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AutorBeiträge
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@ Roberto Blanco, Roland Kaiser, Hansi Hinterseer & Co.
grandandt
2. Hast Du Dich wirklich mit deren Schaffen auseinandergesetzt? .Das ist mein Hauptproblem. Das gestehe ich. Ich bin vollkommen unfähig, es ist fast eine körperliche Unfähigkeit, populare Musik zu hören. Das gelingt mir nicht. In dem Augenblick, in dem ich das versuche, werde ich aggressiv und wenig gemütlich. Abgesehen davon bin ich eigentlich gegen meine politische Überzeugung ein Pessimist, was die Änderung dieser emotionalen Zustände betrifft. Das muss ich ehrlich zugeben. Ich sehe das auch als meinen Fehler und hoffe, dass ich mich im Laufe der Jahre und mit mehr politischer Arbeit vielleicht zu einem optimistischeren Standpunkt durchringen kann.
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WerbungDann treffen wir und im RS-Partnerforum wieder?
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Je suis Charlie Sometimes it is better to light a flamethrower than curse the darkness. T.P.Harry RagWie definiert man denn „Berliner Asi-HipHop“ und welche Künstler fallen in dieses Genre?
Sprechgesang aus unserer Bundeshauptstadt, welcher ein asoziales Image pflegt. (Ob dieses authentisch ist oder nicht, ist eine andere Frage, die wir innerhalb einer so kurzen Zeit nicht klären können)
Künstler die unter diese Bezeichnung fallen wären zum Beispiel die erwähnten Kollegah, Taktlos oder Bushido, sonst sicher noch Sido, Fler, B-Tight , Prinz Pi (oder wie auch immer er sich zur Zeit nennt) und selbstverständlich die famosen King Orgasmus One und Frauenarzt.
Für dieses Genre ist auch die Bezeichnung „Aggro Berlin“ geläufig, die jedoch ungenau ist, da sie eigentlich nur eine bestimmte Plattenfirma bezeichnet, da ich keinerlei Kenntnisse habe welche Künstler zur Zeit bei dieser Firma unter Vertrag sind, habe ich eine andere Bezeichnung gewählt.(Puh, ich hoffe unsere HipHop-Experten hier nehmen mich jetzt nicht auseinander…)
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.Canzione@ Roberto Blanco, Roland Kaiser, Hansi Hinterseer & Co.
Das ist mein Hauptproblem. Das gestehe ich. Ich bin vollkommen unfähig, es ist fast eine körperliche Unfähigkeit, populare Musik zu hören. Das gelingt mir nicht. In dem Augenblick, in dem ich das versuche, werde ich aggressiv und wenig gemütlich. Abgesehen davon bin ich eigentlich gegen meine politische Überzeugung ein Pessimist, was die Änderung dieser emotionalen Zustände betrifft. Das muss ich ehrlich zugeben. Ich sehe das auch als meinen Fehler und hoffe, dass ich mich im Laufe der Jahre und mit mehr politischer Arbeit vielleicht zu einem optimistischeren Standpunkt durchringen kann.
Aber dann gibt es doch immer noch (auch im Popular-Bereich) erwähnenswertere Musik als die von dir genannten?
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Blitzkrieg BettinaSprechgesang aus unserer Bundeshauptstadt, welcher ein asoziales Image pflegt. (Ob dieses authentisch ist oder nicht, ist eine andere Frage, die wir innerhalb einer so kurzen Zeit nicht klären können)
Künstler die unter diese Bezeichnung fallen wären zum Beispiel die erwähnten Kollegah, Taktlos oder Bushido, sonst sicher noch Sido, Fler, B-Tight , Prinz Pi (oder wie auch immer er sich zur Zeit nennt) und selbstverständlich die famosen King Orgasmus One und Frauenarzt.
Für dieses Genre ist auch die Bezeichnung „Aggro Berlin“ geläufig, die jedoch ungenau ist, da sie eigentlich nur eine bestimmte Plattenfirma bezeichnet, da ich keinerlei Kenntnisse habe welche Künstler zur Zeit bei dieser Firma unter Vertrag sind, habe ich eine andere Bezeichnung gewählt.(Puh, ich hoffe unsere HipHop-Experten hier nehmen mich jetzt nicht auseinander…)
So wenig wie Kollegah aus Berlin kommt, so wenig musikalische Gemeinsamkeiten teilen sich z.B. Bushido und Frauenarzt.
Diese Labelisierung zeugt nur von Ignoranz. Irgendwo mal aufgeschnappt und einfach weitergeplappert, wa?--
@ Blitzkrieg Bettina
Stimmt. Ich habe Burt Bacharach gern gehört, und ich mag vor allem diese Beatles. Das war´s dann aber auch schon.
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Harry RagSo wenig wie Kollegah aus Berlin kommt, so wenig musikalische Gemeinsamkeiten teilen sich z.B. Bushido und Frauenarzt.
Diese Labelisierung zeugt nur von Ignoranz. Irgendwo mal aufgeschnappt und einfach weitergeplappert, wa?Stimmt! Und Taktlos hab ich falsch geschrieben (Taktlo$$!) Zu der Frage der Authenzität sagst du was?
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Blitzkrieg BettinaStimmt! Und Taktlos hab ich falsch geschrieben (Taktlo$$!) Zu der Frage der Authenzität sagst du was?
Authentizität (oder wie Staiger es so gerne schreibt: Authenz…hihi), die man sich von außen attestieren lassen muss, interessiert mich bei Musikern eher weniger.
Gutes Zitat aus einem Spiegel-Interview dazu:
SPIEGEL: Ist es nicht ein Widerspruch, dass Sie in einem Familienidyll auf dem Land leben und trotzdem Songs über unerfüllte Liebe, Sehnsucht und Verzweiflung schreiben?
Tom Waits: Ich finde das nicht seltsamer, als wenn jemand in der Stadt lebt und Country-Songs singt. Wenn man Musik macht, ist die innere Landschaft mindestens so wichtig wie die äußere.
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Harry RagAuthentizität (oder wie Staiger es so gerne schreibt: Authenz…hihi), die man sich von außen attestieren lassen muss, interessiert mich bei Musikern eher weniger.
Gutes Zitat aus einem Spiegel-Interview dazu:
SPIEGEL: Ist es nicht ein Widerspruch, dass Sie in einem Familienidyll auf dem Land leben und trotzdem Songs über unerfüllte Liebe, Sehnsucht und Verzweiflung schreiben?
Tom Waits: Ich finde das nicht seltsamer, als wenn jemand in der Stadt lebt und Country-Songs singt. Wenn man Musik macht, ist die innere Landschaft mindestens so wichtig wie die äußere.
Einleuchtend. Also könnte man – um beim Thema zu bleiben – auch Bushido noch als Jungen von der Strasse bezeichnen, auch wenn er inzwischen Plattenmillionär und dick im Immobiliengeschäft ist.
@canzione: Ich würde auch Marvin Gaye, Prince oder Sam Cooke durchaus dem „Popular-Bereich“ zuordnen. Warum hast du Lee Hazlewood durch Burt Bacarach ersetzt?
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Blitzkrieg BettinaEinleuchtend. Also könnte man – um beim Thema zu bleiben – auch Bushido noch als Jungen von der Strasse bezeichnen, auch wenn er inzwischen Plattenmillionär und dick im Immobiliengeschäft ist.
Warum sollte man das tun? Die durch einen Künstler geschaffene Welt muss mit der „echten“ Welt doch gar nicht in Verbindung stehen. Niemand sucht auf Stephen King’s Anwesen nach Wiedergängerkatzen.
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Harry RagWarum sollte man das tun? Die durch einen Künstler geschaffene Welt muss mit der „echten“ Welt doch gar nicht in Verbindung sehen. Niemand sucht auf Stephen King’s Anwesen nach Wiedergängerkatzen.
Aber Bushido bedient sich ja eines bestimmten Images, dass am Anfang seiner Karriere sicher deckungsgleich mit der Realität war, jedoch auf den ersten Blick unglaubwürdig wurde, da ja der soziale Aufstieg stattfand. Wenn man allerdings die von dir angeführte Trennung zwischen literarischem Ich und realem Ich zieht ist dies nicht mehr problematisch.
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Blitzkrieg BettinaAber Bushido bedient sich ja eines bestimmten Images, dass am Anfang seiner Karriere sicher deckungsgleich mit der Realität war, jedoch auf den ersten Blick unglaubwürdig wurde, da ja der soziale Aufstieg stattfand.
Ich glaube nicht, dass es zu Beginn der musikalischen Karriere von Bushido um ein kalkuliertes Image ging. Da war wohl mehr das Vorbild der prägenden französischen und US-amerikanischen Rapper, das sich eigentlich immer im deutschsprachigen Rap wiederfindet.
Zumal auch die frühen Alben wie das „Demotape“ oder „King of Kingz“ schon im wesentlichen alles beinhalten, was ihn ab „Vom Bordstein bis zur Skyline“ bekannt gemacht hat.--
Harry RagIch glaube nicht, dass es zu Beginn der musikalischen Karriere von Bushido um ein kalkuliertes Image ging. Da war wohl mehr das Vorbild der prägenden französischen und US-amerikanischen Rapper, das sich eigentlich immer im deutschsprachigen Rap wiederfindet.
Zumal auch die frühen Alben wie das „Demotape“ oder „King of Kingz“ schon im wesentlichen alles beinhalten, was ihn ab „Vom Bordstein bis zur Skyline“ bekannt gemacht hat.Vielleicht nicht am Anfang seiner Karriere, aber z.B. in seiner Autobiografie oder der Verfilmung der selben geht es doch durchaus um ein kalkuliertes Image von Authenzität? (Habe jetzt weder das Buch gelesen noch den Film gesehen.)
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Blitzkrieg BettinaVielleicht nicht am Anfang seiner Karriere, aber z.B. in seiner Autobiografie oder der Verfilmung der selben geht es doch durchaus um ein kalkuliertes Image von Authenzität? (Habe jetzt weder das Buch gelesen noch den Film gesehen.)
Das ist schwer zu beurteilen. „Zeiten ändern dich“ ist ein Spielfilm, keine Dokumentation. Ich weiß leider nicht, ob er den Anspruch hat authentisch zu sein und alles detailgetreu darzustellen.
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Harry RagAuthentizität (oder wie Staiger es so gerne schreibt: Authenz…hihi), die man sich von außen attestieren lassen muss, interessiert mich bei Musikern eher weniger.
Gutes Zitat aus einem Spiegel-Interview dazu:
SPIEGEL: Ist es nicht ein Widerspruch, dass Sie in einem Familienidyll auf dem Land leben und trotzdem Songs über unerfüllte Liebe, Sehnsucht und Verzweiflung schreiben?
Tom Waits: Ich finde das nicht seltsamer, als wenn jemand in der Stadt lebt und Country-Songs singt. Wenn man Musik macht, ist die innere Landschaft mindestens so wichtig wie die äußere.
Tom Waits´Schlussfolgerung, dass es etwas wie Aufrichtigkeit (Authentizität) im Bereich der Kunst (Musik) nicht geben könne, wäre jedoch nur dann richtig, wenn die reale Erfahrung des Singenden/Komponierenden der Ort wäre, an dem über die Authentizität eines Songs entschieden würde. Nichts ist aber abwegiger als die Frage, ob Tom Traubert/Tom Waits tatsächlich so viel Whisky getrunken hat, wie er singend behauptet. Die Authentizität des Songs liegt nicht hinter ihm in der überprüfbaren Erfahrung des Sängers, sie ist auch keine bloße Projektion des Hörers; vielmehr entsteht sie zwischen Sänger, Hörer und Song.
Der Hörer, von dessen Anerkennung der Song/Text abhängt, scheint dabei in der Position des Überlegenen. Aber was ihn an den Song/Text bringt, ist ein Mangel, seine Sprachlosigkeit. Er kann sein Leiden nicht sagen, es bleibt in ihm verschlossen. Erst der Song gibt ihm Sprache. Der Hörer findet sich im Ausdruck des andern. Die Authentizität, die er dem Sänger zuspricht, der sein Leiden für ihn inszeniert hat, ist auch Produkt seiner Verstehensarbeit, die derjenige andere Hörer aufnimmt und weiterführt, vielleicht aber auch abbricht*.
* Siehe „Musiker, mit denen ihr nichts anfangen könnt“
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Schlagwörter: e-juice lines
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