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Wolfgang Doebeling@ Clau
Mir ist der Spaß vergangen. Früher war er natürlich da. Und wie! Aber überleg‘ mal: Noch 1965 (das ist, mal kurz ausrechnen, gerade mal 40 Jahre her) bin ich für sage und schreibe 14 Mark in die Gruga-Halle von Essen gekommen. Ok, die Stones spielten nur 35 Minuten und heute viermal so lange. Aber das wären dann ja auch nur 56 Mark, also 28 Euro. Die verlangen jetzt aber glatt das Drei- oder Vierfache. Reine Geldmacherei. Steckt garantiert Mick dahinter, der will ja unbedingt Milliardär werden. Wenn’s nach Keef und Charlie ginge, würde ein Ticket höchstens 25 Euro kosten, das wäre voll ok. Sogar für so’n Stadion-Gig, wo man ’nen Feldstecher für braucht. Mit Rock’n’Roll hat das doch schon lange nichts mehr zu tun. Da lobe ich mir Mitch Ryder oder die Tochter vom Alexis Korner. Da kommt man ganz nah an die Bühne ran und kann sich mit den Musikern unterhalten. Aber die Stones? Geldgeile Säcke sind das. Jedenfalls Jagger. Der sollte sich mal ein Beispiel an Ringo und Paul nehmen. Sind ja auch so auf Augenhöhe, rockhistorienmäßig. Und machen immer noch geile Platten, bessere als die Stones. Besonders Paul. Tolles Album, total inspiriert. Vom Rolling Stone gab’s dafür viereinhalb Sterne, das sagt alles. Die Stones bekamen dreieinhalb für dieses Bang-Teil. Na ja, wollen wir doch mal ehrlich sein: in den letzten 20 Jahren haben sie plattenmäßig nichts gescheites mehr zustandegekriegt. Anders als Ringo, der macht einfach geile Mucke. Ehrlich halt. Und Ringo ist auch ein Titan. Ein reiner Titan. Und trotzdem ist er Kumpel geblieben. Der spielt nicht in Stadien. Weil er weiß, was er seinen Fans schuldig ist. Der hat noch Bodenhaftung und trinkt Bier, so wie wir. Auch gern mal einen über den Durst. Mick nicht, der will einfach nur reich werden. Jedenfalls kann man Ringo in ganz kleinen Hallen sehen, für gerade 35 Euro. Und Paul kostet 70, das geht gerade noch. Aber mehr als 80? Das ist niemand wert. Eine Schande. Dafür kriegt man ja vier volle Essen, mit Pizza, Salat, Getränk und Nachtisch. VIERmal. VIERmal satt. Da hat man was von. Nicht so’n Konzert, das nach ein paar Stunden vorbei ist. Also, ich bin ja sonst nicht so, aber ich fänd’s echt geil, wenn diese Wegelagerer mal eins auf die Mütze bekämen: stell Dir vor, die Stones spielen im Stadion und keiner geht hin. das wär’s doch, oder? Darauf freue ich mich schon jetzt. Und das würde dann genausoviel Spaß machen wie früher.
Vielleicht habe ich mich nicht genau genug ausgedrückt. Ich habe nicht wissen wollen, wie Du über die Entwicklung der Preisgestaltung denkst. Ich meine es etwas anders. Ich habe die Stones das erste Mal 1990 gesehen, da war ich 19 und war total umgehauen. Das letzte Mal habe ich die Stones auf ihrer letzten Tour gesehen, ich glaube das war 2003. Ich war vor dem Konzert nicht so aufgeregt wie damals. Aber als sie dann spielten, war es wirklich wieder mal überwältigend. Das meine ich.
Natürlich macht es niemandem Spaß, viel Geld für ein Konzert auszugeben, aber das ist nicht der Punkt. Ich wollte eigentlich wissen, ob Du heute noch Momente bei Stones-Gigs erlebst, bei denen Du so richtig ergriffen bist.
Ich für mich kann diese Frage mit „Ja“ beantworten.
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WerbungWolfgang Doebeling[…]
@ latho
Katie ist really nice, ja. Und a little langweilig. Nicht live, da sorgt sie für Kurzweil. Auf Platte freilich gerät alles ein wenig glatt, leider.
Danke. Das war so in etwa das Erwartete.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Wolfgang Doebeling[…] Jedenfalls kann man Ringo in ganz kleinen Hallen sehen, für gerade 35 Euro. Und Paul kostet 70, das geht gerade noch. Aber mehr als 80? Das ist niemand wert. Eine Schande. Dafür kriegt man ja vier volle Essen, mit Pizza, Salat, Getränk und Nachtisch. VIERmal. VIERmal satt. Da hat man was von. Nicht so’n Konzert, das nach ein paar Stunden vorbei ist. Also, ich bin ja sonst nicht so, aber ich fänd’s echt geil, wenn diese Wegelagerer mal eins auf die Mütze bekämen: stell Dir vor, die Stones spielen im Stadion und keiner geht hin. das wär’s doch, oder? Darauf freue ich mich schon jetzt. Und das würde dann genausoviel Spaß machen wie früher.
Wir könnten ja eine Liste machen: welcher Künstler bietet am meisten für das Geld? Wahrscheinlich Springsteen/BAP an erster Stelle, aber vom Preis-Leistungs-Verhältnis ungeschlagen ist der Strassenmusikant auf der Hauptstrasse. Wenn man es geschickt macht, reichen bei dem Knöpfe!--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Good grief. Wenn nicht einmal Sarkasmus derartiger Überspitzung als solcher erkannt wird, muß man wohl geistig kapitulieren. Auch an die Adresse derer, die sich per PN darüber wunderten, daß sich meine Grundeinstellung so radikal gewandelt habe: hat sie nicht. Obiger Post # 1991 war ein glossarischer Versuch, diverse Deppen-Posts in den diversen Stones-Threads ad absurdum zu führen. Kein einziger Gedanke darin entspricht meiner Überzeugung – ganz im Gegenteil natürlich!
„Ironie ist ein untaugliches Mittel, den Gegner zu treffen. Denn sie geht über die Köpfe der Dummen hinweg, während die Klugen sie in eigene Münze wechseln.“ – Kurt Tucholsky.--
Wolfgang DoebelingGood grief. Wenn nicht einmal Sarkasmus derartiger Überspitzung als solcher erkannt wird, muß man wohl geistig kapitulieren. Auch an die Adresse derer, die sich per PN darüber wunderten, daß sich meine Grundeinstellung so radikal gewandelt habe: hat sie nicht. Obiger Post # 1991 war ein glossarischer Versuch, diverse Deppen-Posts in den diversen Stones-Threads ad absurdum zu führen. Kein einziger Gedanke darin entspricht meiner Überzeugung – ganz im Gegenteil natürlich!
„Ironie ist ein untaugliches Mittel, den Gegner zu treffen. Denn sie geht über die Köpfe der Dummen hinweg, während die Klugen sie in eigene Münze wechseln.“ – Kurt Tucholsky.Ich habe sehr wohl bemerkt, daß Deine Antwort nicht ernstgemeint war. Meine Frage aber war es. Ich wüßte nicht, welchen Grund es gibt, diese Frage mit der „Deppenpost“-Kategorie in Verbindung zu bringen. Sie ist musikalischer Natur.
Da Du ja ein Stones-Fan der ersten Stunde bist, finde ich diese Frage nicht im Geringsten abwegig. Du hast die Stones über einen sehr langen Zeitraum sehr häufig live erlebt. Da hat mich einfach interssiert ob Dir ein Stones-Gig heute noch genauso soviel Spaß macht wie früher.
Ist das dumm?
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How does it feel to be one of the beautiful people?@ Clau
Nein, Du warst ja auch nicht gemeint. Sondern primär die PN-Schreiber, deren Identität ich nicht lüften will, weil das ein Vertrauensbruch wäre, die aber sehr wohl wissen, wer gemeint ist (alle sieben). Deine ursprüngliche Frage habe ich in den falschen Hals gekriegt, weil ich mich daran zu erinnern glaubte, daß Du in einem der Stones-Threads ebenfalls in das Gezeter um die Ticketpreise eingestimmt hattest. Sollte ich mich täuschen: sorry. Nachlesen werde ich es allerdings nicht mehr, ist nur ärgerlich.
Zu Deiner ursprünglichen, ernstgemeinten Frage: „Spaß“ ist notwendiger Bestandteil eines Stones-Konzert-Erlebnisses, doch beschreibt dieser Begriff meine Gefühlswelt nicht entfernt hinreichend. Wenn man eine Band liebt wie ich diese und sie oft über einen langen Zeitraum erlebt hat (mein erstes Stones-Konzert war Essen 1965, der Astoria-Gig am Ende der letzten Tour mein zweiundsiebzigstes), nimmt man wohl Details wahr, die den meisten verborgen bleiben und man reagiert auf kleinste Stimmungsschwankungen auf der Bühne wie ein hochempfindlicher Seismograph. Anders ausgedrückt: ich achte jedesmal auf andere Dinge, je nachdem, wie weit die Tour fortgeschritten ist und sich das Repertoire eingepegelt hat. Aufgrund familiärer Umstände konnte ich diesmal, anders als bei den vorangegangenen paar Tourneen, den Auftaktgig in Boston nicht mitmachen. Das ist natürlich immer etwas besonderes: die Band noch aufgekratzt, die Gelenke noch quietschend, die Takes noch abenteuerlich. Ganz anders als sechs Monate später, wenn Routine dazukommt und Raum geschaffen wird für musikalische Feinheiten (die freilich bei den Stones nie Selbstzweck sind). „Spaß“? Wenn heftige Adrenalin-Kicks über gut zwei Stunden als „Spaß“ durchgehen: Yep! Immer noch und immer wieder.--
Wolfgang DoebelingWenn man eine Band liebt wie ich diese und sie oft über einen langen Zeitraum erlebt hat … nimmt man wohl Details wahr, die den meisten verborgen bleiben und man reagiert auf kleinste Stimmungsschwankungen auf der Bühne wie ein hochempfindlicher Seismograph. Anders ausgedrückt: ich achte jedesmal auf andere Dinge, je nachdem, wie weit die Tour fortgeschritten ist und sich das Repertoire eingepegelt hat.
Sehr schön beschrieben. Das geht mir bei Giant Sand / Howe Solo genauso.
Nur, daß ich weder einen Feldstecher brauche, noch auf eine Videoleinwand starren muß, um die Details zu erkennen.
Die Ticketpreise liegen um die 20 Euro.
Daß ein Stoneskonzert mehr kostet, liegt auf der Hand. Da ist ein großes Event mit dem entsprechenden Aufwand gekoppelt. Ist deshalb sicherlich nicht weniger eindringlich, als ein kleineres Konzert. Nur auf anderer Art und Weise eindringlich.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Wolfgang DoebelingObiger Post # 1991 war ein glossarischer Versuch, diverse Deppen-Posts in den diversen Stones-Threads ad absurdum zu führen. .
so lange dir aber noch genügend leute hier die eier kraulen, lässts sich´s aushalten, hmm??
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Sicher. Wenn sich dazu mal keine Frau findet, komme ich halt ins Forum. Prickelnd hier, weiß Scott.
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Wolfgang DoebelingSicher. Wenn sich dazu mal keine Frau findet, komme ich halt ins Forum. Prickelnd hier, weiß Scott.
Man sollte das Beste aus dem jeweiligen Alter machen…
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Di. & Do. ab 20.00 Uhr, Sa. von 20.30 Uhr Infos unter: [/COLOR][/SIZE]http://www.radiostonefm.deHast Du vielleicht eine Ahnung was mit DAKOTA SUITE passiert ist?
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@ Wolfgang
Danke für Deine Schilderung. Ich freue mich darüber, das Du nicht gleichgültig ob der Konzerte, die die Stones heute machen geworden bist. Viele sind es oder zumindest reden viele so. Die Stones haben immer noch diese schwer zu beschreibende Gabe, die einen einfach nur dankbar macht, wenn man sie auf der Bühne erleben darf.
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How does it feel to be one of the beautiful people?@ Clau
Kostbare Momente, die sich jedenfalls nicht profan in Geldeswert umrechnen lassen.
@ Punkcow
Schon nachdem Richard ausgestiegen war, kippelte die Statik der Band. Chris allein kann das wohl nicht mehr stemmen. Immerhin hat er einen verdammt harten Dayjob und Selbstverpflichtungen gegenüber Everton. Traurig allemal, denn „Songs For A Barbed Wire Fence“ und vor allem die frühen Singles und EPs sind brillant.
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Zum Roots-18.12. ein paar Fragen:
Waren die frühen Hollies-Songs von ihrer ersten LP?
Woher stammt The System von den Searchers? Kann ihn auf keiner meiner Platten finden.
Was meinst du, wie sieht es mit der Verfügbarkeit der ersten Sandie Shaw LP aus? Wie teuer?
Lohnt die LP von Simon Dupree…?--
FAVOURITESHallo WD, was hältst du denn von Loudon Wainwright III und was sind für dich seine wichtigsten LPs? Danke schon mal
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and now we rise and we are everywhere -
Schlagwörter: DJ, Roots, Vinyl, vinyl only
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