Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Das Dekaden-Forum › Nineties › Nirvana, "Nevermind"
-
AutorBeiträge
-
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Bauer EwaldWas pophistorische Relevanz angeht (…)
wäre „rockhistorisch“ nicht vielleicht geeigneter…?
--
Highlights von Rolling-Stone.deOh, du Hässliche! Die 25 schrecklichsten Weihnachtsalben-Cover
Legendäre Konzerte: The Concert For Bangladesh 1971
„Kevin allein zu Haus“: Ein Familienfilm ohne Familie
The Beatles: Wie die Aufnahmen zu „Let It Be“ zum Fiasko wurden
Taylor Swift: Alle 274 Songs im Ranking
Stephen King: Die besten Bücher – Plätze 10-01
WerbungBauer EwaldIch finde die Thease auch alles andere als abwegig. Es ist beispielsweise kaum zu bestreiten, daß diese Art von Rock/Punk/Metal im Mainstreamradio vor Nevermind völlig undenkbar war. Dieses Album machte Indie/Underground auf einmal auf breiter Front gesellschaftsfähig. Es hatte dafür zur richtigen Zeit den richtigen Sound, die richtige Mischung. Noch genug Glaubwürdigkeit um vielen Indiefans zu gefallen, dabei aber auch eine Menge an Pop und Glattheit in der Produktion ohne die ein solcher Millionenerfolg letztendlich nicht möglich ist. Dieser Popappeal unterscheidet Nevermind auch ganz wesentlich von anderen hier genannten Werken wie z.B. Daydream Nation.
Im zweiten Punkt stimme ich dir bedenkenlos zu aber beim ersten beharre ich weiter auf meiner Meinung. Für den Indie-Rock mag das gelten, für Rock allgemein nicht. Es sei denn man beswcheinigt einer Band wie Guns N´Roses, dass sie weder Rock noch Mainstream waren.
--
@Dick: „Pop“ meinte ich hier in einem sehr allgemeinen Sinn.
@Bullit: Doch, G+R waren sicher Rock und Mainstream. Nevermind (bzw. das, was man von diesem Album im Radio hörte) scheint mir aber doch einen anderen „Härtegrad“ als die Songs von G+R zu besitzen. Wobei ich auch einräumen muß, G+R nicht besonders gut zu kennen und zu mögen.
--
Was bedeutet dein „Teen Age Riot“ Einwurf? Ich verstehe da nur Bahnhof.
Warum reitest du eigentlich unermüdlich auf Guns ’n‘ Roses rum?
Ich gehöre da wohl in keine deiner „Nirvana – Nevermind“ Fan Kategorien. Mich hat die Band zunächst mal live überzeugt. Was da an Kraft, Energie und Ausstrahlung rüber kam, war schon erstaunlich. Auf Platte war mir das bei „Bleach“ noch etwas zu ungehobelt und zu sehr wildes Geschrubbe. Aber auf „Nevermind“ passte dann alles zusammen.
Ich war damals weder typischer „Indie“ noch „Mainstream“ Hörer. Aufgrund meiner Tätigkeit als Plattenhändler, Hobby Journalist und „Indie“ Produzent habe ich aber sehr viel sehr unterschiedliche Musik gehört. Welche Musik mir über die Jahre und Jahrzehnte am liebsten war und ist, kann man meinen Äußerungen in diesem Forum entnehmen. Nicht zuletzt meinem 7″ Faves Thread etwa.
Du musst ja „Nevermind“ nicht mögen. Aber versuche nicht mir zu erklären, dass und warum diese Platte scheisse ist. Alles klar?--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Dick Laurentwäre „rockhistorisch“ nicht vielleicht geeigneter…?
Ich verstehe unter „Rock“ ja virile Kerle, Breitbeinigkeit, Doppelalben, Livealben, Live-Doppelalben, fünf Gitarrensoli pro Song, goldenes Handwerk. Von alle dem waren Nirvana ja Zeit ihrer kurzen Existenz relativ weit entfernt, stattdessen tolle Singles mit großen Refrains, emblematische Videos, schwere Rotation auf MTV, mal großartige und mal katastrophale Live-Auftritte und eine nicht verheimlichte Liebe zu den Beatles, Monkees und ABBA*. Kurz gesagt: Nirvana waren Pop.
Deine Analyse war übrigens sehr treffend.
* Bevor Du Dich wieder beschwerst: Das waren natürlich keine unmittelbaren musikalischen Einflüsse.
--
bei erscheinen von NEVERMIND hatte ich schon kein interesse mehr an ROCKmusik.
in den jahren davor hatte ich mich unter anleitung von SPEX durch die SST veröffentlichungen gehört & gekauft.
irgendwann wollte ich das nicht mehr hören.nirvana habe zu der zeit hier in einem club gespielt, bin auch mit freunden dort gewesen, es war ein netter abend mit den jungs… da hat mich die laute musik nicht weiter gestört.
nevermind kann ich nicht besternen, dazu ist & war es mir zu egal.
--
"Können Sie Klavier spielen?" "Weiß nicht, mal versuchen."marcos valle
nevermind kann ich nicht besternen, dazu ist & war es mir zu egal.Das ist doch mal ne ehrliche – wenn auch eher unnötige – Ansage.
--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!misterixWas mir allerdings immer wieder in „Nevermind“-Diskussionen auffällt, ist der Widerspruch, daß die glühenden Nirvana-Verehrer zum einen an den ach so überproduzierten, glatten und „rockarmen“ Produktionen der Achtziger kein gutes Haar lassen und zum anderen den „fetten“ Sound von „Nevermind“ explizit loben, da vorher jede „Indie“-Platte ja so scheppernd und dünn geklungen habe. Na, Holla. Meistens frage ich diese Leute dann, was sie denn vor „Nevermind“ gehört hätten. Meistens kenne ich die Antwort schon vorher: „Metal“. Ach…
Wundert mich. Ich war, als „Nevermind“ erschien noch ziemlich jung (wusste nichts von Pixies oder Sonic Youth oder sonstwem), hörte aber Anfang der 90er auch vor allem Metal und kannte natürlich auch sehr viele Leute, die das ebenfalls taten. Und ich muss sagen, dass Nirvana und „Nevermind“ in Metalkreisen gar nicht gut ankamen (bei mir zunächst auch nicht, erst ein paar Jährchen später): Viel zu schlicht, zu „billig“ war ihre Musik, vermutlich einfach viel zu sehr Pop!
Pearl Jam und „Ten“, die weitaus mehr Rockmusik verkörperten als Nirvana, kamen in jenen Kreisen viel besser an.--
DR.NihilUnd ich muss sagen, dass Nirvana und „Nevermind“ in Metalkreisen gar nicht gut ankamen (bei mir zunächst auch nicht, erst ein paar Jährchen später): Viel zu schlicht, zu „billig“ war ihre Musik, vermutlich einfach viel zu sehr Pop!
Gab doch seinerzeit von irgendeiner Metal-Combo die Botschaft „Go back to Seattle and get a haircut“. Lustig.
Glaube aber, daß Nirvana als Adressaten stellvertretend für die gesamte Grunge-Szene auserkoren waren. Warum sollten die beinharten Schwermetaller Pearl Jam mehr gemocht haben?--
If you try acting sad, you'll only make me glad.Sebastian FrankWarum sollten die beinharten Schwermetaller Pearl Jam mehr gemocht haben?
Vermutlich, weil Pearl Jam durch ihre Musik und ihr Auftreten eher in den „klassischen“ Rock-Kosmos passten, als dies bei Nirvana der Fall.
--
Das Alben- und Singles-Archiv[/URL] des Rolling Stone Forums[/COLOR] Skraggy's Gamer TagsSebastian Frank
Glaube aber, daß Nirvana als Adressaten stellvertretend für die gesamte Grunge-Szene auserkoren waren. Warum sollten die beinharten Schwermetaller Pearl Jam mehr gemocht haben?„Beinharte“ Metaller haben ein Faible für technisches Können, das auch gerne demonstriert wird (sie sind vielfach nicht umsonst auch anfällig für gewisse Prog-Manierismen). Wenn ein Track auf so schlichtem Gitarren-Geschrammel beginnt wie z.B. „Teen Spirit“ ist er schnell durchgefallen. Bei Pearl Jam hingegen gab es zu „Ten“-Zeiten ausschweifende Soli (zum Teil ganz hervorragende, wie ich finde), eingängige Melodien, „komplizierteres“ Zusammenspiel und die Musik hatte mehr Dramatik und pathetische Hymnenhaftigkeit (ich weiß, klingt schrecklich, all das gab es aber, meines Erachtens, nie besser als auf „Ten“, doch darum soll es hier nicht gehen), eben mehr von jener Pose, die dem Metal nicht ganz so fern war.
--
Mikko
@misterixIch gehöre da wohl in keine deiner „Nirvana – Nevermind“ Fan Kategorien. Mich hat die Band zunächst mal live überzeugt. Was da an Kraft, Energie und Ausstrahlung rüber kam, war schon erstaunlich. Auf Platte war mir das bei „Bleach“ noch etwas zu ungehobelt und zu sehr wildes Geschrubbe. Aber auf „Nevermind“ passte dann alles zusammen.
Ich war damals weder typischer „Indie“ noch „Mainstream“ Hörer. Aufgrund meiner Tätigkeit als Plattenhändler, Hobby Journalist und „Indie“ Produzent habe ich aber sehr viel sehr unterschiedliche Musik gehört. Welche Musik mir über die Jahre und Jahrzehnte am liebsten war und ist, kann man meinen Äußerungen in diesem Forum entnehmen. Nicht zuletzt meinem 7″ Faves Thread etwa.
Du musst ja „Nevermind“ nicht mögen. Aber versuche nicht mir zu erklären, dass und warum diese Platte scheisse ist. Alles klar?Was, „Alles klar“?
O.k., dann mach Dich mal mit meiner Version von „Alles klar“ vertraut:
Schön, recht und gut, wenn Du Dich in den ganzen Jahren so enthusiastisch und aktiv um Musik gekümmert hast, solche Leute brauchts in dem Business (nicht ironisch gemeint…). Nun, ich bin kein Plattenhändler und kein „Indie“-Produzent, habe aber durchaus meinen Geschmack, kenne einiges der Rock-/Pophistorie, bin urteilsfähig, habe eine eigene Meinung und bin sogar alt genug dafür. Aber leider anscheinend „nur“ Konsument – quasi Musikrezipient der offensichtlichen „dritten Garde“ – oder allem darunter liegenden… Nun will ich Dich keinesfalls in Deiner „Berufsehre“ kränken, aber haben Journalisten oder Plattenhändler oder sonst irgendwelche Eingeweihte immer recht? Ist deren Urteilsvermögen etwa bar jeglicher Kritik zu akzeptieren? Für wen machen Leute wie Du ihre Arbeit? Richtig! Für uns Musik hörendes Fussvolk. Wir dürfen uns die Regale mit Platten vollstopfen, brav Musikzeitschriften kaufen – und alles mit vor Staunen offen stehendem Mund und glänzenden Äuglein für bare Münze nehmen, oder was? Vielleicht habe ich ja eine Platte aus Deiner Indieproduktion bei mir im Regal stehen. Vielleicht gefällt sie mir, vielleicht finde ich sie nicht so dolle. Was dann? Ich war mal recht gut befreundet mit einem Indielabel-„Boss“. Der legte angeblich immer sehr viel Wert auf die Meinung seiner Klientel. Naja, nur solange bis er meine Meinung über nur eine einzige unterirdische Produktion vernahm… O.k., man steckt Geld und sein Herzblut in seine Tätigkeit, vor allem seine Zeit. Verstehe ich alles. Aber deswegen muß man auch die Meinung der blossen Hörer-/Käuferschicht akzeptieren, die ihr Geld dafür ausgeben. Manchmal haben sogar die was zu sagen.
Und zum Abschluß, da wir schon auf dem „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“-Niveau angelangt sind: In Punkto „Hobby-Journalist“ darf ich Dich als Kollegen bezeichnen, wenn auch nur „ex-„. Habe das auch mal ein paar Jährchen gemacht – und nicht nur mal gerade für das Stadtteilblättchen oder irgendeine Schülerzeitung… Ich habe schon vor Jahren damit aufgehört, weil mir persönlich Musik zu hören mehr bringt, als darüber zu schreiben. Getreu dem alten Spruch „Über Musik zu schreiben ist wie zu Architektur zu tanzen“ (Bowie sagte das mal, glaube ich…). O.k., jetzt kann mich jeder berechtigt fragen, warum ich hier in dieses Forum ab und zu etwas absondere? O.k., hier die Antwort: Manches kann man eben nicht unkommentiert lassen. Geht uns aber wohl allen hier so…
O.k., nichts für ungut – und beende wie folgt: Alles klar?--
Über Musik zu schreiben ist wie zu Architektur zu tanzen.[/FONT]
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
MikkoDu musst ja „Nevermind“ nicht mögen. Aber versuche nicht mir zu erklären, dass und warum diese Platte scheisse ist. Alles klar?
ich dachte eigentlich immer, um genau diese Erklärungen würde es in diesen Threads gehen…
--
DR.NihilUnd ich muss sagen, dass Nirvana und „Nevermind“ in Metalkreisen gar nicht gut ankamen (bei mir zunächst auch nicht, erst ein paar Jährchen später)
Aha! Aber Du musst Dich nicht gross wundern, Du hast Dir die Antwort doch bereits selbst gegeben.
Ich sprach von den Leuten, die VOR ihrer Bekanntschaft mit Nirvana Metal hörten – und aus welchen Gründen auch immer (Reife?) ihren Musikhorizont versuchten zu erweitern. Oftmals mit einem zarten Schritt in Richtung „Indie“ (weil, Electro hat ja gar keine Gitarren und gar keinen Taug und ist ja eh nur Bum-Bum… – sic!). Einsteigermodell für diese Leute war aufgrund des Bekanntheitsgrades und des Tirilierens aller Spatzen von den Dächern nun mal Nirvana’s „Nevermind“. „Boah geil, eh, das is Indie? Cool“ Bis die Ernüchterung beim Kauf einer Nick Cave-Platte kam. Ich habe nicht wenige Bekannte, die eine solche „Karriere“ durchmachten. Heute lachen sie über ihren „Werdegang“. „Mensch, was war ich damals ein Trottel“ bekannte mir unlängst einer dieser Bekannten. Nirvana hört der schon lange nicht mehr…--
Über Musik zu schreiben ist wie zu Architektur zu tanzen.[/FONT]misterixAha! Aber Du musst Dich nicht gross wundern, Du hast Dir die Antwort doch bereits selbst gegeben.
Ich sprach von den Leuten, die VOR ihrer Bekanntschaft mit Nirvana Metal hörten – und aus welchen Gründen auch immer (Reife?) ihren Musikhorizont versuchten zu erweitern. Oftmals mit einem zarten Schritt in Richtung „Indie“ (weil, Electro hat ja gar keine Gitarren und gar keinen Taug und ist ja eh nur Bum-Bum… – sic!). Einsteigermodell für diese Leute war aufgrund des Bekanntheitsgrades und des Tirilierens aller Spatzen von den Dächern nun mal Nirvana’s „Nevermind“.Ich sprach auch von Leuten, die schon vor Nirvana Metal hörten (auf mich selbst traf das in der Tat eher nicht zu; aus Altersgründen war ja vor Nirvana nicht viel Platz für allzu viel mehr bei mir). Und Leute, die bewusst einfach mal entschieden „ich erweitere jetzt mal meinen Musikhorizont“ kenne ich, glaube ich, gar nicht. So etwas passiert wohl einfach (oder auch nicht) und ich denke halt, dass der Weg von Metal zu Nirvana keineswegs der direkteste ist.
--
-
Schlagwörter: Kurt Cobain, Nirvana
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.