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AutorBeiträge
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Ich hab noch das alte Oreos-Buch von Wiessmüller – für einen ersten Überblick sehr hilfreich, auch weil alle Platten (fast alle) kurz besprochen werden und Angaben zu den Daten und Besetzungen zu finden sind. Ich schlage in diesen Oreos-Büchern immer mal wieder rasch was nach.
Ansonsten habe ich nur Kahns Buch gelesen. Ich empfinde es auch eher eine gute kompilatorische Leistung denn als ein wirklich gutes Buch. Man kriegt in etwa die Geschichte zu „Milestones“ und „Kind of Blue“ und der Zeit, das sehr detailliert, ansprechend geschrieben (im Original jedenfalls) und sehr hübsch aufgemacht was Photos, Layout etc. betrifft (ich rede von der Granta TB-Ausgabe, von seinem Buch über „A Love Supreme“ hab ich mir die Penguin TB-Ausgabe gekauft, die ist auf billigstem Papier, man kann fast durchsehen, und die Qualität der abgedruckten Bilder ist nicht so toll).
Die Autobiographie fand ich klasse – aber sie muss mit mehr als nur dem einen grain of salt gelesen werden. Dennoch, sie ist sehr detailliert und über weite Strecken brutal ehrlich und sehr aufschlussreich für das Verständnis der Person Davis‘ (manches will man vielleicht auch gar nicht so genau wissen – es kann also durchaus wie bei redbeans mit dem Monk-Buch gewisse Nebenwirkungen geben). Ansonsten habe ich tatsächlich keine Biographie über Miles gelesen bisher, aber Szwed ist wohl grundsätzlich nicht falsch, soweit ich das beurteilen kann.
EDIT: Wiessmüller hier, aber es gibt eine neue Ausgabe von Peter Niklas Wilson (hier), auch das ein guter Mann, die würde ich gegenüber Wiessmüller bevorzugen, ohne dass ich je reingeschaut hätte!
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WerbungDanke für eure Empfehlungen! Ich glaube, ich fange mit der Autobiographie an.
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How does it feel to be one of the beautiful people?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
ClauDanke für eure Empfehlungen! Ich glaube, ich fange mit der Autobiographie an.
Gute Entscheidung! Und anschließend noch das Wilson-Buch. Das sind die beiden unverzichtbaren Lektüren in Sachen Miles Davis. Das Ashley Kahn Buch ist aufgrund der Fotos recht interessant, insgesamt aber doch eher ein Appendix zu den beiden anderen Büchern. Muss nicht zwingend sein.
Die Autobiographie außerdem unbedingt auf englisch lesen. Zusammen mit Mezzrows „Really the Blues“ und Mingus‘ „Beneath the Underdog“ die jazzigste Schreibe ever!
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pinch
Die Autobiographie außerdem unbedingt auf englisch lesen. Zusammen mit Mezzrows „Really the Blues“ und Mingus‘ „Beneath the Underdog“ die jazzigste Schreibe ever!Dann brauche ich zu lange, weil ich ständig Wörter nachschlagen müsste. Ich bin vollkommen ungeübt, was englische Lektüre angeht. Hin und wieder lese ich mal in einem englischsprachigen Musikmagazin, mehr nicht. Deshalb möchte ich lieber etwas in deutscher Übersetzung lesen.
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How does it feel to be one of the beautiful people?ClauDann brauche ich zu lange, weil ich ständig Wörter nachschlagen müsste. Ich bin vollkommen ungeübt, was englische Lektüre angeht. Hin und wieder lese ich mal in einem englischsprachigen Musikmagazin, mehr nicht. Deshalb möchte ich lieber etwas in deutscher Übersetzung lesen.
Völlig falsch, mit Verlaub. Wie willst Du denn da Fortschritte machen, wenn Du nicht „übst“? Das ist doch ungeheuer lohnend, öffnet Dir Welten, da darf man doch keinen Aufwand scheuen. Aber okay, mich geht das nichts an.
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Ich mache doch Fortschritte, tops. Meine Entwicklung im Fußballthread zum Beispiel ist doch atemberaubend oder findest Du das etwa nicht?
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How does it feel to be one of the beautiful people?ClauIch mache doch Fortschritte, tops. Meine Entwicklung im Fußballthread zum Beispiel ist doch atemberaubend oder findest Du das etwa nicht?
Es ist Dein Leben, Clau.
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Okay, jetzt mal im Ernst, weil ich mich da nicht auskenne: sind deutsche Übersetzungen denn immer schwächer als die englischsprachigen Originale?
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How does it feel to be one of the beautiful people?ClauOkay, jetzt mal im Ernst, weil ich mich da nicht auskenne: sind deutsche Übersetzungen denn immer schwächer als die englischsprachigen Originale?
Schwächer immer, das liegt in der Natur der Sache, oft deutlich schwächer, bisweilen miserabel. Aber darum geht es nur am Rande. Bedenke, daß gut 99% der auch für Dich relevanten Musikliteratur (Zeitschriften wie Bücher) überhaupt nicht eingedeutscht wird. Sich mit den paar Promille lesenswerter Musikschreibe in deutscher Sprache zu bescheiden, ist, wie sag ichs diplomatisch, armselig.
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für mich ist das entscheidende Argument für englische Originale, dass ich dort die Zitate der Musiker im Original habe…
bei Büchern wie den drei von pinch genannten geht sicher auch dadurch viel verloren, dass diese Bücher einfach nicht leicht zu übersetzen sind (und aus irgendeinem Grund find ich die Übersetzer von Musikbüchern oft schwächer als andere – ist halt auch eine spezielle Sprache – wie übersetzt man zB „horn“? viele Übersetzer stolpern hier)…
und schließlich ist die Auswahl auf englisch fast immer besser als auf deutsch, weder bei Miles noch bei Coltrane, Monk… sind die besten Bücher ins Deutsche übersetzt
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.Okay, ich schlaf nochmal eine Nacht drüber.
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How does it feel to be one of the beautiful people?redbeansandricehab jetzt nach Pullman’s Bud Powell Buch auch die andere hochgelobte Pianistenbiografie der letzten Jahre, Kelleys Buch über Thelonious Monk, weitgehend durchgelesen – und es ist noch besser als Pullman, aber zusammen sind sie zwei der besten Jazzbücher, die ich kenne…
Ok, danke für den Hinweis, ich werde mich mal an Kelley machen!
redbeansandriceauf Englisch hat man mit Chambers, Szwed und der Autobiografie wohl das wichtigste beisammen (?), und da würd ich Szwed empfehlen…
Ich auch. Relativ konzise, relativ neutral und unaufgeregt, aber ausreichend detailreich.
pinchGute Entscheidung! Und anschließend noch das Wilson-Buch. Das sind die beiden unverzichtbaren Lektüren in Sachen Miles Davis.
Ist das Wilson-Buch wirklich so gut?
ClauOkay, jetzt mal im Ernst, weil ich mich da nicht auskenne: sind deutsche Übersetzungen denn immer schwächer als die englischsprachigen Originale?
Nein, aber wie andere schon schrieben, gibt es vieles eben nicht auf deutsch. Grundsätzlich kommt es auf die Übersetzung an, ob sie den Geist es Originals einfangen kann.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Grad selber nochmal geguckt, was es an Miles Biografien gibt… („Konsens“: Auto-, Carr, Chambers, Szwed, Tingen und der Rest) In diesem Sinne: Kann jemand was zu dem Buch von Ian Carr sagen?
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.Ich habe es nicht gelesen, sorry.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Ich würd’s auch im Original versuche, Clau – grad die Autobiographie!
Übrigens: Coltrane Reference wird Anfang Dezember als TB vorliegen. Abgesehen von ein paar korrigierten Fehlern ist die Ausgabe identisch mit der gebundenen, die Updates gibt’s vorläufig weiterhin im Netz auf David Wilds Hompeage.
Eine zweite Auflage, in der sie berücksichtigt werden, ist angedacht, aber bisher offen, ob sie jemals in Angriff genommen wird.
Das Buch ist unglaublich, aber trotzdem ehr nur für die wirklich grossen Coltrane-Fans, denke ich.--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Jazz, Jazz Books, Jazzbücher, Literatur, Music Books, Musikbücher
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