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Habe das Album zwar nicht gehört, aber die Diskussionen über die Newsom haben mich neugierig gemacht, sodass ich mir online ein paar Videos von ihr angesehen habe (z. B. „Sprout and the Bean“, „Sadie“, „Cosmia“, „Emily“, „Peach, Plum, Pear“ u. a.), vorrangig Liveaufnahmen, aber nicht nur. Sonderlich „intellektuell“ scheint mir das Ganze nicht zu sein, muss es ja auch nicht. Sehr hübsche Melodien und Arrangements, sehr eingängige Musik, etwas langatmig, aber durchaus hörbarer Folk-Pop, wie’s scheint.
Wenn nur diese grässlich gezierte, vor sich hinpubertierende Stimme nicht wäre, die alles wieder einreißt und zerstört, was die Musik gerade aufgebaut hat. Von „anspruchsvollem“ Gesang kann hier jedenfalls nicht die Rede sein. Die Frau klingt fürchterlich gekünstelt und in sich selber verkrochen. Wenn das eine Entdeckung ist, dann müsste – um ein hartes Beispiel zu wählen – Vanessa Carlton als bedeutendste Stimme des 20. Jahrhunderts bezeichnet werden (Vanessa Carlton röhrt ja z. B. auf ihrem Album „Harmonium“ ähnlich verkorkst herum, aber immer noch besser als die Newsom in den Aufnahmen, die ich bisher von ihr gehört habe).
Mein Tipp also: Joanna Newsom nicht mehr ans Mikrofon lassen, ihr das Singen untersagen, aber weiterhin für andere Sängerinnen komponieren und arrangieren, sie mit der Harfe begleiten lassen, denn die Songs haben schon was (ohne ihre Stimme).
Wie gesagt, kann das erstmal nur sehr spontan vor dem Hintergrund weniger Videos sagen. Vielleicht ändere ich meine Meinung, wenn ich das Album durchgehört habe.
Wenn Ihr mir jedoch bestätigt, dass es so gehalten ist wie die Videos (die man z. B. auf YouTube finden kann), brauche ich es mir gar nicht erst anzuhören.
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