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AutorBeiträge
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Klasse, kramer. Hätte gerne etwas zu „Last Great American Whale“ gelesen, formidable Lyrics. Bei mir die am häufigsten gespielte Reed- Platte.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Auch für mich das beste Reed – Album und sehr treffend beschrieben. Ich glaube, bei New York ist es Reed das erste Mal gelungen, exakt auf den Punkt zu kommen – und das in jedem Song. Prima.
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Käse ist gesund!bullschuetzEin Album, das ich für seine Konzentration und Konsequenz („You can’t beat 2 guitars, bass, drums“) immer bewundert habe, für seine lakonische Präzision, musikalisch wie textlich.
Aber, kramer, ich habe es nie so intensiv durchdrungen wie Du: Obwohl ich es gut zu kennen glaubte, hast Du es mir noch näher gebracht mit Deiner kongenialen Würdigung. Vielen Dank für die Inspiration!Ich kann mich da nur anschließen. Wird Zeit, dass ich mir das Album wieder einmal anhöre.
Ich will einen Satz aus der Besprechung hervorheben, der es gut auf den Punkt bringt:
kramerIch kenne wenige Alben, bei denen die Musik und die Texte eine derart perfekte Symbiose bieten. Alles auf New York ist von scheidender Schärfe und Präzision, ohne dabei unterkühlt oder distanziert zu wirken.
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To Hell with Poverty
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Erstklassig, kramer!
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Schließe mich meine Vorrednern an, sehr schöner Text. Warum hast Du eigentlich Deine alten Besprechungen gelöscht?
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?sparchWarum hast Du eigentlich Deine alten Besprechungen gelöscht?
Ja, warum? Laß‘ mich raten: Du willst sie in Buchform veröffentlichen und der Verlag bestand aus naheliegenden Gründen auf Löschung.
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Interessiert gelesen. Bis vor ein paar Jahren ging es mir wie dir als Jugendlicher, das war too much an Wortwitz, Persönlichkeiten, Zynismus und Poesie für mich. Mittlerweile schätze ich Reeds Spätwerk (auch dank dir), wobei „New York“ sicherlich textlich ebenso punktet wie akustisch. Beim nächsten Hören werde ich deinen Text noch mal vorziehen.
PS. Deine Meinung zu „The Blue Mask“ würde mich interessieren.
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and now we rise and we are everywhere
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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@ Kramer
Wann postest du denn mal wieder deine Alben Top 100?
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollkramerNot good enough.
Dein Lösch-Entschluss ist bedauerlich – und falsch, wie ich finde.
Wieviele Schallplatten, wieviele Bücher wären heute nicht mehr erhältlich, wenn das jeder so machen würde? Ich fand Deine Fave-Texte hier immer mehr als „gut genug“, weil Du Dich in Bezug zur Musik brachtest, Deine persönlichen Wahrnehmungen und Gefühle gegenüber der Musik reflektiert und formuliert hast, ohne Dich selbst wichtiger als die Musik zu nehmen. Diese Texte haben einen (sprich: Deinen) subjektiven Zugang zur Musik für andere (jedenfalls für mich) nachvollziehbar gemacht und mich (und sicher auch andere) zum hörenden Nachvollzug ermuntert – und deshalb würde ich mich über eine „Entlöschung“ freuen.
Dass Du heute manches anders schreiben würdest, dass Du heute an manchen Stellen mehr weißt – geschenkt. Es kann nicht anders sein.
Vielleicht solltest Du, anstatt Deine alten Werke zu löschen, den Scott-Walker-Weg gehen: abhaken, weitergehen, Neues wagen.
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kramerNot good enough.
Du spinnst doch.
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Oder so.
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@kramer: Bei mir hast Du Dein Ziel jedenfalls schon erreicht!
Da Du den Text von „Good Evening Mr. Waldheim“ oben zitiert hast, wollte ich auf die Hintergründe eingehen. Jesse Jackson hatte sich ja für die Nominierung der demokratischen Partei für das Präsidentschaftsamt im Jahr 1988 beworben, mit seiner „rainbow coaliton“ bemerkenswerte Erfolge erzielt, war dann aber Dukakis unterlegen. Einer seiner Gegner war der Demokrat Ed Koch, Bürgermeister von New York in seiner dritten Amtszeit, der erklärte, Juden könnten niemals für Jackson stimmen, weil er Antisemit sei. Im Grunde übernimmt Reed Ed Kochs Argumentation.
Kochs Äußerungen sind bemerkenswert vor dem Hintergrund, dass New York eine Stadt war, die gerade in dieser Zeit von Rassenkonflikten heimgesucht wurde. Koch wurde von Schwarzen vorgeworfen, die Fälle von Gewalt gegen Schwarze herunterzuspielen, während Weiße aufgrund verschiedener ebenso spektakulärer Angriffe von Schwarzen auf Weiße mit zunehmender Besorgnis reagierten.
Lou Reed spielt in „Hold On“ auf einen Vorfall in Howard Beach an, als drei Schwarze nach einer Autopanne in einer von Weißen bewohnten Gegend von einem Mob aus weißen Jugendlichen verfolgt wurden. Einer der Verfolgten starb, weil er bei der Flucht von einem Auto erfasst wurde. Bei Reed kämpfen aber Schwarze mit Messern und Weiße mit Feuerwaffen gegeneinander, ohne dass Reed eindeutig Stellung bezieht. Diese beiden Lieder, nämlich „Waldheim“ und „Hold On“ sind in gewisser Hinsicht selbst Ausdruck der sich damals stetig verschlechternden Rassenbeziehungen in New York City, die selbst Lou Reed offensichtlich nicht unbeeinflusst ließen.
Während er auf dem Album übrigens noch bösartig über Rudy Giuliani lästert, der 1989 die Wahl zum Bürgermeister gegen den Afro-Amerikaner David Dinkins verlor, lobte er ihn vor einiger Zeit in einem Interview.
1989 klang das in „Sick Of You“ noch so:
They discovered some animal no one’s ever seen
It was an inside trader eating a rubber tire
After running over Rudy GiulianiUnd im Rückblick so:
Ihr Album «New York» von 1989 ist eine Liebeserklärung an ihre Stadt. Mögen Sie New York noch immer?
Reed: Mehr denn je. New York ist einfach so wunderschön. Unlängst ging ich nach Brooklyn. Eine nächtliche Fahrt über die Brooklyn Bridge ist etwas vom Schönsten auf dieser Welt. Gestern ging ich ins Jüdische Holocaust Museum in Battery Park. Dort unten sieht man, dass die Stadt eine Insel ist, umgeben von Wasser. Ich kriege nur schon weiche Knie, wenn ich an die Schönheit von New York denke.Hier in Soho, wo sie arbeiten, öffnet demnächst die Warenhauskette Bloomingdale’s ihre Tore. Es gibt Leute, die sagen, die Stadt sei nur noch kommerziell.
Reed: So fucking what? Bloomingdale’s hat auch das Recht, hier zu sein, das haben doch alle. So entsteht eine Mischung, die genau das ist, was New York ausmacht. Nehmen Sie den Bezirk beim Fleischmarkt. Da hat es eine Boutique von Stella McCarthy neben hängenden Schweinebäuchen. Das ist doch perfekt.Dann ist der Boulevard nicht mehr dirty?
Reed: Es gibt Leute, die sich darüber aufregen, wie sauber New York geworden ist. Ich habe nichts dagegen.New York gesäubert hat Ex-Bürgermeister Rudolph Giuliani, den Sie bekanntlich verachten.
Reed: Nein, nein, nein, nein. Am 11. September 2001 war Rudolph Giuliani grossartig. Wenn sich jemals ein Mann einer schwierigen Lage gestellt hat und ihr gewachsen war, dann war das Giuliani. Ich habe das von nah beobachtet. Er war großartig. Meine Meinung über ihn hat sich total verändert. Er hat die Stadt auf Trab gebracht. Die Lebensqualität hat sich unter ihm stark verbessert. New York ist jetzt eine der sichersten Städte überhaupt. Ist das schlecht? Es ist doch toll, dass meine Freundin nachts sicher nach Hause gehen kann.http://www.hossli.com/articles/2004/05/06/lou-reed-%C2%ABwestern-macho-scheiss-zeugs%C2%BB/
How things change…
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.topsDu spinnst doch.
Ich wollte jetzt zwar mit „alter Angeber“ um mich werfen, das trifft es jedoch auch in mancher Hinsicht.
Kramer, Deine Selbstkritik in allen Ehren, aber ich bin in diesem Falle dann doch sehr nahe bei bullschuetz und bedauere die vorläufige Verwerfung Deiner Texte sehr. Nicht, weil man den Musikbegeisterten dringlich an ständiger Optimierung hindern müsste, sondern weil sie eben doch ein (mir) wichtiger Bestandteil des Forums waren und weiterhin zum Besten gehören, was man ohne Entlohung in dieser Form präsentiert bekommt. Jedenfalls war es mir immer ein Anliegen bei „kramers LP Faves“ reinzuschneien, dass die meisten Werke den Weg in die eigene Sammlung zuvor nicht gefunden haben, geschenkt. Zumeist in jeder Hinsicht ein prächtiger Anreiz und zweifelsfrei Alben für die Liste all jener Werke, die man bis zum Ableben noch gehört haben will.
So auch „New York“, dass mir ebenso unbekannt ist, wie das Gros des Reed’schen Outputs. Gewissermaßen mit dem Herrn der vielen Gesichter und überaus markanten Stimme aufgewachsen, hat das Interesse zunehmend doch gelahmt, der Weg führte mehr in Richtung Nico, weitere Beschäftigung viel aus. Ein großer Fehler, wie es scheint. Werde dem weiteren Eindringen in seinen Kosmos beizeiten gerne nachkommen, bis dahin: Ein Dank, aufs neue sehr gewinnbringend und aufschlussreich. Und in diesem Fall deutlich mehr auf die Wirkung des Werkes selbst bezogen. Schöne Sache.
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Hold on Magnolia to that great highway moon -
Schlagwörter: Faves, kramer, LP Faves, User Reviews
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