“? Ist ja schon auch eine Spur Angeberei („There are no overdubs!“ steht extra auf der Platte), aber auch einfach beeindruckend. Wie kann man auf dem Saxofon so spielen wie ein Zigeuner-Geigen-Virtuose?

    Ich habe Does Your House Have Lions und habe sie mir mal aufgelegt. Das ist wirklich eine ausgesprochen unterhaltsame Compilation. Auch klasse zusammengestellt. Funktioniert wie ein gut gemachtes Mixtape. Vielleicht sogar die beste Platte von RRK, die ich kenne. Irgendwie die Essenz mit der gesamten – sehr großen! – Bandbreite seiner Musik, auch wenn die Compi zeitlich nur eine begrenzte Phase seines Oeuvres abdeckt.

    Das Saxophone Concerto ist auf dem Album Prepare Yourself To Deal With A Miracle drauf. Steht bei mir im Schrank und könnte auch mal wieder angehört werden. Die virtuose Kraftmeierei von RRK ist eine etwas ambivalente Sache, finde ich. Einerseits toll und beeindruckend und auch unverzichtbarer Teil seiner Musik, in der die Show und der musikalische Zirkus auch von Bedeutung ist. Wenn er das allzu demonstrativ zur Schau stellt, kann mich das aber auch nerven und langweilen. Das wirkt dann so schrecklich narzisstisch und – da sagtest es – angeberisch.

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
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