Die besten Konzerte 2023 (so far)

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  • #12195071  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,587

    stormy-mondayVielen Dank. Wunderbare Rezi, obwohl ich nix kenne. Wo ist die Säule auf dem Pic? ;)

    Rechts neben mir, nicht auf dem Bild :-)

    Bist Du durch Wolfgang auf die Musik aufmerksam geworden, weil Du/sie Tops erwähnte? Hat er sie „eingeführt“?

    Auf Kassi bin ich hier im Forum aufmerksam geworden, ich weiß nicht mehr, wer er gepostet hatte. Wolfgang hat aber die erste Platte kurz darauf im RS besprochen.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #12195083  | PERMALINK

    stormy-monday
    We Shall Overcome

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 21,256

    Danke.

    --

    Contre la guerre ...and everybody’s shouting “Which Side Are You On?”
    #12195109  | PERMALINK

    soulster

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,955

    War aber nicht das einzige D-Konzert:

    14.11. Dresden

    16.11. Hamburg

    18.11. Mannheim

    Habe sie in Groningen beim TakeRoot gesehen und fand es ebenfalls sehr schön.

     

    --

    but I did not.
    #12195165  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,587

    soulsterWar aber nicht das einzige D-Konzert:
    14.11. Dresden
    16.11. Hamburg
    18.11. Mannheim
    Habe sie in Groningen beim TakeRoot gesehen und fand es ebenfalls sehr schön.

    Oh, danke.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #12195219  | PERMALINK

    christof

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 1,493

    stefane
    01) Rose City Band – 6.6.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****1/2
    02) Simon Joyner Trio – 8.9.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****1/2-
    03) The Sadies – 10.11.2023 – Stuttgart, Laboratorium ****+
    04) Courtney Marie Andrews – 22.8.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****+
    05) Postcards – 29.4.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****
    06) Chuck Prophet & The Mission Express – 26.4.2023 – Heilbronn, WaldHaus ****-
    07) Water and Sand – 14.10.2023 – Eltershofen, Music House ****-
    08) Ghost Woman – 28.7.2023 – Schorndorf, Manufaktur ***1/2+
    09) The Reverend Peyton’s Big Damn Band – 6.7.2023 – Heilbronn, WaldHaus ***1/2+
    10) Downpilot – 5.5.2023 – Stuttgart, Laboratorium ***1/2
    Up next: Lankum.
    Als „Vintage-Surf-Punk-Western-Roots-Musik“ war das Konzert der Sadies im Programm des Laboratorium angekündigt. Nimmt man hierzu noch eine gehörige Prise Cowbilly, einen schönen Twang Reverb und mehr als einen Schuß Sixties-Psychedelia hinzu, trifft das ziemlich genau den Stilmix, den die Sadies an diesem Abend geboten haben.
    Bin ohne große Erwartungen zu dem Konzert gegangen, da ich zwar einige Platten der Sadies habe, diese aber nicht oft auflege, so daß mir die Sadies nicht so geläufig sind. Habe sie in den letzten Jahren eher als Backing Band auf Platten von u.a. Andre Williams, Jon Langford von den Mekons, John Doe oder Neko Case wahrgenommen. Und es war mal wieder einer der Abende, an denen Konzerte, mit denen man keine größeren Erwartungen verknüpft, sich als ganz großartig herausstellen und bleibende Eindrücke hinterlassen.
    Auf der Bühne standen The Sadies als Trio: Travis Good an der Gitarre und mit dem Gesang, Sean Dean am Upright Bass und Mike Belitsky an den Drums. Der zu Beginn des vorigen Jahres leider sehr jung an den Folgen einer zu spät diagnostizierten Herzkrankheit verstorbene Dallas Good war auf einem großen Poster präsent, das vor dem Bühnenvorhang aufgehängt war. Und auch in dieser Trio-Besetzung erzeugten The Sadies einen amtlichen Krach: Der Sound im Konzert war dringlicher, dichter und punkiger als auf den Studioplatten. Travis Good bearbeitete ganz furios seine ramponierte Gretsch-Gitarre, auch sein Gesang war sehr prominent und nach vorne abgemischt, so daß der akustische Baß und vor allem Mike Belitskys feine Akzente an den Drums manchmal etwas im Hintergrund blieben. Die Songs gingen – vor allem zu Anfang des Konzerts – häufig ineinander über, aus den am Ende der Songs stehenden Instrumentalpassagen schälten sich dann aus dem Gitarrenfeedback und den Rückkopplungen oft die ersten Akkorde der neuen Songs heraus.
    Höhepunkte waren für mich das von den Sadies zusammen mit Jon Langford geschriebene „Strange Birds“ sowie ein grandios-rotziges „Leave Me Alone“ von Robbie Robertson, das auf dessen Zeit mit den Canadian Squires Mitte der Sechziger zurückgeht. Als Covers gab es ansonsten ein weniger überzeugendes „Wasn’t Born to Follow“ von den Byrds und ein schönes „Everybody Knows This Is Nowhere“ von Neil Young als Rausschmeißer in der Zugabe.
    Tolles Konzert mit einer Band on fire!
    ****+

    Besten Dank für Deinen ausführlichen Nachbericht zu The Sadies. Habe Deine Frage zu meinen Eindrücken in Nürnberg unter https://forum.rollingstone.de/foren/topic/meine-naechsten-konzerte/page/261/#post-12195215 beantwortet. Denke, das Konzert schafft es bei mir nicht ganz in die Top 3 oder Top 5 des Jahres, aber sicher in die Top 10.

    Drei der Interpreten in Deiner Liste habe ich heuer auch gesehen (The Sadies, Simon Joyner und Chuck Prophet). Und Du kannst froh sein, dass Du die Manufaktur in Schorndorf um die Ecke hast. Wundere mich regelmäßig über deren tolles Programm, will da seit Jahren mal hin, ist von Nürnberg aus mit den Öffis aber nur mit Übernachtung machbar.

    #12195265  | PERMALINK

    jackofh

    Registriert seit: 27.06.2011

    Beiträge: 3,734

    latho
    Oh, du warst da? Lehntest du an der Säule links vor der Bühne? Da war ich nämlich. Wir hätten uns vorher auf ein Bier treffen können. Gut, dann eben beim nächsten Konzert.

    Ich stand neben dem Mann, der an der Säule lehnte. Schwarzes T-Shirt, mit Guinness in der Hand. Beim nächsten Mal trinken wir eines gemeinsam (ich hatte den Thread „drüben“ leider nicht wahrgenommen vorher). Die andächtig-gebannte Atmosphäre bei dem Konzert fand ich übrigens auch sehr angenehm. Es war mir richtig unangenehm, als ich Leute stören musste, weil ich zwischendrin einmal kurz zur Bar/Toilette musste …

    --

    #12195783  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

    Registriert seit: 24.07.2006

    Beiträge: 7,141

    Vielen Dank für Deine Eindrücke, @latho.
    Liest sich sehr gut.

    soulster
    War aber nicht das einzige D-Konzert:
    18.11. Mannheim

    Auch Dir lieben Dank, @soulster.
    Vom Mannheimer Konzert kommenden Samstag hatte ich bisher gar nichts mitbekommen. Und das kriege ich kurzfristig jetzt auch nicht mehr hin.
    Na ja, selber schuld.

    --

    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    #12195821  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

    Registriert seit: 24.07.2006

    Beiträge: 7,141

    Vielen Dank für Deinen Bericht im anderen Thread, @christof.

    christof
    Und Du kannst froh sein, dass Du die Manufaktur in Schorndorf um die Ecke hast. Wundere mich regelmäßig über deren tolles Programm, will da seit Jahren mal hin, ist von Nürnberg aus mit den Öffis aber nur mit Übernachtung machbar.

    Es ist mir durchaus bewußt, was ich mit der Manufaktur für einen Schatz quasi vor der Haustür habe.
    Andererseits – das habe ich auch schon mehrfach in den entsprechenden Foren hier geschrieben – ist das profilierte Programm der Manufaktur auch der – gelinde gesagt – alles andere als tollen Konzertumgebung in Stuttgart geschuldet, die in den letzten Jahren seit Corona auch nochmals deutlich schlechter geworden und für eine Stadt dieser Größenordnung eigentlich inakzeptabel ist.

    --

    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    #12196071  | PERMALINK

    christof

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 1,493

    stefaneEs ist mir durchaus bewußt, was ich mit der Manufaktur für einen Schatz quasi vor der Haustür habe. Andererseits – das habe ich auch schon mehrfach in den entsprechenden Foren hier geschrieben – ist das profilierte Programm der Manufaktur auch der – gelinde gesagt – alles andere als tollen Konzertumgebung in Stuttgart geschuldet, die in den letzten Jahren seit Corona auch nochmals deutlich schlechter geworden und für eine Stadt dieser Größenordnung eigentlich inakzeptabel ist.

    In meiner Ecke (wohne in Nürnberg, komme zudem von Bamberg, Erlangen, Fürth und Hersbruck, notfalls auch von Regensburg und Bayreuth nach dem Konzert mit den Öffis noch nach Hause) findet mittlerweile wieder einiges statt. Den einen Liveclub, den ich einmal die Woche aufsuchen muss, gibts hier nicht. Für mich interessant Konzerte verteilen sich auf drei Dutzend Venues. Ich muss regelmäßig einige Webseiten, Tourdatenbanken und Apps durchforsten, um nichts zu verpassen. Leider gibt es ja keine Anlaufstelle im Netz, in der alle Konzerte zuverlässig aufgeführt werden.

    #12199511  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

    Registriert seit: 24.07.2006

    Beiträge: 7,141

    stefane
    01) Rose City Band – 6.6.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****1/2
    02) Simon Joyner Trio – 8.9.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****1/2-
    03) The Sadies – 10.11.2023 – Stuttgart, Laboratorium ****+

    01) Rose City Band – 6.6.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****1/2
    02) Simon Joyner Trio – 8.9.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****1/2-
    03) Lankum – 17.11.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****1/2-
    04) The Sadies – 10.11.2023 – Stuttgart, Laboratorium ****+
    05) Courtney Marie Andrews – 22.8.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****+
    06) Postcards – 29.4.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****
    07) Chuck Prophet & The Mission Express – 26.4.2023 – Heilbronn, WaldHaus ****-
    08) Water and Sand – 14.10.2023 – Eltershofen, Music House ****-
    09) Ghost Woman – 28.7.2023 – Schorndorf, Manufaktur ***1/2+
    10) The Reverend Peyton’s Big Damn Band – 6.7.2023 – Heilbronn, WaldHaus ***1/2+
    11) Downpilot – 5.5.2023 – Stuttgart, Laboratorium ***1/2

    Up next: Slow Pulp.

    Etwas verspätet noch ein paar Gedanken zum Konzert von Lankum letzten Freitag in der Schorndorfer Manufaktur.
    Vor nahezu ausverkauftem Haus spielten Lankum ein großartiges Konzert. Sehr gemischtes Publikum, auch vom Altersdurchschnitt her: zwischen Mitte Zwanzig und Mitte Sechzig war jede Altersgruppe vertreten. Und auch die irische Gemeinde aus Stuttgart war mit einer großen Gruppe anwesend.
    Los ging es mit dem Traditional „The Wild Rover“, das Lankum für ihr vorletztes Album „The Livelong Day“ aus dem Jahr 2019 – in Anlehnung an die von Dónal Maguire in den Siebzigern bekannt gemachte Version – aufgenommen hatten. Danach mit „The New York Trader“ ein Song vom neuen Album „False Lankum“, bevor es mit „The Young People“ wieder zum Album „The Livelong Day“ zurück ging. Mit „Rocky Road to Dublin“ war als nächstes ein Song aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vertreten, den Lankum bisher noch nicht aufgenommen hat. Das sehr schöne „The Pride of Petravore“ (wieder vom Album „The Livelong Day“) wurde gefolgt von einer ganz wunderbar gesungenen Version von Cyril Tawneys in den Sechzigern veröffentlichten „On a Monday Morning“, bevor es dann mit „Lullaby“ zur ersten Platte „Cold Old Fire“ aus dem Jahr 2014 zurückging, die die Band noch unter dem Namen Lynched aufgenommen hatte. Höhepunkt des Abends dann für mich das beängstigend dunkle und tragische „Go Dig My Grave“ (mein Lieblingstrack vom neuen Album „False Lankum“) – auch bekannt unter dem Namen „The Butcher Boy“ – als letzter Song des regulären Sets, das gerade mit der Beiläufigkeit, mit der diese traurige Geschichte erzählt wurde („Upstairs he goes in his daughter’s room / Found her hanging by her bedside by a rope / Oh, with a knife he cut her down / And in her left bosom that note was found“), seine Wirkung entfaltete.
    Vom Sound her war das Konzert doch etwas anders als die neue Platte „False Lankum“: während ich auf der Platte dieses eher flächige, ruhige, sich stetig entwickelnde Klangbild mit den so wunderbar eingebetteten Drone-Effekten der Elektronik schätze, hatte das live einen deutlich stärkeren Fokus auf rhythmische Akzente und ein mehr saftig-dichtes Klangbild, das aber einen ähnlichen Sog wie auf der Platte entwickelte. Dazu diese vielfältige Instrumentierung und die tollen Klangeffekte aus dem Einsatz von Harmonium, Akkordeon, gestrichener Gitarre, den famosen Uillean Pipes von Ian Lynch und der elektronisch verfremdeten, teilweise wie ein Baß gespielten Viola von Cormac MacDiarmada, noch verstärkt von den oft geisterhaften Gesangsharmonien von Radie Peat, Ian Lynch und Daragh Lynch. Ganz famos!
    In der Zugabe dann zuerst „Cold Old Fire“ – der Titeltrack des 2014er-Albums – bevor es abschließend mit „Bear Creek“ nochmals zum Album „The Livelong Day“ ging.
    Großartiges Konzert einer Band, auf deren weitere Entwicklung ich mehr als gespannt bin.
    ****1/2-

    --

    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    #12201161  | PERMALINK

    lysol

    Registriert seit: 07.01.2018

    Beiträge: 985

    lysol1.Dexys(Dortmund,Konzerthaus,12.10.)*****
    2.John Cale(Batschkapp,Frankfurt,19.02.) ****1/2
    3.Jeff Parker Quartet – Mondays At Enfield (Dortmund,Domicil,27.06.) ****1/2
    4.Jason Adasiewicz/Christian Lillinger/Dieter Manderscheid/Uwe Oberg (BRÖtz 2023,Wuppertal,Kultur im ADA,01.10.)****1/2
    5.Parasite Jazz (Düsseldorf,Filmwerkstatt,14.10.) ****
    6.Mount Eerie ( Köln,Urania Theater,01.06.) ****
    7.Jason Adasiewicz/Hans Peter Hiby/Steve Noble (BRÖtz 2023, Wuppertal,Kultur im ADA,01.10.) ****
    8.Monika Roscher Bigband (Dortmund,Domicil,19.05.) ***1/2
    9.Paula Paula (Düsseldorf,Christuskirche,02.06.)***
    Dieses Jahr ist erstmal nur noch Björk in Hamburg geplant.

    Zurück aus Hamburg mit zwei Konzerten:

    Lankum (Elbphilharmonie, Kleiner Saal,20.11.)
    Lankum sind gefährlich,zumindest in der Elbphilharmonie. Warnhinweise und Ohrstöpsel am Eingang und dann auch noch ein medizinischer Notfall bei einer Besucherin, durch den das Konzert 20 Minuten unterbrochen werden musste .
    Die Songs des neuen Albums natürlich eine Bank (New York Trader, Go Dig My Grave, On A Monday Morning), aber auch bei den anderen Stücken kein Abfall an Qualität und Intensität.
    ****1/2

    Björk (Barclays Arena,21.11.)
    Visuell schon beeindruckend, auch musikalisch vereinzelt schöne Akzente an den Querflöten, der Harfe und den Wasserdrums. Doch bei allem generellen Respekt vor ihrer Einzigartigkeit muss ich doch immer damit rechnen, dass mich vieles kalt lässt. Ambiente und Akustik so einer Großveranstaltung tun ihr Übriges noch dazu, da kann Björk nur recht variantenarm gegen ansingen.
    Thunberg dann zur Zeit nochmal ein anderes Thema.
    knapp ***1/2

    --

    #12201577  | PERMALINK

    duplo

    Registriert seit: 23.05.2010

    Beiträge: 2,764

    Ihr Glücklichen, @stefane @lysol

    Lankum (Berlin, Gretchen, 22.11.)

    Angesetzt war das Berliner Konzert im Lido (ein mir durchaus bekanntes Venue mit Bühne), irgendwann dann verlegt ins Gretchen (ein mir bis dato unbekanntes Venue ohne Bühne): Ein langgezogener Raum mit einem Stehbereich fürs Auditorium mit geschätztem Ausmaß von ca. 30 x 1o m. Ich stand ungefähr 10 Meter vor der Bühne, die, wenn es denn eine gab, nicht höher als 20 cm gewesen sein kann. Da die Band, wie man weiß, im Sitzen spielt, konnte ich (ca. 1,80m) auf Zehenspitzen und mit Halsstrecken nur ab und an das Gesicht von Ian Lynch sehen, von Radie Peat in seltenen Momenten den Haaransatz, die anderen beiden eigentlich gar nicht. Und das Schlimmste: Ich habe ich den gesamten Abend über nicht ein einziges Instrument gesehen, was bei Lankum absolut nicht zu verschmerzen ist.

    Der Sound im Raum war nicht gut, bei den basslastigen und noisigen Sounds eine Katastrophe, alles im Raum hat gebrummt und gescheppert, die Boxen haben zusätzliche Nebengeräusche beigesteuert. Ich nehme an, dass die Band sich untereinander auch nicht besonders gut gehört hat, so weit wie ihre Stimmen zum Teil auseinander waren. Und kalt und zugig war es zudem, weil das offene Tor zum Raucheraußenbereich nur durch einen Vorhang abgetrennt war.

    Schon beim ersten Song dachte ich, wie gerne würde ich jetzt die Platten zuhause auf dem Sofa hören…

    Allein weil ich die Band bereits im April bei einem sehr intimen und womöglich nicht mehr zu toppenden Auftritt im Silent Green (Berlin) erleben durfte, mit freier Sicht von der Galerie und einem absolut phantastischen Raumklang, konnte ich dieses Konzert für mich recht schnell abhaken wie einen schlechten Traum.

    Aber anderen Konzertbesuchern scheint es dennoch gefallen zu haben, Riesen Beifall und Gejohle nach jedem Stück, Gelächter bei den Ansagen und Anekdoten etc. Und als ich während der Zugaben den Ort verließ und am Merch-Stand vorbei kam, hatten sich zwei merklich in die Jahre gekommenen Männer erstmal mit dem Gesamtwerk eingedeckt, mit einem 4er Stapel CDs der eine, und der andere mit 4x Vinyl.

     

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    #12201919  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

    Registriert seit: 24.07.2006

    Beiträge: 7,141

    Ist das Gretchen ein kleinerer oder größerer Club im Vergleich zum Lido, @duplo?
    Finde bei kurzer Recherche unterschiedliche Angaben.

    In der Manufaktur wurde die Empore geöffnet, obwohl es unten nicht komplett voll war.
    Ich schätze, daß so ca. 300 bis 350 Besucher anwesend waren.
    Da müßte Lankum in Berlin doch locker einen Saal mit 500+ Besuchern füllen können?

    --

    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    #12201997  | PERMALINK

    duplo

    Registriert seit: 23.05.2010

    Beiträge: 2,764

    Ich denke, dass Lido ist größer. Deshalb hat mich die Verlagerung des Konzertes auch gewundert, als ich vor Ort war.

    --

    #12202065  | PERMALINK

    jackofh

    Registriert seit: 27.06.2011

    Beiträge: 3,734

    Danke für deinen Bericht, duplo!

    Das Konzert habe ich genauso empfunden. Das Gretchen ist schon allein wegen der vielen Säulen – bis auf die „Bühne“! – eine extrem ungeliebte Konzert-Location bei mir. Eine Band wie Lankum da anzusetzen, kann man nur als schlechten Witz bezeichnen (das wollte ich eigentlich gestern schon im „Was mich ärgert“-Thread schreiben). Etwas sehen konnte man, wenn, wohl nur in den ersten zwei, drei Reihen. Aber der Raum war ja so pickepacke vollgestopft, dass mir da unwohl wurde. Ich bin dann nach hinten hinter das Mischpult gegangen, weil der Barbereich dort minimal erhöht ist. So konnte ich zumindest die Köpfe der Lynch-Brüder sehen (Radie Peat nicht: zu klein; Cormac Mac Diarmada nicht: hinter Säule). Die Winterjacke habe ich den ganzen Abend über nicht ausgezogen, irgendwann nur noch mit geschlossenen Augen zugehört – und ja, das war enttäuschend. Ich beneide dich um das Erlebnis im Silent Green.

    Lankum wurde thoeretisch übrigens schon „hochverlegt“. Das Gretchen ist größer als das Lido. Oder besser gesagt: Es lässt mehr Leute rein (800 ggü. 600 soweit ich weiß). Räumlich macht es glaube ich keinen so großen Unterschied. Im Lido war ich bei bar italia am Sonntag. Das Konzert war ebenfalls ausverkauft, doch die Reihen waren deutlich luftiger, hinten vor der Bar war noch einiger Freiraum. Im Gretchen standen die Leute anfangs bis zur Eingangstür/Garderobe dicht gedrängt.

    --

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