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talkinghead2Ich habe Andreas Dresen damals vor knapp 15 Jahren durch meine jetzige Frau kennen gelernt. Genauer gesagt durch Halbe Treppe. (…) Ich würde die Filme von Dresen insgesamt als schmerzhaft realistisch bezeichnen.(…) Dass Dresen, wenn er möchte, auch anders kann, konnte man oft sehen, wenn er mit Axel Prahl zusammen beim Open-Air Inselleuchten in Marienwerder in Brandenburg aufgetreten ist.
Realistisch, schmerzhaft und komisch! In veränderlichen Gewichtsanteilen. Sommer … und Nachtgestalten haben ja auch Komik, und nicht zu knapp. Meine Freundin meinte: Dresens Filme zeigen die Absurdidät und das Paradoxe des Lebens. Und das ist eben auch manchmal schmerzhaft und manchmal komisch. Und da fällt mir auf: Es ist auch manchmal banal und trist! Auch diese Banaliät und Tristesse zeigt Dresen. Der Alltag von Nike und Katrin, der Alltag dieses Rentnerehepaars, die Angestelltenexistenz von Peschke …
Wie gelingt es Peschke überhaupt, in dieser einen Nacht den am Flughafen gestrandeten kleinen schwarzen Jungen, der nicht spricht, in der Großstadt Berlin an seinen Bestimmungsort zu bringen? Peschke wirkt die ganze Zeit ungeschickt und eigentlich auch nicht besonders mitfühlend, sondern ist immer genervt. Aber scheinbar gegen jede Vernunft nimmt er sich dieses Jungen an, übernimmt die Verantwortung, bewältigt diese eigentlich unmögliche Aufgabe und muss dabei auch noch ganz schön was einstecken. Und was ist der Dank? Er kassiert von seinem Chef am nächsten Morgen einen Anschiss!
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)Highlights von Rolling-Stone.deDer beste Freund des Menschen: 8 berührende Hunde-Filme
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WerbungJulie Taymor „Frida“
Sehr gut gemachter Film über das Leben der Künstlerin Frida Kahlo. Allein Salma Hayek in der Titelrolle ist schon mehr als großartig. Auf jeden Fall , einer der Filme, die ich definitiv noch mehrmals wiedersehen möchte. Die 2 Oscars sind mehr als berechtigt.
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"In den Arsch kriechen, um zu unterwandern: noch nie gut gegangen." Peter RühmkorfZuletzt gesehen:

Louise-Michel (Regie: Benoît Delépine/Gustave Kervern – Frankreich, 2008) 9/10
In the Earth (Regie: Ben Wheatley – Großbritannien/USA, 2021) 8/10
Dark Encounter (Regie: Carl Strathie – Großbritannien, 2019) 6/10Muss man sich um Ben Wheatley Sorgen machen? Nach einer Reihe außergewöhnlicher Filme wie z.B. Kill List und A Field in England versuchte er sich erst an einer Adaption von Daphne du Mauriers Roman Rebecca, dem Alfred Hitchcock Jahrzehnte zuvor schon seinen Stempel aufgedrückt hatte (ein Lieblingsfilm meiner Großmutter), dann inszenierte er plötzlich die Fortsetzung von The Meg, einem dümmlichen Creature-Krawallfilm mit Jason Statham. Wahrscheinlich muss er nur Geld verdienen.
Zwischendrin kümmerte er sich um sein zurückgeschraubtes Corona-Projekt In the Earth, welches ganz in der Tradition seiner vorherigen Produktionen steht: Die Pilze sind wieder da! Und mit ihnen ausufernde trip visuals, die er für meinen Geschmack noch ein wenig mehr ausreizen hätte können, in Kombination mit dem experimentellen Soundtrack befriedigt mich die Dosis jedoch vorerst.
Als Vergleich muss natürlich A Field in England herhalten, auch Alex Garlands Annihilation kam mir beim Schauen in den Sinn. Beiden Filmen kann In the Earth nicht das Wasser reichen, der letzte Kick fehlt, obwohl herrliche Absurditäten wie ein Covid-Test inmitten einer Slasher-artigen Verfolgungsjagd über die Leinwand flimmern.
Genau dies ist der Weg, den ich Wheatley in Zukunft beschreiten sehen will. 2025 erschienen Bulk und Normal. Beide noch nicht gesehen, drückt Ben und mir die Daumen!--
Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Komme gerade ziemlich beeindruckt aus dem Kino.
Es lief „One battle after another“ (Paul Thomas Anderson). 2 1/2 Stunden, die sehr schnell vergingen. Dass „Vineland“ von Thomas Pynchon als Inspiration für diesen Film diente, konnte ich nur erahnen. Anderson hatte im Wesentlichen schon anderes im Sinn. Er liefert eine überzeugende Inszenierung ab. Der Film dürfte neben „There will be blood“ und „Licorice Pizza“ auf mein persönliches Anderson-Treppchen klettern. Es ist ein wilder, mitunter absurder Tripp, aber eben auch ein hochpolitischer Film mit aktuellem Bezug in Sachen Migration in den USA. Di Caprio und Penn überzeugen, auch wenn oder gerade weil sie teilweise übertrieben agieren. Die Musik von Greenwood ist an manchen Stellen gewöhnungsbedürftig, z.B. in dem Part, der im Universum von Sensei Sergio (Benicio del Toro auch in einer starken Rolle) spielt. Diese penetrante Klaviermusik über mehrere Minuten funktionierte letztlich dennoch auf ihre Art zu den Bildern. Überragend ist die finale, nahezu schwindelerregende Autoverfolgungsjagd auf dem hügeligen Highway. Alles in allem kann ich für diesen Film eine dicke Empfehlung geben. Eine ****1/2 rücke ich dafür allemal heraus.
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there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you killDa geh ich mit. Gestern auch gesehen. Grossartig. Ein Muss auf grosser Leinwand. Die hervorragende Maske gegen Ende für Sean Penn war verdient.
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Beiträge nicht KI- generiert Contre la guerreWeapons (2025) – Nach dem großartigen Trailer hatte ich großartige Erwartungen. Die wurden zu 85% erfüllt, besonders das Finale ist toll.
Kajaki – Kilo Two Bravo (2014) – Mir ist erst in der Mitte des Films aufgefallen, dass ich die Story dahinter schon kenne und somit wusste wie es ausgeht. Dennoch eine Tour de force sondersgleichen, hier wird mit wenig Aufwand maximale Spannung erzeugt. Reiht sich weit vorn ein in die Liste der Low key-Afghanistan und Irak-Filme die besser sind als ihre Big Budget-Kollegen.
@ben Wheatley: Bin gestern nach 14 Stunden unter einer Kirchenkuppel ziemlich geplättet heimgekommen und auf der Suche nach leichter Unterhaltung bei MEG2 angekommen. Ultra-mies, selbst in dieser Nische. Viel interessanter war dann mein second screen credit check und dessen Ergebnis, nämlich, dass der Autor von MEG eine ganze Reihe um Megalodons herum geschrieben hat. Es gibt einen Haufen Leute auf der Welt, die können es gar nicht erwarten, dass nach Meg: Hell’s Aquarium, Meg: Primal Waters und Meg: Nightstalkers endlich der neue MEG-BUSTER erscheint, lechz. Hallo Schatz, du wirst es nicht glauben aber der neue MEG-Teil ist seit heute raus!
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockGestern im Kino: The Docks of New York (Josef von Sternberg, USA 1928), mit André Desponds (p) und Frank Bockius (d) – sehr toll.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #167: Jazz-Neuheiten 2025 - 11.11., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaAmrum (2025) von Fatih Akin nach dem gleichnamigen autobiografischen Roman von Hark Bohm. Ein feiner kleiner Film über das coming of age des Jungen Nanning in den letzten Tagen des 2. Weltkrieges. Sehr empfehlenswert!
zuletzt geändert von dogear
Übrigens ebenso die Vorlage!--
Der Rock ist ein Gebrauchswert (Karl Marx)dogearAmrum (2025). Sehr empfehlenswert!
Den möchte ich auch unbedingt sehen. Ich hoffe, der läuft hier vor Ort im Kino.
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there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you killVerfluchtes Land (1941) John Wayne, sein erster Farbfilm, prächtige Landschaften im Gebirge
Stagecoach (Ringo) (1939)--
...she`s so many woman... Warren Zevon - Hasten Down The Wind (1976) „Same" ... woo megypsy-tail-windGestern im Kino: The Docks of New York (Josef von Sternberg, USA 1928), mit André Desponds (p) und Frank Bockius (d) – sehr toll.
Klar, der ist spitze. So etwas wie der erste Gangster-Film.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Es gibt noch „The Racket“ von Lewis Milestone, auch von 1928, was vielleicht wirklich der erste klassische Gangster-Film ist, wie es scheint jedenfalls der erste, in dem die italo-amerikanische Mafia zu sehen ist (davor waren die Bösewichte wohl eher irisch, was zu „Docks“ auch passen könnte?)… den Sternberg-Film kannte ich noch nicht, mit der tollen Musik (Desponds ist einer meiner allerliebsten Stummfilmbegleiter) dazu war das ein riesiges Vergnügen!
Gestern im Kino:
The Spy Who Came In from the Cold (Martin Ritt, GB 1965) – erstklassiges Handwerk mit einem hervorragenden Hauptdarsteller, der den Film fast allein trägt.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #167: Jazz-Neuheiten 2025 - 11.11., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windEs gibt noch „The Racket“ von Lewis Milestone, auch von 1928, was vielleicht wirklich der erste klassische Gangster-Film ist, wie es scheint jedenfalls der erste, in dem die italo-amerikanische Mafia zu sehen ist (davor waren die Bösewichte wohl eher irisch, was zu „Docks“ auch passen könnte?)… den Sternberg-Film kannte ich noch nicht, mit der tollen Musik (Desponds ist einer meiner allerliebsten Stummfilmbegleiter) dazu war das ein riesiges Vergnügen!
Den Milestone-Film kenne ich nicht. Was die Mafia angeht: die änderte sich in der Zeit ja. Je mehr Iren in der Gesellschaft akzeptiert wurden, desto weniger Mafia. Wobei die Beschäftigungsmöglichkeiten dank Prohibition ja exzellent waren.
Gestern im Kino:The Spy Who Came In from the Cold (Martin Ritt, GB 1965) – erstklassiges Handwerk mit einem hervorragenden Hauptdarsteller, der den Film fast allein trägt.
Ja, finde ich auch. Ich habe vor einiger Zeit das Buch gelesen, das liest sich auch ein wenig wie ein existenzialistisches Theaterstück.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.latho
gypsy-tail-wind
Es gibt noch „The Racket“ von Lewis Milestone, auch von 1928, was vielleicht wirklich der erste klassische Gangster-Film ist, wie es scheint jedenfalls der erste, in dem die italo-amerikanische Mafia zu sehen ist (davor waren die Bösewichte wohl eher irisch, was zu „Docks“ auch passen könnte?)… den Sternberg-Film kannte ich noch nicht, mit der tollen Musik (Desponds ist einer meiner allerliebsten Stummfilmbegleiter) dazu war das ein riesiges Vergnügen!Den Milestone-Film kenne ich nicht. Was die Mafia angeht: die änderte sich in der Zeit ja. Je mehr Iren in der Gesellschaft akzeptiert wurden, desto weniger Mafia. Wobei die Beschäftigungsmöglichkeiten dank Prohibition ja exzellent waren.
Ja, genau – und Milestones Film scheint der erste, der diesen Wandel im Kino abgebildet hat (so wurde er zumindest im Juni in Bologna präsentiert). Sehenswert, falls sich die Gelegenheit mal ergibt!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #167: Jazz-Neuheiten 2025 - 11.11., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaZuletzt gesehen:

Le calendrier (Regie: Patrick Ridremont – Belgien/Frankreich, 2021) 6/10
Byvshaya (Regie: Evgeniy Puzyrevskiy – Russland, 2021) 4/10
Terror Train (Regie: Roger Spottiswoode – Kanada/USA, 1980) 6,5/10
Body Odyssey (Regie: Grazia Tricarico – Schweiz/Italien, 2023) 8/10
The Phoenician Scheme (Regie: Wes Anderson – USA/Deutschland, 2025) 8,5/10
Telstar: The Joe Meek Story (Regie: Nick Moran – Großbritannien, 2008) 7,5/10
Skal: Fight for Survival (Regie: Benjamin Cappelletti – Kanada, 2023) 4/10
Fleisch ist mein Gemüse: Eine Landjugend mit Musik (Regie: Christian Görlitz – Deutschland, 2008) 7/10Mir erscheint es erstrebenswerter agil und beweglich zu sein, dem klotzigen, gelähmten Fleisch des Bodybuildings kann ich wenig abgewinnen (Hauptdarstellerin Jacqueline Fuchs, laut Klappentext „die beste Bodybuilderin der Schweiz“, bewegt sich als sei sie körperbehindert), umso erstaunlicher, dass Grazia Tricarico ein phantastisch-kunstvolles Garn aus dieser Welt heraus spinnt, unter Inkaufnahme und Überhöhung all der Hässlichkeit, die dieser Ästhetik innewohnt.
Body Odyssey befriedigt nicht nur meinen Sinn für das Groteske, er zieht mich unmerklich, aber stark, auf die Seite der Athletin, befeuert von einem finsteren Soundtrack, der die abgründigen Bilder doppelt unterstreicht.
Der spindeldürre, vergeistigte Waschlappen in Form von Julian Sands, welcher vor wenigen Monaten bei einem Wanderunglück ums Leben kam, verstärkt diesen Eindruck nur. Schöne Variation im Genre des Bodyhorrors.--
Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited. -
Schlagwörter: cinéphilie, Film, Kino, Tagebuch
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