Re: It’s the song, not the singer? Moral und Musik

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ursa-minor

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otisKrankhafte Narzissten, kleine Outlaws etc. kann ich erst einmal nicht grundsätzlich verwerflich finden, wenn sie denn nicht zum grundsätzlichen Arschloch werden. Aber das mag man vielleicht dann auch der Musik anhören können.

Tja, kann man?

Beispiel Cantat.

Ich würde einen Mann, der seine Freundin so verprügelt, dass sie bewusstlos wird, und es anschließend nicht mal für nötig hält, einen Arzt zu rufen, vielleicht nicht als ein Arschloch bezeichnen, aber dafür als „Menschenverächter“, als Mörder usw. Jedenfalls würde ich hinter einem solchen Verhalten eine grundsätzliche Charakterschwäche vermuten.

Aber konnte man das der Musik sozusagen „vorab“ anhören (seit es passiert ist, hat er nur 2 neue Lieder veröffentlicht, sein musikalisches Schaffen stammt also vor allem aus der Zeit vor der Tat).

Cantat hat sich immer in der Rolle des sozialen Gewissens gefallen. Noir Désir waren ausgesprochen „links“ und politisch engagiert. Cantat galt einerseits als politisch kämpferisch, andererseits im menschlichen Bereich aber als „sanftmütig“.

Hätte ich da den Menschenverächter heraushören können/müssen/sollen?

Macht es die ganze Sache besser, dass er einen Selbstmordversuch unternommen hat, als er gehört hat, dass seine Freundin gestorben ist?

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C'mon Granddad!