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AutorBeiträge
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je länger ich darüber nachdenke, finde ich den punkt am wichtigsten, ob alben tatsächlich als alben konzipiert werden. wenn das dann aus irgendwelchen gründen erst jahre oder jahrzehnte später erscheint, würde ich es trotzdem im aufnahmejahr einsortieren (mit zusatz „erschienen: [datum]“. INTERSTELLAR SPACE ist solch ein fall. die jüngst veröffentlichte BOTH DIRECTIONS AT ONCE würde ich aber 2018 einsortieren, obwohl das material aus einer session ist, albumlänge hat und auch einen gesamtzusammenhang – aber es ist eben material, aus dem sehr deutlich nicht alles ausgeschöpft wurde. und es spricht mehr für die sehnsüchte und bedürfnisse von menschen im jahr 2018, dass das in dieser form und mit diesem echo dann erscheint. aber das ist sehr spekulativ, ich weiß.
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WerbungHm, kann man sicherlich so sehen – aber: fast alle Musik, die im Studio aufgenommen wird, ist zur Veröffentlichung bestimmt (vermutlich auch die 1963er-Session von Coltrane, aber vielleicht standen da die Sterne schlecht, sie entwickelte sich nicht ganz, wie erhofft, vielleicht war das ja auch schon im Voraus klar, aber weil’s Coltrane war, beliess man es bei dem Termin … andere kriegten ja keine zweite Chance oder nur alle paar Jahre mal eine).
Und: Wer konzipiert überhaupt „das Album“? Das ist ja stets eine Mischung aus Künstler(n), Produzent(en), Kairos, Tonmeister(n), Coverdesigner(n), D.J.s, die das Ding dann promoten/spielen … was ist das überhaupt, „das Album“? Wird hier im Forum ja quasi als die unhinterfragbare zentrale Einheit gesehen, aber so einfach ist das sicher nicht. Ich will nicht die Bedeutung des „Albums“ für die Musik von ca. 1960 bis ca. 2000 kleinreden, nichts liegt mir ferner, im Jazz höre ich wohl drei Viertel der Sachen als Alben (in der Klassik deutlich weniger, was aber wiederum an der Veröffentlichungspraxis liegt, die die Major-Label in den letzten Jahren pflegen, mit all den Monsterboxen, die teils bloss aus gebündelten Alben bestehen, oft aber werden die einzelnen CDs angereichert oder völlig neu zusammengestellt).
Wenn es nicht die höchst-ernsthaften Listen hier im Forum sind, tendiere ich aber auch zu (rec. 1967/rel. 1974) oder ähnlichen Angaben. In meinen StoneFM-Playlisten gebe ich z.B. in aller Regel das Aufnahmejahr an, wenn ich aber z.B. eine 2018er-Playliste erstelle (d.h. dann Neuheiten von 2018) gibt es die Fälle wie Jarrett, wo die Musik schon zehn Jahre alt ist, oder die Archiv releases, da steht dann eben (2018, rec. 1963) oder sowas.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind… was ist das überhaupt, „das Album“?
eine einheit aus einzelnen aufnahmen, die reproduziert wird, an der die künstler*innen zumindest zu einem teil konzeptionell beteiligt ist? klar, einfach ist das nicht, unhinterfragt wahrscheinlich auch nicht, aber „album“ als gegenstand von listen war ja in der anfrage gesetzt. die logik einiger boxzusammenstellungen, alle alternate takes hintereinander zu reihen, funktioniert für mich hörpsychologisch jedenfalls nicht. aber andere hören das anders, in kleineren oder größeren zusammenhängen, klar.
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Ganz allgemein ist ein Album doch immer eine Sammlung.
Nicht jedes Album hat ein erdachtes Konzept, eine Idee dahinter.
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dietmar_Ganz allgemein ist ein Album doch immer eine Sammlung.
Nicht jedes Album hat ein erdachtes Konzept, eine Idee dahinter.gibt es konzeptlose sammlungen?
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Na, dann definiert doch erstmal „Konzept“ bitte
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaäh, ich kann leider nicht mithelfen, muss gleich weg
Aber: „was man halt so kriegen kann“ oder „alles der Reihe nach, bis auf die Tracks, die ich nicht so gut find“ sind nicht unbedingt berauschende Konzepte, da dürften wir uns einig sein (und „alles, war XY seit letztem Jahr für unser Label produziert hat“ grad auch nicht, ich wundere mich ja immer noch ein wenig, dass der an sich deshalb kontaminierte Album-Begriff – es gab ja Alben schon Jahrzehnte vor dem Album – so in Ehren gehalten wird, aber er war halt da, auch wenn er in der Regel wohl eher sowas wie „Sammelmappe“ bedeutete oder aber – in der Klassik und nur ganz selten anderswo auch – eine Hilfsklammer war, um längere Werke als Einheit zu verpacken) … aber wo liegt nun der Unterschied zwischen dem und: „wir haben sechs Stücke, das vierte finde ich nicht so gut, die anderen fünf sind zu lang, eins muss also auf die nächste Scheibe, machen wir eine Album mit den verbleibenden vier“, was wohl so ungefähr die Regel war … danach überlegte man sich noch nette Titel für die Stücke, einen Titel, suchte ein Bild fürs Cover, stellte einen dadurch kontaminierten Kritiker (oder einen Fixer, also DJ) an, um Liner Notes zu schreiben – und das Album ist da.
Was ich sagen will ist nur: es gibt alle Arten von nicht sehr bis super umsichtiger Planung – auch manch Blue Note-Album kam durch Patzer oder Fehler zumindest vom Inhalt her anders raus als geplant (z.B. „Idle Moments“ mit dem viel zu lang geratenen Titeltrack, oder „Una Mas“ mit dem noch längeren, den Lion gegen seine üblichen Gepflogenheiten durchgehen liess, er merkte halt auch, wie toll er war …)
Mir widerstrebt halt of ein wenig, dass aus dem Album ein halber Fetisch gemacht wird. Aber jetzt muss ich wirklich rennen, sonst komme ich zu spät
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaalben sind vor allem dazu da, damit ihr eurem listen-fetisch nachgehen könnt
aber spannend ist die frage manchmal schon, z.b. bei miles: ist QUIET NIGHTS (gegen den willen des künstlers zusammengestellt) ein album? warum gilt GET UP WITH IT (in der aktiven zeit des künstlers herausgebracht) als album und gelten CIRCLE IN THE ROUND oder DIRECTIONS (ebenso disparates material, in einer inaktiven zeit des künstlers herausgebracht) als kompilationen?
bei jarrett finde ich das mit dem aufnahme-/erscheinungsdatum ziemlich klar: LA FENICE (aufnahmen 10 jahre alt) wäre für mich ein album von 2018, weil er und ecm ja permanent alles aufzunehmen scheinen aber offenbar sehr genau zusammen darüber nachdenken, was davon wann genau herauskommen soll.
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vorgarten
dietmar_Ganz allgemein ist ein Album doch immer eine Sammlung. Nicht jedes Album hat ein erdachtes Konzept, eine Idee dahinter.
gibt es konzeptlose sammlungen?
Klar gibt es Sammler – und damit Sammlungen – die alles aufsaugen was nicht bei 3 … ;)
Und ich dachte immer, ihr sammelt Aaaalles. ;)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaWas ist eigentlich vom Plattenlabel „Down At Dawn“ zu halten? Es hat einige Jazz-LPs wiederveröffentlicht, die ich gerne haben würde, aber sie sind so preiswert, dass es sich eigentlich nur um halblegale Veröffentlichungen zweifelhafter Quellen handeln kann. Hat hier schon mal jemand Erfahrung mit diesem Label gemacht?
wahrWas ist eigentlich vom Plattenlabel „Down At Dawn“ zu halten? Es hat einige Jazz-LPs wiederveröffentlicht, die ich gerne haben würde, aber sie sind so preiswert, dass es sich eigentlich nur um halblegale Veröffentlichungen zweifelhafter Quellen handeln kann. Hat hier schon mal jemand Erfahrung mit diesem Label gemacht?
Keine Ahnung @wahr
Ich stellte drüben im Reissues-Thread ja neulich eine ähnliche Frage, die sich auf die neuen Gonsalves-Reissues bezog, die @vorgarten dort anpries (musikalisch sind die Alben, wie er richtigerweise festhielt, wirklich sehr, sehr gut):
gypsy-tail-windIst das seriös? Label „Monkey Dog“ auf der DE-Seite, auf der UK-Seite taucht das alles gar nicht auf, oder bin ich blind?
Davon ab aber beides sehr tolle Alben.
Hier finde ich Harold McNairs feines „Affectionate Fink“ bei Monkey Dog, meine CD kommt von Universal Japan (ist wohl auch nicht wesentlich seriöser bzw. ein Vinyl-Rip …):
https://www.forcedexposure.com/Catalog/mcnair-with-ornette-coleman-s-sidemen-harold-affectionate-fink-cd/MDBJ.003CD.html--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
wahrWas ist eigentlich vom Plattenlabel „Down At Dawn“ zu halten? Es hat einige Jazz-LPs wiederveröffentlicht, die ich gerne haben würde, aber sie sind so preiswert, dass es sich eigentlich nur um halblegale Veröffentlichungen zweifelhafter Quellen handeln kann. Hat hier schon mal jemand Erfahrung mit diesem Label gemacht?
Keine Ahnung @wahr
Ich stellte drüben im Reissues-Thread ja neulich eine ähnliche Frage, die sich auf die neuen Gonsalves-Reissues bezog, die @vorgarten dort anpries (musikalisch sind die Alben, wie er richtigerweise festhielt, wirklich sehr, sehr gut):gypsy-tail-windIst das seriös? Label „Monkey Dog“ auf der DE-Seite, auf der UK-Seite taucht das alles gar nicht auf, oder bin ich blind?
Davon ab aber beides sehr tolle Alben.
Hier finde ich Harold McNairs feines „Affectionate Fink“ bei Monkey Dog, meine CD kommt von Universal Japan (ist wohl auch nicht wesentlich seriöser bzw. ein Vinyl-Rip …):
https://www.forcedexposure.com/Catalog/mcnair-with-ornette-coleman-s-sidemen-harold-affectionate-fink-cd/MDBJ.003CD.htmlDanke schon mal, @gypsy-tail-wind. Mich irritiert, dass man so gut wie nichts über dieses Label weiß. Aber vielleicht starte ich trotzdem mal einen Versuch.
wahrMich irritiert, dass man so gut wie nichts über dieses Label weiß. Aber vielleicht starte ich trotzdem mal einen Versuch.
ja, seltsam auch, dass niemand mal irgendwo aufschreibt, wie die qualität ist. bei down at dawn finde ich ja auch das diesjährige vinyl-reissue von mary lou williams‘ BLACK CHRIST OF THE ANDES äußerst reizvoll. hatte ich noch nicht mitbekommen.
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Das kommt alles vom italienischen Konzern Abraxas, der auch Doxy, Dol und andere Labels für oftmals nicht lizenzierte Reissues nutzt. Die arbeiten bereits seit Jahrzehnten mit unterschiedlich wechselnden Labelnamen. Ich würde immer einen großen Bogen darum machen. Leider verstopfen diese Reissues einen Großteil des Sortiments im Handel.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos... -
Schlagwörter: Empfehlungen, Fragen, Jazz-Empfehlungen
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