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He (Sun Ra) was an influence on a lot of people, opened up a lot of things.
Probably opened up Miles a little bit. – Fred AndersonDas konnte ich so noch nicht überprüfen, weil ich von Miles noch zu wenig kenne, aus der „elektrischen Phase“ eigentlich nur „Jack Johnson“ (Clavinet). Rein optisch hat sich bei Miles Ende der 60er sehr viel verändert, von den Covern bis zur Kleidung, es wurde insgesamt auch irgendwie sehr viel mehr psychedelisch.
Bei Jimi höre und sehe ich viel mehr Blues und R&B Einflüsse. Und seine Musik empfinde ich als deutlich weniger abstrakt.
ferry
Wie würdet ihr denn den Einfluss von Jimi auf die Jazzmusik einschätzen, z.B. wie stark er Miles Davis beeinflusst hat?Sehr stark nehme ich an. Einen Gitarristen hatte Miles auch erst sehr spät, da war Hendrix schon länger sehr bekannt. Auch was Aufnahmetechniken und Effekte angeht dürfte Hendrix sehr interessant für Miles gewesen sein. Vielleicht hat sich Miles da zusätzlich noch von anderen Musikern beeinflussen lassen, z.B. von Leuten wie Sonny Sharrock.
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ferryJimi bekommt ja auch von den Jazz- Hörern viel Anerkennung. Das freut mich natürlich.
Wie würdet ihr denn den Einfluss von Jimi auf die Jazzmusik einschätzen, z.B. wie stark er Miles Davis beeinflusst hat?
Seine damalige Frau Betty Davis hat Miles den musikalischen Horizont erweitert, dazu gehörte u.a. die Musik von Hendrix und der Funk.
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Um das vom Kopf auf die Füsse zu stellen… Miles hat sich das wohl sozusagen gesucht. Nicht nur von Betty Davis, auch von Joe Zawinul (mit dem er schon lange befreundet war, beide boxten, Zawinul war in der Band von Cannonball Adderley einer der ersten, die mit dem Fender Rhodes arbeiteten und so den Sound einer Jazz-Combo elektrisierten… Cannonball war ein Innovator, bloss scheint das heute niemanden mehr zu interessieren, er starb zu spät oder zu früh und ging längst vergessen – same for Eddie Harris, if anyone out there cares to give a damn!).
Miles holte sich das, was er brauchte, wo immer er es kriegen konnte – ich glaub das war sein Genie, dass er die Dinge fand, die er haben wollte, die richtigen Leute um sich scharte, um es geschehen zu lassen.
Die Story von Miles, Betty und Jimi ist glaub ich nie geklärt worden – es hiess jedenfalls, Betty und Jimi hätten eine Affäre gehabt, als Betty noch mit Miles verheiratet und zusammen war, aber dennoch blieben Miles und Jimi einander freundschaftlich verbunden und haben anscheinend ja auch zusammen gespielt… keine Ahnung, was damals wirklich geschah.
Aber ich glaube, so lange niemand diese Zeit genauer zu erforschen versucht, bleibt das alles spekulativ und nicht sonderlich interessant, Gerüchte und Tratsch eben…
Meine Formulierung oben („als ihresgleichen gesehen“) war wohl etwas flapsig. Was Hendrix allerdings von anderen Rock-Musikern abgrenzt ist seine… elementare Verwurzelung im Blues – er kannte den chitlin circuit, den viele Jazzer auch durchgemacht hatten, als sie mit Blues- oder R&B-Bands durch die Lande tingelten, bevor sie sich einen Namen machten und in Jazz-Bands (manchmal auch bloss Swing-/Tanz-/Unterhaltungsbands) spielen oder gar eine eigene Band gründen konnten. Diese Verwurzelung hatte natürlich manch anderer Blues-Gitarrist, aber unter Rockern war das wohl die ganz grosse Ausnahme… zudem hat Hendrix diese immense, irgendwie visionäre (das Wort stört mich eigentlich) Kraft, die ihn einfach zu einer der grossen musikalischen Figuren aller Zeiten macht, egal in welcher Ecke er stilistisch abgelegt wird. Der Jazz nun hatte von Beginn an die Eigenheit, sich überall zu bedienen, war von Anfang an eine Symbiose verschiedenster musikalischer Elemente und Traditionen, und hielt sich auch dadurch am Leben, dass er über den Tellerrand schaute, sich laufend veränderte… dass eine Figur wie Hendrix da für Aufsehen sorgt, gerade weil er auch ein so unglaublicher Improvisator ist, das ist eigentlich nicht weiter erstaunlich. Und dass in den späten Sechzigern die Zeit reif war, um neue musikalische Welten zu erforschen, dass gerade Miles es war, der vieles davon angeregt, ins Rollen gebracht hatte, das ist ja längst bekannt (und kann – entschuldigt, ich bin ein repeater’s pencil – in get happy!? #2 in der Essenz nachgelesen werden).
So gesehen dürfte das alles nicht sonderlich überraschend sein
Aber wie gesagt: James Brown, Sly Stone (der ja seinerseits eine Synthese aus weissem Rock und schwarzem R&B erfand), aber auch Ornette Coleman, Bach, Stockhausen… und uneingestanderweise wohl auch Eddie Harris und Cannonball (über den Miles in der – nicht sehr wörtlich zu nehmenden – Autobiographie bestimmt nur gute Worte verliert, ohne jedoch seinen Einfluss ordentlich zu würdigen) hatten auch ihren Anteil an Miles‘ musikalischer Neuorientierung. Miles, Betty, Jimi – Jimi, Betty, Miles – vielleicht auch Miles, Jimi, Betty… who knows, geht uns ja alles im Detail nichts an…
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail wind
Meine Formulierung oben („als ihresgleichen gesehen“) war wohl etwas flapsig. Was Hendrix allerdings von anderen Rock-Musikern abgrenzt ist seine… elementare Verwurzelung im Blues – er kannte den chitlin circuit, den viele Jazzer auch durchgemacht hatten, als sie mit Blues- oder R&B-Bands durch die Lande tingelten, bevor sie sich einen Namen machten und in Jazz-Bands (manchmal auch bloss Swing-/Tanz-/Unterhaltungsbands) spielen oder gar eine eigene Band gründen konnten. Diese Verwurzelung hatte natürlich manch anderer Blues-Gitarrist, aber unter Rockern war das wohl die ganz grosse Ausnahme…Oh nein, das ist ein fundamentaler Irrtum, der mich bei Dir sehr überrascht. Keith Richards ist das beste Gegenbeispiel, ein anderes Jimmy Page/Led Zeppelin, gerade die ganzen englischen Gitarristen stehen ja bis zur Hüfte im Blues, denk doch nur an Clapton, egal was Du davon musikalisch hältst.
zudem hat Hendrix diese immense, irgendwie visionäre (das Wort stört mich eigentlich) Kraft, die ihn einfach zu einer der grossen musikalischen Figuren aller Zeiten macht, egal in welcher Ecke er stilistisch abgelegt wird.
Ja, auf jeden Fall.
Aber wie gesagt: James Brown, Sly Stone (der ja seinerseits eine Synthese aus weissem Rock und schwarzem R&B erfand), aber auch Ornette Coleman, Bach, Stockhausen… und uneingestanderweise wohl auch Eddie Harris und Cannonball (über den Miles in der – nicht sehr wörtlich zu nehmenden – Autobiographie bestimmt nur gute Worte verliert, ohne jedoch seinen Einfluss ordentlich zu würdigen) hatten auch ihren Anteil an Miles‘ musikalischer Neuorientierung. Miles, Betty, Jimi – Jimi, Betty, Miles – vielleicht auch Miles, Jimi, Betty… who knows, geht uns ja alles im Detail nichts an…
Wer ist denn Eddie Harris und was er hat er dazu beigetragen?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Oh nein, das ist ein fundamentaler Irrtum, der mich bei Dir sehr überrascht. Keith Richards ist das beste Gegenbeispiel, ein anderes Jimmy Page/Led Zeppelin, gerade die ganzen englischen Gitarristen stehen ja bis zur Hüfte im Blues, denk doch nur an Clapton, egal was Du davon musikalisch hältst.
Da fällt mir jetzt wirklich nur noch ein großes ? ein.
Im Blues stehen sie bis zur Hüfte?
Dort hätten sie allesamt gern gestanden, aber sie standen nicht.--
FAVOURITESDas macht doch keinen Unterschied. Wichtig ist, dass man dran glaubt. Frag mal Keith Richards.
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Hendrix übte Einfluss auf den Jazz aus, weil er ein musikalischer Visionär und geniale Gitarrist war, den neue Wege im Einsatz des Instruments gefunden hat. Und damit „kriegt“ man die Jazzer.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Es geht um gypsys Bemerkung, dass Hendrix im Blues verwurzelt gewesen sei. Und das waren die englischen Kollegen ganz sicher nicht. Schon gar nicht jemand wir Clapton.
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FAVOURITESotisEs geht um gypsys Bemerkung, dass Hendrix im Blues verwurzelt gewesen sei. Und das waren die englischen Kollegen ganz sicher nicht. Schon gar nicht jemand wir Clapton.
Klar, waren sie, das haben sie ja unablässig betont. Natürlich waren sie keine schwarzen Amerikaner, aber sie haben sich alle Mühe gegeben, so zu tun, als wären sie welche. Wenn Hendrix kein genialer Gitarrist gewesen wäre, dann würden seine Blues-Aufnahmen auf dem gleichen Level gehandelt wie Blues Rock-Alben von Paul Butterfield. „Red House“ ist ja jetzt nicht der Mega-Song.
AUßerdem brauchten die Jazzer niemanden, der ihnen Blues beibringt, das konnten sie selbst. Sie wollten die komischen Klänge verstehen, die Hendrix aus seiner Gitarre rausholt.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Oh nein, das ist ein fundamentaler Irrtum, der mich bei Dir sehr überrascht. Keith Richards ist das beste Gegenbeispiel, ein anderes Jimmy Page/Led Zeppelin, gerade die ganzen englischen Gitarristen stehen ja bis zur Hüfte im Blues, denk doch nur an Clapton, egal was Du davon musikalisch hältst.
Wann ist Page denn monatelang durch die Südstaaten getingelt, musste auf der Strasse Sandwiches essen, weil er in kein Restaurant durfte, musste Nacht für Nacht den bar walk machen, im Kopfstand Gitarre spielen usw.? Dass die Briten tief im Blues steckten, weiss ich schon – aber bei ihnen ist das eine Wahl, bei Hendrix war’s das Überleben.
nail75Wer ist denn Eddie Harris und was er hat er dazu beigetragen?
Schon die Frage schmerzt mich. Eddie who?
Hör Dir mal „The In Sound“ und „Mean Greens“ und „The Electrifying Eddie Harris“ an, und dann noch „Swiss Movement“ mit Les McCann.--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaotisEs geht um gypsys Bemerkung, dass Hendrix im Blues verwurzelt gewesen sei. Und das waren die englischen Kollegen ganz sicher nicht. Schon gar nicht jemand wir Clapton.
Worin ist Clapton (oder Richards) denn sonst verwurzelt? Ich kann Dir gerade nicht folgen. Willst Du darauf hinaus, dass die UK-Gitarristen den Blues nicht aufsaugen konnten, weil er jenseits des Ozeans stattfand?
Wie kann man denn als englischer Boy in etwas verwurzelt sein, das man erst als Teenager wirklich kennenlernt?
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Bluegypsy tail windDass die Briten tief im Blues steckten, weiss ich schon – aber bei ihnen ist das eine Wahl, bei Hendrix war’s das Überleben.
Überleben? Soweit ich weiß, wuchs Hendrix in recht stabilen Verhältnissen auf. Oder meinst Du etwas anderes?
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Bluegypsy tail windWann ist Page denn monatelang durch die Südstaaten getingelt, musste auf der Strasse Sandwiches essen, weil er in kein Restaurant durfte, musste Nacht für Nacht den bar walk machen, im Kopfstand Gitarre spielen usw.? Dass die Briten tief im Blues steckten, weiss ich schon – aber bei ihnen ist das eine Wahl, bei Hendrix war’s das Überleben.
Ich erkenne den Unterschied ja an, aber was Du oben geschrieben hast, ist schlichtweg zu einseitig.
Schon die Frage schmerzt mich. Eddie who?
Never heard the fucking name in my life. All I got is Barry Harris.
Hör Dir mal „The In Sound“ und „Mean Greens“ und „The Electrifying Eddie Harris“ an, und dann noch „Swiss Movement“ mit Les McCann.
Aber nur wenn Du lieb bitte sagst.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Jan, nenne mir nur ein, zwei Aufnahmen, in denen du Clapton Blues-Gitarre attestierst. Ich kenne den späteren nicht, aber komme mir nicht mit Yardbirds, Cream oder Blindfaith. Natürlich kann man darüber streiten, was denn den Blues ausmache oder das Bluesgitarrenspiel. Endlos wohl. Aber das Clapton’sche Geschwätz gehört in meinen Ohren nicht dazu.
Wie kann man denn als englischer Middleclass boy in etwas verwurzelt sein, was man womöglich erst als Teenager kennengelernt hat?
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FAVOURITESnail75Ich erkenne den Unterschied ja an, aber was Du oben geschrieben hast, ist schlichtweg zu einseitig.
Es ging ja auch um die Verbindung von Jimi zu Miles, nicht um die Meriten der British Invasion… aber sozialgeschichtlich herrschen da bedeutende Unterschiede, auch Unterschiede, die ganz tief in die Identität der Menschen hineinreichen.
nail75Never heard the fucking name in my life. All I got is Barry Harris.
Your loss!
nail75Aber nur wenn Du lieb bitte sagst.
Eff off! :lol:
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaOtis, ich mag Clapton auch nicht, aber es geht hier doch nicht um musikalische Qualität. Es geht um musikalische Prägung und da besteht zwischen Clapton, Richards und Page kein nennenswerter Unterschied.
gypsy tail windEff off! :lol:
:lol:
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum. -
Schlagwörter: Jimi Hendrix, The Jimi Hendrix Experience
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