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AutorBeiträge
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Hab`s zwar schon gesagt, aber loben kann man nie genug. Also nochmal offiziell:
Ein wunderschöner Thread! Text, Bilder Ausführungen etc wirklich vom Feinsten!
Ich erfreue mich jedes Mal dran wenn ich hier reinkomme.Um die Spannung zu erhalten sehe ich das auch so. Liste bitet auf keinen Fall an den Anfang.
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WerbungOriginally posted by MrsGarthi@9 Dec 2004, 11:04
Liste bitet auf keinen Fall an den Anfang.Du meinst, weil sie das Letzte sind? ;)
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Captain Beefheart to audience: Is everyone feeling all right? Audience: Yeahhhhh!!! awright...!!! Captain Beefheart: That's not a soulful question, that's a medical question. It's too hot in here.Faves #8
Them: Gloria / Baby, please Don´t Go 1965 F-DeccaRümpft ruhig die Nasen, Puristen. Aber diese frz. Ausgabe der Gloria aus den frühen (?) 70ern ist mir allemal lieber als gar keine. Noch dazu ist sie mint und mit schönem Sleeve.
Ich muss zu Gloria natürlich nichts sagen, da es zu den Aufnahmen gehört, die jeder hier im Forum zu kennen hat!!! ;) Natürlich in dieser Them-Morrison´schen Original-Version.
Und wenn man zudem die Rückseite hört, die vielleicht nicht ganz so geläufig ist, kann man nur wieder ins Schwärmen geraten für die 60s-Singles-Zeit. Wann gab es das denn sonst, eine Zeit, in der solch grandiose Songs reihenweise als A- und B-Seiten von Singles veröffentlicht wurden? Jeder einzelne für die Ewigkeit!
Man höre in diesem R&B-Klassiker nur mal das unglaubliche Arrangement mit dem fulminanten Bass. Da müssen sich auch die Stones warm anziehen. In seiner luftigen Durchsichtigkeit bei gleichzeitig gnadenlosem Drive spielt Baby Please Don´t Go die Yardbirds locker an die Wand und ist ebenso ein Vorgriff auf Going Home. Ganz großartige Platte.
Francoise Hardy: Je N´Attends Plus Personne/ Tu Ne Dis Rien / Pas Gentile / Pars 1964 F-Vogue1964 ! Sagt der Labelaufdruck. Man mag es kaum glauben. Francoise mit echter Fuzz-Gitarre. Sie muss zu der Zeit gerade erst aufgekommen sein. Vox? Die Spezialisten werden da mehr wissen. Mir selber aber fällt aus jener Zeit keine andere Aufnahme ein, auf der ein derart dirty-Fuzz-Sound zu hören ist. Zugegeben, nicht sonderlich kreativ eingesetzt, macht sie dennoch das Titelstück zu einem feinen Solitär im Schaffen der Hardy. Ein toller Song, und für seine Zeit überaus hip arrangiert.
Auch der erste Song der Rückseite ist ganz klasse. Marty Wildes Bad Boy auf frz. in wunderbar lockerem Arrangement mit feiner Gitarre und klasse Drums.
Die Zugaben sind dann wieder eher ruhige Chansons, für die man Francoise auch lieben kann und die heute noch erstaunlich frisch und keineswegs in die Jahre gekommen klingen.
Beach Boys: I Get Around / Don´t Worry Baby 1964 D-CapitolWahrscheinlich werde ich irgendwann unglaubwürdig, wenn ich von beinahe jeder Single schwärme, als sei sie die erste und einzige, ohne die nicht leben möchte. Aber es gibt nun mal ziemlich viele davon, weshalb ich diese Listerei ja auch so fürchterlich herzlos finde.
Hier aber wieder eine absolute Sternstunde der Singleskultur!
Ich fange mal mit der Rückseite an. Wer sollte hier widerstehen können? Welch ein Intro! Man erinnere sich. Es war die Zeit, als man in D gerade lernte, die Gitarren zu stimmen, um auf der Bühne keinen allzu peinlichen Eindruck zu hinterlassen. ;) Schon damals aber wurde in Kalifornien eine Musik wie von einem anderen Stern gemacht. Da kamen sound- und songmäßig auch die gewieften Engländer nicht heran. Unglaublich die Produktion dieses Tracks. Manche Kenner meinen, die beste 7“-B-Seite aller Zeiten.
Aber Brian Wilson setzte mit der I Get Wound noch eins drauf. Faszinierend, wie durchdacht das Ganze ist, wie viele feine Soundideen da entwickelt und gleich perfekt umgesetzt wurden und wie viel bezwingender Drive dennoch da ist, oft mit einfachsten Mitteln erzeugt, aber punktgenau in der Wirkung. Man höre allein mal den Einsatz und die Wirkung der handclaps. Epochal! Wird jetzt die Nummer 1.--
FAVOURITES
Sylvie Vartan: Quand Tu Es La / Ce Jour Lá / J´ai Fait Un Vœu / It´s Not A Game 1965 F-RCA VictorHeute gibt es zweimal einen Blick über den Rhein. Die wenigstens von uns wollten das damals hören. Mich eingeschlossen, auch wenn meine Liebe zu Francoise relativ ungebrochen blieb über die 60s.
Dennoch waren die Franzosen damals musikalisch nicht ganz so fern, wie sie es heute sind. Es gab Johnny Halliday, Michel Polnareff, France Gall, die beiden Damen von heute und andere mehr und natürlich die ganzen bekannten Chanson-Stars a la Aznavour, Becaud… die aber überhaupt nicht interessierten. ;)
Nun war Sylvie natürlich nicht vom Format einer Hardy, weder gesanglich noch was die Songs insgesamt betraf. Ihr Bruder Eddie war Jazzmusiker, hatte ein Orchester und begleitete seine kleine Schwester bis hinein in die oberen Etagen der Hitparaden.
Aber es gibt einige Aufnahmen von ihr, die durchaus hörenswert sind. Dass man zudem bei den unglaublich schönen Covers der Vartan und anderer zum Briefmarkensammler werden könnte, muss ich nicht betonen.
Diese EP von ihr ist eine reine Beat-Platte, obwohl auch hier das Eddie´s Orchester als „Band“ zu hören ist. Das mag dem Ganzen zwar einen leichten Touch ins Harmlosere geben, dafür wird aber alles derart perfekt umgesetzt, dass es schon ein ziemliches Vergnügen ist, diese Platte zu hören.
Auch wenn ich sie nicht identifizieren kann, habe ich dennoch das Gefühl, zumindest zwei der vier Songs als englische Originale zu kennen, weiß aber nicht von wem und von wann. Beim ersten ist Argent als Autor angegeben (Rod?). Egal, eine klasse Scheibe. Wenn sie nur nicht versuchte, Englisch zu singen!
Nirvana: Smells Like Teen Spirit / Drain You 1991 UK-DGCJetzt habe ich diese Single hier mit reingenommen und weiß eigentlich kaum was dazu zu schreiben. Seit 13 Jahren liegt sie mir quer und doch irgendwo nahe.
Es ist ja nicht so, dass ich ihre Qualitäten nicht zu schätzen wüsste. Diese Unschuld des Songaufbaus, die Attitüde des Einzigartigen, dabei soo oft Kopierten. Aber hier im Original ist alles besser und folgerichtiger noch, und unschuldiger eben und radikaler.
Jedoch ist da diese Gitarre, sägend unsäglich. Genauso fordernd, wie irgendwie platt auch.
Aber was hätte passender sein können zu jener Zeit? Es war die Götterdämmerung von Aufbruch, Pop und Jugend und hier war ihre Musikwerdung. No future, spür- und fühlbar. Damn it! Aber irgendwo tief drinnen mag ich sie.
Peter, Paul & Mary: Moments Of The Soft Persuasion / Too Much Of Nothing / Reason To Believe // She Dreams / Hymn / I Shall Be Released 1968 US-WBJetzt kommt was Wunderschönes. Es ist tatsächlich eine 7“, mit 6 Titeln. Auf LP-Geschwindigkeit. Diese Platte enthält die Hälfte der Songs der zugehörigen gleichnamigen LP „Late Again“. Und allemal die Quintessenz derselben. Mehr als diese Single/EP benötigt man da nicht. Und darüber hinaus scheint sie mir das beste, was dieses Trio veröffentlicht hat. Zumindest, was mir zu Ohren gekommen ist.
Irgendwo ist die Platte ein Schlussstrich unter die 60s. Eine Form der Resignation, ein letzter, beinahe hilfloser Versuch, dieselben noch einmal heraufzubeschwören. Ein Abgesang also, aber von einer derartigen Kraft und Schönheit, dass noch genug davon sich bis heute herüberretten kann.
Neben ganz leichten psychedelischen Elementen kommen die Songs mit überaus wunderbaren Momenten daher, die weder die Mama´s & Papa´s noch Fairport Convention zu toppen gewusst hätten. So fällt mir keine bessere Version von Dylan´s Too Much Of Nothing ein, wie auch Hardin´s Reason To Believe kaum einmal schöner gewesen ist. Das wahre Highlight neben „Hymn“ aber ist für mich „She Dreams“. Eine bandeigene Nummer, die allemal selbst besten Byrds-Songs das Wasser reichen könnte.
Ja, es gibt sie noch, solche Entdeckungen.
Ich weiß gar nicht, ob diese 7“ eine offizielle EP oder nur eine Jukebox-EP oder was auch immer war. Das Hartpapp-Cover jedenfalls ist recht seltsam, zeigt vorn Obiges und hinten nichts.--
FAVOURITES1 Beach Boys: I Get Around
2 Sex Pistols: God Save The Queen
3 Aretha Franklin: I never Loved A Man The Way I Love You
4 Rolling Stones: 19th Nervous Breakdown
5 Them: Gloria
6 Bob Dylan: Mixed Up Confusion
7 Bruce Channel: Keep on
8 Wanda Jackson: Let´s Have a Party
9 Garnett Mimms: Cry Baby
10 Paul Quinn/Edwyn Collins: Pale Blue Eyes
11 Smiths: What Difference…
12 Peter, Paul & Mary: Late Again EP
13 Chuck Berry: School Day
14 Bobby Fuller Four: Love´s Made A Fool Of You
15 Booker T. & The M.G.´s: Green Onions
16 Bangles: Dover Beach / Going Down To Liverpool
17 Music Machine: Talk Talk
18 Them: Here Comes The Night
19 Teddy Bears: To Know Him Is To Love Him
20 Clash: White Riot
21 Neil Diamond: Solitary Man
22 Ousiders: Touch
23 Beach Boys: Surfin´ Safari
24 Kinks: Autumn Almanac / David Watts
25 Joe Simon: Teenager´s Prayer
26 Youngbloods: Get Together
27 Dusty Springfield: Don´t Forget About Me
28 Pogues: A Fairytale Of New York
29 Scott Walker: Joanna
30 Dexy´s Midnight Runners: Geno
31 Shangri-Las: I Can Never Go Home Anymore
32 Julie Driscoll: Wheel´s On Fire
33 Who: Pictures Of Lily
34 Elvis: Tutti frutti/Blue Suede Shoes
35 Elvis Costello: You Little Fool
36 Them: It´s All Over Now, Baby Blue
37 Elvis Costello: Pump It Up
38 Supremes: Baby Love
39 Cliff Richard: Living Doll
40 Bill Haley: Rock Around The Clock
41 Brenda Lee: Sweet Nothin´s
42 Francoise Hardy: Je N´Attends Plus Personne
43 Dale Hawkins: My babe
44 Lene Lovich: Say When--
FAVOURITESSehr schöner und absolut zutreffender Text zu Gloria. Danke.
Aber Gloria war nicht die einzige Großtat. Leider werden sie bei den üblichen Aufzählungen des britischen R´n´B reglmäßig vergessen oder zu Unrecht hintan gestellt.--
What's a sweetheart like me doing in a dump like this?Lese hier immer sehr gern mit, Otis. Eine sehr schöne Idee.
Die 1 für „I Get Around“ freut mich auch, ist es doch meine Lieblings BB Single.Und jetzt mal ganz schamlos gefragt: Wäre Sylvie Vartan was für mich?
(Sag bitte ja!)--
Flow like a harpoon daily and nightlyNatürlich, wäre die was. Aber musikalisch zum Teil wirklich deutlich mediokerer als die Hardy. Und ab ca. 70 wohl ungenießbar.
Ich weiß, dass du diese Seite jetzt immer nur wg des Covers anklickst, Candy!!! :D Aber es gibt noch andere wahnsinnig schöne!Wa, ich habe jetzt schon drei Them-Singles drin. Mehr werden es wohl nicht!
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FAVOURITESOriginally posted by otis@13 Dec 2004, 00:08
Wa, ich habe jetzt schon drei Them-Singles drin. Mehr werden es wohl nicht!Muß ich noch nachlesen. War auch keine Kritik über mangelnde Them-Berücksichtigung.
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?Originally posted by otis@13 Dec 2004, 00:08
Natürlich, wäre die was. Aber musikalisch zum Teil wirklich deutlich mediokerer als die Hardy.
Ich weiß, dass du diese Seite jetzt immer nur wg des Covers anklickst, Candy!!! :DAllein DAS sollte Dich ansporen!
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Flow like a harpoon daily and nightlyTreffende Worte zu Smells Like Teen Spirit. Hast Du die Single absichtlich nicht in die Liste aufgenommen?
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Originally posted by Mikko@13 Dec 2004, 13:53
Treffende Worte zu Smells Like Teen Spirit.Ich schließe mich an – sehr schön formuliert, trifft es auch bei mir genau.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Originally posted by Mikko@13 Dec 2004, 13:53
Treffende Worte zu Smells Like Teen Spirit. Hast Du die Single absichtlich nicht in die Liste aufgenommen?Danke euch für die Blumen.
Was ich nicht in die Liste aufnehme, will ich auch nicht drin haben, Mikko. ;)--
FAVOURITESOriginally posted by otis@12 Dec 2004, 23:04
5 Them: Gloria
18 Them: Here Comes The Night
36 Them: It´s All Over Now, Baby Blue
Repekt Otis, für diesen wunderbaren Thread. Wohl zu unrecht schaue ich selten in das Vinyl Forum. Wenn ich lese, mit welcher Hingabe du die Singles beschreibst, kommt mir das Gefühl hoch, viel zu früh mit dem Sammeln aufgehört zu haben. Leider hab ich nur noch so etwa 50 Originale aus den 60igern. Nach kurzer Zeit bin ich auf LPs und MCs umgestiegen und seit etwa 1985 nur noch CDs.
Besonders freut mich, wie positiv du die Songs von Them beschreibst. Gloria, Baby please don´t go und here comes the night sind immer noch vom Feinsten. :)
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Keep on Rocking!Faves #9
Aretha Franklin: Respect / Dr. Feelgood 1967 D-Atlantic2:24 allerfeinste Soulmusik.
Aretha singt Otis. Fast besser als er! Eine tolle Stimme, kontrolliert und doch mit der nötigen Seele und einem Wahnsinns-Groove das alles.
Das Allerbeste dieser Aufnahme ist jedoch dieser unglaubliche Soul-Damen-Background-Chor: zunächst nur „Just a little bit … just a little bit“ in eben typischer Soul-Damen-Background-Chor-Manier und dann “Just a…just a…just a…”, gefolgt von dem fantastischen „reeeeel…reeeeel…reeeeel…reeeeel…“ und schlussendlich „Suckitomesuckittome“. Ja, ihre Schwestern Erma und Carolyn an den Background-Vocals hatten es drauf. ;)
Clap Your Hands! Schlichtweg toll: Der Song. Der Chor der Damen. Aretha. Das Arrangement. Die Flip ebenso. Vorläufig Nr. 4
George Jones: Jambalaya / Hey Good Looking // Honky Tonkin´/ Cold Cold Heart 1961(?) D-MercuryIch kenne da einen, der jetzt Augen machen wird und diese gleichzeitig ganz schnell wieder zu! Das soll eine George Jones-Platte sein?! Igitt!
Yeah, Tops, eine deutsche Ausgabe ;) und gleichzeitig mein endgültiger Einstieg in das Reich des Mr. Jones. Mit ihr habe ich meine große Liebe zu ihm entdeckt.
Auch wenn dieser Tops diesem Sänger schon lange nichts Geringeres nachsagt, als dass der der größte unter der Sonne sei. Ja, wenn es denn so sein sollte, man muss aber schon selber drauf kommen!
Ende der 70er/Anfang der 80er habe ich einige Abende lang mit einem Jemand telefoniert, der mir die Qualitäten von G. Jones, Janis Martin, Skeeter Davis, Wanda Jackson und einiger anderer nahezubringen suchte. Es mag der Tops gewesen sein. Ich weiß es nicht mehr. Mindestens genauso vernarrt wie er war dieser Jemand aber in George Jones. Und seitdem bin ich auf der Suche nach dem Jones-Kick gewesen. Bzgl. der Mädels war es für mich viel einfacher.
Auf dieser EP habe ich ihn aber nun vor ein, zwei Jahren gefunden: Mr. Jones´ Auseinandersetzung mit Songs von Hank Williams.
Werde eine Teufel tun und versuchen, die Qualitäten im Einzelnen zu sezieren. Das braucht es nicht. Es wäre ohnehin nur eine Annäherung. Ich habe mittlerweile vielleicht zwölf bis fünfzehn Longplayers von dem Mann, aber eine Übersicht mitnichten. Angesichts der Anzahl der Veröffentlichungen auch kein Wunder.
Diese vier Aufnahmen von ihm jedoch, auf denen seine Stimme noch nicht einmal den legendären Schmelz der späteren hat, hatten es mir auf Anhieb angetan. Und wenn stimmt, was Merle Haggard gesagt hat, dass Country die Songs von Hank Williams mit der Stimme von G. Jones seien (Quelle und Zitat halbwegs korrekt, Tops?), dann muss diese Platte doch dessen Inkarnation sein.
Ist sie und noch viel mehr: „HILL BILLY IN STEREO“ ;)
Wenn man den Abbildungen der Coverrückseite glauben kann, gab es da eine ganze Serie: „Hank Williams in Memoriam – George Jones“ (sein Name immerhin auf der Vorderseite abgedruckt) und „Hill Billy Favoriten“ und „Songs der Prärie“ und „Hill Billy Standards“. Keine Ahnung, ob mit oder ohne G. Jones. Werde Ausschau halten.
Aber kann man da noch widerstehen, nach deutschen Ausgaben zu suchen?
Apropos: die Rückseite ist noch besser als die unglaublich gute Seite A.
Obwohl… jetzt da ich es überprüfen will, stimmt das auch schon wieder nicht mehr!
Mit anderen Worten: diese ist wieder so eine Insel-Platte.Dass dieser Beitrag auf seine Weise einem der größten deutschen G.Jones-Fans gewidmet ist, werdet ihr mir nachsehen; zumal er diese Platte, glaube ich, so nicht kennt.
Johnny Nash: Stir It Up / Cream Puff 1972 D-CBSMr. Nash war schon in den 60s als Soulsänger bekannt. Ende derselben verschlug es ihn dann nach Jamaika. Ich weiß nicht, was ihn gelockt hat, ob es die Mädels waren oder das Grass. Jedenfalls hatte er sofort einige kleinere Hits und behielt immer seine clevere Ami-Nase oben, was nicht zum Schaden seiner selbst und schon gar nicht Bob Marleys war. Ebnete er diesem doch den Weg in die weite Welt; zunächst für eine Single mit Nash´s eigener Company CBS/Columbia und danach irgendwo auch zu dem Big Deal mit Blackwell´s Island-Label.
Bob Marleys altes „Stir it Up“, das dieser ´66 für seine Frau Rita geschrieben hatte, wurde `72 für Nash zu einem Welthit, was Marley auf seinem Weg nach oben weiter zugute kam. Allein also für seine Verdienste um Marley gebührt Johnny Nash alle Ehre.
Aber darüber hinaus mag ich seine recht unbeschwert poppigen Reggae-Adaptionen sehr. Es ist für mich nichts Falsches drin, nichts ordinär Anbiederndes. Sie sind einfach nur, im wahrsten Sinne des Wortes, schön!!! Dabei immerhin noch wenigstens so rootsig, dass sie sich aller allzu vordergründigen Schmeicheleien an die seinerzeit eher reggae-ungeübten Ohren im Wesentlichen enthalten konnten. Letztlich ist es nur die unglaublich perfekte und ausgefeilt sanfte Produktion, die das Ganze vom damaligen Jamaika-Standard abhob und damit gleichzeitig das Ohr des Normalhörers erreichte.
Und es ist ja nicht so, dass Nash selbst keine Songs hätte schreiben können. Sein wichtigster Hit wird hier noch seinen Platz bekommen, aber auch die Flip „Cream Puff“ ist einfach unübertrefflich schön.--
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