Re: Joanna Newsom – Ys

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manastin

Registriert seit: 04.01.2007

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Die Wurzel dieser Auseinandersetzungen zwischen Monk/Newsom, Björk/Newsom, die wir gerade vorführen, erreichen meines Erechtens bis den Kampf zwischen Platon/Sokrates einerseits und Rhetorik andererseits. Rhetorik wurde bei Platon Schule und dann bei Aristoteles Schule immer verachtet als etwas nicht wissenschaftliches, schlimmer aber als etwas verführerisches..Diese Auseinandersetzung, die meines Erachtens der Grundirrtum aller abendländlischen Denken ist, kann man auch in dieser musikalischen Auseinandersetzung bezeugen…Warum müssen wir Newsom’s Musik mit den höchst intellektuellen Versuche vergleichen? Warum versuchen wir nicht, ein biscchen von ihr zu nehmen? ( glaubt mir, sie ist nicht prätentiös). Ja, ihre Musik ist rhetorisch..Aber wir können vielleicht untersuchen, dass vielleicht in unserer nicht-rhetorischen, platonischen System (scott walker..den ich auch sehr mag..aber tut mir leid, walker gehört auch zur Tradition selbst..vielleicht können wir das unter dem thread „the drift“ weiter diskutieren) etwas grundsätzlich falsch ist.

die kommentare über newsom wie „banal“ sag mir nicht so viel…Wenn wir zum Beispiel nur die lyrics (texte) vergleichen, newsom ist 10 mal bessser als björk. Wie ich vorher erwähnt hatte, kommt newsom von T.s Elliot, von Faulkner tradition..björks „all is full of love“ sag mir nichts neben newsoms texte..
ich habe sehr grob geschrieben, aber ich kann versuchen zu vertiefen wenn sprachliche und gedankliche misverständnisse gibt.

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