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friedrichNimm mir meine subjektive Sicht und drastische Ausdrucksweise hinsichtlich Pres & Sweets bitte nicht übel, thelonica.
Das nehme ich dir nicht übel, finde allerdings schwierig, dass dabei dann oft so verzerrte Narrative entstehen. Auch ältere und spätere Aufnahmen vergleichen funktioniert nicht so richtig gut, sicherlich hast du das auch erkannt. Bei Ben Webster geht das z.B. eher nicht, Don Byas im Montmartre Jazzhuis wäre auch so ein Beispiel. Außerdem gibt es so viele Aufnahmen bei denen Alkohol im Spiel war, aber weiß man es genau? Lester Young und Coleman Hawkins sind zwei komplett verschiedene Geschichten und Entwicklungen, die eine davon hat viel mit einem Alterungsprozess zu tun. „Today And Now“ gilt übrigens als Masterpiece (bin eher vorsichtig mit diesem Begriff, weil ich den kaum verwende, kann die Verwendung aber anerkennen und sehr wohl verstehen.).
Alles klar und vielen Dank für Deine Antwort!
Ob ich Today & Now als „Masterpiece“ bezeichnen würde, weiß ich nicht. Auf jeden Fall ist das ein gutes bis sehr gutes Album und alleine mit Love Song From Apache entfaltet sich da für mindestens 4 Minuten zauberhafte Sinnlichkeit.
Mit Don Byas im Montmartre Jazzhuis meinst Du das Anthropology-Album von 1963 , nehme ich an. Das unterscheidet sich vor allem stilistisch deutlich von seinen Aufnahmen der 40er/50er, finde ich. In soweit ist das tatsächlich schwer zu vergleichen. Ich bevorzuge halt die Aufnahmen der späten 40er und frühen 50er. Andere hören das aber sicher anders.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)Highlights von Rolling-Stone.deROLLING-STONE-Helden: Thom Yorke – Manchmal biestig
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WerbungIch würd ja behaupten, nicht vergleichen geht überhaupt nicht… aber das haben wir ja alles schon durch und werden uns kaum noch verständigen können, zumindest nicht hier und in dieser Form. (Was ich meine: Es gibt kein vorbedingungloses Hören.)
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Ich höre mich die Tage endlich mal durch „A Supreme Love“, das 6-CD-Set mit Live-Aufnahmen von Alan Skidmore:
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #166: First Visit: Live-Dokumente aus dem Archiv von ezz-thetics/Hat Hut Records - 14.10., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windIch würd ja behaupten, nicht vergleichen geht überhaupt nicht… aber das haben wir ja alles schon durch und werden uns kaum noch verständigen können, zumindest nicht hier und in dieser Form. (Was ich meine: Es gibt kein vorbedingungloses Hören.)
Doch, doch, das geht, durch Akzeptanz und wenn man die Annäherung flexibel hält. Bei bestimmten Musikern/Artists wird ja sogar anerkennend vom Alterswerk gesprochen. „Wir“ kritisieren sicherlich weniger Leute wie Dylan oder Tom Waits (als Beispiel), wenn die nochmal was rausbringen lassen, sind aber besonders hart (natürlich nicht immer), wenn ein alter Jazzer es nicht mehr „richtig“ bringt und der vermeintliche Lack ab ist. Dabei könnten die wenigsten Kritiker überhaupt irgendwas spielen ohne Lampenfieber zu haben, ohne Fehler zu machen, Stress zu haben usw. . Listenings skills (auch auf der Bühne) wie Coleman Hawkins sie hatte (oder Teddy Edwards u.v.a.), besitzt natürlich auch nicht jeder. Das darf man dabei nicht vergessen.
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thelonica
gypsy-tail-windIch würd ja behaupten, nicht vergleichen geht überhaupt nicht… aber das haben wir ja alles schon durch und werden uns kaum noch verständigen können, zumindest nicht hier und in dieser Form. (Was ich meine: Es gibt kein vorbedingungloses Hören.)
…. „Wir“ kritisieren sicherlich weniger Leute wie Dylan oder Tom Waits (als Beispiel), wenn die nochmal was rausbringen lassen, sind aber besonders hart (natürlich nicht immer), wenn ein alter Jazzer es nicht mehr „richtig“ bringt und der vermeintliche Lack ab ist. Dabei könnten die wenigsten Kritiker überhaupt irgendwas spielen ohne Lampenfieber zu haben, ohne Fehler zu machen, Stress zu haben usw. . Listenings skills (auch auf der Bühne) wie Coleman Hawkins sie hatte (oder Teddy Edwards u.v.a.), besitzt natürlich auch nicht jeder….
…ersteres wage ich zu bezweifeln….um es mal richtig böse zu formuieren, auch wenn Dylan und Waits Schrott raus bringen ist und bleibt es Schrott, hat vor allem Dylan ja schon öfters, auch im Alter! Man kann das natürlich nicht miteinander vergleichen, beide werden von Topmusikern begleitet und sie müssen nur noch ihren“Gesang“ beisteuern und ihre Kompositionen arrangieren lassen.
Was anderes ist natürlich bei Jazzern, im hohen Alter wird es schwierig denke ich, vor allem bei den ganzen Saxophonisten ihre Virtuosität bis zum letzten Atemzug aufrecht zu erhalten, da geht dann u.U. nicht mehr so viel wie früher, mir fällt da zum Beispiel Archie Shepp ein, der ja bis zuletzt auftreten musste um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, da war nicht mehr so viel von früher vorhanden, er war aber in der Lage seinen melancholischen und bluesigen Akzente zu seinen Begleitern zu setzen und man konnte das live immer noch gut finden….und wenn man sich immer von diesen verhinderten möchtegern Spitzenmusikern in ihren Kritiken leiten lässt, verpasst man viel Genuss auf den Ohren….jeder kann und darf Platten abseits von anderen Meinungen gut finden, anders formuliert, spricht mich etwas musikalisch an, ist es fast immer gut, nur der Grad variert……und wenn ich eine hochgelobte Platte so richtig scheiße finde, bleibt sie auch dies für mich, selbst wenn die tollsten Kritiker sie als Meisterwerk betrachten…..
….in diesem Sinne höre ich mit meinen Ohren gerade eine wirklich klasse Platte, die 90% der Menschheit vielleicht als schrecklich empfinden! Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters, hier halt im Gehörgang und den dazu gehörenden Hirnwindungen, die sie stimuliert!
zuletzt geändert von lotterlotta--
Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!ST GERMAIN – Boulevard (1995)
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It´s better to burn out than fade away@lotterlotta stimme dir teilweise zu, trotzdem ist mein Plädoyer für etwas mehr Differenzierung wohl misslungen. Zwischen gut und schlecht gibt es immer auch etwas in der Mitte und noch ganz viele Dinge, die man leider auch verlernen, auslassen oder nicht beachten/vergessen kann, wenn man sich ein größeres musikalisches Werk mit einer Entwicklung vorknöpft. Das siehst du wahrscheinlich ähnlich…
Wenn eine bestimmte Person einen späten Abschnitt (vor ca. 60 Jahren) in einer musikalischen Karriere sehr lobt, das noch fundiert begründen kann, vielleicht den Begriff Meisterwerk auch aus Begeisterung verwendet, muss das nicht bedeuten, dass es die halbe Welt wirklich mitbekommen oder verstanden hat. (Das bezog sich nämlich in diesem Fall ausdrücklich nur auf „Today And Now“ von Hawkins.) Vieles fällt einfach schnell unter den Tisch, wird vergessen, missverstanden oder überhaupt nicht wirklich regristriert. Ganz so einfach ist es ja manchmal nicht.
Hier läuft
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die Grand Reunion fehlt mir noch, weil ich mich irgendwie nicht für die LP Ausgaben, die mir über den Weg laufen, begeistern kann… also noch etwas warten (oder die CD-AUsgabe kaufen, die scheinbar auch noch extra Tracks im Vergleich zu den früheren beiden Schallplatten hat…)
Ira Sullivan And The Chicago Jazz Quintet – Bird Livesund auch das wär ein Fall gewesen, in dem die Doppelcd an sich die gescheitere Investition gewesen wär…
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.… als ich diese Platte zum ersten mal hörte, dachte ich, oh 70er Zeitgeist-Jazz! Verflog dann aber…ansonsten Soul und Funk ein wenig angejazzt, Bunky klingt einfach klasse…..am Ende auf Seite eins Duo mit Piano herrlich…..
zuletzt geändert von lotterlotta--
Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!Visions ist auf jeden Fall ein besonderes Album, muss ich auch mal wieder hören…
Edmond Hall – Swing Sessionzwei der Commodore Session, die in gypsys 66er Sets vermutlich mit alternate takes zwei LPs füllen…
edit, jetzt hab ich geguckt: die Sextett Session ist verteilt über zwei LP Seiten von Set 1, füllt aber nur etwas mehr als eine Seite, die erste Quartett-Session mit Teddy Wilson füllt fast zwei LP-Seiten in Set 2, allerdings verteilt auf zwei LPs, die zweite Quartett Session füllt auch fast zwei LP-Seiten, ergänzt um je zwei, drei Tracks von Max Kaminsky oder George Wettling… krasse Sets jedenfalls
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Dick Cathcart – BIX MCMLIXMCMLIX ist lateinisch und heisst 1959… „man stelle sich vor, Bix Beiderbecke hätte bei ins Jahr 1959 gelebt und mit den technischen Möglichkeiten jenes Jahres seine grössten Klassiker noch einmal aufgenommen?“ Wahrscheinlich hätte er das wirklich gemacht, und wahrscheinlich hätte es wirklich ungefähr so gelungen, ein munterer Streichersatz, wortloser Gesang im Hintergrund, dazu eine Rhythmusgruppe, die gerne Basie hört… sonst hat sich gar nicht so viel geändert… Cathcart ist ein prima Trompeter, an ihm scheitert hier auch nichts…
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Bobby Hackett And His Jazz Band – Gotham Jazz Scene--
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Art Hodes And His Windy City Seven – Echoes Of Chicagoes muss Millionen von Alben geben, die besser sind, als man so denken könnte… und, naja, das hier gehört dazu.
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.DON CHERRY – Art Deco (A&M, 1989)
Verdammt tolles Album, vor allem James Clay begeistert mich hier sehr.--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...ja, das ist ein tolles Album… hing vorhin mal wieder bei der Frage, ob ich das Paul Guerrero ALbum mit Clay endlich kaufen soll… dabei ist die Antwort so einfach…
Emile Barnes – The Louisiana Joymakers introducing DeDe & Billie Pierce--
.PHAROAH SANDERS – Moon Child (Timeless, 1990)
Ein unglaublich tolles Album, das ich erst relativ spät entdeckt habe. Begeistert mich immer wieder aufs Neue.--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos... -
Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz, Tagebuch
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