Ich höre gerade … Jazz!

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  • #12397596  | PERMALINK

    vorgarten

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    die archiv-neuigkeiten von jarrett & davis liegen schon hier, aber ich mach erstmal weiter mit meinem programm.

    akira sakata trio, dance (1981)

    deutsche aufnahme, japanische ausgabe, in münchen aufgenommen, in tokio erstanden. nach der euphorischen besprechung von  @gypsy-tail-wind musste ich das album haben und bereue es nicht. freier lärm über hippen, aber offenen grooves (sehr tolles b/dm-gespann yoshino/fuji), sakata empfinde ich immer als vorgänger von john zorn, dazu passen auch die grooves eigentlich – aber auch, dass ich ihn kaum zu greifen kriege. auf dem foto auf der rückseite lächeln die drei sehr entspannt in die kamera von tim krieger, sie haben schon was anderes im sinn als energetik, vieles klingt wie angeknipst und vorgetanzt, ein dezent postmoderner zugang. super z.b., dass sie brigitte fontaines song für das art ensemble covern („comme à la radio“).

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    #12397622  | PERMALINK

    vorgarten

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    alice coltrane, kirtan – turiya sings (1981/2021)

    lockdown-musik irgendwie, wie sanders/floating points im jahr davor, ich verbinde das noch mit autofahrten durch die abruzzen. nichts für zwischendurch, aber die hypnose kommt, wenn man dran bleibt, sehr zuverlässig. sehr spannend, was diese stimme transportiert, auch wenn das maximal geheimnisvoll bleibt. toll, das album wiederzuhören.

    nur ein paar tage nach dem sakata-konzert aufgenommen.

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    #12397630  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Davis = Miles in Antibes? Ist das schon erschienen? Ich krieg im Moment wieder überhaupt nichts mit … täglich irgendwelche Empfehlungen in der Mailbox, aber mir das zu senden, was mich interessiert, kriegen die Algorithmen seit 20 Jahren nicht hin.

    Freut mich sehr, dass Sakata gefällt!

    Ich hab den ganzen Morgen Verstreutes von Golson und Fuller gehört – die Sendung von kommenden Dienstag musste noch erstellt werden.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12397632  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy-tail-windDavis = Miles in Antibes? Ist das schon erschienen?

    ja, heute.

    aki takase trio, song for hope (1981)

    auch krass, dass das im gleichen jahr wie TURIYA SINGS aufgenommen wurde. takasi borgt sich eine phrase von pharoah sanders und macht damit die berliner philharmonie platt. überhaupt toll, wie sie auf den einzelnen stücken mit melodischen fragmenten arbeitet – und wie viel druck sie dahinter erzeugt. wenn es einen „jazz-hit“ bei mir in diesem jahr gibt, dann ist es das titelstück. weiß nicht, wie oft ich das schon gehört habe – und vor der enja-umfrage kannte ich es noch gar nicht…

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    #12397676  | PERMALINK

    vorgarten

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    george adams, dannie richmond, gentlemen’s agreement (1983)

    die ‚andere‘ band von adams in den 80ern (vorher gab es schon HAND TO HAND), sehr post-mingus, aber vor allem attraktiv durch die kompositionen von hugh lawson auf der zweiten seite. jimmy knepper macht gut mit, auch in den freieren stücken. es fehlt ein bisschen der besondere glanz, aber eigentlich ist das wunderbare, selbstverständliche musik.

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    #12397694  | PERMALINK

    vorgarten

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    george adams don pullen quartet, city gates (1983)

    nicht mein liebstes album der band, aber das ist einfach eine band wie keine andere, und das hört man hier gleich im ersten stück. fehlte mir noch physisch, habe ich in tokio gefunden (timeless jazz master collection), dort hat man ein herz für ausgelaugt-aufgekratzten afroamerikanischen jazz der 80er, klingt super.

    interessantes foto auch: aus dem quartet wählt man den entspannten (müden?) adams aus.

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    #12397716  | PERMALINK

    lotterlotta
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    bevor ich hier die erste hörrunde starte erst einmal eine scheibe von bill laurance und michael league-where you wish you were und ganz klare antwort: am 26.07.1963 in antibes/juan-les-pins beim festival mondial du jazz

    eines der highlights beim enjoy jazz war bill laurance solo piano, nun aber hier mit michael league(snarky puppy) an der oud, baritone gitarre, electric bass, ngoni und voice, schönes cover und schöne musik

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12398302  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Earl Spencer – Jazz Technocracy

    Big Band Jazz aus dem Los Angeles der 40er, irgendwo zwischen Gerald Wilson und Stan Kenton, reissued Anfang der 50er, in der kurzen Phase, in der „technokratisch“ scheinbar positiv besetzt war … Heute gibt’s das mit viel mehr Tracks im Black and White Mosaic

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    #12398348  | PERMALINK

    vorgarten

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    david murray quartet, morning song (1983)

    was ich an dieser unebenen frühen quartett-aufnahme von murray wirklich mag, ist, dass dort wirklich hörbar gearbeitet wird. über das passende material ist man sich noch uneins, aber überall wird der besondere moment gesucht, im schmelz der coda des „jitterbug waltz“, in der balladentiefe von „body & soul“, schließlich im wegweisenden verbinden von spiritual jazz und boppigen erdungen in „off season“ – workman und hicks sind zu aufwendig dabei, blackwell schießt quer, aber irgendwie ist das alles viel lebendiger als der gleichzeitig aufkommende traditionalismus. und der sound (jetzt auf vinyl), trocken und warm (david baker & mark wilder) ist auch wegweisend, ohne einem akustikjazzfetisch nachzulaufen.

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    #12398368  | PERMALINK

    vorgarten

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    archie shepp, the good life (1984)

    super vergleich, auch das eine unebene, aber faszinierende quartettaufnahme. der veteran mit ansatzproblemen und die flexende junge band (werner, sharpe, smith), die erstmal durch altes zeug gejagt wird („moose the mooche“, „stomping at the savoy“, wo werner ein paar stride-techniken anknipst, dann eine super version von „jordu“), bevor sie in der 80er-jahre-shepp-hypnose landen („mama rose“ und „bamboo“, das hier wieder irgendwie anders heißt). wechselseitige herausforderungen, die eine eigenartige hipness produzieren, nicht so gut aufgenommen von al shackman (dem gitarristen von nina simone?) auf dem cambridge-campus, also bei shepp um die ecke, meine ausgabe ist aber französisch. ein diskografischer sleeper.

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    #12398456  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Classic V-Disc Small Group Jazz Sessions – das neue Mosaic-Set, das die Woche eingetroffen ist … für CDs 1-3 reichte es heute Morgen mal, bevor’s gleich ins Kino und danach ins klassische Konzert geht. Einige schöne Entdeckungen zu machen hier, nicht nur bei den bekannten Namen (ein Highlight ist sicher der Besuch von Louis Armstrong, der 1944 spontan in eine Session platzte, bei der auch Hot Lips Page, Bobby Hackett und Billy Butterfield zugegen waren, sowie Jack Teagarden) … aber auch Stücke von Bunk Johnson und der wieder vereinten Original Dixieland Jazz Band, die das Set öffnen – die Anordnung ist eher stilistisch denn chronologisch, es geht also mit Dixieland los (Sidney Bechet fehlt auch nicht, eine Condon-Session ebensowenig), wobei sich immer mehr Swing einschleicht … interessant auch, dass es diverse Bands mit Tenorsax gibt, das zur Klarinette dazukommt, z.B. Nick Caiazza in der erwähnten Session mit Armstrong (neben Ernie Caceres, der hier nur Klarinette spielt, anderso gibt’s ihn auch am Barisax). Die Bands sind nicht alle gleich gut, aber wenn Muggsy Spanier Leute wie Lou McGarity, Pee Wee Russell, Boomie Richman (erste Session) oder Bud Freeman (zweite Session) um sich schart, ist das trotz des relativ vorhersehbaren Leaders für ein paar Überraschungen gut (Richman ist so eine, ein mir bisher kaum geläufiger Name – bei Freeman erwarte ich ja eh stets Überraschungen). Und einen fast zehnminütiger improvisierter Blues einer kleinen Wild Bill Davison-Combo mit langem Klaviersolo von James P. Johnson hatte ich auch nicht auf dem Schirm. Bob Crosby ist echt kein guter Sänger (aber die Band mit Yank Lawson, Richman, George Wettling usw. – und einem überraschenden Gitarristen: Herb Ellis – ist halt schon super) … dafür ist Connee Boswell eine echte Entdeckung („Shine On Harvest Moon“ – wow!!), während Liza Morrow wieder weniger überzeugend ist, aber eine superbe Band um Joe Bushkin hinter sich hat (Roy Eldridge, Peanuts Hucko usw.), die auch zwei Instrumentals (eins mit Buck Clayton statt Eldridge, das andere nur mit Hucko und Rhythmusgruppe) aufnehmen durfte. Am Ende der dritten CD steht eine Session von Johnny Blowers (den Namen hab ich schon gehört, aber …) und lauter weniger bekannter Leute bzw. Studio-Profis – aber dann ist da ein Mann an der E-Gitarre, der echt super ist, ein gewisser Guy Smith (definitiv noch nie gehört). Die meisten Sessions sind von 1944/45, einzelne von 1943 bzs. 1946 (das Set reicht insgesamt von 1943-48, wenn ich nichts übersehen habe).

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    #12398472  | PERMALINK

    lotterlotta
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    …bin hier nun im letzten set mit george coleman angekommen. wenn das stimmt was ron carter in den liner notes angibt, miles hätte der band freie hand gelassen in ihrem spiel, also völlig frei zu seinen themen improvisieren zu können, dann kann man das was man da hört eigentlich nur als nicht von dieser welt bezeichnen. vor allem wenn man mal schaut wie jung die burschen da sind und die beiden veteranen, wenn man sie hier so bezeichnen möchte, passen in ihre intonation und der leichtigkeit wie sie das hier alles in ihren soli so darbieten einfach perfekt zusammen. gleich geht es in die letzte runde und zur geburt des sogenannten zweiten quintets mit wayne shorter……

    nach herausgabe dieser box, 60 jahre nach der einspielung vom shorter-einstieg, hoffe ich natürlich, dass sony auch die „live at the plugged nickel“ endlich selbst in ihrer komplettfassung auf vinyl auflegt….

    btw aufmachung und wertigkeit der box ist ausgezeichnet, durch das booklet habe ich mich erst zum teil durchgearbeitet, pressung mehr als passabel, bin ja beim ersten kontrollhörgang vor dem waschen, sollte danach eigentlich perfekt sein…beim anblick der ersten seite hatte ich schon schlimmes befürchtet, ein oberflächlicher kratzer, der aber keine störgeräusche produziert….

    --

    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12398476  | PERMALINK

    lotterlotta
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    vorgarten david murray quartet, morning song (1983) was ich an dieser unebenen frühen quartett-aufnahme von murray wirklich mag, ist, dass dort wirklich hörbar gearbeitet wird. über das passende material ist man sich noch uneins, aber überall wird der besondere moment gesucht, im schmelz der coda des „jitterbug waltz“, in der balladentiefe von „body & soul“, schließlich im wegweisenden verbinden von spiritual jazz und boppigen erdungen in „off season“ – workman und hicks sind zu aufwendig dabei, blackwell schießt quer, aber irgendwie ist das alles viel lebendiger als der gleichzeitig aufkommende traditionalismus. und der sound (jetzt auf vinyl), trocken und warm (david baker & mark wilder) ist auch wegweisend, ohne einem akustikjazzfetisch nachzulaufen.

    ….hattest du den nicht beim ersten hören(stream oder cd) bemängelt oder vertu ich mich da gerade. kann und will das nicht vergleichend hören, finde die beschreibung zur lp aber mehr als ansprechend, mir gefiel die scheibe von beginn an sehr….

    zuletzt geändert von lotterlotta

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12398482  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    gypsy-tail-wind
    Classic V-Disc Small Group Jazz Sessions – das neue Mosaic-Set, das die Woche eingetroffen ist … für CDs 1-3 reichte es heute Morgen mal, bevor’s gleich ins Kino und danach ins klassische Konzert geht. Einige schöne Entdeckungen zu machen hier, nicht nur bei den bekannten Namen (ein Highlight ist sicher der Besuch von Louis Armstrong, der 1944 spontan in eine Session platzte, bei der auch Hot Lips Page, Bobby Hackett und Billy Butterfield zugegen waren, sowie Jack Teagarden) … aber auch Stücke von Bunk Johnson und der wieder vereinten Original Dixieland Jazz Band, die das Set öffnen – die Anordnung ist eher stilistisch denn chronologisch, es geht also mit Dixieland los (Sidney Bechet fehlt auch nicht, eine Condon-Session ebensowenig), wobei sich immer mehr Swing einschleicht … interessant auch, dass es diverse Bands mit Tenorsax gibt, das zur Klarinette dazukommt, z.B. Nick Caiazza in der erwähnten Session mit Armstrong (neben Ernie Caceres, der hier nur Klarinette spielt, anderso gibt’s ihn auch am Barisax). Die Bands sind nicht alle gleich gut, aber wenn Muggsy Spanier Leute wie Lou McGarity, Pee Wee Russell, Boomie Richman (erste Session) oder Bud Freeman (zweite Session) um sich schart, ist das trotz des relativ vorhersehbaren Leaders für ein paar Überraschungen gut (Richman ist so eine, ein mir bisher kaum geläufiger Name – bei Freeman erwarte ich ja eh stets Überraschungen). Und einen fast zehnminütiger improvisierter Blues einer kleinen Wild Bill Davison-Combo mit langem Klaviersolo von James P. Johnson hatte ich auch nicht auf dem Schirm. Bob Crosby ist echt kein guter Sänger (aber die Band mit Yank Lawson, Richman, George Wettling usw. – und einem überraschenden Gitarristen: Herb Ellis – ist halt schon super) … dafür ist Connee Boswell eine echte Entdeckung („Shine On Harvest Moon“ – wow!!), während Liza Morrow wieder weniger überzeugend ist, aber eine superbe Band um Joe Bushkin hinter sich hat (Roy Eldridge, Peanuts Hucko usw.), die auch zwei Instrumentals (eins mit Buck Clayton statt Eldridge, das andere nur mit Hucko und Rhythmusgruppe) aufnehmen durfte. Am Ende der dritten CD steht eine Session von Johnny Blowers (den Namen hab ich schon gehört, aber …) und lauter weniger bekannter Leute bzw. Studio-Profis – aber dann ist da ein Mann an der E-Gitarre, der echt super ist, ein gewisser Guy Smith (definitiv noch nie gehört). Die meisten Sessions sind von 1944/45, einzelne von 1943 bzs. 1946 (das Set reicht insgesamt von 1943-48, wenn ich nichts übersehen habe).

    Boomie Richman war mir auch neulich schon irgendwo positiv aufgefallen und ich hatte ein bisschen gesucht, ob es sowas wie eine schöne Quartettsession gibt… Auf die Schnelle nichts gefunden….

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    #12398484  | PERMALINK

    asdfjkloe

    Registriert seit: 07.07.2006

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    Mein JOHN GILMORE-Ausflug, nächster Teil:

    ANDREW HILL – Andrew!!! (1964)

    John Gilmore / Bobby Hutcherson / Andrew Hill / Richard Davis / Joe Chambers

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