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AutorBeiträge
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„Jazz ist musikalische wich-serei“
Es tut mir leid, wenn ich hier einigen vor den Kopf stoße. Ich möchte auch niemanden desillusionieren, aber mich würde mal interessieren, was ihr zu solch einer Aussage zu sagen habt.
Ich bin selbst leidenschaftlicher Jazz-Fan, und war doch etwas betrübt, als ich diesen Satz unter einem großartigen Video von Brad Mehldau und Kenny Barron gelesen habe. Und ich sträube mich gegen diese Aussage. Aber dennoch denke ich, dass sie nicht ganz unbegründet ist. Denn gerade im Bebop ging es ja (musikalisch gesehen), hauptsächlich darum, so wild und verrückt wie möglich zu spielen – abzugehen. Natürlich ist das Wort „wich-serei“, in diesem Sinne höchst Respektlos…..Also nochmal: „Jazz ist musikalische wich-serei“
Wer sich beleidigt fühlt möge seine Stimme erheben!!!
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WerbungWieso beleidigt, stimmt doch.
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***Is it me for a moment, the stars are falling The heat is rising, the past is calling***Nö, mir egal, wie irgend jemand meine Lieblingsmusik bezeichnet. Wenn es dazu keine schlüssige Erklärung gibt, ist das einfach eine rüde Ausdrucksweise. Was soll ich da hineininterpretieren?
Auf sowas springt man mit 15 an, wenn jemand die letzte Abba-, Pink Floyd- oder Roxy-Music-LP so beschreibt.--
DJ@RSOWarum die seltsame Schreibweise?
ich find die ganz witzig, für mich jedenfalls das, was ich aus dem Post mitnehme, eine Art Ko-chrezept für Querulantige posts… (was die Ausgangsthese betrifft: solche Analogien tragen jeden nur so weit, wie er will – wenn du willst, nur zu)
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.DJ@RSOWarum die seltsame Schreibweise?
weils sonst zensiert werden würde..
DJ@RSOAnsonsten ist das halt der ordinäre, wenig objektive Ausdruck einer These, die zudem noch falsch ist.
Und warum ist sie falsch?? Im Jazz gehts oft nur darum so kompliziert und verrückt wie möglich zu spielen. Siehe Coltrane, Michael Brecker… Die meisten kriegen davon nur Kopfschmerzen. Was bringt das? Ist es das, was Musik vermitteln soll?
Und bitte sagt jetzt nicht: Wems nicht gefällt, solls nicht anhören. Das wäre doch allzu billig
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tejazzWenn es dazu keine schlüssige Erklärung gibt
Keine schlüssige Erklärung? Demletzt war auf Adam Rogers‘ Konzert. Da gings einfach nur ums abwich-sen. Alle anderen Musikalischen Aspekte (z.B. ne Message, ein Gefühl vermitteln….) geraten in den Hintergrund. Sowas bezeichnet man doch nicht als Kunst! Man könnte es bestenfalls als eine Art Akrobatik beschreiben! Demnach ist es völlig gerechtfertigt, so herablassend über deine Lieblingsmusik zu reden.
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Aha. Das erhellt zwar nicht sonderlich, aber ich ahne, daß es darum geht, daß auf einem Konzert ein Gitarrist gespielt hat, zu dessen Musik man keinen Zugang gefunden hat und nun die Darbietung der spieltechnischen Rafinessen als wichs-erei bezeichnet.
Das geht dann durchaus in Ordnung, ähnlich ging es mir irgendwann bei Keith Emmerson, Rick Wakeman und auch Steven Howe (von Yes).
Scheinbare oder tatsächliche Selbstverliebtheit und/oder das verlieren im Instrumentenspiel.
Das gibt es immer, das ist nicht Jazzspezifisch. Einige Hendrix-Kapriolen gehen sicher auch Rockmusikhörern auf den Geist. Franz Liszt und Paganini sollen auf ihrem Gebiet ja auch ähnlich agiert haben.Also nix von echtem Interesse.
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deicsoweils sonst zensiert werden würde..
Von wem?
Und warum ist sie falsch??
Ich bin in der Materie nicht sattelfest genug, um das hieb- und stichfest begründen zu können, da gibt es hier ganz andere Spezialisten. Ich denke aber, dass man keine Musikrichtung so ohne Weiteres als „Wichserei“ bezeichnen sollte.
Im Jazz gehts oft nur darum so kompliziert und verrückt wie möglich zu spielen. Siehe Coltrane, Michael Brecker… Die meisten kriegen davon nur Kopfschmerzen. Was bringt das? Ist es das, was Musik vermitteln soll?
War das tatsächlich die Intention der Genannten, möglichst kompliziert/verrückt zu spielen (kann ich mir nicht vorstellen), oder ist das schon Interpretation? Das hat dann aber nichts mit dem genannten Begriff zu tun, der ja impliziert, es ginge nur um Zurschaustellung technischer Fähigkeiten als Selbstzweck.
Da müssen eindeutig die Experten ran.Was Musik konkret vermitteln soll/muss/darf, ist mit die schwerste Frage in diesem Themenkomplex. Darüber bin ich mir noch nicht abschließend im Klaren.
DJ@RSOVon wem?
In manchen Foren werden solche Begriffe automatisch von der Software zensiert
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~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~deicsoIm Jazz gehts oft nur darum so kompliziert und verrückt wie möglich zu spielen. Siehe Coltrane, Michael Brecker… Die meisten kriegen davon nur Kopfschmerzen. Was bringt das? Ist es das, was Musik vermitteln soll?
so ’n Bullshit – aber da du das ja weisst brauchen wir wohl auch nicht gross drüber zu diskutieren.
Jeder höre, was er hören will, jeder höre, wie er hören will… aber meiner Meinung nach geht’s im Jazz in erster Linie darum, einen persönlichen musikalischen Ausdruck zu finden. Wenn die Technik mehr wird als blosses Mittel zum Zweck, dann langweile ich mich auch ziemlich rasch, aber wenn Du den Jazz als ganzes unter diesen Generalverdacht stellst (damit bist Du sicher nicht alleine), dann verstehst Du ihn nicht oder willst ihn nicht verstehen – mir egal, ehrlich gesagt.
Also queruliere weiter, so lange Du willst – beschimpf einfach bitte nicht unseren Hausgott Kenny G, ok?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaNoch ein Nachtrag: wenn Dir Bebop unverständlich ist (mir scheint so), dann hör halt Swing, New Orleans Jazz, Ellington, Basie, Pres, Benny Carter, Teddy Wilson, Billie Holiday, Louis Armstrong, Luis Russell, die Condonites, Lee Wiley, Bunny Berigan, Bix Beiderbecke, Jack Teagarden, Ben Webster, Ruby Braff, Don Byas, Chu Berry, Andy Kirk, Roy Eldridge, Johnny Hodges, Earl Hines… (um Tatum würd ich aber einen weiten Bogen machen).
Mir würde auch so niemals langweilig, und auf verwichste Gedanken käm ich auch nicht.
Zu Adam Rogers – den ich nicht gut kenne – würde ich Dir vielleicht sogar Recht geben… das ist die ganze Entwicklung seit dem Aufkommen der „Young Lions“ vor gut 30 Jahren, die Verschulung, Akademisierung… jeder muss immer seine eigenen Tunes schreiben, die müssen immer komplexer und raffinierter sein… gähn. Da hör ich einfach nicht hin und gehe auch nicht auf die Konzerte. Das verleitet mich aber noch lange nicht dazu, die ganze Musikrichtung zu diffamieren, sondern lässt mich im Gegenteil die unglaubliche Vielfalt erst recht schätzen, denn auch ohne jemals solches „Gewichse“ hören zu müssen finde ich noch für mindestens zehn weitere Leben Musik, die mich immer wieder faszinieren und verändern wird.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaLouis Armstrong über Bebop:
Sie wollen jeden ausstechen,denn sie sind voller Bosheit und immerfort darauf aus,einen zu blamieren.
Jede miese Methode ist ihnen gut genug,solange sie nur anders ist als das Übliche.Dave Tough:
Als wir reinkamen griffen sich diese Burschen ihre Hörner und bliesen verrücktes Zeug.
Manchmal hörte einer abrupt auf,und ein anderer fing an,ohne ersichtlichen Grund.
Wir konnten nie sagen,wann ein Solo angefangen und wann es enden sollte.
Schließlich hörten sie alle auf und gingen vom Podium.
Sie jagten uns Angst ein…Kenny Clarke:
…und so kam es,daß wir neuartige Akkordfolgen und so weiter schrieben.
Wir taten das,um nachts unerwünschte Musiker,die mit uns spielen wollten,zu entmutigen.Thelonius Monk:
Wir werden etwas schaffen,was sie nicht stehlen können,weil sie es nicht spielen können.Miles Davis:
Manchmal habe ich bewusst falsch gespielt,und die Leute haben dennoch geklatscht.In Europa kann man alles machen.--
Schöne Zitate (woher übrigens?) – aber kaum ein Beleg dafür, dass Bebop bloss „Wichserei“ ist, oder?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Jazz, Schuhwichse
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