Ich höre gerade … Jazz!

[vorgarten Registriert seit: 07.10.2007 Beiträge: 12,033]

hier kommt es nochmal zu einer schärfung des silver-konzepts, was kein wunder ist, wenn man sich washington und spaulding in die frontline holt. der vorteil liegt auf der hand, der nachteil ist, dass sich die abgehangene coolness nicht mehr einstellt, sondern alles dreckiger und rauer wird. das cover verstehe ich nicht, den titel auch nicht (jemand, der frauen derer verführt, die gerade im militäreinsatz sind?). sie helfen nicht so recht, die musik in ihren herausforderungen ernst zu nehmen.

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[vorgarten Registriert seit: 07.10.2007 Beiträge: 12,033]

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[wahr Registriert seit: 18.04.2004 Beiträge: 14,817]

vorgartendas cover verstehe ich nicht, den titel auch nicht (jemand, der frauen derer verführt, die gerade im militäreinsatz sind?). sie helfen nicht so recht, die musik in ihren herausforderungen ernst zu nehmen.

haha, klasse. nee, das hilft wirklich nicht beim ernst nehmen.

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LAERMPOLITIK

[redbeansandrice Registriert seit: 14.08.2009 Beiträge: 13,504]

Silver hat halt einfach keinen Geschmack… die Musik ist prima, aber in dem Moment wo ein visuelles Element oder Lyrics dazukommen, wird es sehr schnell ziemlich uebel… Silver hat ja Buecher drueber geschrieben, wie es ihm gut ging, weil er auf dem richtigen Weg war, waehrend Leute wie Hank Mobley in der Gosse landeten… und das stimmt ja auch alles… aber es ist nicht so, dass es kein aber gaebe

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[vorgarten Registriert seit: 07.10.2007 Beiträge: 12,033]

das mit mobley wusste ich gar nicht, gerade nachgelesen…

kenn ich schon lange, aber in dieser kurzen chronologischen betrachtung fällt schon das unbewegliches des konzepts auf, es ist halt immer more of the same, auch wenn tolliver hier mal ein bisschen hall bekommt und in den titeln „psychedelic“ steht. eigentlich ein garant für positiv konnotierte überraschungsarmut, und es war bestimmt für alle musiker super, da mal kurz mitzumachen.

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[gypsy-tail-wind Moderator Biomasse Registriert seit: 25.01.2010 Beiträge: 67,140]

Zweite Runde von Donald Byrd mit Sonny Red von Januar 1967. Hank Mobley und Walter Booker sind auch wieder dabei, am Klavier sitzt Cedar Walton, am Schlagzeug der damalige BN-Hausdrummer Billy Higgins. Seit „Mustang“ ist ein gutes halbes Jahr vergangen, und nach dieser Session gehörte Byrd wieder zur BN-Familie: im Februar spielt er bei einer der mittelgrossen Stanley Turrentine-Sessions von Duke Pearson mit, im März folgt Sam Rivers‘ „Dimensions & Extensions“ (geplant als BST 84261, aber erstmals auf dem Twofer „Involutions“ erschienen), im Mai bereits Runde drei mit Sonny Red, „Slow Drag“, gleiche Band ober ohne Mobley, und mit einem Gesangs-Feature für Higgins.

Ende Mai 1967 folgt Hank Mobleys „Far Away Lands“ (mit Walton, Ron Carter und Higgins), im September eine erfolglose Session als Leader, der eine Woche später jene folgt, die in der LT-Reihe als „The Creeper“ herauskam – das vierte Album mit Sonny Red, wieder im Sextett, die letzte Begegnung mit Pepper Adams, den wir von 1958 bis 1961 immer wieder an Byrds Seite angetroffen haben. Chick Corea, Miroslav Vitous und Mickey Roker sind noch dabei – die einzige Änderung zur gestrichene Session der Vorwoche ist der Drummer: beim ersten Anlauf war Joe Chambers dabei. Interessante Idee, aber auch eine, die für mich schon auf dem Papier etwas seltsam anmutet (wobei Byrd bei der Rivers-Session ja auch seltsam anmutet und trotzdem bestens klappt).

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba

[gypsy-tail-wind Moderator Biomasse Registriert seit: 25.01.2010 Beiträge: 67,140]

Gebt ihr mir dann bitte wenn das grosse Blakey-Bashing folgt rechtzeitig Bescheid, ich ziehe mich dann drei Tage aus dem Forum zurück

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[thelonica Registriert seit: 09.12.2007 Beiträge: 3,997]

JACKIE McLEAN – Jacknife

Hier sieht man eines der Fotos aus dem Booklet (Cover wäre nicht das passende Wort, find ich). Hier könnte McLean fast als der Bruder von Sinatra durchgehen. Zur Musik: Wird viel zu selten gehört. „Soft Blue“ gefällt sehr.

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[gypsy-tail-wind Moderator Biomasse Registriert seit: 25.01.2010 Beiträge: 67,140]

Übrigens, was ich bei den Byrd-Alben mit Red recht interessant finde: Red steuert auf „Blackjack“ die Hälfte der Stücke bei, und seine Tunes sind ziemlich direkt (man könnte durchaus sagen: leicht anbiedernd), die Art, die ins Gesicht knallen … aber die guten Rhythmusgruppen sorgen dafür, dass das Ergebnis insgesamt nie so simpel wird wie z.B. beim Boogaloo-Album von Freddie Hubbard auf Atlantic, das mich sehr schnell ermüdet. Booker ist die Erdung, Walton weiss die Funk-Klischees meistens zu umgehen und dennoch funky zu spielen, und bei Higgins wird noch der simpelste Backbeat zum Spektakel.

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[thesidewinder Registriert seit: 17.03.2019 Beiträge: 10,622]

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[friedrich Registriert seit: 28.06.2008 Beiträge: 4,886]

vorgarten

jetzt ein kurzer trip in die heimat der familie silva:
ist alles „prima“ hier, das swingt so lässig durch, hat tolle soli, eine inspirierte gesamtform, könnte man jeden tag hören. gehört auch in jedes henderson- oder shaw-programm. aber wir suchen ja das besondere

 

Diese Platte hatte ich weiter oben auch schon lobend erwähnt. Kenne nicht sooo viel von Horace Silver. Von den paar Alben, die ich von ihm habe, ist es wohl das, das ich am leichtesten aus dem Regal ziehen und einlegen würde. HS hat eine swingende Leichtigkeit, Melodiösität, eingängige Prägnanz, hier und da einen Hauch von Exotik und wenn er das mit Raffinesse kombiniert, kommt dabei so es etwas wie Cape Verdean Blues heraus. Ist nicht zu verachten.

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)

[thesidewinder Registriert seit: 17.03.2019 Beiträge: 10,622]

gypsy-tail-wind

Noch so ein Cover-Favorit, der hübschen Dame hätte ich aber ein weniger körniges Foto gewünscht.

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[soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much" Registriert seit: 02.12.2013 Beiträge: 56,431]

vorgarten  kenn ich schon lange, aber in dieser kurzen chronologischen betrachtung fällt schon das unbewegliches des konzepts auf, es ist halt immer more of the same, auch wenn tolliver hier mal ein bisschen hall bekommt und in den titeln „psychedelic“ steht. eigentlich ein garant für positiv konnotierte überraschungsarmut, und es war bestimmt für alle musiker super, da mal kurz mitzumachen.

So wie Du beschreibst …. und schon fast rätselhaft wie die Blue Note Cover Art dieser Zeit fast ansatzlos von gelockert zu belanglos vexierte ….

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  "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)

[redbeansandrice Registriert seit: 14.08.2009 Beiträge: 13,504]

Jimmy Smith – Groovin at Smalls Paradise Vol 1

die beiden Volumes muss man sich aus den CDs ein bisschen zusammensuchen… ich glaub ich bleib meiner Ansicht von gestern, dass die Band mit Schwartz vom Zusammenspiel interessanter war, dass sich der Fokus ueber die Jahre mehr auf Smith legte, der allerdings, da stimm ich zu, vielleicht auch nochmal eine Schippe besser wurde…

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[vorgarten Registriert seit: 07.10.2007 Beiträge: 12,033]

friedrich

vorgarten

jetzt ein kurzer trip in die heimat der familie silva:
ist alles „prima“ hier, das swingt so lässig durch, hat tolle soli, eine inspirierte gesamtform, könnte man jeden tag hören. gehört auch in jedes henderson- oder shaw-programm. aber wir suchen ja das besondere

Diese Platte hatte ich weiter oben auch schon lobend erwähnt. Kenne nicht sooo viel von Horace Silver. Von den paar Alben, die ich von ihm habe, ist es wohl das, das ich am leichtesten aus dem Regal ziehen und einlegen würde. HS hat eine swingende Leichtigkeit, Melodiösität, eingängige Prägnanz, hier und da einen Hauch von Exotik und wenn er das mit Raffinesse kombiniert, kommt dabei so es etwas wie Cape Verdean Blues heraus. Ist nicht zu verachten.

verachtet hier ja keiner und ist auch nicht als silver-bashing gemeint gewesen. rafinesse fehlt mir hier konkret ein wenig. exotisch finde ich es auch nicht, das kaverdische thema am anfang weiß, wo es herkommt.

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[gypsy-tail-wind Moderator Biomasse Registriert seit: 25.01.2010 Beiträge: 67,140]

Trotz der Tendenz zu Funk fehlen die wunderbaren Byrd-Balladen auch in den späten Sechzigern nicht … auf „The Creeper“ ist es die vielleicht schönste Melodie aus „Les Parapluies de Cherbourg“ von Michel Legrand, in der englischen Fassung „I Will Wait for You“. Zum Thema „a study in rhythm section“ ist das Album auch toll. Coreas zurückhaltendes und doch sehr prägnantes Klaviersolo, und wie Vitous/Roker damit umgehen … das ist alles völlig aus einem Guss, und Byrds Trompete hat nichts von ihrem Zauber verloren.

In Sachen „Slow Drag“, das ist eine echt schöne LP, wie es scheint – hier die Rückseite:

Wir sind da (und auch bei den gerade diskutierten Silver-Covern, oder?) mitten im Forlenza Venosa-Land … da finde ich die Cover-Art bestenfalls schön, aber eigentlich sind das ja alles schon keine richtigen Blue Note-Alben mehr, oder? Im Innern des „Slow-Drag“-Foldout gibt es links die Liner Notes (und ein kleines Higgins-Foto) und recht sein schönes Portrait von Byrd:

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba