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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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weilsteinSagtest Du ja bereits im Eingangspost.
Schon, aber was genau habe ich übersehen?
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WerbungMannamannomann, ist das eine Bärensch… Als gewissenhafter Musikjournalist versucht man ja auch so einen Brocken zu kauen, aber ich muss ehrlich sagen, nach gut 150 Seiten bin ich sehr kurz davor auszusteigen. So ein unfokussierter, beschissen geschriebener, selbstbezogener Mist ist mir noch nicht untergekommen. Punkt.
Das Schlimmste daran: Ich kann mir im Moment gar nicht vorstellen, mal wieder mit Lust eine Platte von Young anzuhören. Ansonsten hab ich dem Post von Seite 1 nichts hinzuzufügen.
Doch, noch etwas: Die Townshend-Autobiografie ist wirklich phantastisch, die von Rod Stewart nicht ganz so, aber dennoch prima, weil amüsant (der Kerl nimmt sich wenigstens selbst nicht so ernst wie Young), atmosphärisch sehr dicht, was die frühen Jahre angeht, auch wenn es nach hinten raus etwas viel um seine Blondinen und seine sentimentale schottische Seele geht. Die Jagger-Bio von Philip Norman beginnt ganz stark, lässt aber nach zwei Dritteln deutlich nach und wird dann oberflächlich. Sam Cutler und Sean Wilentz‘ „Bob Dylan und Amerika“ hab ich noch vor der Brust…--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Die Einschätzung des Young-Buches muss ich leider weitgehend teilen – ich hatte mit großer Neugier und Vorfreude begonnen zu lesen, umso ernüchterter, um nicht zu sagen verkatert, bin ich jetzt. In der Hoffnung, dass ich auch die „Wirklich phantastisch“-Einschätzung werde teilen können, folge ich jetzt mal der Townshend-Lektüreempfehlung.
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ich hab die Originalfassung Waging Heavy Peace und ich finde es toll, dass Neil Young so schreibt wie er schreibt. Es kommt nie Langeweile auf, weil es eben nicht chronologisch alt bekannte Facts wiederkäut, sondern Neil Young erzählt viele kleine kurzweilige Geschichten, in denen auch die wichtigen Personen aus seinem Umfeld, Mitmusiker, Freunde mit eingebunden sind. Das bringt einem den Menschen Neil Young wirklich näher, ebenso auch dessen Freunde und wichtigen Wegbegleiter ebenso und ich bin nun fast am Ende des Buches angelangt, werde aber sicher immer wieder darin lesen. Denn die vielen Mosaiksteinchen, die ich von Neil Young seither wusste, fügen sich so langsam wie ein Puzzle ineinander und das ist toll.:sonne:
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DJ = Datei-JockeyIch habe mir die englische Ausgabe zu Weihnachten schenken lassen udn kurz angelesen und fand es sehr lesbar – nun gebe mir bitte jemand Zeit dafür :lol:
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living is easy with eyes closed...Hofacker/Bullschuetz: Deutsch oder Englisch?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Hofacker/Bullschuetz: Deutsch oder Englisch?
Deutsch. Allerdings bezieht sich meine Kritik nicht auf Dinge, die in der Übersetzung begründet sein könnten. Es ist das, was man geschwätzig nennt, und das liegt am Autor.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Deutsch. Des eingeschränkten Lektürewerts bei Übersetzungen bin ich mir bewusst. Ich bilde mir aber ein, mir auch anhand einer Übersetzung ein Urteil bilden zu dürfen. Bei mir wurde auch keinerlei Lust geweckt, das jetzt nochmal im Original zu lesen, um den originalen Flow goutieren zu können. Bei Miles Davis und Bob Dylan habe ich das gemacht – die deutschen Fassungen hatten mich derart elektrisiert, dass ich mich danach in die noch faszinierenderen Originale vertiefte. Anderes Beispiel: Keith Richards habe ich auf deutsch gelesen und sehr unterhaltsam gefunden (was das Gitarristische betrifft, sogar ausgesprochen erhellend). Ich hatte danach allerdings nicht den Eindruck, dass ich da jetzt nochmal auf Englisch ran müsste.
Rückfrage: Hältst Du Youngs Buch für ein Werk, dessen Zauberer sich nur im Original erschließt? Oder scheint Dir die Übersetzung missglückt?
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bullschuetzRückfrage: Hältst Du Youngs Buch für ein Werk, dessen Zauberer sich nur im Original erschließt? Oder scheint Dir die Übersetzung missglückt?
Übersetzungen sind immer problematisch und die Qualitätsunterschiede sind gigantisch.
Ich habe das Buch noch gar nicht gelesen, dachte mir aber beim Reinblättern in das englische Buch, dass ich unverkennbar Neil Youngs Stimme vor mir höre. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das auf Deutsch überhaupt nicht funktioniert. Dass Neil Youngs Autobiographie sehr eigen ist, überrascht mich gar nicht.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Dass da keine Missverständnisse aufkommen: Ich hab nichts dagegen, wenn einer wie Young seine Autobiografie sehr eigen und jenseits ausgetretener Erzählpfade angeht – nur muss er sich darüber klar sein, dass er dann einen noch viel schwierigeren und anspruchsvolleren Pfad einschlägt als das sonst ohnehin schon der Fall ist, wenn man ein Buch schreibt.
Das scheint mir aber nicht der Fall zu sein, ich vermute eher, dass er sich sowieso für einen großen Schriftsteller hält. Wie anders ist die Passage zu deuten, wo er mit dem Gedanken spielt, in Zukunft noch viel mehr Bücher zu schreiben, zum Beispiel über Modelleisenbahnen oder Autos? Wenn er das genauso anekdotisch, zusammenhanglos und sprachlich erbärmlich angeht wie diesen Hippietraum, dann gute Nacht…--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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nail75… dass ich unverkennbar Neil Youngs Stimme vor mir höre. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das auf Deutsch überhaupt nicht funktioniert …
Das Problem besteht leider darin, dass man auch in der deutschen Fassung seine Stimme hört, die diesen ziellos vor sich hin mäandernden, furzlangweiligen Unfug von sich gibt. Und dass man, da bin ich ganz beim Hofacker, danach ernsthafte Probleme hat, sich weiterhin vorbehaltlos eine der Platten des Meisters anzuhören.
Ich muss dabei zugeben, dass ich nie der allergrößte Young-Fan war und sich nur vier, fünf seiner Veröffentlichungen in meiner Sammlung befinden. Allerdings war mir seine Attitüde bisher immer sehr sympathisch, die ich allerdings offensichtlich vollkommen fehlinterpretiert habe.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Der HofackerIch hab nichts dagegen, wenn einer wie Young seine Autobiografie sehr eigen und jenseits ausgetretener Erzählpfade angeht
Ich auch nicht. Sonst müsste ich Chronicles ja wirklich voll daneben finden. Es ist aber großartig.
Der HofackerNur muss er sich darüber klar sein, dass er dann einen noch viel schwierigeren und anspruchsvolleren Pfad einschlägt als das sonst ohnehin schon der Fall ist, wenn man ein Buch schreibt.
In der Tat. Bei Young glaube ich eher mangelnde Selbstdisziplin wahrnehmen zu können und das Fehlen einer kritischen Distanz, sei es ein Lektor, ein helfender Ghostwriter oder das selbstkritische, zweifelnde, feilende, überarbeitende, gegenlesende Ich.
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bullschuetz
In der Tat. Bei Young glaube ich eher mangelnde Selbstdisziplin wahrnehmen zu können und das Fehlen einer kritischen Distanz, sei es ein Lektor, ein helfender Ghostwriter oder das selbstkritische, zweifelnde, feilende, überarbeitende, gegenlesende Ich.Exakt! :bier:
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Und genau diese unverfälschte Art finde ich bei dem Buch gut – so muss eine selbstgeschriebene Autobiographie für mich klingen – für die andere Gangart habe ich ja Shakey
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living is easy with eyes closed...
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Der HofackerIch kann mir im Moment gar nicht vorstellen, mal wieder mit Lust eine Platte von Young anzuhören.
Ich habe das Buch (noch) nicht gelesen und nebenbei während der Buchmesse mehrere sehr positive Rezensionen gelesen bzw. im TV gehört, aber ich finde Deinen Satz erstaunlich. Was hat denn die Biographie damit zu tun, ob Du die Musik hören willst oder nicht? Ich fand kürzlich das Interview mit Dylan im Rolling Stone auch bizarr bis befremdlich, aber ich sehe da gar kein Problem drin, zwischen dem Künstler und dem Privatmenschen zu trennen.
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