Otis´ 7" Faves

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  • #2455559  | PERMALINK

    tops
    This charming man

    Registriert seit: 04.05.2003

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    Das Ende der Fahnenstange, oder? Darüber dürfte ja dann wohl nichts mehr gehen. Durchaus nachvollziehbar natürlich, obwohl ich drei Stones-45s noch höher schätze.

    --

    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #2455561  | PERMALINK

    otis
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    Wahrscheinlich.
    Aber ich weiß es nicht. Habe gerade eine noch einmal eine nicht unwesentliche Änderung vorgenommen. Wer weiß, wie lange das alles hält. Muss es überhaupt halten?
    Soso, drei schätzt du höher? (satisfaction, paint it black, honky tonk women?) Aber wahrscheinlich hast du ohnehin 4 Stones-Singles unter deinen Top 10!

    --

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    #2455563  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,712

    otis[…]

    1 The Rolling Stones: The Last Time
    2 Elvis Presley: Heartbreak Hotel
    […]

    The King is gone, but he’s not forgotten …
    Hat mich doch etwas überrascht, zumal die nächste Stones-Single wesentlich weiter unten kommt (und ich 19th Nervous Breakdown besser finde).

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #2455565  | PERMALINK

    otis
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    Beiträge: 22,557

    Look at the nine!

    --

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    #2455567  | PERMALINK

    tops
    This charming man

    Registriert seit: 04.05.2003

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    @ Otis

    „Wahrscheinlich“? Aber: was könnte diese 45 noch toppen bei Dir? Da bin ich aber gespannt. Natürlich ist mir nicht entgangen, daß Du in Deiner Top-Ten mutig rochiert hast (Beach Boys runter, Dylan vor Byrds, etc.) – nicht das letzte Mal, methinks.

    --

    #2455569  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,241

    „The Last Time“/ „Play With Fire“ ist mit beiden Tracks absolut essenziell, aber käme bei mir auch nicht vor „Heartbreak Hotel“.

    --

    #2455571  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,712

    otisLook at the nine!

    Ooops. Vielleicht sollte ich ja „Blinded by Rainbows“ hören … (und Paint it Black ist noch dazu an der richtigen Stelle)

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #2455573  | PERMALINK

    otis
    Moderator

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    Faves #43


    John Walker: I’ll Be Your Baby Tonight / Open The Door Homer 1968 NL-Philips

    Hinter den überragenden Solo-Leistungen Scott´s sind jene John Walker´s (und erst recht Gary´s) immer etwas im Hintergrund geblieben. Bei den Walker Brothers noch war John eine gleichberechtigte und tragende Säule neben Scott. Aber schon zu den besten Zeiten der „Brüder“ nahmen sie ihre Songs z.T. sehr personenbezogen auf, so hatte die zweite EP den Titel „Solo Scott, Solo John“. Als sie dann ab Ende 67/68 getrennte Wege gingen, wussten die Fans also ungefähr, was sie erwartete.
    Dies ist John´s zweite Solo-Single mit zwei Dylan-Coverversionen. I’ll Be Your Baby war nur wenige Wochen nach dem Erscheinen des Originals aufgenommen worden und kam im März 68 auf den Markt, Open The Door Homer stammte von den Basement-Tapes, die in jenen Musiker-Kreisen als Acetates kursierten.
    Um es kurz zu machen. Es ist eine ganz tolle Platte. John´s etwas heisere Stimme, die so ganz anders temperiert ist als die von Scott, geht sehr behutsam und songdienlich mit den Vorlagen um. Verpackt ist das Ganze in Arrangements, die ausgesprochen stimmig und unaufdringlich wirken mit einer großartigen Gitarre. Tops, wer spielt?
    Tolle Single.

    (·) Wird immer mal wieder angeboten. Zugreifen!


    Mott The Hoople: All The Young Dudes / One Of The Boys 1972 D-CBS

    Mott The Hoople müssen Anfang der 70er zu den vielversprechenden Hardrock-Acts gehört haben, wenn man sie sich auf dem Cover anschaut. Ich habe sie erstmals mit dieser Platte richtig wahrgenommen. Sie waren also wohl relativ erfolglos, bis sich jemand, der mit Hardrock beileibe nichts am Hut hatte, ihrer annahm: Bowie schrieb und produzierte ihnen diesen ersten großen Hit. Bowie-esk bis in Kleinigkeiten, eher ein Folksong als ein Rocker, eher der Gay-Scene zuzuordnen als irgendwelchen Hardcore-Machos. Beinahe sanft und zerbrechlich singt Ian Hunter das Hohe Lied auf die privaten Freaks und kleinen Rebellen, die sich die Freiheiten des Lebens in ihrem Alltag zurechtschneidern. Ein schönes Lied, ergreifend und richtig und so seltsam verschachtelt produziert, dass Form und Inhalt eine kongeniale Einheit bilden. Ich möchte davon keine remasterte Version hören. So ist es perfekt. Klasse.
    Die Flipside erschließt sich mir nicht sonderlich.

    (·) Dürfte leicht zu bekommen sein.


    Marion: Er ist wieder da / Blau, blau, blau 1965 D-Hansa

    Eigentlich hatte man seinen Ohren mit der Entdeckung der „richtigen“ Musik alles Deutsche mehr oder minder verboten. Aber da kam dann diese erste Marion-Single mit einem Bass-Intro daher, das von einer Animals-Platte zu stammen schien, einer Stimme, die internationale Coolness hatte, einem Text, der keineswegs zu den dümmsten gehörte, die man hierzulande bis dahin zustande gebracht hatte, und einem Songaufbau, dem jedwede typisch deutsche Dramaturgie schlichtweg fremd war. Und man rückte noch einmal vorsichtig von seinen Prinzipien ab. Einfach gut!
    Die Rückseite beginnt mit einem Gitarrenintro und mündet ganz schnell in einer Art deutschem 65er-Schlager-Folk-Rock, wie ihn auch Drafi zu jener Zeit versuchte. Na ja.
    Ein Jahr später bezauberte Marion noch mit dem Song I Go To Sleep von Ray Davies. Ansonsten versandete ihr Talent später unter dem Namen Marion Maerz.

    (·) Seit ich in diesen Kategorien denken kann, eine gesuchte Platte. Aber es gibt genug davon auf dem Markt.

    --

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    #2455575  | PERMALINK

    otis
    Moderator

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    Bobby Charles: “Later Alligator” / On Bended Knee 1956 US-Chess

    Bobby Charles (Guidry) hatte Later Alligator in New Orleans für Chess aufgenommen, nachdem er Leonard Chess den Song am Telefon vorgesungen hatte. Die Single war kaum auf dem Markt, da machte Bill Haley daraus für sich seinen zweiten Million-Seller nach Rock Around The Clock. Und als Bobby Charles dann endlich nach Chicago kam, um Weiteres für Chess aufzunehmen, und Leonard Chess seiner angesichtig wurde, begrüßte er den ankommenden Südstaatler mit einem fassungslosen “Motherfucker”. Denn vor ihm stand ein blonder, blauäugiger, gerade mal 18-jähriger Junge, wo er doch nach allem, was seine Ohren zu hören bekommen hatten, allemal einen Schwarzen erwartet hatte. Damit hatte Chess einen Weißen mehr im Haus. Neben Dale Hawkins zählten die geschäftstüchtigen Firmengründer natürlich ebenso dazu.
    Bobby Charles nahm Later Alligator mit seinen Band-Kollegen sehr reduziert, sehr New Orleans-mäßig auf. Die Rhythmusgruppe pumpt straight ihren Beat, Bobby Charles singt den Song mit leicht rauer Stimme, der man die Jugendlichkeit nun wahrlich nicht anhört. Der Titel muss damals leicht frech gewirkt haben. See you later alligator! After while Crocodile! Ja, so verabschiedeten sich wohl die coolen Boys voneinander. Klasse.
    On Bended Knee ist eine Ballade, die sicherlich musikalisch keinen vom Hocker reißen kann, aber mich in ihrer archaischen Einfachheit beinahe genauso fesselt wie die A-Seite.
    Dass Bobby Charles auch später noch tolle Musik gemacht hat, steht da und dort in anderen Threads hier im Forum. Unbedingt beachten.

    (·) Die US-Single auf Chess ist dann und wann noch zu bekommen, ebenso die Schellack-Ausgabe. Die 7“-UK-Edition auf London zählt zum rarsten und gesuchtesten, was der dortige Katalog hergibt. Der Rare Record Price Guide des Record Collector sieht sie bei 2600 Pfund. In relativ schlechtem Zustand ging sie vor einigen Monaten für 1000 Pfund weg, also offensichtlich kein Fantasiepreis.


    Lou Reed: Vicious / Walk On The Wild Side 1972 D-RCA

    1969, als ich es zum ersten Mal hörte, haute mich I’m Waiting For The Man von den Velvets derart um, dass ich auf einen Schlag resistent wurde gegen den aufkommenden Hard-Rock und anderen musikalischen Unfug, der sich zu dieser Zeit Platz in den Regalen und im Radio verschaffte. Diese unglaubliche Wirkung konnte Lou Reed´s LP Transformer 1972 natürlich nicht mehr auf mich haben, musste sie ja auch nicht. Aber die Platte führte die alte Velvets-Ästhetik auf eine eigene Art sehr konsequent fort, weswegen ich sie damals sehr geliebt habe. Es war die LP, nicht diese Single. Die ging damals bei uns ziemlich unter, obwohl sie die beiden besten Tracks enthält, die Transformer zu bieten hatte.
    Vicious kann in direkter Linie der alten Velvet-Sachen gehört werden. Emotionsloser Gesang, kalt wirkende Arrangements, gleichförmige Bewegung, dennoch ein ganz toller Song mit vielen kleinen musikalischen Feinheiten, die sich Reed und seine Produzenten David Bowie und Mick Ronson ausgedacht hatten. Aber welch ein Unterschied zu der Mott The Hoople-Single. Hier präzise Schärfe, Klarheit, Distanz, Raum, während es dort etwas eng und dumpf und undurchsichtig zuging. Diese Bowie-Clique brachte zu jener Zeit schlichtweg Geniales zustande.
    Mit Holly, Candy, Sugar Plum etc. betraten dann, mit einen paar sparsamen verbalen Pinselstrichen portätiert, Typen die Popszene, die von nun an ihr fester Bestandteil werden sollten. Walk On The Wild Side war schon nach kurzer Zeit ein Klassiker. Eine geradezu unglaubliche Produktion. Selten hat der Bass eine solch tragende Rolle in einem Stück gespielt, selten gab es so wenig vordergründiges Arrangement, welches dennoch derart dicht und zwingend war, dass man sich seiner Wirkung nicht entziehen konnte.

    (·) Im UK kam die Single bis auf Platz 10, bei uns wurde sie übersehen, ist deshalb mit dem schön gemachten Cover recht gesucht. Jedenfalls ging letztens bei ebay ein eher schlecht erhaltenes Exemplar für 30 Euro weg.


    Otis Redding: I’ve Got Dreams To Remember / Nobody’s Fault But Mine 1968 D-Atlantic

    Welch eine herzzerreißende Aufnahme, welch ein verlassenes Herz, welcher Schmerz. Logisch, Otis schrieb den Song zusammen mit seiner Frau. ;)
    Im Jahr seines Todes aufgenommen kam diese Single erst posthum heraus und enthält für mich seine schönste Ballade. So sehr ich I´ve Been Loving You Too Long liebe, aber diese so ungekünstelte, wie unglaublich wirkungsvolle Aufnahme toppt sie dann wohl doch. Hier stimmt einfach alles: Eine wunderbar einfache Melodie, die exakt den Seelenzustand des Verlassenen widerspiegelt, endlos traurig und kraftlos schön. Ein Arrangement, das ihr kaum nachsteht.
    Es grenzt für mich nach wie vor immer an ein kleines Wunder, wie diese Crew aus Berufsmusikern (Cropper, Booker T, Dunn…), die ja oft im Stundentakt mehrere Tracks am Tag aufnahmen, solch seelenvolle Aufnahmen hinbekam. Wahrscheinlich haben sie sich gar nicht mal viel dabei gedacht, sondern einfach nur gemacht. Allerdings hatten sie ein untrügliches Gespür dafür, was gut war. Wie Otis.
    Die Flipside geht schon ganz leicht in Richtung Funk, eher selten bei Otis. Der Song taugt nicht allzu viel, aber stellenweise ist ein guter Bass zu hören.

    (·) Otis-Singles sind bei uns nicht sonderlich selten, bis auf die allerersten, die dann auch schon mal etwas teurer sind.

    --

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    #2455577  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,865

    otis

    Hua, was für ein toller Blick!

    --

    A Kiss in the Dreamhouse  
    #2455579  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,241

    otisAllerdings hatten sie ein untrügliches Gespür dafür, was gut war. Wie Otis.

    Was der ganze Thread beweist :)
    Toll auch, dass Du John Walker würdigst, mir gefallen seine Solo-Aufnahmen auch sehr („If I Promised“ ist mein Fave). Denen von Gary kann ich nicht so viel abgewinnen.

    --

    #2455581  | PERMALINK

    tops
    This charming man

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 3,598

    Klasse wieder, Otis.
    „I’ll Be Your Baby Tonight“ war nach „Annabella“ und „If I Promise“ Johns dritte 45. Er selbst spielte Gitarre, Bill Wyman (der ihn später ja produzierte) wohl Bass. Ja, prima Aufnahmen.
    Alle sechs Singles sind hervorragend, mein Ranking:
    1. John Walker
    2. Mott The Hoople
    3. Otis Redding
    4. Bobby Charles
    5. Lou Reed
    6. Marion
    Ad 5 – „Wild Side“ war die A-Seite, auch wenn das abgebildete PS anderes suggeriert. Mein Sleeve (auch D) führt „Vicious“ nur hinten und deutlich kleiner.

    --

    #2455583  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Klasse, Otis!
    Diesmal hast Du mir wieder zwei, drei Singles vorweg genommen.
    Deinen Kommentaren kann ich wenig hinzufügen. Stimmt alles. „Er ist wieder da“ war lange Zeit meine liebste deutschsprachige Single.
    Mott The Hoople habe ich bereits mit ihrer ersten LP kennen gelernt, die in der Tat sehr hardrockig ist. So eine britische Version von Blue Cheer fast. Insofern war „Young Dudes“ für mich dann eine ziemliche Überraschung. Ist aber eindeutig ihre beste 7″!
    „Walk On The Wild Side“ ging als Single in D vielleicht unter, aber der Song lief in allen angesagten Diskotheken damals. Und die LP war wohl mehr als ein Geheimtipp.
    Mit den John Walker Solo Singles sollte ich mich wohl auch mal befassen.

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #2455585  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Tops, hast du denn ein ganz anderes Sleeve?
    Kann es sein, dass obiges das erste war, und man die Single hier mehr oder minder als Doppel-A-Seite rausschickte, um zu sehen was passiert? Als Wild Side im UK in die Top 10 kam, entschied man sich hier auch für diesen Song, aber da mag es zu spät gewesen sein. Die meisten Interessenten hatten ja schon die LP.
    Danke für die Info zu John Walker. So so, so fein spielte der also Gitarre.
    Meine Tops today:
    1 Otis
    2 John Walker
    3 Reed
    4 Bobby Charles
    5 Mott The Hoople
    6 Marion (wobei diese Platte wirklich gut, aber eben an die anderen nicht ganz heranreicht! Muss man deutlich sagen)

    --

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    #2455587  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,833

    Fein, Otis! Zwei Singles sind dabei, die sich in meinem Besitz befinden: „I’ll be your Baby tonight“ und „All the young Dudes“..

    Meine Walker-Single ist wie bei dir eine niederländische Pressung. Ich habe sie Anfang der 70er auf einem Grabbel-Tisch in einem Kaufhaus entdeckt. Weißt du, ob es auch eine deutsche Pressung gibt?

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
Ansicht von 15 Beiträgen - 541 bis 555 (von insgesamt 1,095)

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