Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › It’s the song, not the singer? Moral und Musik
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AutorBeiträge
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MikkoIs halt allet nich so einfach, wa?
(Womit ich nicht den RS-Forumsuser dieses Namens gemeint habe, wa.)
Du sagst es. Und außerdem off topic – kann man vielleicht die Posts in einen eigenen Thread umtopfen?
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WerbunglathoDu sagst es. Und außerdem off topic – kann man vielleicht die Posts in einen eigenen Thread umtopfen?
Dem schließe ich mich hiermit ausdrücklich an.
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MikkoIs halt allet nich so einfach, wa?
Tja, ist halt nicht so einfach mit der Kunst und der political correctness. Konnte ich ja durchaus letztens hier feststellen, als ich an Diskussionen zu Death In June und Neofolk teilnahm.
Dem einen Forumskollegen war ich zu lasch und der andere Mituser hielt meine Argumente für übertrieben…Aber vollkommen richtig: in diesem Thread vollkommen off topic!
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadIn der Tat würde ich das an einem Ort, wo es on-topic ist, gerne noch näher erörtern. Wie geht denn das mit dem Umtopfen? Ich habe leider ganz und gar keinen grünen Daumen.
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Wende Dich am Besten an einen der moderierenden Botaniker hier. Unkrautrupfen, Beet- und Threadpflege ist deren Profession. Einer von denen soll sogar promovierter Agrartechniker sein…
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadEine Auskopplung aus dem „Konsens“-Thread zu einem Thema, das immer wieder kontrovers diskutiert wird.
Wie immer bei solchen Auskopplungen gilt: Ein Post ist der erste und der Postschreiber der Thread-Ersteller. Falls er damit Probleme hat, bitte melden.
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Die zeitliche Komponente spielt eine Rolle! Die Songs, die ich von Cat Stevens mag, stammen aus der Zeit um 1970, also Jahrzehnte vor den verbalen Vergehen, die ihm vorzuwerfen sind. Soll ich deswegen „tea for the tillerman“ in den Müll werfen?
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Keep on Rocking!songbird
Andere Fälle sind mir nicht bekannt, bei Phil Spector vermute ich einen Justizirrtum.Leadbelly soll ganz schön was auf dem Kerbholz gehabt haben
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Ich finde das auch ein spannendes Thema. Ich bin für mich noch zu keinem Ergebnis gekommen.
2003 hat Bertrand Cantat, Sänger von Noir Désir, seine Freundin bewusstlos geschlagen und sich dann nicht weiter um sie gekümmert. Als ihr Bruder am nächsten Morgen einen Krankenwagen rief, war es schon zu spät. Ein paar Tage später verstarb sie im Krankenhaus.
Ich hab damals meine Noir-Désir-Platten aussortiert und nicht mehr gehört, bis die Diskussion losging, ob er vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen werden sollte. Da dachte ich: Mensch, lang nicht mehr gehört. Also doch noch mal zu youtube. Direkt wieder angefixt. Platten wieder rausgeholt. Und mich selbst einen elenden Heuchler geschimpft.
Spielt es eine Rolle, dass die Musik aufgenommen wurde, bevor er sie totgeschlagen hat? Spielt es für die Rezeption der Musik überhaupt eine Rolle, was er in seinem Leben so treibt? Weiß ich, was für Leichen andere Musiker im Keller haben?
Ich kann mich eines schlechten Gefühls beim Namen Noir Désir trotzdem nicht erwehren.
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C'mon Granddad!Wie gut, dass ich das, was ich von Noir Dèsir kenne, nicht mag…
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Moral und Musik?
Solange es um Moral geht, besser um die (erkennbare) grundsätzliche Einstellung eines Menschen, dann bekommt diese für mich sehr wohl eine Relevanz (und ich bilde mir ein, sie dann auch in der Musik zu hören).
Wenn ein Spector in seinem Irrsinn jemanden erschießt, so ist das für mich erst einmal nicht einer Einstellung anzulasten, dass man Menschen erschießen dürfe, sondern eine situative, schlimme Geschichte.
Für einen Ted Nugent, wenn ich es richtig weiß, macht es hingegen einen Mann erst zum Mann, wenn er jemanden im Kampf erledigt hat.
Auch bei Cat Stevens ging es um eine in seinen Augen „moralische“, rational begründete Grundeinstellung, die das Leben anderer negativ betraf.
Ähnliches gilt natürlich für die Garde der Rassisten.Krankhafte Narzissten, kleine Outlaws etc. kann ich erst einmal nicht grundsätzlich verwerflich finden, wenn sie denn nicht zum grundsätzlichen Arschloch werden. Aber das mag man vielleicht dann auch der Musik anhören können.
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FAVOURITESotisMoral und Musik?
Solange es um Moral geht, besser um die (erkennbare) grundsätzliche Einstellung eines Menschen, dann bekommt diese für mich sehr wohl eine Relevanz (und ich bilde mir ein, sie dann auch in der Musik zu hören).
Wenn ein Spector in seinem Irrsinn jemanden erschießt, so ist das für mich erst einmal nicht einer Einstellung anzulasten, dass man Menschen erschießen dürfe, sondern eine situative, schlimme Geschichte.
[…]Interessant. Ich bin mir da nicht so sicher (vor allem nicht, was Spector angeht), aber vielleicht ist die Frage, ob ein Musiker jemanden umgebracht hat, auch zu extrem. Frauenfeindlichkeit zB ist ja etwas weiter verbreitet als Mord und da würden auch einige Favoriten dazuzählen (Jagger zB).
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.AmadeusDie zeitliche Komponente spielt eine Rolle! Die Songs, die ich von Cat Stevens mag, stammen aus der Zeit um 1970, also Jahrzehnte vor den verbalen Vergehen, die ihm vorzuwerfen sind. Soll ich deswegen „tea for the tillerman“ in den Müll werfen?
Mmhhh… Brigitte Bardot ist bei mir so ein Fall. Ihre 60s Beat-Songs fand ich immer klasse, aber seitdem ich um ihre, seit den 90ern geäusserten, rechtsextremen Ansichten weiß, ist mir die Freude daran ziemlich abhanden gekommen. In meinem Mülleimer sind ihre Platten dadurch aber auch nicht gelandet…
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I hunt aloneWaaaaaas? Du besitzt immer noch Platten von so einer reaktionären Arschgeige wie Brigitte Bardot??? Und die Platten nicht entsorgt? Ja, was ist denn das für eine Wischi-Waschi-Einstellung…
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadotisKrankhafte Narzissten, kleine Outlaws etc. kann ich erst einmal nicht grundsätzlich verwerflich finden, wenn sie denn nicht zum grundsätzlichen Arschloch werden. Aber das mag man vielleicht dann auch der Musik anhören können.
Tja, kann man?
Beispiel Cantat.
Ich würde einen Mann, der seine Freundin so verprügelt, dass sie bewusstlos wird, und es anschließend nicht mal für nötig hält, einen Arzt zu rufen, vielleicht nicht als ein Arschloch bezeichnen, aber dafür als „Menschenverächter“, als Mörder usw. Jedenfalls würde ich hinter einem solchen Verhalten eine grundsätzliche Charakterschwäche vermuten.
Aber konnte man das der Musik sozusagen „vorab“ anhören (seit es passiert ist, hat er nur 2 neue Lieder veröffentlicht, sein musikalisches Schaffen stammt also vor allem aus der Zeit vor der Tat).
Cantat hat sich immer in der Rolle des sozialen Gewissens gefallen. Noir Désir waren ausgesprochen „links“ und politisch engagiert. Cantat galt einerseits als politisch kämpferisch, andererseits im menschlichen Bereich aber als „sanftmütig“.
Hätte ich da den Menschenverächter heraushören können/müssen/sollen?
Macht es die ganze Sache besser, dass er einen Selbstmordversuch unternommen hat, als er gehört hat, dass seine Freundin gestorben ist?
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C'mon Granddad! -
Schlagwörter: alle nackte Kanone Filme entsorgt, Black Metal-Morrissey schneidet Kehlen durch, Blut und Boden Hooligans, Breaks new ground for terrible, Cat Stevens ist schuldig, Cat Stevens ist unschuldig, CD=CDU? Was für'n Quatsch., der Stalin und der Adolf, Der Teufel steckt im Lautsprecher, Die Musik böser Menschen hört man nicht!, Die Weisheit mit dem Löffel gefressen, ein Stück weit zu gnadenlos, George Jones, Heiden sind auch Menschen, Heuchelei, Plattenreinigungsmaschine mit Ted-Nugent-LP überfordert, political correctness, Popper liest 96 Seiten im Rock Hard Forum und lebt, Sauce moralin-sauer, Stammtischvorwurf reloaded, und was ist mit meiner Bubi Scholz Platte?, vom Wirkungsgrad eines Rassisten, Warum der Moralapostel Amok lief, Was macht Ernst Jünger in den Tags?, Wikipedia-Wissen
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