John Coltrane

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  • #407893  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,067

    monotonEs geht hier nicht im Entferntesten darum, ob „mein Lieblingskünstler“ verunglimpft wird.

    *** bis ***1/2 ist ja keine Verunglimpfung… und es ist sicherlich kein Zufall, das bicho grade im Coltrane Thread gepostet hat, und nicht bei irgendeinem anderen Künstler, der ihm ähnlich mittelviel sagt – Coltrane scheint auch für ihn ein wichtiger Bezugspunkt zu sein – das ist doch auch was

    mal ehrlich, das kann man doch in jedem Schwimmbad besser sehen.

    Er ist (natürlich) auch mein Bezugspunkt. Den Letzten Satz habe ich aber nicht ganz verstanden. Du findest Parker, Ellington und Miles Davis besser?

    Parker find ich in jeder Hinsicht besser. Ellington und Miles sind mir weniger wichtig als Coltrane, aber das ist eine differenziertere Sache … ich hätt ja Lust auf einen Thread, wo die ganz großen des Jazz gegeneinander ausdiskutiert werden – aber wo es schon hier Tränen gibt/du ausgestiegen bist, belass ich es vielleicht für den Moment so kurz…

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    #407895  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,341

    redbeansandrice… ich hätt ja Lust auf einen Thread, wo die ganz großen des Jazz gegeneinander ausdiskutiert werden …

    los!

    Miles Davis vs. Al Killian
    Maynard Ferguson vs. Art Farmer
    Mike Brecker vs. John Coltrane
    Kenny G. vs. Wayne Shorter
    Ernie Watts vs. Coleman Hawkins
    Ellington vs. Esquivel
    Bud Shank vs. The Beatles
    Joe Pass vs. The Rolling Stones
    The Rat Pack vs. The Dried Rat Dog
    101 Strings vs. The Gerry Mulligan Dek-Tette
    Liberace vs. Jaki Byard

    so mal als erste Anregungen… ;-)

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #407897  | PERMALINK

    newk

    Registriert seit: 09.10.2008

    Beiträge: 428

    monotonDenn zumindest die von mir oben zitierte Zeit, von „My Favorite Things“ (61) bis „A Love Supreme“ (65) ist über jeden Zweifel erhaben. Mehr Genie hat es (innerhalb von 5 Jahren) in der Musikgeschichte nicht gegeben.

    Mit diesem Statement lehnst Du Dich ja weiter aus dem Fenster als Bicho mit seinen Besternungen.
    Findest Du ensthaft, daß Coltrane in diesen Jahren „genialer“ war als z.B. Mozart Mitte bis Ende der 1780er oder Charlie Parker zwischen 1945-1949?

    --

    #407899  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,067

    newkMit diesem Statement lehnst Du Dich ja weiter aus dem Fenster als Bicho mit seinen Besternungen.
    Findest Du ensthaft, daß Coltrane in diesen Jahren „genialer“ war als z.B. Mozart Mitte bis Ende der 1780er oder Charlie Parker zwischen 1945-1949?

    bei Parker den Zeitraum nicht auf 1945-47 einzuschränken ist aber nun wirklich ein Herunterspielen seines Genies…

    --

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    #407901  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,341

    redbeansandricebei Parker den Zeitraum nicht auf 1945-47 einzuschränken ist aber nun wirklich ein Herunterspielen seines Genies…

    Nein nein, fürs Genie reichen schon die paar Decca-Tracks mit Jay McShann!
    (Davon könnte Kenny G. auch mal eine Version machen, in der er seine Kust beifügt, das wäre dann sozusagen Genius im Quadrat!)

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    #407903  | PERMALINK

    bicho

    Registriert seit: 21.12.2010

    Beiträge: 437

    Ja. Entschuldigung für die Wortwahl, bicho.
    Bei mir hört ein Musikdiskurs halt auf, wenn „My Favorite Things“ 3 Sterne bekommt. Bin damit auch aus diesem Thema raus.

    kein Problem.

    *** bis ***1/2 ist ja keine Verunglimpfung… und es ist sicherlich kein Zufall, das bicho grade im Coltrane Thread gepostet hat, und nicht bei irgendeinem anderen Künstler, der ihm ähnlich mittelviel sagt – Coltrane scheint auch für ihn ein wichtiger Bezugspunkt zu sein – das ist doch auch was

    Dem würde ich so zustimmen. Aus dem „mittelviel“ könnte man sogar ein „erst ab 1962 viel“ machen. ;-) „Ascension“ gehört ja auch zu meinen liebsten Alben.

    --

    #407905  | PERMALINK

    newk

    Registriert seit: 09.10.2008

    Beiträge: 428

    redbeansandricebei Parker den Zeitraum nicht auf 1945-47 einzuschränken ist aber nun wirklich ein Herunterspielen seines Genies…

    Parkers Version von „La Cucaracha“ bleibt uns ja auch zwischen 1945 und 1949 erspart…

    --

    #407907  | PERMALINK

    otis
    Moderator

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    Beiträge: 22,557

    Es juckt ja schon in den Fingern, was zu schreiben. Gerade gestern Abend hier Miles vs. Trane gehört (hatte mit den Thread gar nichts zu tun, ergab sich irgendwie). Versuchte herauszufinden, warum ich zu dem einen einen sehr direkten Zugang habe, den ich beim anderen so einfach nicht finde.

    --

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    #407909  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,067

    otisEs juckt ja schon in den Fingern, was zu schreiben. Gerade gestern Abend hier Miles vs. Trane gehört (hatte mit den Thread gar nichts zu tun, ergab sich irgendwie). Versuchte herauszufinden, warum ich zu dem einen einen sehr direkten Zugang habe, den ich beim anderen so einfach nicht finde.

    das klingt, als würde es mich interessieren! (aufräumen können wir ja später, also, den Thread)

    --

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    #407911  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Es hätte wieder was mit der Melodieführung zu tun, redbeans. Mit dem Zuviel davon. Aber ich bin mir noch nicht sicher, ob das bei Coltrane wirklich über die Jahre zu beobachten ist, besitze auch nicht sonderlich viel von ihm. Tendenz aber ist, dass mir Trane melodisch zu viel ineinanderverwebt, da gibt es keine Statements, das fließt und fließt und hört nicht auf. Diese melodische Atemlosigkeit packt mich nicht. (Sie ist natürlich eine andere als Birds, aber die packt mich auch nicht). Dennoch ist sein Spiel weit entfernt von der „atemlosen“ Klimperei mancher Pianisten, die ich dann so gar nicht mag. Bei Miles das Gegenteil.

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    #407913  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    „melodische Atemlosigkeit“ wird Coltrane nicht gerecht, finde ich – melodisch war sein Spiel eben nicht, es war harmonischt aufgeladen, wohl bis weit in die „modale“ Zeit hinein (also ich würde mal behaupten bis 1965 mit dem „klassischen Quartett“ zieht sich das hin).
    Atemlosigkeit vielleicht ja – aber für mich ist seine Musik fast immer organisch, und wie monoton sagt, nach 1960/61 eigentlich stets vom feinsten.

    Miles lässt Raum, lässt die Musik atmen, fasziniert durch seine Posen (auch musikalischer Art) genauso wie durch seine eigentliche Persönlichkeit. Ein Magus, der sich entzog, den anderen Raum liess… das ist wohl am Ende eine Frage des Charakters und dessen, was man mit der Musik, in der Musik machen will.
    Und die Beurteilung davon hängt dann auch davon ab, ob man das eine, das andere, oder beides gerne mag.

    Jedenfalls kann ich’s nachvollziehen, wenn man Coltrane „atemlos“ hört… geradesogut kann ich aber nachvollziehen, wenn man Miles‘ Ton wie Nägel auf der Wandtafel hört.

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    #407915  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Kann man so formulieren, gypsy, meint vielleicht das Gleiche.
    Aber es hat mich schon immer gestört, wenn man zu viel Harmonien in Melodien hineingeheimnist hat. Melodien sind für sich erst einmal harmoniefrei. Und ein Saxophon ist ein Melodieinstrument, nichts anderes kann es spielen.
    PS: Oben vergessen, My Favorite Things mag ich sehr gern.

    --

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    #407917  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

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    John Coltrane plus Elvin Jones: Die Kombination finde ich unbesiegbar. Wie die beiden zusammenspielen, das haut mich immer wieder aufs Neue um.

    Laienfrage an die Jazz-Experten hier: Hat Jones auch mal mit Miles Davis gespielt, und wenn ja – hat das funktioniert?

    --

    #407919  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,341

    otisAber es hat mich schon immer gestört, wenn man zu viel Harmonien in Melodien hineingeheimnist hat. Melodien sind für sich erst einmal harmoniefrei. Und ein Saxophon ist ein Melodieinstrument, nichts anderes kann es spielen.

    Na ja, das ist nur die halbe Wahrheit… den Melodien liegen funktionsharmonische Strukturen zugrunden, die man beim Improvisieren als Grundlage benutzt (oft auch „umgebaut“, ergäntzt, verdichtet). Natürlich kann man (zumal mit „klassischer“ Spielweise) nur einen Ton aufs Mal spielen, aber man zerlegt eben die Akkorde, klappt sie sozusagen auf… und spielt sie aus (Coleman Hawkins, vertikal) oder schwebt über sie hinweg (Lester Young, horizontal).
    Coltrane bewegt sich irgendwo dazwischen, aber bei seinen „sheets of sound“ ging es gerade darum, die verdichteten, immer komplexer werdenden Harmonien auszuspielen, und wenn da eben sieben Töne dazu nötig waren, dann wurde eben auf den betreffenden Schlag eine Septole gespielt. Das hatte alles Methode und gehört mal rein technisch gesehen wohl immer noch zum faszinierendsten, was man überhaupt hören kann.
    Wir haben das in den Coltrane und Chronological Coltrane Threads schon ausgiebiger diskutiert, falls Du mal nachlesen magst…

    bullschuetzLaienfrage an die Jazz-Experten hier: Hat Jones auch mal mit Miles Davis gespielt, und wenn ja – hat das funktioniert?

    Auf Blue Moods (Debut, 1955) – keine Sternstunde für Miles und viele Jahre bevor Elvin seinen „reifen“ Stil entwickelt hatte.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #407921  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Beiträge: 14,067

    es gibt auf jeden Fall das Album „Blue Moods“ von 1955 auf Mingus‘ Label Debut; ist definitiv interessant, allein schon wegen der Besetzung (Miles/Posaune/Vibraphon/Mingus/Elvin), länger nicht gehört, ich glaub ich mag es lieber als die meisten, irgendwie sehr statisch und eins der wenigen Davis Alben, die für mich wirklich Traurigkeit ausstrahlen… sowas wie eine vergleichsweise Nähe zu „neuer Musik“ glaube ich auch zu erinnern… Track 1-4 hier, die Posaune wir sehr seltsam eingesetzt, quasi in der Rhythmusgruppe… an Jones kann ich mich nicht erinnern, aber der war da natürlich ohnehin noch sehr jung… außerdem hat Jones bei Teilen der Evans/Davis Sachen Percussion gespielt…

    zu den schwierigen Fragen später mehr…

    --

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