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Die Unfalltode der drei Fifties Sänger sind mit Sicherheit Zufall und stehen in keinerlei Zusammenhang.
@Mista
Das mit Little Anthony & The Imperials wusste ich nicht. Danke für die Info. Ich denke auch, dass deren Aufnahme die erste war.
Danke für die Ergänzungen. Die Information zu den Burnette Brüdern und Elvis habe ich von Wikipedia. Dort steht auch, dass sie zusammen zur Schule gingen. Und eine Wertung war in meiner Berufsangabe nicht enthalten oder intendiert.
Was „Heya“ betrifft, so ganz kann ich meine damalige Begeisterung heute auch nicht mehr teilen. Ich deutete es ja schon an. Aber das Original gefällt mir immer noch gut, und ich spiele es auch hin und wieder, wenn ich bei Parties auflege.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Highlights von Rolling-Stone.deROLLING STONE Ranking: Die besten Alben der Smashing Pumpkins
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WerbungMikko, ich weiß, dass das mit den Berufen bei dir nicht abwertend gemeint war, wollte da auch nicht korrigierend eingreifen. War mir dennoch wichtig, das mal zu erwähnen, denn Elvis wird ja gern etwas spöttelnd als Lastwagenfahrer tituliert.
Kann gut sein, dass die Burnettes und Elvis zusammen auf der High School waren, sie wohnten ja gleich um die Ecke.
Habe ich eben noch vergessen: Mikko, kümmere dich ruhig auch mal um das Solowerk von Johnny B. Keinesfalls nur Popballaden. Tolle Sachen dabei. Habe auch noch nicht viel.Latho, dass so viele tödlich verunglückt sind, hatte sicherlich auch sehr zeittypische Gründe.
Zum einen waren die Autos seinerzeit x-fach unsicherer als heute. (Bei uns im Westen gab es damals in den Spitzenjahren an die 20000 Unfalltote. Heute ca 6000 glaube ich, bei x-fachem Verkehrsaufkommen und incl. Ex-DDR!!!). Auch die Straßen waren sehr häufig, wie heute noch in England, alleenartig mit vielen Bäumen, um die sich die Autos ringelten (Bolan, Cochran…).
Ja und dann das Problem mit den Flugzeugen. Viele Bands hatten sich von ihrem Geld, das sie z.T. reichlich verdienten, kleine Flugzeuge gekauft, die sie mit wenig Flugerfahrung oft auch selbst flogen. Flugzeuge waren ja in dem Land der weiten Wege durchaus sinnvoll. Sie starteten und landeten oft auf notdürftig als Landebahn hergerichteten Wiesen. Da blieb es nicht aus, dass so viele bei einem Absturz ums Leben kamen (Buddy Holly, Valens, Otis etc.)--
FAVOURITESJa, Otis, bei Johnny Burnette und überhaupt Fifties Rock’n’Roll und Verwandtem bin ich wie schon gesagt noch ziemlich am Anfang.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Wieder prima Lektüre!
„Yesterday Has Gone“ ist eine meiner unendlich vielen Forumsentdeckungen der letzten Monate, sehr toll. Ich fühlte mich beim ersten Hören aber weniger an Barry Ryan & Co. erinnert, sondern sehr stark an die Four Tops. Auch das Original von MacArthur Park hat bei mir erst in letzter Zeit „eingeschlagen“. Das war für mich vorher immer ein Donna-Summer-Hit.;-)
Peggy Sue und Rave On gehören beide zu meinen All Time Faves.--
Herr Rossi“Yesterday Has Gone“ ist eine meiner unendlich vielen Forumsentdeckungen der letzten Monate, sehr toll. Ich fühlte mich beim ersten Hören aber weniger an Barry Ryan & Co. erinnert, sondern sehr stark an die Four Tops.
Sehe ich ähnlich wie du, Rossi. Im Uk gab es damals einige Gruppen, die leichte Soul-Anklänge hatten z.B. auch die Foundations.
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FAVOURITESDas sehe ich nun nicht so. Cupid’s Inspriration hatten mit Soul nichts zu tun, auch wenn die Stimme des Sängers soulig klingt. „Yesterday has gone“ ist ja ursprünglich eine Soulnummer, vielleicht mag dadurch der Eindruck entstehen. Schon die B-Seite der Single zeigt aber, dass die Band für die damalige Zeit recht typische Pop Musik machte, so wie Mikko sie beschreibt. Auch das dazugehörige Album ist sehr poppig, z:T. psychedelisch mit Harpsichord etc und oft auch groß orchestriert wie eben die Sachen der Ryan-Brüder. Auch die Nachfolgesingle „My World“ ist ganz britisch. Ich sehe die Band in der Nähe der Casuals, Love Affair (sehr ähnlich – „Everlasting Love war ja auch ursprünglich ein Soul Song) und der Flowerpot Men. Mit dem Pop-Soul der Foundations hat das imho nichts zu tun.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)Es ist sicher kein Soul oder Soulpop, was Cupid’s Inspiration spielten, aber eine gewisse Nähe zum damals aktuellen Soul höre ich auch. Gerade bei der B-Seite der Single „Dream“. Mein R&B Hinweis sollte in diese Richtung weisen. Allerdings war das alles sehr britisch, das stimmt schon. Beim Gesang, bei den Phrasierungen kann man wirklich an die Four Tops denken. Jetzt, da Rossi es sagt, bemerke ich es auch.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)Das ist kein Widerspruch, Mista. „Wild Thing“ und „Steppin‘ Stone“ (in der Monkees Version) können einem bei „Dream“ durchaus auch einfallen. Die Four Tops höre ich auch eher in der Phrasierung des Gesangs bei der A-Seite „Yesterday Has Gone“.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!MikkoDas ist kein Widerspruch, Mista. „Wild Thing“ und „Steppin‘ Stone“ (in der Monkees Version) können einem bei „Dream“ durchaus auch einfallen. Die Four Tops höre ich auch eher in der Phrasierung des Gesangs bei der A-Seite „Yesterday Has Gone“.
Okay, das mag sein. Aber du hattest die B-Seite ja extra als soul-nah hier angeführt. Und das sehe ich eben nicht so.
PS. In der Tat hat mich damals nichts von Cupid’s Inspiration an die Four Tops erinnert. Heute könnte ich gewisse Anklänge in den Vocal parts vielleicht hören. Aber nur wenn ich darauf gestuppst werde. Ich glaube, es liegt einfach an der Stimme des Sängers.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)otis[…]
Latho, dass so viele tödlich verunglückt sind, hatte sicherlich auch sehr zeittypische Gründe.
[…]Weiß ich, war auch nur halbernst gemeint. Wobei die Flugzeugabstürze ja nicht unbedingt weniger wurden (Stevie Ray Vaughn, Aaliyah), oder andere Todesursachen, was das angeht (siehe mein Hinweis auf Barry Cowsill).
Frage: hat Richard Harris noch weitere Singles (The Yard Went On habe ich auch gesehen) gemacht?
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.latho
Frage: hat Richard Harris noch weitere Singles (The Yard Went On habe ich auch gesehen) gemacht?Nein, nur eben wie gesagt wurde „Didn’t we“ noch eimal als Single A-Seite veröffentlicht. Es gibt zwei Alben von Richard Harris, die seine Zusammenarbeit mit Jimmy Webb sehr schön dokumentieren: „A Tramp Shining“ und „The Yard Went On Forever“.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)Ok, danke!
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.The Ones – Lady Greengrass / Love Of Mine (Star Club, 1967)
Das hier ist wohl die schönste, die beste psychedelische Beat Single aus Deutschland. Die Band aus Berlin hat ihre Lektion des „Summer of Love“ sehr sehr schnell gelernt. „Lady Greengrass“ ist britischen oder amerikanischen Popsike Singles des Jahres 1967 absolut ebenbürtig. Verträumt, verspielt mit den passenden Effekten auf Gitarren und Gesang. Ein leichter Sommer Song über eine Lady, die alles das tut, was der unbedarfte Beatfan von einem Hippie Mädchen erwartet. „She lifts her dress and floats to dreamland… she lets her hair hang down, as the weeds go around… pop, the trees turn tangerine! The sky is suddenly green! Her eyes reveal her state of mind, she’s beginning to fly!” Bloß gut, dass die Verantwortlichen des öffentlich rechtlichen Rundfunks den Text gar nicht verstanden haben. Genützt hat es allerdings nicht. Die Single ging vollkommen unter. Heute ist sie eine der rarsten und gesuchtesten aus Deutschland. Unter anderem auch deshalb, weil der Gitarrist der Band, Edgar Froese, schon im folgenden Jahr selbst tangerine turnte, Tangerine Dream. Die B-Seite ist eine eher der Mod Kultur nahestehende R&B Nummer. Auch sehr gut und weit über dem Durchschnitt dessen, was sonst in Deutschland möglich und üblich war. Es blieb die einzige Veröffentlichung der Band, die übrigens im zweiten Halbjahr 1967 als Hausband auf dem Anwesen Salvador Dalis in Spanien engagiert war. Das Cover Foto der Single entstand vor dem Schloss Charlottenburg. Den Slogan „Music for Hippies“ hat wohl die Plattenfirma ausgesucht. Ich selbst kannte damals weder die Band noch die Single. Erst im Zuge meiner Forschungen zur deutschen Beat Musik stieß ich so um 1976 auf The Ones. Die Single ist wie gesagt eine der rarsten und leider auch teuersten des Genres und der Zeit. Man muss schon einen dreistelligen Betrag kalkulieren.
The Syn – Flowerman / 14th Hour Technicolour Dream (Deram, 1967)
Eigentlich war “14th Hour Technicolour Dream” die heimliche A-Seite. In Deutschland erschien die Single mit einem anderen „blumigeren“ Pic Sleeve. Das hier ist eine französische Single. Eine Rarität schon für sich genommen, denn meist erschienen in den Sixties in Frankreich nur EPs mit vier Tracks. The Syn waren eine der vielen tollen jungen innovativen Beat Bands, die im Zuge der musikalischen Entwicklungen – nicht zuletzt durch die Veröffentlichung von Revolver der Beatles ausgelöst – in Swinging London wöchentlich neu ins Radio oder in die Clubs kamen. „Flowerman“ ist eine noch relativ konventionelle Beatnummer. Sehr poppig, mit einem gewissen Mitschunkel Charakter. Aber bereits mit ein paar neuen Soundeffekten. Das Thema ist im Sommer von Flower Power logisch, oder? Der zweite Song ist eine Hommage an ein Festival, ein Event, das im Frühjahr 1967 in London stattfand. Und es ist eindeutig der viel schönere und psychedelischere Track. Klasse Gitarrensounds, fetter treibender Bass, tolle Dynamik und diverse Breaks und rhythmische Finessen. Dazu eine wunderschöne Melodie mit überragenden Vokalharmonien, die den Beach Boys alle Ehre gemacht hätten. Im UK erschien noch eine weitere Single der Band. Ein Hit war wohl keine der beiden. Kennen gelernt habe ich The Syn erst in den frühen 80ern durch das damals einsetzende weltweite Sixties Revival. Die Band hat sich vor zwei Jahren in London weitgehend in Originalbesetzung reformiert und tritt gelegentlich in England auf. Es gibt wohl auch neue Aufnahmen sowie eine Compilation mit ihrem Gesamtwerk. Ob sich das lohnt, kann ich nicht beurteilen. Diese oder die deutsche Single kosten mit Sicherheit inzwischen einen dreistelligen Betrag.
Tomorrow – Revolution / Three Jolly Little Dwarfs (Odeon, 1967)
Und es gibt noch eine Steigerung. Mühelos sogar! Das ist eine meiner Top Singles des Jahres 1967! In der Rückschau jedenfalls. Tomorrow waren eine der live angesagtesten und hippesten Bands im Summer of Love in London. Ihre Bühnenshow muss phantastisch gewesen sein, traut man den Augen- und Ohrenzeugen Berichten in einschlägigen Fan- und Sammlermagazinen. Nun, wenn ich mir ihre Tondokumente – gerade auch die Live Aufnahmen, die es gibt – anhöre, will ich das gerne glauben. Zur Band gehörten John „Twink“ Alder (drums), John „Junior“ Wood (bass), Steve Howe (guitar) und Keith West (vocals). Sie kamen allesamt aus der britischen Beat und R&B Szene und hatten z.T. bereits in anderen Bands gespielt. „Revolution“ war ihre zweite Single. Ihre erste „My White Bicycle“ war ein kleiner Hit, vor allem durch häufiges Airplay der Pirate Radios. Schon die erste Single war klasse! Unbekümmerter britischer PsychPop. Aber „Revolution“ ist ihr Meisterstück! Eine richtige kleine Psych Pop Oper! D.h. der Begriff „Oper“ trifft es nicht wirklich. Es ist wie ein Theaterstück in mehreren Akten – in drei Minuten und 48 Sekunden. Die Revolution, die da gefordert wird, ist in erster Linie eine kulturelle. Und sie wird bei der Aufnahme bereits verwirklicht. Der Track beginnt mit heftigem Phasing auf verzerrtem Sprechgesang. Break. Revolution Now! Break. Vorwärts stürmende Pop Melodie. Break. Zwischenspiel mit Geigen und Bläsern. Break. Revolution Now! Und rückwärts das Ganze. Die Produktion, das Arrangement sind phantastisch! Was die Beatles bei Sergeant Pepper oft allzu überspannt bis bräsig gestalteten, das wird hier zu wahrhaft subversiv anarchistischer Revolution geführt. Revolution Now! Im wahrsten Sinne des Wortes! Die Aufnahme hat Drive, Dynamik, Power und zeugt von unbändiger Kreativität! Ein Jammer, dass die Öffentlichkeit so wenig Notiz nahm. Aber die Karriere von Tomorrow wurde überschattet von Keith Wests Solo Erfolg, der mit „Excerpt From A Teenage Opera“ einen Riesenhit hatte im Sommer 1967. Und als sich die EMI endlich entschloss, die längst fertige LP zu veröffentlichen, war die Karawane der Blumenkinder bereits weiter gezogen und die Band quasi aufgelöst. Steve Howe wurde später Gitarrist von Yes. Twink trommelte u.a. bei den Pink Fairies. Und Keith West versuchte noch ein bisschen, seine Solo Karriere voranzutreiben. Die B-Seite der Single „Three Jolly Little Dwarfs“ könnte übrigens ohne weiteres ein Syd Barrett Song sein. Text und Melodie tragen überdeutlich seine Handschrift. Ich stieß auf Tomorrow und diese Single so Mitte der 70er Jahre auf einer der ersten Berliner Plattenbörsen. Heute ist das hier auch ein dreistellige Euro Angelegenheit.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!The Rolling Stones – Jumpin’ Jack Flash / Child Of The Moon (Decca, 1968)
Wo fang ich an? – Am besten am Anfang. Dieses Gitarrenriff ist so unglaublich! Eine akustische Gitarre und diese Power! Diese Bestimmtheit. Diese Dynamik. Die Wärme im Klang. Dieses leichte Nachschwingen der Saiten. So und nicht anders muss es klingen. Dann setzt der Gesang ein: „One Two!“ kommandiert Mick und leitet damit die eigentliche Rhythmuslinie, das Grundmotiv ein. „I was born in a crossfire hurricane.” Und dann im Refrain: “But it’s alright, in fact it’s a gas!” Das kommt so locker, so selbstverständlich. Vollkommen laid back. So nebenher fast. Und doch mit einer Intensität, der man sich nicht entziehen kann. Lediglich die Gitarre zieht etwas an. Später dann so eine Art Solo, ein Zwischenteil. Das Tempo bleibt immer gleich, aber die Intensität nimmt zu. Gegen Ende klingt es, als spielten da zehn akustische Gitarren. Stromgitarren sind aber auch dabei. Eine auf jeden Fall. Ich habe den Film im Beat Club damals auch gesehen, mit dem diese Single präsentiert wurde. Gleich gekauft und 20x hintereinander gehört. Trotzdem hielt das Feuer bei mir zunächst nicht an. Zu viele andere neue und tolle Eindrücke, auch Platten, gab es damals. „Child Of The Moon“ passte dann viel besser zu meinem Lebensgefühl Ende der Sechziger und Anfang der Siebziger. Zauberer und Elfen, Hippie Mädchen und Räucherstäbchen standen im Zentrum meines Interesses. Diese verträumte Langsamkeit des Seins wurde von der Aufnahme mit exotisch klingenden Gitarren und schwebender Orgel und der gleichsam betörenden Melodie sowie Micks gedehntem Gesang auf wunderbare Weise gespiegelt. Erst Jahre später rückte die A-Seite der Single wieder in meinen Fokus. Zusammen mit dem Album, das zur gleichen Zeit wie die Single entstand. Heute weiß ich, das hier ist eine der besten Singles der Stones, ja eine der besten Singles überhaupt! Selten oder besonders teuer ist sie wohl nicht, da sie zigtausendfach verkauft wurde damals.
Creedence Clearwater Revival – Fortunate Son / Down On The Corner (America 1969)
Auch hier ein großartiges, einmaliges Gitarrenriff. Ich habe diese Band damals zwar wahrgenommen – wie auch nicht, sie wurde überall im Radio gespielt und hatte Hit auf Hit – aber zunächst ihre schlichte Genialität gar nicht zu schätzen gewusst. Ich war halt auf dem Hippie Trip. Die meisten CCR Singles habe ich aber gekauft. Nur um sie bald wieder zu verkaufen wie fast alle meine anderen Singles, weil ich ja nun LPs kaufen wollte. Aber das gehört nicht hierher. Richtig großer John Fogerty und CCR Fan wurde ich erst durch meine Bekanntschaft mit der finnischen Rockmusik. In Finnland werden CCR nämlich beinahe stärker verehrt als die Stones. Dieser vergleichsweise einfache, Blues und Country informierte Rock’n’Roll findet bei jeder zweiten finnischen Rock Band der vergangenen 30 Jahre seinen Widerhall. „Fortunate Son“ war bereits die fünfte Single der Band. D.h. eigentlich war „Down On The Corner“ die A-Seite und natürlich auch der Hit. Und mit seinem Shuffle Rhythmus, der eingängigen Melodie und den zweifellos vorhandenen Ohrwurm Qualitäten, war es vollkommen zu recht ein Hit. Aber mir gefiel schon damals instinktiv die andere Seite viel besser. Auf den Text hatte ich gar nicht geachtet. Der hat jedoch eine Brisanz – zu Zeiten des Vietnamkriegs ganz besonders – die den Song bis heute aktuell erscheinen lassen. Während sich die Söhne der Reichen und Einflussreichen vom Militärdienst loskaufen konnten und immer noch können (auch wenn es heute keine Wehrpflicht mehr gibt in den USA), wurden und werden die Jungs aus den unteren Gesellschaftsschichten in Vietnam oder heute im Irak verheizt. Musikalisch ist das trefflich umgesetzt mit kraftvollen, fast aggressiven Gitarrenakkorden und einem treibenden, stürmischen Rhythmus. Insgesamt wie gesagt relativ schlicht, aber voller Power und Dynamik. Großartig auch der Break in der Mitte. Kräftig geschlagene einfache Akkorde können so viel ausdrücken. Die Single hier ist aus Frankreich, wo CCR auch Riesenerfolg hatten. In Deutschland erschienen ihre Platten auf Bellaphon, unter Vertrag (einem ziemlichen Abzockervertrag übrigens) waren sie jedoch in den USA bei Fantasy Records. CCR Singles sind meist nicht teuer und relativ häufig.
Humble Pie – Natural Born Bugie / Wrist Job (Immediate, 1969)
Als sich The Small Faces zum Jahreswechsel 1968/69 auflösten bzw. Steve Marriott die Band verließ, bekam ich das zunächst gar nicht mit. Ich las damals noch keine englischen Musikzeitungen, und hiesige Medien meldeten derartige „Banalitäten“ mit erheblicher Verspätung, meist jedoch gar nicht. Also erfuhr ich davon erst durch diese Single, die spätestens im Sommer 1969 auch hier zu Lande oft im Radio gespielt wurde. Peter Frampton (ex The Herd) hatte die Band mit dem Drummer Jerry Shirley gegründet, Steve Marriott und Greg Ridley (ex Spooky Tooth) stießen bald dazu. Back to the Roots, war ihre Devise. Keine psychedelischen Eskapaden, nicht ausufernde Soli oder mäandernde Klangteppiche waren das Ziel. Schlichten Blues infizierten erdigen Rock wollten sie spielen. Ein paar folkloristische Elemente inklusive. Mit „Natural Born Bugie“, das Dank Steves Songwriting Talent auch ein echter Popsong ist, ist das vortrefflich gelungen. Bei „Wrist Job“, der B-Seite, ist dann allerdings auch ein wenig vom zeittypischen Hammond dominierten progressive Rock zu hören. Progressive hier im positiven Sinn verstanden, wie in Spooky Tooth oder Procol Harum. Humble Pie wurde damals als eine Art Supergroup gesehen. Hatten doch alle Bandmitglieder bereits erfolgreiche Pop Karrieren hinter sich. Nach der Pleite von Andrew Loog Oldhams Immediate Records wechselte die Band zu A&M in den USA. Dort hatte Humble Pie in den frühen Siebzigern den größten Erfolg mit Soul infiziertem Blues Rock, besonders auch live. Die Single, eigentlich ihr einziger richtiger Singlehit, ist wohl weder besonders selten noch teuer.
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