Antwort auf: Ich höre gerade … Blues!

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friedrich

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Beiträge: 5,160

@zoji
Musste ein bisschen grinsen, als ich diese Best-Of in Deinem Post sah. Und noch mehr, als ich Deine Einschätzung las. Tatsächlich war das eigentlich das erste, was mir einfiel, als Du nach meinem Lieblingsalbum fragtest, ich wollte dann aber doch originäre Alben benennen. Diese Best-Of war das erste, was ich von King besaß. Ich war Schüler, hatte also viel Zeit zum Musik hören und wenige LPs, da lief die rauf und runter. Ich habe die so verinnerlicht, dass ich sie mir erst vor wenigen Jahren wieder gekauft habe, obwohl ich das alles wohl in anderer Form bereits habe. Das ist für mich das Destillat der Essenz (oder so, vermutlich ist die Formulierung naturwissenschaftlich hochgradiger Unsinn) von King. Bis auf die liebende Mutter würde das bei mir wohl alles in einer Top-25 landen, vier oder fünf sicher Top-10. Mir ist nicht ganz klar, ob Du Dich einfach an dieser Form der Zusammenstellung störst, oder ob Dir die Musik selbst nicht gefällt. Wenn es letzteres ist besteht meiner Meinung nach auch keine Notwendigkeit sich noch einmal mit Completely Well und Indianola Mississippi Seeds zu befassen.
(…)
Ghetto Woman ist auf In London enthalten. Jedenfalls die von mir eingestellte Version, ob es eine frühere gibt weiß ich gar nicht, denn s. den Absatz zuvor.
(…)

Das kenne ich: Als Teenie wenig Geld in der Tasche und wenig Platten im Regal, aber Zeit genug die geliebten Scheiben endlos rauf und runter zu hören. Da wächst einem so manches richtig ans Herz.

Und ich bin auch bekennender Fan guter Compilations. The Best Of B. B. King ergibt in meinen Ohren aber weniger als die Summe seiner Teile. Eine etwas konzeptlos wirkende Auswahl und Anordnung von Studio- und Live-Tracks aus einer sehr kurzen Zeitspanne (3 Jahre oder so), die keinen schönen Fluss oder ein Dramaturgie ergeben. Jedes einzelne Stück für sich mag toll sein, aber die Zusammenstellung ist es für mich nicht. Und dieses Nobody Loves Me But My Mother ist in diesem Zusammenhang doch eigentlich nur doof.

Da sind die von Dir genannten Alben sicher die besser Wahl! Habe Completely Well, Indianola … und In London mal quergehört. Die gefallen mir schon sehr gut. Und die Live-Alben entwickeln sicher im ganzen auch einen sehr viel schöneren Fluss als vereinzelte Tracks.

Und dann hatte ich einen B.B King-Track mal auf einer super trashigen 70s Hit Explosion Compilation, den ich toll finde. In voller Länge findet sich der auf diesem Album:

B. B. King – To Know Is To Love You (1973)

Ziemlich ver-popt, eigentlich schon Soul – manche würden sagen: Disco – , geschrieben von Stevie Wonder. Der Text ist an der Grenze des Schwachsinns, aber musikalisch ist das toll, insbesondere in dieser langen Version ab ca. 5:00.

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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)