Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › It’s the song, not the singer? Moral und Musik
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AutorBeiträge
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@songbird 1907812 wrote:
Ich kenne niemanden, der Platten des Fundamentalisten und Verbalverbrechers Cat Stevens hat. Die Liste ist falsch.
Du mußt bedenken, daß es hier im Forum und unter den RollingStone Lesern
nicht wenige gibt, die Ende der 60- Jahre in dem Alter waren, das den ersten
Musikgeschmack mitprägt und die jetzt die Zeit haben, sich intensiver mit Musik zu beschäftigen. (Ich gehöre da auch dazu, was mich nicht hindert z. B. auch Sonic Youth, Einstürzende Neubauten oder Patrick Wolf zu hören.)Wie gut Du die Musik von Cat Stevens kennst, kann ich nicht beurteilen, ich jedenfalls stehe nach wie vor zu seiner Musik (weniger zu der, die er als Yusuf veröffentlicht hat); seine religiösen Überzeugungen stehen auf einem anderen Blatt und ihn als Verbalverbrecher zu bezeichnen, sehe ich als böswillige oder aus Unkenntnis entstandene Unterstellung an.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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John Billich hab noch Platten von ganz anderen Verbrechern, die haben sich nicht aufs Verbale beschränkt…
Du hast die Phil Spector-Box?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
songbirdDu hast die Phil Spector-Box?
Nein. Aber immerhin hast du meine Aussage verstanden…
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variety
Wie gut Du die Musik von Cat Stevens kennst, kann ich nicht beurteilen, ich jedenfalls stehe nach wie vor zu seiner Musik (weniger zu der, die er als Yusuf veröffentlicht hat); seine religiösen Überzeugungen stehen auf einem anderen Blatt und ihn als Verbalverbrecher zu bezeichnen, sehe ich als böswillige oder aus Unkenntnis entstandene Unterstellung an.„Verbalverbrecher“ ist eigentlich viel zu freundlich.
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How does it feel to be one of the beautiful people?Clau“Verbalverbrecher“ ist eigentlich viel zu freundlich.
No peacetrain???:fencing:
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Musik ist die einzige Sprache, die ich wirklich kenne (Ravi Shankar)Clau“Verbalverbrecher“ ist eigentlich viel zu freundlich.
Sicher, Cat Stevens hat sich mit seinem Verhalten in Sachen Rushdie moralisch disqualifiziert (und die peinlichen sophistischen Herausredereien, die er seither immer wieder angebracht hat nach dem Motto „War alles aus dem Zusammenhang gerissen und böswillig verdreht“ machen den Vorgang eigentlich nur noch ekelhafter – wir haben hier einen echten Schein-Heiligen vor uns).
Aber das wurde hier ja, glaube ich, schon oft genug diskutiert.
Ich habe in dem Zusammenhang eine andere Frage:Lehnt Ihr Musik von Musikern, die sich moralisch fragwürdig verhalten, ab?
Wendet Ihr in ästhetischen Angelegenheiten ethische Kategorien an?
Macht Ihr das grundsätzlich oder manchmal so, manchmal so?
Letzteres gilt wohl für mich: Ich neige dazu, Phil-Spector-Musik weiter zu lieben, während mir Cat-Stevens-Musik durch die Yusuf-Islam-Rushdie-Ekligkeit verleidet ist. Seltsames Phänomen!Geht es anderen hier ähnlich?
--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Bei Cat Stevens paaren sich zum Glück musikalische Grütze mit dummen Äusserungen.
Andere Fälle sind mir nicht bekannt, bei Phil Spector vermute ich einen Justizirrtum.--
bullschuetz[…]
Lehnt Ihr Musik von Musikern, die sich moralisch fragwürdig verhalten, ab?
Wendet Ihr in ästhetischen Angelegenheiten ethische Kategorien an?
Macht Ihr das grundsätzlich oder manchmal so, manchmal so?
Letzteres gilt wohl für mich: Ich neige dazu, Phil-Spector-Musik weiter zu lieben, während mir Cat-Stevens-Musik durch die Yusuf-Islam-Rushdie-Ekligkeit verleidet ist. Seltsames Phänomen!Geht es anderen hier ähnlich?
Man läßt sich sicherlich leicht dazu verleiten, einen Musiker sympathisch zu finden, weil er gute Musik macht, ein Fehler ist es aber trotzdem. Spectors Waffenfetisch war doch schon seit längerem bekannt, das hat mir die Musik nie verleiden können. Als es zum wohl fast zwangsläufigem Todesfall kam (wenn es nicht Mord war), wurde ja auch nur Spectors Name genannt, der irgendeine Stripperin umgebracht haben soll – als hätte das Opfer keinen Namen gehabt. Als wäre irgendwie ein verdienter Künstler über alle Anklagen erhaben, wenn er einen Niemand umbringt – Hollywood eben.
Künstler und Werk sind zu trennen, ich nehme ja auch kein Heroin, nur weil Keith Richards es tat.--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.bullschuetz
Geht es anderen hier ähnlich?Mir nicht.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Mir nicht.
Danke, nail75, das ist eine klare Antwort, die ich mir aber noch einen Tick ausführlicher wünsche; ich baue Dir eine goldene Brücke – Zutreffendes bitte ankreuzen:
1. Die moralische Integrität eines Musikers ist mir egal, Hauptsache, die Musik ist gut.
(a) ja
(b) nein2. Die Musik von schwanzfixierten Frauenverbrauchern, islamistischen Totschießgutfindern, rechtsradikalen Trülbirnen, linksradikalen Weltverschwörern, geldgierigen Kumpelsübersohrhauern, wirrköpfigen Waffenfetischisten und anderen moralisch fragwürdigen Charakteren lehne ich ab, egal, wie sie klingt.
(a) ja
(b) nein--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
bullschuetz… – Zutreffendes bitte ankreuzen:
…Die moralische Integrität …moralisch fragwürdigen CharakterenToller Fragebogen. Da brauchen noch nicht moralisch gefestigte Charaktere vielleicht erst einmal Anleitung:
Wo fängt man denn da als sauberer Moralist an, bevor die Musik verbannt wird?:
Körperverletzung? Steuerhinterziehung? Sachbeschädigung von Hotelmobiliar? Aktive oder schon passive Drogendelikte in Serie?Soll ich die Musik vor oder die nach der Verfehlung ächten … oder beide? Reichen wilde Spekulationen und eigene Interpretationen oder ist eine Verurteilung nötig?
Wenn ich mich recht erinnere, ist Chuck Berry als junges Kerlchen wegen eines bewaffneten Raubüberfalles zu 10 Jahren verurteilt worden. Fällt nicht gerade unter jugendliches Bagatelldelikt. Trotzdem gut, dass die Moralisten unter der Hörerschaft sich dann doch nicht durchsetzen konnten?Reicht unmoralisches Verhalten im Privatleben oder muss sich das vielleicht im Werk – so wie bei den Nazibands – etwa in den Lyrics bemerkbar machen?
Soll ich auch Bücher verscheuern und Bilder abhängen, weil der Künstler sich später privat zum Deppen macht oder radikales Zeugs von sich gibt? Oder den Döner auskotzen, wenn ich beim letzten Bissen erfahre, dass der Besitzer des Imbisses nach Feierabend im verdächtigen Kulturverein jetzt den Job des Kassierers übernimmt?
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bullschuetzSicher, Cat Stevens hat sich mit seinem Verhalten in Sachen Rushdie moralisch disqualifiziert (und die peinlichen sophistischen Herausredereien, die er seither immer wieder angebracht hat nach dem Motto „War alles aus dem Zusammenhang gerissen und böswillig verdreht“ machen den Vorgang eigentlich nur noch ekelhafter – wir haben hier einen echten Schein-Heiligen vor uns). Aber das wurde hier ja, glaube ich, schon oft genug diskutiert. Ich habe in dem Zusammenhang eine andere Frage: Lehnt Ihr Musik von Musikern, die sich moralisch fragwürdig verhalten, ab? Wendet Ihr in ästhetischen Angelegenheiten ethische Kategorien an? Macht Ihr das grundsätzlich oder manchmal so, manchmal so? Letzteres gilt wohl für mich: Ich neige dazu, Phil-Spector-Musik weiter zu lieben, während mir Cat-Stevens-Musik durch die Yusuf-Islam-Rushdie-Ekligkeit verleidet ist. Seltsames Phänomen! Geht es anderen hier ähnlich?
Zunächst einmal darf man ruhig die fundierten Aussagen von Leuten hinterfragen, die sich ihre eigene Meinung aus den Vorurteilen anderer zusammenschrauben, ohne je mit Fakten in Berührung zu kommen.
Vom Rushdie-Mörder Cat Stevens müssen umgehend alle nach seiner feigen Tat veröffentlichten Alben und sicherheitshalber auch gleich alle vor dieser Tat in vorauseilendem Gutmenschentum nachträglich vom Markt genommen werden. Im Fall von Phil Spector müssen umgehend sämtliche jemals verkauften Hit-Singles zurückgerufen und ebenfalls eingeschmolzen werden. Zudem haben die Alben mit seiner Beteiligung (Beatles, Ramones, Leonard Cohen, Ronettes, Crystals, George Harrison, John Lennon etc.) zu verschwinden. Die früheren Musikproduktionen eines späteren Mörders können keiner moralisch integeren Person zugemutet werden. So ein Schmutz gehört nicht auf diesen friedlichen Planeten.
Spector war schon vorher berühmt, Varg Vikernes (Burzum) musste erst zum Mörder und Brandstifter werden, um berühmt zu werden und um Kultstatus zu erlangen. Der bedauernswerte Charles Manson hat das irgendwie nicht so hinbekommen. Allerdings spielen andere seine Songs sehr gerne und selbstverständlich nur zu Ehren der bestialisch zerstückelten Sharon Tate und ihrem aus dem Leib herausgeschnittenen Baby. Herzig.
Zusätzlich zu vertilgen sind sämtliche Alben von The Who und die Solo-Werke des Kinderpornographiespezialisten Pete Townsend, der keine Lehre aus seiner Bekanntschaft mit dem Kinderfreund Gary Glitter gezogen hat. Auch Jerry Lee Lewis, der nicht nur seine great balls (of fire) an Musikinstrumenten ausprobierte, sondern auch an minderjährigen Schülerinnen, kann dabei gleich mitentsorgt werden.
Selbstverständlich ist aus den genannten Gründen auch gleich die komplette Musikgeschichte umzuschreiben. Wie mit Musikern umzugehen ist, die menschenverachtenden Sekten ihre talentierten Organe zur Verfügung stellen, müsste noch gesondert diskutiert werden. Vielleicht in Verbindung mit der weiteren Verfahrensweise in Bezug auf die musikalischen Ergüsse diverser sich gegenseitig aus ihren Turnhosen pustenden hippen Hopper. Peace on earth.
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bullschuetz
Ich habe in dem Zusammenhang eine andere Frage:Lehnt Ihr Musik von Musikern, die sich moralisch fragwürdig verhalten, ab?
Wendet Ihr in ästhetischen Angelegenheiten ethische Kategorien an?
Macht Ihr das grundsätzlich oder manchmal so, manchmal so?Eher unbewußt. Musik, die ich bereits kenne und mag, finde ich nicht plötzlich schlecht, wenn ich erfahre, dass der Künstler Dreck am stecken hat. In dem Fall hat kaum Einfluß, was ich nachträglich erfahre.
Allerdings habe ich das Gefühl, dass ich hier und da Probleme mit Sachen habe, die ich neu kennenlerne bzw. noch nicht oft gehört habe, wenn ich weiß, dass der Künstler einiges, zumindest moralisch Verwerfliches auf dem Kerbholz hat. Mit James Brown z. B. werde ich nicht richtig warm. Von ihm kannte ich bis vor einiger Zeit wenig. Eigendlich müsste er mir liegen, aber obwohl ich mich z. Z. mehr mit ihm befasse, springt irgendwie der Funke nicht über. Ich kann nicht ausschlißen, dass unbewußt sein Privatleben in mir rumgeistert, wenn ich ihn höre und ich deshalb eine gewisse Abneigung habe.
Grundsätzlich lehne ich nur Musik mit ausländerfeindlichem oder sonst diskriminierendem o.ä. Hintergrund strikt ab. Sollte ich erfahren, dass ein Song, den ich kenne und mag, diesen hat (ist bisher noch nicht vorgekommen), werde ich ihn nicht mehr hören.
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bullschuetzDanke, nail75, das ist eine klare Antwort, die ich mir aber noch einen Tick ausführlicher wünsche; ich baue Dir eine goldene Brücke – Zutreffendes bitte ankreuzen:
1. Die moralische Integrität eines Musikers ist mir egal, Hauptsache, die Musik ist gut.
(a) ja
(b) nein2. Die Musik von schwanzfixierten Frauenverbrauchern, islamistischen Totschießgutfindern, rechtsradikalen Trülbirnen, linksradikalen Weltverschwörern, geldgierigen Kumpelsübersohrhauern, wirrköpfigen Waffenfetischisten und anderen moralisch fragwürdigen Charakteren lehne ich ab, egal, wie sie klingt.
(a) ja
(b) nein:lol:
Künstler dürfen fast alles, ich höre ja ihre „Kunst“ und wähle sie nicht in den Bundestag. Es ist noch nie vorgekommen, dass ich meine Sammlung aus politischen oder moralischen Gründen „gesäubert“ habe.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Is halt allet nich so einfach, wa?
(Womit ich nicht den RS-Forumsuser dieses Namens gemeint habe, wa.)
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties! -
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