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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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TheMagneticFieldaber was immer mit Joanna in ein paar Jahren sein wird, diese Platte ist ein Meilenstein und hat Bestand (sicher nicht nur in meinen Musikosmos)
ist doch albern, altmodische Harfenmusik aus dem Jahr 2006 wird nie ein Meilenstein sein – es sei denn, das Wort wird völlig umdefiniert!
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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(1x reicht…)
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dougsahmIch hab da auch so einen Meilenstein aus der gleichen Baustelle. War circa 1980 enorm angesagt. Konzerte mit der ganzen Kritikergarde und den Intelligenzbestien aller Großstädte. Wer spricht heute noch davon ? Meredith Monk – Dolmen Music (und anderes). Ich – sonst niemand.
Ich denke es ist nicht Recht, Meredith Monks Musik und Newsom’s Musik zu vergleichen. Ja, Monk oder Stockhausen (stockhausens Hymnen kommt mir ähnlich wie manche Monk Compositionen) sind andere Klasse. Sie sind unglaublich wichtig für und in der Musikwelt. Andererseits (ich will nicht trivial klingen aber…) Joannas Musik (und Lyrics und wichtiger, die Art und Weise wie sie singt) ist „alltäglicher“. Ja ich weiss, auch Adorno würde Joannas Musik verachten und wegen folklorischen Elemente in Joannas Musik, sie als „primitiv“ oder „konservativ“ unterschätzen. Aber, aber…Ihr weisst was ich meine..
ps: sorry für mein deutsch..ich hoffe die sätze sind verständlich..--
manastin
…
ps: sorry für mein deutsch..ich hoffe die sätze sind verständlich..Das sind sie. Herzlich willkommen im Forum!
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dougsahmIch hab da auch so einen Meilenstein aus der gleichen Baustelle. War circa 1980 enorm angesagt. Konzerte mit der ganzen Kritikergarde und den Intelligenzbestien aller Großstädte. Wer spricht heute noch davon ? Meredith Monk – Dolmen Music (und anderes). Ich – sonst niemand.
Hier, ich auch!
Manastin hat es im Prinzip schon gesagt: Dolmen Music riecht doch stark nach E-Musik und Donaueschingen, während Ys sich daneben fast wie Folk-Pop ausnimmt. Beides gute Platten, die ich aber nicht in den Himmel heben würde.
(Was ich allerdings nicht ganz verstanden habe, doug: Magst du Meredith Monk oder nicht?)
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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)Habe das Album zwar nicht gehört, aber die Diskussionen über die Newsom haben mich neugierig gemacht, sodass ich mir online ein paar Videos von ihr angesehen habe (z. B. „Sprout and the Bean“, „Sadie“, „Cosmia“, „Emily“, „Peach, Plum, Pear“ u. a.), vorrangig Liveaufnahmen, aber nicht nur. Sonderlich „intellektuell“ scheint mir das Ganze nicht zu sein, muss es ja auch nicht. Sehr hübsche Melodien und Arrangements, sehr eingängige Musik, etwas langatmig, aber durchaus hörbarer Folk-Pop, wie’s scheint.
Wenn nur diese grässlich gezierte, vor sich hinpubertierende Stimme nicht wäre, die alles wieder einreißt und zerstört, was die Musik gerade aufgebaut hat. Von „anspruchsvollem“ Gesang kann hier jedenfalls nicht die Rede sein. Die Frau klingt fürchterlich gekünstelt und in sich selber verkrochen. Wenn das eine Entdeckung ist, dann müsste – um ein hartes Beispiel zu wählen – Vanessa Carlton als bedeutendste Stimme des 20. Jahrhunderts bezeichnet werden (Vanessa Carlton röhrt ja z. B. auf ihrem Album „Harmonium“ ähnlich verkorkst herum, aber immer noch besser als die Newsom in den Aufnahmen, die ich bisher von ihr gehört habe).
Mein Tipp also: Joanna Newsom nicht mehr ans Mikrofon lassen, ihr das Singen untersagen, aber weiterhin für andere Sängerinnen komponieren und arrangieren, sie mit der Harfe begleiten lassen, denn die Songs haben schon was (ohne ihre Stimme).
Wie gesagt, kann das erstmal nur sehr spontan vor dem Hintergrund weniger Videos sagen. Vielleicht ändere ich meine Meinung, wenn ich das Album durchgehört habe.
Wenn Ihr mir jedoch bestätigt, dass es so gehalten ist wie die Videos (die man z. B. auf YouTube finden kann), brauche ich es mir gar nicht erst anzuhören.
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Ah UmHier, ich auch!
Manastin hat es im Prinzip schon gesagt: Dolmen Music riecht doch stark nach E-Musik und Donaueschingen, während Ys sich daneben fast wie Folk-Pop ausnimmt. Beides gute Platten, die ich aber nicht in den Himmel heben würde.
(Was ich allerdings nicht ganz verstanden habe, doug: Magst du Meredith Monk oder nicht?)
Ich schätze Meredith Monk außerordentlich. Und ich habe Monk von Anfang an anders gehört – nämlich mit Vergnügen. Das gemeinsame ist natürlich, dass Monk und Newsom die eingefahrenen Hörgewohnheiten strapazieren. Monk hat sich mir auf Anhieb erschlossen, an Newsom mag ich nur die Stimme und sonst nichts, obwohl ich weder Harfen – noch Folkpopgegner bin, gegen lange Stücke auch nichts habe. ((aber ich bin ja immer wieder froh, wenn etwas das in aller Munde ist mir nicht gefällt, sonst würde ich viel zu viel haben wollen)).
Meine Bemerkung auf Magnetic Field zielte an sich weniger auf die Charakterisierung der Musik ab, als vielmehr auf die dogmatische Aussage, das Ys ein Meilstein ist und Bestand hat. Genau das dachten sich viele auch von Dolmen Music. Aber wie oft wird sie heute noch angehört ?
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:deppen_no Nicht nur Dolmen Music, auch Turtle Dreams sind immer noch innovative Scheiben. Gleiches gilt für fast alle Björk Alben (außer Vespertine vielleicht).
Joanna Newsom klingt für mich zumindest beim ersten Hinhören banal und wie eine billige Björk-Kopie.
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@ dougsahm:
Ich verstehe. Mit dem Begriff „Meilenstein“ sollte man allgemein vorsichtig sein, die Musikgeschichte dieser Post-Post-Post-Moderne gleicht wohl eher einer Anhäufung von Fußnoten.
Und wahrscheinlich hat jeder Hype irgendwie Bestand, wenn auch nur in einer Nische des kollektiven Gedächtnisses. Wie du siehst, kamen auf dein Stichwort „Meredith Monk“ gleich drei User (mich eingeschlossen) hervorgekrochen.--
There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)Ah Um
Und wahrscheinlich hat jeder Hype irgendwie Bestand, wenn auch nur in einer Nische des kollektiven Gedächtnisses. Wie du siehst, kamen auf dein Stichwort „Meredith Monk“ gleich drei User (mich eingeschlossen) hervorgekrochen.Was die erste Überraschung des Neuen Jahres ist – und nein, ich nenne jetzt keine weiteren Namen, um diesen Thread nicht zu verwässern.
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Die Wurzel dieser Auseinandersetzungen zwischen Monk/Newsom, Björk/Newsom, die wir gerade vorführen, erreichen meines Erechtens bis den Kampf zwischen Platon/Sokrates einerseits und Rhetorik andererseits. Rhetorik wurde bei Platon Schule und dann bei Aristoteles Schule immer verachtet als etwas nicht wissenschaftliches, schlimmer aber als etwas verführerisches..Diese Auseinandersetzung, die meines Erachtens der Grundirrtum aller abendländlischen Denken ist, kann man auch in dieser musikalischen Auseinandersetzung bezeugen…Warum müssen wir Newsom’s Musik mit den höchst intellektuellen Versuche vergleichen? Warum versuchen wir nicht, ein biscchen von ihr zu nehmen? ( glaubt mir, sie ist nicht prätentiös). Ja, ihre Musik ist rhetorisch..Aber wir können vielleicht untersuchen, dass vielleicht in unserer nicht-rhetorischen, platonischen System (scott walker..den ich auch sehr mag..aber tut mir leid, walker gehört auch zur Tradition selbst..vielleicht können wir das unter dem thread „the drift“ weiter diskutieren) etwas grundsätzlich falsch ist.
die kommentare über newsom wie „banal“ sag mir nicht so viel…Wenn wir zum Beispiel nur die lyrics (texte) vergleichen, newsom ist 10 mal bessser als björk. Wie ich vorher erwähnt hatte, kommt newsom von T.s Elliot, von Faulkner tradition..björks „all is full of love“ sag mir nichts neben newsoms texte..
ich habe sehr grob geschrieben, aber ich kann versuchen zu vertiefen wenn sprachliche und gedankliche misverständnisse gibt.--
dougsahmIch schätze Meredith Monk außerordentlich. Und ich habe Monk von Anfang an anders gehört – nämlich mit Vergnügen. Das gemeinsame ist natürlich, dass Monk und Newsom die eingefahrenen Hörgewohnheiten strapazieren. Monk hat sich mir auf Anhieb erschlossen, an Newsom mag ich nur die Stimme und sonst nichts, obwohl ich weder Harfen – noch Folkpopgegner bin, gegen lange Stücke auch nichts habe. ((aber ich bin ja immer wieder froh, wenn etwas das in aller Munde ist mir nicht gefällt, sonst würde ich viel zu viel haben wollen)).
Meine Bemerkung auf Magnetic Field zielte an sich weniger auf die Charakterisierung der Musik ab, als vielmehr auf die dogmatische Aussage, das Ys ein Meilstein ist und Bestand hat. Genau das dachten sich viele auch von Dolmen Music. Aber wie oft wird sie heute noch angehört ?
Ok ich nehm alle dogmatischen Begriffe zurück
Aber irgendwas muß man diesem Dogma des Hypes „Heute hier morgen vergessen“ ja entgegensetzen.
Und wer hier worauf Bezug nimmt literarisch musikalisch oder wie auch immer, ist mir völlig egal, diese Platte hat mich so berührt wie seit JAhren (vielleicht seit dem Debut von Tom McRae) nichts mehr, das ist was zählt.--
"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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manastinDie Wurzel dieser Auseinandersetzungen zwischen Monk/Newsom, Björk/Newsom, die wir gerade vorführen, erreichen meines Erechtens bis den Kampf zwischen Platon/Sokrates einerseits und Rhetorik andererseits. Rhetorik wurde bei Platon Schule und dann bei Aristoteles Schule immer verachtet als etwas nicht wissenschaftliches, schlimmer aber als etwas verführerisches..Diese Auseinandersetzung, die meines Erachtens der Grundirrtum aller abendländlischen Denken ist, kann man auch in dieser musikalischen Auseinandersetzung bezeugen…Warum müssen wir Newsom’s Musik mit den höchst intellektuellen Versuche vergleichen? Warum versuchen wir nicht, ein biscchen von ihr zu nehmen?
Du meinst, sie kann nicht singen? Dann stimme ich dir zu!
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wobei wir uns einig sind, dass auch sogenannte große Sängerinnen bzw anerkannte Stimmwunder nicht automatisch bei dir mit ****-***** einhergehen oder, DL? Also warum auf evtl. reglemtierten Stimmen rumreiten
Wir wissen doch Beide das gerade das nicht Perfekte oft den Reiz ausmacht--
"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!Im „The Milk Eyed Mender“ könnte sie tatsächlich nicht singen; aber doch in „Ys“ kann sie. Wenn man beide Albums vergleicht gibt es unglaubliche Entwicklung. In den nächsten Jahren kann man was wirklich besonderes erwarten.
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Schlagwörter: Joanna Newsom, Van Dyke Parks
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