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mich interessieren listen ja nicht sonderlich – aber hier weiß ich gar nicht, auf welcher ebene man darüber reden soll. als vorlage für einen kanon (worauf hier meistens die diskussionen instinktiv abzielen, weil subjektive empfindungen offensichtlich immer nach verobjektivierung rufen…) finde ich sie nicht sehr geeignet – es klaffen riesige lücken ab den 1980ern. für einen subjektiven geschmacksentwurf finde ich das also zu allgemein (so wird es hier ja auch nicht diskutiert), für einen kanon zwangsläufig zu subjektiv („ultimative jazzbibel“???).
das aber nur als persönliches unbehagen oder eher hilflosigkeit demgegenüber.--
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WerbungJa mir ist aufgefallen,dass bei gypsy die 80er und 00er Jahre nicht so stark vertreten sind.Hat das einen besonderen Grund,Gypsy?
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vorgartenmich interessieren listen ja nicht sonderlich – aber hier weiß ich gar nicht, auf welcher ebene man darüber reden soll. als vorlage für einen kanon (worauf hier meistens die diskussionen instinktiv abzielen, weil subjektive empfindungen offensichtlich immer nach verobjektivierung rufen…) finde ich sie nicht sehr geeignet – es klaffen riesige lücken ab den 1980ern. für einen subjektiven geschmacksentwurf finde ich das also zu allgemein (so wird es hier ja auch nicht diskutiert), für einen kanon zwangsläufig zu subjektiv („ultimative jazzbibel“???).
das aber nur als persönliches unbehagen oder eher hilflosigkeit demgegenüber.Kann ich nachvollziehen – kanonisch ist die Liste nicht gemeint und kann sie nicht sein, dafür sind wohl ab den 50ern auch zu viele individuelle Schrullen sichtbar… andererseits: wieso sollte sowas nicht auch in den Kanon, es gibt ja nicht immer nur die Hauptstrassen, oder?
In diesem Sinne, als weitere völlig unkanonische und nicht-kanonisierbare Anregung, mal wieder der Baum von Mary Lou Williams:
Was die 80er betrifft – da nimmt mein Interesse tendentiell eher ab, das lässt sich klar erkennen. Wenn Du diesbezüglich einige Vorschläge hättest, melde Dich doch mal hier – ich würde mich jedenfalls freuen über Hinweise! Was hältst Du von John Fordhams Liste, die ich hier abgetippt habe?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail wind
In diesem Sinne, als weitere völlig unkanonische und nicht-kanonisierbare Anregung, mal wieder der Baum von Mary Lou Williams:das gefällt mir natürlich sehr gut, vor allem, dass so eine darstellung mit einem wort wie „suffering“ anfängt…
gypsy tail wind
Was die 80er betrifft – da nimmt mein Interesse tendentiell eher ab, das lässt sich klar erkennen. Wenn Du diesbezüglich einige Vorschläge hättest, melde Dich doch mal hier – ich würde mich jedenfalls freuen über Hinweise! Was hältst Du von John Fordhams Liste, die ich hier abgetippt habe?ich kann ja nicht gegen listen argumentieren und dann selbst eine machen oder eine andere plötzlich besser finden. die diskographie von william parker etwa ist seit den 1970ern so verästelt und weitreichend, dass das bei fordham gar nicht auftauchen kann – aber sicherlich an viele kreative bewegungen im jazzfeld anschließt oder sie sogar selbst initiiert hat.
ich glaube ja, dass man jazz immer nur in subjektiv aufgeladenen brennpunkten erzählen kann – aber natürlich habe auch ich listen im kopf und gleiche die mit anderen ab…--
Nun ja, William Parker gehört für mich auch zu den Leuten, die mich wenig interessieren. Zudem mag ich sein Bass-Spiel nicht besonders. Er passt mir ganz gut in Cecil Taylors Feel Trio (die Codanza-Box ist ja in der Liste, sogar 80er!), aber darüberhinaus hat mich wenig zu ihm hingezogen.
Damit stehe ich hier im Forum wohl ziemlich alleine da, aber so ist das nun mal.
Ich meinte auch nicht, Du sollest eine fix-fertige Liste erstellen, sondern eher im „Jazz nach 1980“-Thread ein paar Empfehlungen oder Anregungen abgeben, das eine oder andere kurz besprechen – das fände ich generell auch spannender als eine Liste!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaIch finde sie schon recht individuell. Gypsy verinnerlicht sehr stark auch die Jazzgeschichte. Das finde ich eben gut.
Mein Schwerpunkt liegt Mitte der 40-er bis Anfang der 60-er. Ich höre Armstrongs Hot Five & Hot Seven sehr selten, dann aber mit außerordentlichem Genuß.
Somit weiß ich Jazzhörer und deren Listen zu schätzen, wenn deren Verständnis vom Jazz nicht bei Parker (wenn überhaupt), Miles Davis und John Coltrane beginnt.
Es besteht schon über sehr weite Strecken die Möglichkeit, sie als Anleitung zum Entdecken der Eckpunkte im Jazz zu gebrauchen, andererseits hat sie dann auch die Gypsy-individuelle Note.Und daß er dann in den 80-ern „schwächelt“, bestärkt ja die individuelle Seite. Nicht immer kann(mag) jeder alles (leiden).
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Hab selber nur wenige Aufnahmen aus den 80zigern und von den Jazz nach der Fusion Welle habe ich fast nix.
Sogar die Alben von Davis aus den 80zigern finde ich alle eher schwach.
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alexischickeHab selber nur wenige Aufnahmen aus den 80zigern und von den Jazz nach der Fusion Welle habe ich fast nix.
Sogar die Alben von Davis aus den 80zigern finde ich alle eher schwach.
Ich mag „We Want Miles“ sehr gerne, auch „Tutu“ gefällt mir hin und wieder. Und die Warner CD „Live Around the World“ ist auch gut.
Der Geheimtip ist wohl „Aura“ – könnte Dir auch gefallen, Alex!--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaNicht, dass ich es nicht nachvollziehen könnte… (obwohl es in meiner Liste wohl anders wär), aber wo ich grad fünf Herbie Hancock Alben zählte: Das Fehlen von McCoy Tyners Leader Aufnahmen ist intendiert?
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.Ja hab mir „We want Miles“ und „Amandla“ angehört für meinen Geschmack etwas zu viel Pop.Der Synthesiser verstärkt meiner Meinung nach den Eindruck.Das Spiel von Miles längst nicht so ideenreich wir zwischen 69-75 und er klingt bisschen müde für mich.
Die Nummern „Human Nature“,“Jean Pierre“ und „Time after time“ waren aber sicherlich Zugeständnisse an den Popmarkt,ohne die hätte er wohl keine Stadien füllen können.
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redbeansandriceNicht, dass ich es nicht nachvollziehen könnte… (obwohl es in meiner Liste wohl anders wär), aber wo ich grad fünf Herbie Hancock Alben zählte: Das Fehlen von McCoy Tyners Leader Aufnahmen ist intendiert?
So halbwegs… ich finde den Konsens-Klassiker „The Real McCoy“ nicht GANZ so toll, und war aufgeschmissen, eins oder zwei der späteren Blue Notes und frühen Milestones herauszupicken. Da muss ich mich zuerst nochmal richtig dahinter machen, bevor ich das ergänzen kann – aber Tyner gehört noch rein, das ist klar!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaalexischickeJa hab mir „We want Miles“ und „Amandla“ angehört für meinen Geschmack etwas zu viel Pop.Der Synthesiser verstärkt meiner Meinung nach den Eindruck.Das Spiel von Miles längst nicht so ideenreich wir zwischen 69-75 und er klingt bisschen müde für mich.
Die Nummern „Human Nature“,“Jean Pierre“ und „Time after time“ waren aber sicherlich Zugeständnisse an den Popmarkt,ohne die hätte er wohl keine Stadien füllen können.
Ja, aber die machte er auch schon in 50ern mit Songs wie „Surrey with the Fringe on Top“ oder „I Could Write a Book“ und manchen andern. Ich will damit nicht behaupten, dass „Human Nature“ oder „Time After Time“ ähnlich gute Songs wären (das „richtige“ „Time After Time“ von Cahn/Styne allerdings schon!) – aber „Jean Pierre“ ist ein derart süsses, verspieltes Motiv, das muss ich einfach lieben. Und mit Marcus Millers pumpendem Bass und Mike Sterns brachialer Gitarre würde ich „We Want Miles“ keineswegs als Pop-Album bezeichnen. Das hat sich in den Jahren danach sukzessive geändert, als Stern und Miller (und Scofield und Darryl Jones) wieder weg waren… kann man auf der Montreux-Box nachverfolgen.
Allerdings fasziniert mich die Live-Musik jener Jahre, egal mit welcher Version der Band, immer wieder. Gehört sicher nicht zu den meistgehörten Sachen hier (ist Jahre her, dass ich was davon gespielt habe, um ehrlich zu sein), aber Live und im Studio waren in jenen Jahren bei Miles zwei paar verschiedene Schuhe.
Was mir wirklich NICHT gefällt sind die beiden Stücke mit Vince Wilburn auf „Man with the Horn“, die Pop-Stücke auf „Decoy“ und fast alles auf „You’re Under Arrest“ (das beginnt dort schon mit dem abscheulichen Cover – stinkt ganz enorm nach 80er Jahren). Bei „Siesta“ ist dann recht wenig Fleisch am Knochen, aber da gibt’s einige schöne Momente. „Doo-Bop“, davon kann ich auch nicht mehr so viel halten wie früher… aber egal, insgesamt gab’s doch ein paar schöne Alben (wozu ich durchaus auch „Amandla“ noch zählen mag, eins der ersten, die ich kannte, und mit „Mr. Pastorius“ ist da einer der tollsten Momente aus Miles letzten Jahren zu hören).--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaTolle Liste gypsy, die ich zukünftig wohl auch als „Jazzbibel“ nutzen werde, um meine doch extremen Lücken in den 50ern und 60ern langsam ein bisschen zu verkleinern. Meine Begeisterung für Hard Bop, hinkt der für den restlichen Jazz bisher deutlich hinterher, vielleicht ändert sich das ja doch noch irgendwann.
Die Künstler, die ich am meisten vermisse in der Liste sind Valaida Snow, das London Jazz Composer’s Orchestra und John Carter.
Weshalb gefällt dir denn „Song for Biko“ besser, also „Witchdoctor’s Son“?--
bichoDie Künstler, die ich am meisten vermisse in der Liste sind Valaida Snow, das London Jazz Composer’s Orchestra und John Carter.
Weshalb gefällt dir denn „Song for Biko“ besser, also „Witchdoctor’s Son“?1) Snow kenne ich noch überhaupt nicht.
2) kenne ich noch kaum, bisher nur „Study II / Stringer“ – dringender Nachholbedarf!
3) John Carter & Bobby Bradford – Seeking (Revelation/Hat 1969)
4) Weil die Musik konzentrierter ist, das „verspielte“ Element fehlt (konkret: der Gesang auf dem schönen „Ntyilo Ntyilo“, die akustische Gitarre) – mir ist da die schnörkellose Musik auf „Song for Biko“ etwas lieber. Aber bei Dyani fällt es mir schwer, zu ranken – „Mbizo“, „Angolian Cry“ und „Afrika“ sind auch toll, ebenso das Duo mit Mal Waldron… und Lücken hab ich da natürlich auch noch.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaJa hast sicherlich nicht unrecht,Gypsy.Wir sollten das mal bei Gelgenheit im Davis Thread vertiefen.
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Schlagwörter: Eddie Harris, Fletcher Henderson, gypsy's jazz, Jazz, Jazz-Faves, Tony Fruscella
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