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AutorBeiträge
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StaggerleeIch möchte noch auf Art Farmer (Trompete, Flügelhorn, 1928-1999) hinweisen, der eigentlich nicht zur 2. Reihe gehört, aber seltsamerweise im Jazz-Thread kaum Beachtung findet. Ähnlich wie Miles Davis spielte er eine wunderbar von Lester Young beeinflußte Bebopvariante. Sein Ton ist geschmeidig und warm. Bei einigen herausragenden Jazzplatten war Art Farmer beteiligt. So zum Beispiel bei George Russell and his Smalltet: The Jazz Workshop von 1957 (u.a. mit Bill Evans und Paul Motian). Oder die Aufnahmen mit dem Jazztet, daß er 1959 mit Benny Golson gründete (u.a. zeitweilig mit McCoy Tyner). Hier spielte er hervorragende Platten ein wie: Meet the Jazz (1960) oder The Jazztet at Birdhouse (1961).
Aber auch seine Alben unter eigenem Namen gehören zu meinen Lieblingsjazzplatten. Hier zwei CD`s, die man unbedingt hören sollte: Portrait of Art (u.a. mit Hank Jones und Roy Haynes von 1958) und vor allem Modern Art (mit Benny Golson und Bill Evans aus dem gleichen Jahr).
Von Art Farmer gefallen mir besonders die von dir erwähnten Aufnahmen mit dem Jazztet. Freud mich, dass mal ein andere sich hier einbringt. Ich hoffe darum noch auf den einen oder anderen Beitrag von dir…
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausHighlights von Rolling-Stone.deOh, du Hässliche! Die 25 schrecklichsten Weihnachtsalben-Cover
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WerbungEine sehr schöne Platte und eine meiner liebsten von Farmer ist auch die 1964er VÖ „To Sweden with love“.
Zusammen mit Jim Hall, Steve Swallow und Pete LaRoca trägt er hier schwedische Volkslieder vor:1. VA DA DU?(WAS IT YOU?)
2. DE SALDE SINA HEMMAN(THEY SOLD THEIR HOMESTEAD)
3. DEN MOTSTRAVIGE BRUDGUMMEN(THE RELUCTANT GROOM)
4. OCH HOR DU UNGA DORA(AND LISTEN YOUNG DORA)
5. KRISTALLEN DEN FINA(THE FINE CRYSTAL)
6. VISA VID MIDSOMMARTID(MIDSUMMER SONG--
asdfjklöEine sehr schöne Platte und eine meiner liebsten von Farmer ist auch die 1964er VÖ „To Sweden with love“.
Zusammen mit Jim Hall, Steve Swallow und Pete LaRoca trägt er hier schwedische Volkslieder vor:1. VA DA DU?(WAS IT YOU?)
2. DE SALDE SINA HEMMAN(THEY SOLD THEIR HOMESTEAD)
3. DEN MOTSTRAVIGE BRUDGUMMEN(THE RELUCTANT GROOM)
4. OCH HOR DU UNGA DORA(AND LISTEN YOUNG DORA)
5. KRISTALLEN DEN FINA(THE FINE CRYSTAL)
6. VISA VID MIDSOMMARTID(MIDSUMMER SONGDie kenne ich noch nicht. Klingt sehr interessant! Und wieder ein Titel mehr auf meiner Einkaufsliste….
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausSchön, die kenne ich auch noch nicht- werde mal bei Gelegenheit danach Ausschau halten. Noch ein kleiner Nachtrag: Die vorhin gennannte Platte mit dem Jazztet heißt natürlich Meet the Jazztet.
Ansonsten möchte ich noch auf den aus Texas stammenden Booker Ervin (er ist bei einem anderen Thema ich glaube von Atom schon erwähnt worden) hinweisen. Vor allem bekannt sind seine Tenorsaxophonbeiträge bei Charles Mingus „Blues and Roots“ sowie „Mingus Ah Um“. Leider verstarb er 1970 relativ früh im Alter von 40 Jahren. Sein Stil ist stark im Blues verwurzelt, zwischen dem Hardbop eines Sonny Rollins und dem freieren Spiel Coltranes; der Ton ist sehr robust, hart und voluminös. Aus seiner „Book“ Serie (zwischen 63 und 64) besitze ich 3 CD`s, die ich alle empfehlen kann:
The Blues Book, The Freedom Book und The Space Book (u.a. mit Richard Davis Baß und Alan Dawson Schlagzeug).--
StaggerleeSchön, die kenne ich auch noch nicht- werde mal bei Gelegenheit danach Ausschau halten. Noch ein kleiner Nachtrag: Die vorhin gennannte Platte mit dem Jazztet heißt natürlich Meet the Jazztet.
Ansonsten möchte ich noch auf den aus Texas stammenden Booker Ervin (er ist bei einem anderen Thema ich glaube von Atom schon erwähnt worden) hinweisen. Vor allem bekannt sind seine Tenorsaxophonbeiträge bei Charles Mingus „Blues and Roots“ sowie „Mingus Ah Um“. Leider verstarb er 1970 relativ früh im Alter von 40 Jahren. Sein Stil ist stark im Blues verwurzelt, zwischen dem Hardbop eines Sonny Rollins und dem freieren Spiel Coltranes; der Ton ist sehr robust, hart und voluminös. Aus seiner „Book“ Serie (zwischen 63 und 64) besitze ich 3 CD`s, die ich alle empfehlen kann:
The Blues Book, The Freedom Book und The Space Book (u.a. mit Richard Davis Baß und Alan Dawson Schlagzeug).Kann ich nur bestätigen!!
Schmeiße noch die „That´s It“ von Booker Ervin in den Ring. Aufgenommen 1961 bei Candid rausgekommen.
John Fordham schreibt über diese Platte, dass es eine Platte voller Soul und Dramatik ist. Booker Ervin besticht mit seinen Tenorsax durch seinen rauhen, inspirierenden Klang!!!
Versuche gerade die „Cookin´“ preiswert zu bekommen.--
Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art BlakeyHorace Tapscott, ein heute leider noch ziemlich unbekannter West-Coast Jazz Pianist, der ein mit „The Dark Tree“ ein großartiges Werk mit epischen Stücken geschaffen hat. Unglaublicherweise verkauft jemand gerade Vol.1 (es gibt zwei) bei Ebay. Die CDs sind so selten wie sie teuer sind, also greift zu. Ihr werdet es nicht bereuen.
Ein weiterer Pianist, der mir am Herzen liegt ist Howard Riley, der mit „Angle“ und „The Day Will Come“ zwei wunderbare Alben aufgenommen hat, die Avantgardistisches und Melodisches kombinieren.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Howard Riley kenne ich noch nicht (scheint aber interessant zu sein, ich habe über ihn gelesen)- prinzipiell finde ich es begrüßenswert, daß auch europäischer Jazz hier besprochen wird. Er kommt meines Erachtens zu kurz im Jazz-Diskussionforum. Hier noch ein weiterer Jazzmusiker der mir hörenswert erscheint und im Jazz-thread kaum Beachtung findet: Clark Terry (Trompete, Flügelhorn), geboren 1920. Er spielte von 1948-1951 bei Count Basie, danach von 1951 bis 1959 bei Duke Ellington (u.a. zu hören auf der CD Such Sweet Thunder). Bekanntlich waren ja dort über die Jahrzehnte eine ganze Reihe brillianter Trompeter wie Bubber Miley oder Cootie Williams, deren Tradition Terry fortsetzte. Insgesamt also eher dem Swing als dem Bebop verpflichtet beeindrucken bei ihm, abgesehen von seinen unbegrenzten technischen Möglichkeiten, die unendlich vielen Tonfarben die er beherrscht- meisterlich zum Beispiel sein Spiel mit Dämpfer. Gerade letzteres begeisterte und beeinflußte keinen geringeren als Miles Davis. Nebenbei notiert: Das Flügelhorn im Jazz geht vor allem auf ihn zurück. Hier zwei hörenswerte CD`s von ihm:
1.) In Orbit- Clark Terry Quartet with Thelonious Monk (mit Sam Jones am Baß und Philly Joe Jones am Schlagzeug von 1958). Clark Terry spielt hier ausschließlich Flügelhorn. Der „moderne“ Monk mit dem eher traditionellen Terry, dies ist nur vordergründig ein Widerspruch. Monk zeigt sich hier als optimalen Begleiter und Monks Stil hat meines Erachtens weit mehr mit Duke Ellington zu tun als es auf den ersten Blick erscheint.
2.) Noch besser: Clark Terry (Trompete/Flügelhorn): Color changes (u.a. mit dem Multiinstrumentalisten Yusef Laatef Tenorsaxophon, Oboe…., Tommy Flanagan am Klavier, Jimmy Kneeper (Posaune)). Von 1960. Der Name des Albums ist hier Programm- meisterlich wie hier Terry immer neue Tonfarben aus dem Hut zaubert, noch verstärkt durch die ungewöhnliche Instrumentierung wie Oboe, Querflöte, Waldhorn. Sehr zu empfehlen und extrem abwechslungsreich.
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Ich habe mich verschrieben: Der Tenorsaxophonist bei Color Changes ist natürlich Yusef Lateef
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@staggerlee: Die „Color changes“ habe ich und sie gefällt mir recht gut. Werde nach der „In orbit“ Ausschau halten.
Erinnert mich an die Problematik eines „Neuling“. Es gibt so viele Querverweise, dass man den einen oder anderen Musiker fast zwangmässig aus den Blickfeld verliert. Danke für deine „Auffrischung“!--
Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausJimmy Knepper – 22.11.1927 – 14.6.2003
Jimmy Knepper ist für mich einer der perfektesten Posaunisten im Jazz. Obwohl er bei so vielen wichtigen Einspielungen beteiligt war, wird sein Name sehr selten hervorgehoben. Schon als Kind fing er mit der Posaune an und blieb ihr ein Leben lang treu. Sein Stil wird von Swing- und Bebopelemente geprägt. Besonders mit seiner Vielfältigkeit, die von „Big band“ bis zu „Avantgarde“ reicht, kann er überzeugen. Sein vitales Posaunenspiel sucht seinesgleichen.
Über Woody Herman und Stan Kenton kam er zu Charles Mingus. Von dieser Zeit her, werden ihm auch die meisten Jazzfans kennen. Mit Mingus spielte er so großartige Platten wie „Mingus Dynasty“, „Ah um“, Tijuana moods“ usw. ein. In einen Streit soll Mingus ihm ein paar Zähne eingeschlagen haben. Wer dem Bassisten kennt, glaubt diese Geschichte sofort…. Auch auf der „Jazzoper“ von Carla Bley „Escalator over the hill“ ist er zu hören.
Man sollte nicht den Fehler begehen seine Solowerke zu unterschätzen. Besonders in den 70er hat er sehr schöne Platten wie z.B. „Tell me“ gemacht. Auch sein erstes Werk als Leader „A swinging introduction to Jimmy Knepper“ kann durch ihre Lässigkeit und Spielfreude überzeugen.
Wichtige Platten:
Charles Mingus – Mingus Dynasty
Charles Mingus – Ah um
Charles Mingus – Tonight at noon
Charles Mingus – The Clown
Charles Mingus – Tijuana moods
Charles Mingus – Blues & roots
Charles Mingus – Pre-bird
Gil Evans – Out of the cool
Miles Davis – Miles Davis at Carnegie hall
Carla Bley – Escalator over the hillSolo:
A swinging introduction to Jimmy Knepper
Cunningbird
Jimmy Knepper in L.A.
Tell me--
Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausBevor auch er in der 2nd row entschwindet oder dort vielleicht bleibt – denn er gehört für mich ganz nach vorn(!) , möchte ich an dieser Stelle auch noch einmal auf den großartigen schwedischen Saxofonisten und Komponisten JONAS KULLHAMMAR aufmerksam machen!
Hier u.a. mehr:
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@asdfjklö: Die 2 Werke, die ich von ihm kenne gefallen mir sehr gut! Werde mir sicher noch die eine oder andere Platte von ihm kaufen. Schade das die sogenannte „2nd row“ hier so unbeachtet bzw. ungehört bleibt…
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausEin fast etwas exotisches Instrument im Jazz ist das Baritonsaxophon. Spontan denkt man hierbei natürlich an Gerry Mulligan, er war aber keineswegs der erste der modernen Jazz auf diesem Instrument spielte. Ein wichtiger Einfluß für ihn war Serge Chaloff (1923-1957), der als erster für sein Instrument die Ideen Charlie Parkers aufgriff ohne ihn aber zu imitieren. Sein Spiel war im Vergleich zu Parker etwas weniger „extrovertiert“, eher ein wenig zurückhaltender und „cooler“.
Chaloff wurde vor allem als Mitglied von Woody Hermans Second Herd bekannt. Ganz vorzüglich aber ist auch seine Einspielung Blue Serge von 1956, ein Jahr vor seinem Tod. Hier trifft er auf den stark unterbewerteten Sonny Clark (p), sowie Leroy Vinegar (b) und Philly Jo Jones (d). Prächtig wie hier das nuancierte flüssige Spiel von Chaloff mit dem eher handfesten bluesigen Sonny Clark harmoniert. Vielleicht verhinderte der tragische frühe Tod von beiden, daß sie heutzutage nicht die Beachtung finden, die sie verdient hätten.
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„Blue Serge“ ist in der Tat ein feines, weitestgehend unentdecktes Album. Besonders die Balladen sind einfühlsam aber spannend gespielt.
In punkto Bariton kommt man m.E. auch nicht an Sahib Shihab oder dem ebenfalls eher unbekannten Leo Parker (u.a. Billy Eckstine od. Coleman Hawkins) vorbei.--
"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIwo wir gerade beim Baritonsaxofon sind, sollte man auch LARS GULLIN nicht unerwähnt lassen, denn so viele hervorragende Einspielungen hat er hinterlassen…
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Schlagwörter: Jazz, Jazz-Faves
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