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die Erweckungsgeschichte glaub ich kein Stück, gibt ja noch eine andere, (dass er eins der Dexter Gordon/Wardell Gray Battles im Radio hörte, dachte, das sei ein einziger Saxophonist, der zwei Saxophone spielte, und das übertrumpfen wollte,) die klingt noch unplausibler… Kirk hat halt hart dafür gearbeitet, dass er nicht als „Typ mit Saxophon“ auf der Bühne stehen muss, auch nicht als „Typ mit drei Saxophonen“, sondern als so eine unkalkulierbare Mischungs aus Kirmesdirektor und Musicbox… und wenn ich ihn (zB auf dem oben verlinkten clip) sehe, dann finde ich, ist ihm das fast überzeugender gelungen als etwa Sun Ra, der ja auch hart gegen das „Mann am Klavier“ image angekämpft hat (keine Wertung der Musik, nur der Mythen)… was Manzello und Stritch betrifft: kann schon sein, dass die billig waren, aber ich würd naiv vermuten, dass diese beiden als nicht-gebogene Saxophone auch einfach von der Koordination in der Hand praktischer waren, als wenn er drei gebogenere gehabt hätt, ein Tenor zwei Alt etwa… und er hat ja auch einen tollen Sound mit den dreien… wie war das noch, wenn man die Instrumente gerade macht, dann klingen sie eine Spur direkter und schärfer, ein bißchen mehr wie Tröten, blöd gesagt… bild mir ein, das würd man bei Kirk hören und es passt ganz gut, dass das kein samtiger oder glänzender Saxophonsatz ist, sondern eine interessante und flexible Tröte…
eine ziemlich kuriose Geschichte steht übrigens in den liner notes zu Kirk’s Works: Kirk würde so gerne Noten von alten Volksliedern sammeln, sie auch spielen, das wär quasi sein Hobby… passt im wesentlichen prima in seine Legende – nur dass Kirk blind war, lässt die Anekdote irgendwie in der Luft hängen…
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