Harald Schmidt

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  • #10834939  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 78,408

    @ August
    Ne, das klingt auch einfach ziemlich scheiße, muss man sagen.

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    #10834943  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    Ich frage mich, wer eigentlich wen zwingt, Binnen-i oder -Sternchen oder -Unterstrich zu verwenden? Mir hat in 25 Jahren publizistischer Tätigkeit wirklich noch niemand Vorschriften dazu gemacht oder kritisiert, dass ich diese Varianten in meinen Texten nicht verwende (und das als rot-grüne Schneeflocke). Ich verstehe die Überlegungen dahinter, halte die bisherigen Lösungen allerdings für stilistisch unbefriedigend. Sie kommen doch, abgesehen von einzelnen Interessengruppen, eigentlich nur im behördlichen oder offiziellen Zusammenhängen vor. Nun sind Behördenschreiben, Stellenanzeigen und ähnliches aber wirklich noch nie dafür bekannt gewesen, Oasen der Sprachästhetik zu sein. Da geht es einfach um andere Dinge.

    Die ganze künstliche Aufregung um das vermeintliche „Überhandnehmen“ der „political correctness“, die nun immerhin schon 25 Jahre andauert (ich erinnere mich noch gut an die ZEIT-Artikel von Dieter Zimmer, der zu denjenigen gehörte, die Mitte der 90er als Erste das Gespenst des politisch-korrekten „Sprachterrors“ beschrien), habe ich noch nie verstanden. Die Konservativen hatten früher mal Konzepte, die sich „Höflichkeit“ und „Anstand“ nannten, die ziemlich genaue Vorschriften machten, wer mit wem wie reden oder nicht reden sollte, um sein Gegenüber oder gesellschaftliche Konventionen nicht zu verletzen und als zivilisiertes, wohl erzogenes Mitglied der Gesellschaft zu gelten. Ist lange her, ich weiß … Heute ist ein Konservativer, wer sich mit Händen und Füßen gegen alle Konventionen sträubt, weil die seine Meinungsfreiheit einschränken.

    Es hat in allen Gesellschaften und allen Gesellschaftsschichten zu allen Zeiten solche Konventionen gegeben, ausgesprochene und unausgesprochene, harte und weiche. Das wird auch immer so bleiben. Gesellschaftliche Konventionen sind aber auch nie unabänderlich, sie sind im steten Fluss. Und natürlich versuchen politische und andere Interessengruppen seit jeher, diesen Wandel zu forcieren oder zu verhindern. Und es war stets eine Aufgabe von Künstlern, Schriftstellern, Denkern, Satirikern, Polemikern usw., diese Konventionen herauszufordern.

    Was hat Harald Schmidt denn in den 90ern anderes gemacht, als auszutesten, was „geht“, und sich gezielt „daneben zu benehmen“? Das hätte doch nicht funktioniert, wenn es nicht damals auch schon, wie zu jeder anderen Zeit, Konventionen darüber gegeben hätte, was „man“ sagt (oder tut) und was besser nicht. Was ihn heute daran hindert, es weiter zu tun, ist nicht der Strohmann der „political correctness“, sondern einfach, dass seine Zeit schon seit mindestens 15 Jahre abgelaufen ist. Er war ein Mann der 90er und als die vorbei waren, verschwand er langsam aber sicher im ewigen Eis der Irrelevanz. So ist das halt, Popkultur ist undankbar. Ein harter Hund wie er soll das wohl aushalten können.

    (Ich habe übrigens Schmidt seinerzeit gerne und regelmäßig gesehen und mir in einem Anflug von Nostalgie neulich noch einige alte Folgen und jüngere Interviews angesehen.)

    --

    #10834947  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    bullitt

    irrlichtUm welchen Fall geht es dir denn?

    Um gar keinen Konkreten. Mir reichen derzeit schon Kleinigkeiten wie Maik Brüggemayers seltendämlichen Artikel zu toxisch männlichen Gitarristen, um im Strahl zu kotzen.

    Jemand hat also Ansichten, die Dich „triggern“, und äußert diese auch noch? Das ist natürlich ein eklatanter Angriff auf die Meinungsfreiheit, das muss dringend aufhören …

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    #10834965  | PERMALINK

    onkel-tom

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 42,931

    Bei uns im Betrieb heißt es seit geraumer Zeit liebe „mitarbeitende Menschen“. Hört sich irgendwie merkwürdig an, besonders wenn man an einem Tag nicht so fleißig „mitgearbeitet“ hat. ;-)

    --

    Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
    #10834967  | PERMALINK

    august-ramone
    Ich habe fertig!

    Registriert seit: 19.08.2005

    Beiträge: 62,202

    onkel-tomBei uns im Betrieb heißt es seit geraumer Zeit liebe „mitarbeitende Menschen“. Hört sich irgendwie merkwürdig an, besonders wenn man an einem Tag nicht so fleißig „mitgearbeitet“ hat.

    Nun gut, da bist du ggf. ein wenig mitarbeitender Mensch.

    --

    http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.
    #10834971  | PERMALINK

    onkel-tom

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 42,931

    Also ehrlich, hören will das wirklich(fast)  keiner. Das kommt weder bei den Frauen, noch bei den Männern gut an.

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    Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
    #10834973  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 36,938

    herr-rossi[…] Da geht es einfach um andere Dinge.
    Die ganze künstliche Aufregung um das vermeintliche „Überhandnehmen“ der „political correctness“, die nun immerhin schon 25 Jahre andauert (ich erinnere mich noch gut an die ZEIT-Artikel von Dieter Zimmer, der zu denjenigen gehörte, die Mitte der 90er als Erste das Gespenst des politisch-korrekten „Sprachterrors“ beschrien), habe ich noch nie verstanden. […]

    Da kann ich mich sogar dran erinnern (war das nicht mit dem Beispiel des OS2-Users?). Aber kein allgemeines Zimmer-Bashing: der Mann schrieb mal, dass das Internet wichtiger sei als die Erfindung von Telefon und Fernsehen zusammen, als Gräfin Dönhoff noch die Lachtränchen über die eingefallenen Wangen kullerten, nachdem jemand ihr vorgeschlagen hatte, die Zeit müsse online verfügbar sein.

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    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #10834975  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 91,502

    herr-rossiIch frage mich, wer eigentlich wen zwingt, Binnen-i oder -Sternchen oder -Unterstrich zu verwenden? Mir hat in 25 Jahren publizistischer Tätigkeit wirklich noch niemand Vorschriften dazu gemacht oder kritisiert, dass ich diese Varianten in meinen Texten nicht verwende (und das als rot-grüne Schneeflocke).

    Ich bin in der Sozialen Arbeit tätig (medizinische und berufliche Reha von Menschen mit psychischen Erkrankungen). Da zwingt mich niemand, geschlechtergerecht zu reden und zu schreiben, aber es wird erwartet. In dienstinternen Dokumenten spricht mein Arbeitgeber von sich auch immer als „die Arbeitgeberin“. Da ich berufsbedingt sowieso eine andere Sprache verwende (positiv-verstärkend, klientenzentriert, etc.) als privat, fällt es mir nicht schwer, meine Sprache entsprechend anzupassen.

    Privat achte ich nicht bewusst auf eine geschlechtergerechte Sprache, aber durch meine auch hier im Forum bekannte, äußert wertschätzende Art der Kommunikation, nimmt mir das auch niemand übel. ;-)

    --

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    #10834977  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 33,921

    herr-rossi
    …(Ich habe übrigens Schmidt seinerzeit gerne und regelmäßig gesehen und mir in einem Anflug von Nostalgie neulich noch einige alte Folgen und jüngere Interviews angesehen.)

    Ich im Rahmen dieser Diskussion auch, und ich muss sagen, gut gealtert und so viel besser als z.B. dieser Böhmermann.

    --

    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #10835043  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    lathoDa kann ich mich sogar dran erinnern (war das nicht mit dem Beispiel des OS2-Users?).

    Dein Gedächtnis ist sensationell: klick Zimmer hat alle seine Artikel online gestellt. Zu „PC“ gab es tatsächlich nur zwei von 1993 und 1996 (gefühlt waren es mehr), aber die enthalten im Grunde schon alles, was PC-Alarmisten bis heute nachbeten.

    Nein, nichts prinzipiell gegen Zimmer. Wie Morrissey hat er auch gute Songs geschrieben, die kann ihm keiner nehmen.;) Er befürwortete z. B. 1997 die Abschaffung des „ß“. Oder sein Artikel Gutes und schlechtes Deutsch, der dem Thema angemessen komplex ist.

    --

    #10835251  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 36,938

    herr-rossi

    lathoDa kann ich mich sogar dran erinnern (war das nicht mit dem Beispiel des OS2-Users?).

    Dein Gedächtnis ist sensationell: klick Zimmer hat alle seine Artikel online gestellt. Zu „PC“ gab es tatsächlich nur zwei von 1993 und 1996 (gefühlt waren es mehr), aber die enthalten im Grunde schon alles, was PC-Alarmisten bis heute nachbeten.
    […]

    Ja, komisch, aber das hatte ich behalten. Er hat ja prinzipiell nicht unrecht (außer bei dem OS2-User, den gibt’s nicht mehr), aber wie du oben ganz richtig geschrieben hast, die eigene „PC“ wird nicht kritisiert, eine Grenze, „bis wohin“ Sprache kontrolliert werden sollte, wird nicht definiert. Das wäre aber das Interessante.

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    #10835253  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 78,408

    herr-rossi Oder sein Artikel Gutes und schlechtes Deutsch, der dem Thema angemessen komplex ist.

    „Obwohl das Gehäuse aus Hartplastik besteht gibt sie einem das gefühl einen hochvertigen Kamara in der Hand zu haben, leider war das schon mit Pro. Negativ: was mir sehr negativ aufgefallen ist das es für eine 7,1 mpixel Kamara schlechte Fotos (verschwommene, unscharfe, dunkle bereiche weil Blitz nicht ausreichend ist! aufnimmt. (die Kompression nach der aufnahme ist sehr stark das dadurch JPEG-Artefakten entstehen) Außen Hui innen P.“

    Dies, beliebig aus dem Internet zitiert, halte ich für schlechtes Deutsch. Es ist auf eine elementare Weise schlecht. Redigierte man diesen privaten und so gut wie anonymen, aber immerhin für die Öffentlichkeit bestimmten Äußerungen alles weg, was die meisten Leute am ehesten für schlechtes Deutsch halten, die Schreibfehler, die Anglizismen, die Vulgarismen, so würde es kaum besser.“

    Aha.

    So, ich überarbeite die Rezension einmal.

    Obwohl das Gehäuse aus Hartplastik besteht, bekommt man das Gefühl, eine hochwertige Kamera in der Hand zu halten. Leider gibt es keine weiteren positiven Merkmale.
    Sehr negativ ist mir aufgefallen, dass das Gerät für eine 7,1 Megapixel-Kamera schlechte Fotos aufnimmt, die verschwommen und unscharf sind, für dunkle Bereiche ist der Blitz nicht ausreichend. Die Kompression ist nach der Aufnahme sehr stark, da dadurch JPEG-Artefakte entstehen.
    Somit trifft das Sprichwort zu: Außen hui, innen pfui.

    Wie für Linguisten nicht so untypisch, etwas aufgeblasen, der Autor.

    --

    young, hot, sophisticated bitches with an attitude
    #10835273  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    Da gibt’s nicht viel zu meckern.;)

    mozza
    Obwohl das Gehäuse aus Hartplastik besteht, bekommt man das Gefühl, eine hochwertige Kamera in der Hand zu halten. Leider gibt es keine weiteren positiven Merkmale.

    „… vermittelt es das Gefühl …“ (deutlicherer Bezug auf „das Gehäuse“)

    Die Kompression ist nach der Aufnahme sehr stark, da dadurch JPEG-Artefakte entstehen.

    Entweder: „ist nach der Aufnahme so stark, dass …“ oder: „ist offensichtlich sehr stark, denn es entstehen dadurch …“ – „JPG-“ würde ich streichen. Was „Artefakte“ sind, kann man bei der Leserschaft solcher Bewertungen als bekannt voraussetzen, ein treffendes deutsches Wort gibt es dafür wohl nicht („Bildstörungen“? „Bildfehler“?).

    Wie für Linguisten nicht so untypisch, etwas aufgeblasen, der Autor.

    Ein Linguist ist er aber gar nicht.;) Im Text geht es um Stilistik.

    --

    #10835275  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 78,408

    Okay, so ist es noch besser redigiert.

    Ich musste aus eigenen Erfahrungen direkt an Linguisten denken. War eher eine Assoziation.

    I don’t like them. ;-)

    Und, auch wenn ich mir denke, Anglizismen, was für ein Bullshit, benutze ich sie dennoch, das passiert mir unwillkürlich. Auch wenn es keinen Sinn macht!

    zuletzt geändert von mozza

    --

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    #10835283  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    „Off topic“ ist als Anglizismus hier im Thread a-okay.;)

    --

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