Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › It’s the song, not the singer? Moral und Musik › Re: It’s the song, not the singer? Moral und Musik
bullschuetz[…]
Lehnt Ihr Musik von Musikern, die sich moralisch fragwürdig verhalten, ab?
Wendet Ihr in ästhetischen Angelegenheiten ethische Kategorien an?
Macht Ihr das grundsätzlich oder manchmal so, manchmal so?
Letzteres gilt wohl für mich: Ich neige dazu, Phil-Spector-Musik weiter zu lieben, während mir Cat-Stevens-Musik durch die Yusuf-Islam-Rushdie-Ekligkeit verleidet ist. Seltsames Phänomen!Geht es anderen hier ähnlich?
Man läßt sich sicherlich leicht dazu verleiten, einen Musiker sympathisch zu finden, weil er gute Musik macht, ein Fehler ist es aber trotzdem. Spectors Waffenfetisch war doch schon seit längerem bekannt, das hat mir die Musik nie verleiden können. Als es zum wohl fast zwangsläufigem Todesfall kam (wenn es nicht Mord war), wurde ja auch nur Spectors Name genannt, der irgendeine Stripperin umgebracht haben soll – als hätte das Opfer keinen Namen gehabt. Als wäre irgendwie ein verdienter Künstler über alle Anklagen erhaben, wenn er einen Niemand umbringt – Hollywood eben.
Künstler und Werk sind zu trennen, ich nehme ja auch kein Heroin, nur weil Keith Richards es tat.
--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.