Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Solokünstler › Jimi Hendrix › Re: Jimi Hendrix
gypsy tail wind
Meine Formulierung oben („als ihresgleichen gesehen“) war wohl etwas flapsig. Was Hendrix allerdings von anderen Rock-Musikern abgrenzt ist seine… elementare Verwurzelung im Blues – er kannte den chitlin circuit, den viele Jazzer auch durchgemacht hatten, als sie mit Blues- oder R&B-Bands durch die Lande tingelten, bevor sie sich einen Namen machten und in Jazz-Bands (manchmal auch bloss Swing-/Tanz-/Unterhaltungsbands) spielen oder gar eine eigene Band gründen konnten. Diese Verwurzelung hatte natürlich manch anderer Blues-Gitarrist, aber unter Rockern war das wohl die ganz grosse Ausnahme…
Oh nein, das ist ein fundamentaler Irrtum, der mich bei Dir sehr überrascht. Keith Richards ist das beste Gegenbeispiel, ein anderes Jimmy Page/Led Zeppelin, gerade die ganzen englischen Gitarristen stehen ja bis zur Hüfte im Blues, denk doch nur an Clapton, egal was Du davon musikalisch hältst.
zudem hat Hendrix diese immense, irgendwie visionäre (das Wort stört mich eigentlich) Kraft, die ihn einfach zu einer der grossen musikalischen Figuren aller Zeiten macht, egal in welcher Ecke er stilistisch abgelegt wird.
Ja, auf jeden Fall.
Aber wie gesagt: James Brown, Sly Stone (der ja seinerseits eine Synthese aus weissem Rock und schwarzem R&B erfand), aber auch Ornette Coleman, Bach, Stockhausen… und uneingestanderweise wohl auch Eddie Harris und Cannonball (über den Miles in der – nicht sehr wörtlich zu nehmenden – Autobiographie bestimmt nur gute Worte verliert, ohne jedoch seinen Einfluss ordentlich zu würdigen) hatten auch ihren Anteil an Miles‘ musikalischer Neuorientierung. Miles, Betty, Jimi – Jimi, Betty, Miles – vielleicht auch Miles, Jimi, Betty… who knows, geht uns ja alles im Detail nichts an…
Wer ist denn Eddie Harris und was er hat er dazu beigetragen?
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.