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„melodische Atemlosigkeit“ wird Coltrane nicht gerecht, finde ich – melodisch war sein Spiel eben nicht, es war harmonischt aufgeladen, wohl bis weit in die „modale“ Zeit hinein (also ich würde mal behaupten bis 1965 mit dem „klassischen Quartett“ zieht sich das hin).
Atemlosigkeit vielleicht ja – aber für mich ist seine Musik fast immer organisch, und wie monoton sagt, nach 1960/61 eigentlich stets vom feinsten.
Miles lässt Raum, lässt die Musik atmen, fasziniert durch seine Posen (auch musikalischer Art) genauso wie durch seine eigentliche Persönlichkeit. Ein Magus, der sich entzog, den anderen Raum liess… das ist wohl am Ende eine Frage des Charakters und dessen, was man mit der Musik, in der Musik machen will.
Und die Beurteilung davon hängt dann auch davon ab, ob man das eine, das andere, oder beides gerne mag.
Jedenfalls kann ich’s nachvollziehen, wenn man Coltrane „atemlos“ hört… geradesogut kann ich aber nachvollziehen, wenn man Miles‘ Ton wie Nägel auf der Wandtafel hört.
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