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@zoji
Musste ein bisschen grinsen, als ich diese Best-Of in Deinem Post sah. Und noch mehr, als ich Deine Einschätzung las. Tatsächlich war das eigentlich das erste, was mir einfiel, als Du nach meinem Lieblingsalbum fragtest, ich wollte dann aber doch originäre Alben benennen. Diese Best-Of war das erste, was ich von King besaß. Ich war Schüler, hatte also viel Zeit zum Musik hören und wenige LPs, da lief die rauf und runter. Ich habe die so verinnerlicht, dass ich sie mir erst vor wenigen Jahren wieder gekauft habe, obwohl ich das alles wohl in anderer Form bereits habe. Das ist für mich das Destillat der Essenz (oder so, vermutlich ist die Formulierung naturwissenschaftlich hochgradiger Unsinn) von King. Bis auf die liebende Mutter würde das bei mir wohl alles in einer Top-25 landen, vier oder fünf sicher Top-10. Mir ist nicht ganz klar, ob Du Dich einfach an dieser Form der Zusammenstellung störst, oder ob Dir die Musik selbst nicht gefällt. Wenn es letzteres ist besteht meiner Meinung nach auch keine Notwendigkeit sich noch einmal mit Completely Well und Indianola Mississippi Seeds zu befassen.
(…)
Ghetto Woman ist auf In London enthalten. Jedenfalls die von mir eingestellte Version, ob es eine frühere gibt weiß ich gar nicht, denn s. den Absatz zuvor.
(…)Das kenne ich: Als Teenie wenig Geld in der Tasche und wenig Platten im Regal, aber Zeit genug die geliebten Scheiben endlos rauf und runter zu hören. Da wächst einem so manches richtig ans Herz.
Und ich bin auch bekennender Fan guter Compilations. The Best Of B. B. King ergibt in meinen Ohren aber weniger als die Summe seiner Teile. Eine etwas konzeptlos wirkende Auswahl und Anordnung von Studio- und Live-Tracks aus einer sehr kurzen Zeitspanne (3 Jahre oder so), die keinen schönen Fluss oder ein Dramaturgie ergeben. Jedes einzelne Stück für sich mag toll sein, aber die Zusammenstellung ist es für mich nicht. Und dieses Nobody Loves Me But My Mother ist in diesem Zusammenhang doch eigentlich nur doof.
Da sind die von Dir genannten Alben sicher die besser Wahl! Habe Completely Well, Indianola … und In London mal quergehört. Die gefallen mir schon sehr gut. Und die Live-Alben entwickeln sicher im ganzen auch einen sehr viel schöneren Fluss als vereinzelte Tracks.
Und dann hatte ich einen B.B King-Track mal auf einer super trashigen 70s Hit Explosion Compilation, den ich toll finde. In voller Länge findet sich der auf diesem Album:
B. B. King – To Know Is To Love You (1973)
Ziemlich ver-popt, eigentlich schon Soul – manche würden sagen: Disco – , geschrieben von Stevie Wonder. Der Text ist an der Grenze des Schwachsinns, aber musikalisch ist das toll, insbesondere in dieser langen Version ab ca. 5:00.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Highlights von Rolling-Stone.deThe Beatles: Wie die Aufnahmen zu „Let It Be“ zum Fiasko wurden
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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zoji
soulpope
zoji Um Missverständnissen vorzubeugen, ich halte das für ein starkes Album und ich empfinde die partiellen Streicher hier auch nicht als unangenehm oder störend. Sie stellen für mich aber auch keine Bereicherung i.d.S. wie ich das bei den B.B. King-Alben ungefähr dieser Zeit meinte und schilderte dar.
Bin eher reserviert zum Thema Streicher und U-Musik, aber beim klassischen Memphis Hi Records Sound ein unverzichtbarer Teil des Klangteppiches ….
Wie gewöhnlich mangelt es mir an Kenntnissen, das historisch einzuordnen, aber diesbezüglich bist Du ja Kummer mit mir gewohnt
. Hier gilt für mich nicht geschimpft ist genug gelobt. Das sie mich bei den in Frage stehenden Tracks von McCracklin nicht stören bedeutet immerhin, dass ich sie nicht als zu süßlich empfinde. Auf der anderen Seite hatte ich vorhin das Gefühl, dass weder ihre faktische Anwesenheit, noch eine theoretisch denkbare Abwesenheit Einfluss auf meine Bewertung hätte. Also irgendwie egal, und i.d.S. dann für mich doch verzichtbar. Die Vokabel „Klangteppich“ beschreibt mein Problem damit, flächige Sounds haben es schwer bei mir, zumal in der orchestralen Version. Erinnere mich gerade nicht, was es genau war, irgendetwas aus den Songbooks meine ich, aber von Ella Fitzgerald z.B. gibt es Sachen, die mir ohne dieses Beiwerk so viel besser gefielen. Was mir stets Freude bereitet, ohne das ich gerade ein Beispiel parat habe, ist, wenn bei Singer-/Songwriter-Musik i.w.S. untenrum ein Cello einsam und traurig herumhummelt.
Alles guad, ich weis was Du meinst …. btw der hier meinerseits erwähntete „Klangteppich“ von Willie Mitchell ist handgefertigt und feinst verwoben 🤓 ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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friedrich…. Und dann hatte ich einen B.B King-Track mal auf einer super trashigen 70s Hit Explosion Compilation, den ich toll finde. In voller Länge findet sich der auf diesem Album:
B. B. King – To Know Is To Love You (1973) Ziemlich ver-popt, eigentlich schon Soul – manche würden sagen: Disco – , geschrieben von Stevie Wonder. Der Text ist an der Grenze des Schwachsinns, aber musikalisch ist das toll, insbesondere in dieser langen Version ab ca. 5:00 ….
Ja da ist schon viel 70er Soul dahinter und Keyboards spielt hier …. Stevie Wonder 😋 …. diese Scheibe produziert von grooveaffinen Dave Crawford, welcher auch diesen Stax Klassiker mit „Selbstrespekt“ verquirlt (=Covermania revisited 262)…. :
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)friedrich
Das kenne ich: Als Teenie wenig Geld in der Tasche und wenig Platten im Regal, aber Zeit genug die geliebten Scheiben endlos rauf und runter zu hören. Da wächst einem so manches richtig ans Herz. Und ich bin auch bekennender Fan guter Compilations. The Best Of B. B. King ergibt in meinen Ohren aber weniger als die Summe seiner Teile. Eine etwas konzeptlos wirkende Auswahl und Anordnung von Studio- und Live-Tracks aus einer sehr kurzen Zeitspanne (3 Jahre oder so), die keinen schönen Fluss oder ein Dramaturgie ergeben. Jedes einzelne Stück für sich mag toll sein, aber die Zusammenstellung ist es für mich nicht. Und dieses Nobody Loves Me But My Mother ist in diesem Zusammenhang doch eigentlich nur doof. Da sind die von Dir genannten Alben sicher die besser Wahl! Habe Completely Well … , Indianola und In London mal quergehört. Die gefallen mir schon sehr gut. Und die Live-Alben entwickeln sicher im ganzen auch einen sehr viel schöneren Fluss als vereinzelte Tracks. Und dann hatte ich einen B.B King-Track mal auf einer super trashigen 70s Hit Explosion Compilation, den ich toll finde. In voller Länge findet sich der auf diesem Album:
B. B. King – To Know Is To Love You (1973) Ziemlich ver-popt, eigentlich schon Soul – manche würden sagen: Disco – , geschrieben von Stevie Wonder. Der Text ist an der Grenze des Schwachsinns, aber musikalisch ist das toll, insbesondere in dieser langen Version ab ca. 5:00.
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Schon immer wieder interessant wie unterschiedlich man so etwas wahrnehmen kann. Für mich sind das einfach 38 *****-Minuten Musik die bei mir sogar im Live-/Studio-Mix auch dramaturgisch prächtig funktionieren. Die kurze Zeitspanne, die das umfasst sehe ich da sogar als Vorteil. Musikalisch endet es für mich eigentlich mit The Thrill Is Gone, darauf folgt halt nur noch ein mittelmäßig gelungener Scherz, der sich so anhört, als ob auch B.B. selbst das nicht zu ernst genommen hat. Wegen Platzierung und Kürze für meine Bewertung ohne Belang.
To Know You Is To Love You als Album kenne ich nur vom reinhören, das fällt in die Anfangszeit meiner Zwei-Jahrzehnte-Lücke. Der Titelsong ist aber auf der 4-CD-Karriere-Retrospektive King Of The Blues von 1992 enthalten und mir dadurch auch vertraut. Und ja, den finde ich auch schon sehr gut, obwohl das langsam die Richtung einschlägt, die mir weniger zusagt. Die von soulpope verlinkte Version von Respect Yourself gefällt mir auch. Vielleicht muss ich dem Album bei Gelegenheit doch einmal eine Chance geben.
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)… und Disc 5 aus einer meiner oft gepriesenen Lieblingsserien
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)Die Streicher (und das E-Piano) bei The Thrill Is Gone finde ich toll! Das gibt einen aus heutiger Sicht sehr typischen spät 60er / früh 70er Jahre-Sound und eine schön schummrig-schwebende Athmosphäre.
Streicher im Soul waren in den 70ern ein modernes und typisches Stilmerkmal und offenbar auch ein Verkaufshit, oder? Das färbte sogar auf Jazz ab, insbesondere bei den von Creed Taylor für sein CTI-Label produzierten Sachen. Selbstgefühlte Jazz-Puristen rümpften vermutlich die Nase, aber das breite Publikum liebte es und aus heutiger Perspektive klingt das originell und charmant. Und warum sollte man das nicht auch mal im Blues versuchen? Auch das honorierte das breite Publikum offenbar mit barer Münze und in meinen Ohren klingt das auch gelungen, originell und charmant. Sicher brauchte Blues damals auch mal einen Modernitätsschub.
Das To Know You Is To Love You-Album ist sicher auch aus kommerziellen Kalkül entstanden und wird von allmusic mit einer Wertung von *** abgetan. Aber ich denke, auch das ist die Sicht des Puristen. Ich hingegen finde das ziemlich gut, auch weil es vom rechten Pfad abweicht und für B. B. King wurde die gleichnamige Single ein Top 40-Hit.
Um eventuellen Missverständnissen vorzubeugen: The Best Of B.B.K enthält natürlich *****-Musik. Aber nicht besonders viel davon.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)John Lee „Sonny Boy“ Williamson – The Right Kind Of Life (Aufnahmen von 1937 – 1947)
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)Kokomo Arnold – The Story Of The Blues
(Disc 1)
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
friedrich Die Streicher (und das E-Piano) bei The Thrill Is Gone finde ich toll! Das gibt einen aus heutiger Sicht sehr typischen spät 60er / früh 70er Jahre-Sound und eine schön schummrig-schwebende Athmosphäre. Streicher im Soul waren in den 70ern ein modernes und typisches Stilmerkmal und offenbar auch ein Verkaufshit, oder? Das färbte sogar auf Jazz ab, insbesondere bei den von Creed Taylor für sein CTI-Label produzierten Sachen. Selbstgefühlte Jazz-Puristen rümpften vermutlich die Nase, aber das breite Publikum liebte es und aus heutiger Perspektive klingt das originell und charmant. Und warum sollte man das nicht auch mal im Blues versuchen? Auch das honorierte das breite Publikum offenbar mit barer Münze und in meinen Ohren klingt das auch gelungen, originell und charmant. Sicher brauchte Blues damals auch mal einen Modernitätsschub. Das To Know You Is To Love You-Album ist sicher auch aus kommerziellen Kalkül entstanden und wird von allmusic mit einer Wertung von *** abgetan. Aber ich denke, auch das ist die Sicht des Puristen. Ich hingegen finde das ziemlich gut, auch weil es vom rechten Pfad abweicht und für B. B. King wurde die gleichnamige Single ein Top 40-Hit. Um eventuellen Missverständnissen vorzubeugen: The Best Of B.B.K enthält natürlich *****-Musik. Aber nicht besonders viel davon.
https://www.udiscovermusic.com/uncategorized/how-symphonic-soul-scored-big/
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)soulpope
https://www.udiscovermusic.com/uncategorized/how-symphonic-soul-scored-big/„The sophisticated sound of symphonic soul filled dancefloors and bedrooms in the 70s, thanks to the pioneering work of Barry White, Isaac Hayes, and more.“
Ja, genau! Vom Soul schwappte das etwas auf den Jazz über und dann in geringerem Maße auch auf den Blues.
Wenn man etwas stöbert, kann man die eigenartigsten Sachen finden. War To Know You … B.B.Ks Flirt mit Philly Soul, so ist Midnight Believer seine Affäre mit dem sophistcated funk der Crusaders – Streicher inklusive.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)--
Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)--
Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)--
Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)--
Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck) -
Schlagwörter: Blues, Bluesrock, Ich höre gerade...
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