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AutorBeiträge
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Hab das schön länger nicht mehr gehört …. werde diese Aufnahmen auf meinen „Winterspielplan“ setzen ….
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WerbungIch hörte gerade die gestrige Sendung von Dlf Kultur (Abschlusskonzert 21. Kissinger Klavierolymp) nach. In den letzten 25min wird Mihály Berecz vorgestellt. Er spielte im Abschlusskonzert die Drei Etüden op. 18 von Bartók (bin ich jetzt hängengeblieben) und die Ungarische Rhapsodie Nr. 12 cis-Moll von Liszt. Zu den Bartók Etüden erwähnte er kurz den Schönberg und Debussy-Einfluss; und beschrieb sie so: „super abstrakt, aber mit viel Humor“. Nun denn, da werde ich mal schauen, ob ich diese hier auf einer CD auch finde (ich schätze mal bei György Sándor u/o Andor Földes).
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Zu Stefan Litwin habe ich mir zwei gebrauchte CDs (Schubert/Schönberg und Pièces de résistance) und die Veröffentlichung von 2022 „Programs Vol. 7 – Kinderszenen“ gekauft. Mit dieser habe ich auch angefangen. Es gibt wieder sehr viel neues zu entdecken. Diesmal die Fantasiestücke op. 12 von Robert Schumann. Danach schließen sich die Kinderszenen op. 15 an. Zu den Fantasiestücken habe ich keinen Vergleich, aber bei den Kinderszenen fällt gleich auf, dass Litwin schneller ans Werk geht. Das Booklet hatte ich beim Ersthören noch nicht zur Hand genommen, da ich Litwins „Kinderszenen (2018) – für 8 Spieler und Sampler“, gespielt vom Ensemble Ascolta, ohne Beschreibung hören wollte. Es geht direkt mit einem Sample (Regen) los und die Instrumente mischen sich mit weiteren Samples (Straßenlärm, Kinder) und lateinamerikanischen Rhythmen… immer wieder scheint eine sehr eingängige Melodie auf… zur Mitte hin wirkt alles sehr bedrohlich, evtl. sind auch Schüsse zu hören, auf jeden Fall Sirenen. Bisher machte ich mir noch nicht soviele Gedanken zum Einbinden von Samples (live hörte ich mal bei einem Orchester aus Singapur eingespielte Geräusche vom Ausbruch des Krakataus) – jedenfalls unterstützen diese Samples beim Hören sehr. Auch hier bei Litwin. Im Booklet geht er näher auf alles ein. In seiner Komposition lehnt er sich an die Kinderszenen, aber auch an ausgewählte Fantasiestücke an. Die Melodie, die immer wieder aufscheint, gehört z.B. zum 3. Stück „Warum?“, „Des Abends“ (1) und „Traumes Wirren“ (7) sind auch dabei. Die bedrohliche Stimmung kommt wahrscheinlich von „In der Nacht“ (5) oder auch vom Kinderszenen-Haschemann. Er erwähnt, dass er „Die Füße nach oben“ von Eduardo Galeano las, als er sich mal wieder näher mit opp. 12 u. 15 auseinandersetzte. So entstand seine Idee, die Kinderszenen-Thematik aufzugreifen und der heilen Kinderwelt im Rückblick bei Schumann die Grausamkeiten, denen Kinder in Slums ausgeliefert sind, entgegenzusetzen. Im Booklet gibt es nach der Litwin-Einführung noch ein langes Gespräch mit Christoph Keller (Pianist und Publizist) zu lesen. Beide gehen hier auch auf Tempi bei den Kinderszenen-Stücken, Eingriffen Clara Schumanns, die Aufführungspraxis (Verschleppung, „Kitsch“) und Rezeption ein. C.K. „Ich meine deshalb, dass eine korrekte Wiedergabe den an falsche Tempi gewöhnten Hörer durchaus irritieren wird“ … Zum Schluss gehen sie noch auf informierte und nicht informierte Zuhörer ein. Zuhörer, die opp. 12 und 15 kennen, werden schnell Bezüge in Litwins „Kinderszenen für 8 Instrumente und Sampler“ (2018) erkennen. Sie haben erstmal mehr vom Hören. Er wollte auch, dass Zitate und Anspielungen deutlich zu erkennen sind und „ihre Aura durchscheint. Denn die gilt es ja zu brechen“. Als Komponist sucht er „eine neue Verortung und damit ein Weiterdenken und die Erschließung neuer Aspekte und Bezugsebenen“. Er deutet z.B. auch Titel um. Aus „Bittendes Kind“ wird das „Bettelnde Kind“. Das könnte er nur durch einen Begleittext erklären. Daher die Samples. Litwin: „Ich denke, solche kurz aufblitzenden Geräusche machen schnell klar, worum es hier geht, ohne, dass die Effekte gleich dominieren“.
Ich gehöre ja auf jeden Fall auch zu denen, die das erst rückwirkend deuten können, aber das macht es nicht weniger spannend. Ich weiß gar nicht, ob hier abgesehen von einer Schumann Complete-Box noch weitere Aufn. der Fantasiestücke op. 12 herumschwirren. Ich verband den Titel eher mit den späteren op. 73 (Klarinette od. Cello und Klavier) oder die für Klaviertrio op. 88.
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Ich hab grad grosse Freude daran, diese Richter-Aufnahmen (neu) zu entdecken … am Nachmittag lief das Brahms-Konzert mit Leinsdorf am Pult der Chicagoer (er sprang für den indisponierten Reiner ein), jetzt Beethoven mit Munch und den Bostonern und danach auch noch die drei Beethoven-Sonaten, die Richter für RCA eingespielt hat. Brahms entstand zwei Tage vor dem ersten Carnegie Hall-Rezital, das erste Beethoven-Konzert zwei Tage nach dem letzten, die Sonaten dann Ende November – die Sonate Nr. 22 Op. 54 wurde als Füller mit dem Klavierkonzert veröffentlicht, die Appassionata (Nr. 23 Op. 57) und die Nr. 12 Op. 26 erschienen separat (bereits im Februar 1961 – beide Beethoven-Alben am selben Tag).
Was Richter sonst im November und Dezember (bis zu den erneuten Konzerten in der Carnegie Hall und im Mosque Theater machte, weiss ich nicht. Jed Distler erzählt in den Liner Notes zur Box eine kleine Episode: nach der Beethoven-Einspielung mit Munch habe Richter spontan dessen Hand geküsst, was bei seinem Aufpasser gar nicht gut angekommen sei: „Wie kann ein sowjetischer Künstler so tief sinken, einem ausländischen Dirigenten die Hand zu küssen?“
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Sviatoslav Richter (wieder)zuhören entwickelt definitiv einen Suchtfaktor ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Nachdem unser 🐕 die Sommerzeitumstellung nicht akzeptieren wollte …. :
Catherine Latzarus spielt Rameau in 1998 …. dieser Komponist blieb mir immer seltsam fern, jetzt eine erste Annäherung ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Youri Egorov spielt Scarlatti „live“ in 1985 ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Vorhin diese CD aus der grossen Barbirolli-Box: Schumanns Cellokonzert (Gregor Piatigorski, London Philharmonic Orchestra, 1934), das Violinonzert (Yehudi Menuhin, Philharmonic-Symphony of New York aka New York Philharmonic, 1938) und Mozarts Oboenkonzert KV 314 (Evelyn Rothwell, Hallé Orchestra, 1948).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaVasily Kalinnikov: Le Cèdre et le Palmier, Symphonie Nr. 1, Serenade for strings, Intermezzi Nr. 1 und 2
Niederrheinische Sinfoniker/Mihkel Kütson--
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gypsy-tail-wind
Vasily Kalinnikov: Le Cèdre et le Palmier, Symphonie Nr. 1, Serenade for strings, Intermezzi Nr. 1 und 2 Niederrheinische Sinfoniker/Mihkel Kütson
Von diesem Komponisten kenne ich nur die Einspielung der Sinfonie 1 mit Evgeni Svetlanov aus 1975 ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Heute mit Zeit für Bartóks Bratschenkonzert nach Tibor Serly in einer neuen Aufnahme mit Amihai Grosz (Solobratscher Berl.Philh.) und dem Orchestre National de Lille unter Alexandre Bloch; erschien wohl im September 23. Erst vor kurzem kehrte ich mal wieder zu einem Mitschnitt mit Antoine Tamestit von 2019 zurück, der die spätere Fassung von Peter Bartók spielte. Diese neue Aufn. mit Grosz gefällt mir nach dem ersten Hören eigentlich ganz gut; das Heimweh von Bartók wird deutlich.
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Kalinnikov ist für mich ist völliges Neuland. Hatte irgendwo über die CD (bzw. SACD, um genau zu sein) gelesen – spricht mich auf jeden Fall an!
Was Bartók angeht: die Serly-Fassung habe ich Anfang Jahr bei einem Konzert in der Oper Zürich mit Nils Mönkemeyer gehört. Auf Tonträger habe ich das Violakonzert noch kaum je angehört, vermutlich erst mit Menuhin (Philharmonia/Dorati, 1966 – Dorati hatte schon die Uraufführung mit dem Widmungsträger William Primrose dirigiert, der allerdings vier Jahre warten musste, weil Serly doch noch ordentlich Arbeit hatte). Grund genug, die CD hier hervorzukramen und gleich einzulegen (auch Serly):
Kim Kashkashian spielt Konzertantes für Bratsche mit dem Netherlands Radio Chamber Orchestra unter Peter Eötvös: auf Bartóks Konzert folgen Eötvös „Replica“ und Kurtágs Movement for Viola and Orchestra. Die ausführlichen Liner Notes von Paul Griffiths erzählen auf mehreren Seiten von Bartók, Primrose und Serly, und äussern sich dann auch noch zu den anderen beiden Werken – muss ich dann mal in Ruhe lesen, so viel Text schaffe ich gerade nicht mehr.
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Youri Egerov spielt Schubert „live“ @ Amsterdam in 1984 ….
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gypsy-tail-wind Kalinnikov ist für mich ist völliges Neuland. Hatte irgendwo über die CD (bzw. SACD, um genau zu sein) gelesen – spricht mich auf jeden Fall an!
Es gibt ja auch vergleichsweise eher wenige Veröffentlichungen ….
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