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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Müde und in Richtung Horizontale noch ein wenig hieraus …. :
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WerbungLos geht es mit Korngolds Klaviertrio Op. 1 – der Komponist war 12 und Schüler von Zemlinsky, dessen Klarinettentrio d-Moll Op. 3 das zweite Werk auf der ersten CD ist. Auf der zweiten geht es mit zwei Mahler-Liedern lost, transkribiert für Flöte und Klavier, es folgen Bergs Klaviersonate Op. 1 und Vier Stücke für Klarinette und Klavier Op. 5 sowie das Adagio aus dem Kammerkonzert in einer Transkription für Klarinette, Violine und Klavier, und zum Abschluss dann Weberns Transkription der Kammersymphonie Nr. 1 Op. 9 von Schönberg. Das war sowohl vom Repertoire als auch den Ausführenden (v.a. Le Sage und Pahud, Meyer kenne ich noch nicht so gut, Kashimoto und Plesser gar nicht) her bei mir ein klarer Sofortkauf, ohne lang zu überlegen!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Zwar keine körperliche Reise nach Italien …. aber auch nicht in das Büro …. :
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Danach 2ter Morgenkaffee mit zwischenzeitlich mir sehr wichtigen Aufnahmen …. :
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)soulpopeZwar keine körperliche Reise nach Italien …. aber auch nicht in das Büro …. :
Ich wünsche Dir einen guten Start in die Woche…
Für mich geht’s musikalisch in den Norden.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Urlaub. wo bist Du …. :
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Ich glaube, zu der CD schulde ich soulpope immer noch einen Bericht? Ich steige nicht ganz durch, gemäss Booklet ist der zweite Teil des „Trattado“ integral zu hören (ein Buch über die Arten der Verzierungen beim Gambenspiel mit vielen Notenbeispielen), aber ich verstehe nicht, ob der zweite Teil eben der einzige mit Notenbeispielen bzw. mit gesamten Stücken ist, denn aus der Liste hier sind alle Stücke auf der CD zu finden, alle Recercadas, heisst das, und gerade bei dem Thema von Ortiz schwingt da die Wortherkunft mit, in den frz. Liner Notes „ricercares comme ‚essais-recherches'“ (in der dt. Übersetzung fehlt dieser Einschub seltsamerweise, aber die Liner Notes sind ja bei alpha bekanntlich allzu oft die Achillessehne):
https://es.wikipedia.org/wiki/Tratado_de_glosas
„Glosar“ heisst übrigens „diminuieren“, im Tratado werden Regeln für die Kadenzen festgehalten und zudem Beispiele gegeben, wie diese in andere Stimmlagen transponiert werden können. Das ganze ist also auch eine Art Hilfestellung für Improvisationen.Bruno Cocset und Guido Balestracci wechseln sich an der Hauptstimme ab (Dessus de Viole, Cocset auch Ténor), und wenn sie jeweils nicht solieren, stossen sie zum Ensemble, in dem Emmanuel Jacques und Richard Myron Bassgamben spielen, Maude Gratton eine wunderbare Tischorgel, Bertrand Cuiller ein italienisches Cembalo und Xavier Diaz-Latorre die Vihuela und die Renaissance Gitarre. Zwischen dei Gamben-Ricercars sind einzelne Stücke von Luis Milán und Antonio de Cabezón – Soli oder Duos ohne die Gamben, sowie die Transkription eines Stückes von Tomás Luis de Victoria für „Consort“ eingestreut.
Die fünf Gamben, die zum Einsatz kommen, wurden extra für diese Musik vom Luthier Charles Riché neu gebaut, dabei wurde mit verschiedenen Hölzern und Bauweisen experimentiert. Als Vorlage dienten die Vorgänger Gasparo da Salò und Domenico Russo, aber auch Darstellungen von El Greco, Illustrationen aus Ganassis „Regola Rubertina“ (1542) sowie Instrumente in verschiedenen Museen (Paris, Oxford, Innsbruck).
Auf mich wirkt das alles sehr geschlossen, es besteht ein wenig die Gefahr von Monotonie, doch dem wirken einerseits die erwähnten „Zwischenspiele“, andererseits der unterschiedliche Charakter der zwei Solisten entgegen: Cocset spielt ruhiger, introvertiert (wie in der unten verlinkten Kurzkritik steht, finde ich zutreffend), Balestracci geht viel mehr aus sich heraus, spielt mit viel Schwung und Verve, mit biegsamerem, weniger streng sonorem Ton. Meine liebste Gamben-CD wird das nicht, aber das ist schon sehr schöne Musik!
Hier die erwähnte Kurzkritik – die einzige, die ich finden kann:
https://earlymusicreview.com/diego-ortiz-trattado-de-glosas/--
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@ gypsy :
Danke für das detailierte Feedback …. kenne Cocset und Balestracci wohl ganz gut und so hast Du deren differierende Ansätze trefflich beschrieben …..
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Ersthörgang, erst kürzlich endlich gekauft … gefällt vom ersten Eindruck her sehr gut!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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Mittägliches Abkühlen in der Kathedrale …. aber da lodert auch heftig Feuer …. :
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Diese CD hatte ich schon Ende April gekauft – dachte ich … wurde zurückgerufen, weil falsche Musik auf der CD war (was, weiss ich nicht, ich brachte sie umgehend zum Vertrieb zurück) … beim letzten Besuch war endlich die korrekte wieder da. Niquet hatte sie im April oder Mai auf Twitter fast täglich beworben – keine Ahnung, ob er vom Produktionsfiasko was mitgekriegt hatte oder nicht … zu hören ist das Requiem für Louis XVI. von Jean-Paul-Égide Martini (1741–1816), das eine knappe Stunde dauert, wie (fast?) immer live in Versailles aufgenommen – als Zugabe gibt es eine Bearbeitung der Marseillaise von Berlioz. Die Solisten sind Adriana Gonzalez (Sopran), Julien Behr (Tenor) und Andreas Wolf (Bass), es spielt und singt natürlich Le Concert Spirituel, 1987 von Niquet gegründet. Martini hiess übrigens eigentlich Johann Paul Aegidius mit Vornamen und kam in Freystadt, Bayern zur Welt. Die Totenmesse, so die kurzen Liner Notes (es gibt einen Text über das Werk, einen über Martini, einen über die Chapelle Royale in Versailles und natürlich welche zu Niquet und dem Concert Spirituel, alles dreisprachig frz/eng/dt) sei v.a. wegen des schwierigen Bass-Solos bemerkenswert, das Vokalisen enthält, die den Einfluss des italienischen Stils auf Martinis bzw. überhaupt das französische Musikschaffen der Zeit verdeutlichen.
Entstanden ist die Messe 1811, als Martini sich 1813 um die Nachfolge Grétrys bewarb, gab er das Werk als neu aus, es wurde im Januar 1815 in Saint-Denis aufgeführt, als die Leichname von Louis XVI. und Marie-Antoinette verlegt wurden, und ein Jahr später auf Anweisung von Louis XVIII. erneut, um des „Märtyrertods“ des Königs zu gedenken.
Martini hatte davor wohl andere Pläne gehabt. 1765 kam er nach Paris, 1787 steht er den „concerts de la Reine“ vor und wird Intendant des Théâtre de Monsieur (später Théâtre Feydeau). Während der Terrorherrschaft flieht er nach Lyon, feiert nach seiner Rückkehr mit der Oper „Sapho“ seinen Durchbruch, wird 1796 Inspektor am Konservatorium von Paris, was er bis 1800 bleibt, als er Professor für Komposition wurde. Zwei Jahre Jahre später fliegt er dort wieder raus, seine Opern sind Misserfolge, er wendet sich der Kirchenmusik zu. Nach der Restauration erhält er dann die Stelle, die ihm 1788 zugesprochen wurde, Intendant der königlichen Musik. In diesen Zeitraum fallen wohl die oben erwähnten Aufführungen des Requiems (das ist leider bei den fragmentierten Texten im Booklet nicht zu 100% klar, aber es ergibt zumindest Sinn).
Musikalisch ist das ziemlich beeindruckend – und natürlich hervorragend gespielt!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaMusstest Du diese CD-Fehlpressung denn zurückgeben? Wäre ja eventuell ein echtes Sammlerstück geworden…
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schnief schnief di schneufcloudy@gypsy-tail-wind
Musstest Du diese CD-Fehlpressung denn zurückgeben? Wäre ja eventuell ein echtes Sammlerstück geworden…Ja, ich wurde eindringlich drum gebeten … die vom Vertrieb wussten aber selbst nicht, was genau das Problem war.
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Es läuft jetzt die gestrige Folge der tollen Sendung „Mon coeur est un violon“ der Geigerin Marina Chiche auf France Musique. In der jüngsten Folge sind Aufnahmen von Alma Rosé, Nejiko Suwa, Mari Iwamoto und Gjula Bustabo usw. zu hören:
https://www.francemusique.fr/emissions/mon-coeur-est-un-violon/les-heroines-et-anti-heroines-de-la-2e-guerre-mondiale-d-alma-rose-a-guila-bustabo-85479--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaUnd wo ich vorhin bei der Gambe war, kehre ich doch gleich – teilweise – nochmal dahin zurück. Diese CD packt mich deutlich mehr. Gambenstücke – gespielt von Vittorio Ghielmi mit Luca Pianca an der Erzlaute oder Theorbe – wechseln mit Orchesterstücken (Ghielmi leitet von der Gambe bzw. dem Pardessus de Viole aus das Il Suonar Parlante Orchestra (mit 8 Streichern, Oboe, Fagott, Cembalo und Pauke/Percussion). Darüber, dass Ghielmi sich in den Liner Notes zum Thema Aufführungspraxis in HIP-Kreisen kritisch äussert, hatte ich schon mal geschrieben:
gypsy-tail-wind
Die Liner Notes hat Ghielmi gleich selbst beigesteuert und nimmt damit einen Faden wieder auf, den er anscheinend schon früher zu spinnen anfing: die in den letzten 50 Jahren längst gefestigte Gamben-Spieltradition der HIP-Leute sei für französische Musik falsch, da seien ganz andere Techniken nötig und auch verbürgt, eben nicht nur im schon lange bekannten Pamphlet „Defense de la Basse de Viole“ von Hubert le Blanc aus dem Jahr 1740, sondern auch in Anmerkungen/Spielanweisungen in den Noten diverser Stücke von Marais, aus der Hand von Schülern des Meisters, aber auch in Drucken. Solche Autographen erforscht Ghielmi am Mozarteum in Salzburg und kommt zum Schluss, dass die Spielanweisungen sich bei angepasster Spielweise (ein viel leichteres Bogenspiel, er vergleicht es mit dem Anschlagen von Saiten mit einem Plektrum, wobei der Bogen eben quasi zum Plektrum werde) sich fast von selbst ergeben/umsetzten lassen. Ich will jetzt gewiss nicht behaupten, dass ich das alles so genau hören könnte, ich bin bei weitem kein Gambenspezialist, werde wegen Ghielmi auch sicher nicht all die Sachen von der älteren Generation in die Tonne werfen – aber ich finde solche Entwicklungen schon sehr interessant. Und die Zeit ist ja längst reif, um die Erkenntnisse von Harnoncourt, Leonhardt, Brüggen, den Kuijkens etc. auch als eine Etappe einer Entwicklung zu historisieren und ihren teils heiligen Ernst inkl. Absolutheitsanspruch nicht mehr so Ernst zu nehmen … was ja nicht mit einer Entwertung einhergehen muss (auch nicht soll), eigentlich ganz im Gegenteil: sie haben längst ihren Platz, sind aber halt auch nicht aus der Welt und drum Teil des grossen Kontinuums, in das auch Mendelssohn oder Edwin Fischer gehören, wenn es z.B. um Bachs Musik geht. Und der „Bach-Richter“ natürlich auch, obwohl ich den Graf Johann Nikolaus gerade im Grab schäumen höre, wenn ich dies tippe.Damals schrieb ich zu der CD auch „völlig unspektakuläre Musik“, schob aber auch gleich eine Bemerkung nach, dass das keinesfalls gerecht sei … und heute höre ich das auch vollkommen anders – eher: brillante, ja fast schon spektakuläre Musik! Schieben wir es auf den Koller, den ich Ende März und Anfang April, nach Krankenhaus und in den ersten Corona-Wochen hatte …
Inzwischen sind auch ein paar Rezensionen online zu finden:
https://www.rondomagazin.de/kritiken.php?kritiken_id=11080
http://www.bernhard-schrammek.de/rezensionen/le-secret-de-monsieur-marais/Sowie das Transkript einer DLF-Sendung:
https://www.deutschlandfunk.de/marin-marais-neu-entdeckt-barocke-codes.727.de.html?dram:article_id=476893--
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Schlagwörter: Klassik, klassische Musik, Tagebuch
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