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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ohne Ashcroft wäre ich wohl gar nicht hingegangen, weil die Ticketpreise mehr als saftig waren. Umso frecher, dass der Auftritt von Coldplay insgesamt magere 80 Minuten gedauert hat! Völlig unverständlich, weil ich sie eigentlich noch nie so gut live erlebt habe wie gestern. Die neuen songs fügen sich gut zwischen die alten Sachen ein und die Band hat auch sehr druckvoll gespielt. Ich weiss nicht, welcher Teufel Coldplay (oder die Veranstalter) da geritten hat. So herrschte beim Verlassen des Geländes überwiegend Unzufriedenheit unter den Besuchern. Die Kampagne „Make Trade Fair“, die Martin so gern bewirbt, hört offensichtlich vor der eigenen Haustür auf.
Ashcroft fand ich toll -überwiegend allein mit Gitarre und Piano, und wie immer vor BSS auf die Stones schimpfend. Herrlich. Den Abend hat er mir aber insgesamt auch nicht gerettet.
Wie so häufig – die grossen Konzerte sind oft das Geld nicht wert.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Hannoversche Allgemeine ZeitungDas gelbe Gefühl
Immer schön langsam: In Hamburg startete Coldplay seine Deutschlandtournee
Von Mathias Begalke
Der 25. August 2001 muss ein großer Tag gewesen sein für Coldplay. Die Band war der letzte Schrei unter den jungen traurigen englischen Gruppen und durfte im Vorprogramm von U2 bei deren Konzert am Slane Castle in der Nähe Dublins auftreten. „This is not a rebell song“, kündigte der junge, traurig wirkende Sänger Chris Martin den 80 000 U2-Fans den bis dahin größten Coldplay-Hit, die Regenballade „Yellow“, an. Die gleichen Worte, mit denen U2-Sänger Bono Vox früher mal den Protestsong „Sunday Bloody Sunday“ einleitete, verewigt auf der legendären Liveaufnahme „Under a blood red sky“.
Vielleicht haben sich die Musiker von Coldplay damals geschworen, eine Stadionrockband wie U2 zu werden und nur noch Songs wie deren mächtiges „One“ zu schreiben. Auf den Parkplatz eines Stadions haben sie es inzwischen geschafft. Dort, auf dem „Parkplatz Weiß“ genau vor der Hamburger AOL-Arena, starteten Chris Martin, Will Champion (Schlagzeug), Guy Berryman (Bass) und Jonny Buckland (Gitarre) am Mittwoch vor 10 000 Coldplay-Fans ihre Deutschlandtournee.
Auch wenn sich der Sänger für „Make trade fair“, „Make poverty history“, „Stop handgun violence“ und all die anderen guten Dinge einsetzt, als wär’ er Bonos kleiner Bruder: „Yellow“ ist nicht rebellisch, und Coldplay ist keine rebellische Band. Wie auch, wenn sie ihr drittes Album nach den Chromosomen „X&Y“ benennt. Das dritte U2-Album hieß immerhin „War“. Die drei bisher erschienenen Alben „Parachutes“ (2000), „A rush of blood to the head“ (2002) und „X&Y“ (2005) sind voll von schönen bis großartigen Popsongs über den Lauf der Dinge. Coldplay macht überhaupt nur schöne bis großartige Popmusik.
Doch beim Konzert scheinen diese vielen Herzen nicht in einem Körper zu schlagen, alte Hits wie „Everything is not lost“, „The Scientist“, „Clocks“, „In my place“ und die neuen „Speed of sound“, „White shadow“, „Fix you“: Es ist ein Rätsel, wieso die Band auf der Bühne so wenig daraus macht. Das mag daran liegen, dass die Gefühlslage bei Coldplay immer irgendwie „Yellow“ ist. Songs in einem sanften Gelb, abgespielt höchstens in Mondgeschwindigkeit.
Chris Martin markiert zwar den Stadionrocker, aber der Sänger scheint nicht schwitzen zu können. Er ist ständig „so süß“, und das ist nicht etwa die Aussage eines Caprisonne trinkenden Coldplay-Groupies, sondern eines männlichen Konzertbesuchers mit Freundin im Arm auf Parkplatz Weiß. Da stimmt doch etwas nicht.
Eigentlich muss jeder männliche Konzertbesucher doch Angst haben, dass der Sänger der angesagten Band ihm seine Freundin abschleppt. Vor dem süßen Chris, der Yoga macht, in Interviews viele mitklatschbare Sätze sagt wie „Je mehr ich über die Dinge nachdenke, um so weniger verstehe ich irgendetwas“ und der zusammen mit der Hollywood-Schauspielerin Gwyneth Paltrow eine wahrscheinlich süße Tochter namens Apple hat, muss sich niemand fürchten. Noch nicht einmal die Paparazzi.
Es wird wenig geschwitzt beim Coldplay-Konzert in Hamburg, nicht auf der Bühne und auch nicht davor. Ein bisschen ärgerlich sind einige darüber, dass die Band bereits nach 15 Songs aufhört und die alten Hits „Don’t panic“, „Shiver“ und „Trouble“ einfach weglässt. Das ist kein Stadionstandard. Noch ist Coldplay eine Parkplatzband. Für die Arena sind die Engländer noch zu schmächtig.
Weitere Konzerte: Köln – Fühlinger See (17. Juni), Berlin Wuhlheide (19. Juni), München – Coubertinplatz (9. Juli)..
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Gut, dass ich mir das erspart habe. Hätte ich ohnehin nicht haben müssen. Und dann bei solchen Preisen…
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pavor nocturnus
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Der Artikel trifft es natürlich nur zur Hälfte. Und der Vergleich mit U 2 einmal mehr peinlich. Die Unzufriedenheit der Zuschauer nach dem Konzert wäre ein interessanteres Thema gewesen. Für ein open air ist der „Parkplatz“ – hier haben vor 2 Jahren auch REM gespielt – ok.
@ Bluezifer: Deine Aussage ist ähnlich inhaltsleer wie Deine posts zu X & Y.
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songbirdDer Artikel trifft es natürlich nur zur Hälfte.
Naja, aber du kannst ihm nicht vorwerfen, er sei nur ein weiterer Coldplay-Hasser, schließlich spricht er von ihren großartigen Songs.
Kann über ihre performance zwar keine Aussage machen, aber es scheint, als hätten sie dieses routinehafte, perfekt geplante, am Ende ein etwas schales Gefühl hinterlassende, was einigen (und auch mir) schon in einem anderen thread aufgefallen war, nicht abgelegt.ein Artikel aus dem HA schlägt in eine ähnliche Kerbe:
Der kurze Charme der Melancholie
Am Mittag hatte Coldplay-Sänger Chris Martin noch gelächelt, als er nach dem Fluch des Ruhms gefragt wurde. Nein, er leide nicht darunter. Gelitten haben am Abend an die 10 000 Zuschauer, die ihre zur „besten Band der Welt“ hochgejubelten Helden im Volkspark nach nur einer Stunde und 20 Minuten von der Bühne gehen sahen.Angesichts des spröden Charmes des zur Open-air-Festivalbühne umfunktionierten Parkplatzes hinter der AOL-Arena war die Musik gefordert. Kettcar starteten für etliche dann doch zu früh. Aufwärmer Richard Ashcroft murrte über seine japanische Akustikgitarre und grüßte all die „Lonely Souls Out There“. Er selbst muß sich da oben ziemlich verlassen gefühlt haben. Zwar verfügt der Ex-The-Verve-Sänger über eine herrlich wundgeschmirgelte Stimme, doch ein einsames Keyboard konnte den satten Orchestersound von Liedern wie „A Song For Lovers“ oder der „Unkle“-Kollaboration „Lonely Soul“ nicht auffangen. Sparzwänge waren bei dem stolzen Kartenpreis von 53 Euro wohl kaum der Grund.
Chris Martin und seine agilen Jungs von Coldplay bewiesen, daß sie derzeit wie keine anderen perfekt geölte Rockballaden schreiben. Von „God Put A Smile Upon Your Face“ bis „Clocks“ jagten Martin, Schlagzeuger Will Champion, Gitarrist Jon Buckland und Bassist Guy Berryman ihre schwelgerischen Lieder in den Himmel. Neuerdings wie in „White Shadows“ – gewürzt mit einer Prise U2-Bombast. Von denen haben sie sich nicht nur die perfekte Bühnenshow ganz in Schwarz, sondern auch ihr Engagement für fairen Welthandel abgeschaut. Stil könnten sie noch lernen. Nach nur drei Zugaben war Schluß. U2 für Arme?„U2 für arme?“?? :o :lol:
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)@ Songbird: Hat Ashcroft neues Material präsentiert?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
MelodyNelson@ Songbird: Hat Ashcroft neues Material präsentiert?
Nein.Leider nicht.Allerdings hat er „Lonely Soul“ aus dem Unkle-Projekt gespielt, was ich nicht live kannte. Ashcroft kommt in den Artikeln zu schlecht weg. Allein seine Stimme hat das Gelände gefüllt.
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ich finde es schade, dass ashcroft nicht alleine auf tour gekommen ist. ich hatte ihn vor drei jahren leider verpasst, als er in köln gespielt hat (musste an dem abend arbeiten und ich ärgere mich bis heute).
mich haben coldplay nicht wirklich gereizt, was aber wohl eher dran liegt, dass ich auch nicht gerne auf riesige konzerte gehe. ich mag es etwas kleiner lieber.@songbird: man wie beneide ich dih darum, dass du richard ashcroft gesehen hast…. :)
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whatever
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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brina!
@songbird: man wie beneide ich dih darum, dass du richard ashcroft gesehen hast…. :)
:) War auch erst das zweite Mal. Wär ich eine Frau, würde ich wohl komplett durchdrehen, wenn er auf der Bühne steht.
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songbird
@ Bluezifer: Deine Aussage ist ähnlich inhaltsleer wie Deine posts zu X & Y.Wollte damit nur zum Ausdruck, dass ich die Band zwar prinzipiell hören mag, aber sie nicht derart verehren, sie auch live sehen zu müssen. Da gibt es andere Bands, bei denen auch noch andere Faktoren hinzukommen, beispielsweise Atmosphäre oder ne besondere Form der Darbietung. Das Konzert bei MTV, wie auch die Kommentare hier bestätigen, dass sie live scheinbar entbehrlich sind. An meine Posts zu X&Y kann ich nicht mehr erinnern. Mir gefällt sie, finde sie die Keyboards und Synths gut eingefügt. Ist allerdings für mich ihr schlechtestes, was bei den Vorgängern nicht verwunderlich ist. Drei, vier richtig gute Songs, neben zwei schlechten und der Rest überzeugt.
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pavor nocturnus
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
@ Bluezifer: Finde Deine Posts nur manchmal schwer verständlich. S. Radiohead. ;). Nicht persönlich nehmen!
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songbird@ Bluezifer: Finde Deine Posts nur manchmal schwer verständlich. S. Radiohead. ;). Nicht persönlich nehmen!
Macht nichts. Ich erklär auch gerne ein zweites Mal. ;)
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pavor nocturnussongbird:) War auch erst das zweite Mal. Wär ich eine Frau, würde ich wohl komplett durchdrehen, wenn er auf der Bühne steht.
schmacht…..
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whatever
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Hier der Bericht aus Köln – deckt sich mit den Erfahrungen aus Hamburg. Hat ja auch was beruhigendes. Damit ist dann dieses Konzert für mich aber auch erledigt.
Keiner jault schöner
VON THORSTEN KELLER, 20.06.05, 07:43h
Chris Martin und die Seinen präsentierten sich als solide Handwerker mit Hang zur Einsilbigkeit.
Es dauert fast eine Viertelstunde, bis auch die letzten der 15 000 Fans am Fühlinger See begriffen haben, das „Zugabe“ rufen einstellen, und dem Ausgang zustreben – oder an den Getränkebuden zuschauen, wie überforderte Bierzapfer den Begriff „Unterschank“ neu definieren. Schluss, aus, vorbei, „Fix You“, die Frauenversteher-Ballade vom aktuellen Album „X & Y“, ist unwiderruflich der Rausschmeißer gewesen, Coldplay kommen bei ihrer Kölner Open-Air-Show kein zweites Mal auf die Bühne zurück.Angesichts von Ticketpreisen um 50 Euro und einer Spielzeit von 80 Minuten ist das etwas dürftig für eine Band mit so ausgeprägtem moralischen Anspruch. Von ihrem großartigen Debütalbum „Parachutes“ spielen Coldplay dabei nur drei Songs, die Single-Auskopplung „Yellow“, außerdem „Don’t Panic“ in einer feinen Unplugged-Version und das an Randy Newman erinnernde „Everything’s Not Lost“.
Mehr als die Hälfte des Abends gehört der vor zwei Wochen veröffentlichten CD „X & Y“, an der Coldplay anderthalb Jahre lang herumgeschraubt haben – und die sich genauso detailversessen und ambitioniert anhört. Bei der Live-Performance der neuen Songs „Square One“ und „Speed Of Sound“ beweisen die Stadionrock-Bestseller der Saison vor allem eins: Sie sind auf der Bühne perfekt im Zusammenspiel, ihr Soundteppich ist handgeknüpft und braucht keine digitalen Spezialeffekte, nur Klavier, Gitarre, Bass und Schlagzeug.
Was dabei zu kurz kommt, ist die Kommunikation mit dem Publikum: Nur einmal, als Sänger Chris Martin zwei schräge deutsche Textzeilen in den Song „The Scientist“ hinein- improvisiert und kurz in Gelächter ausbricht, wirkt die Show lebendig und aus dem Augenblick geboren. Ansonsten ist der Frontmann mit seinem Kerngeschäft, dem Jaulen auf hohem Niveau, voll und ganz ausgelastet.
Phasenweise klingt das so, als wolle er demnächst in der Kategorie Eunuchengesang gegen die Bee Gees antreten. „I am on the top“, glaubt Chris Martin, „I can’t go back.“ Die Wissenschaft hat festgestellt: Die hier besungene Höhenluft löst mitunter eigenartige Prozesse im menschlichen Gehirn aus. Wie lässt sich sonst erklären, dass der Coldplay-Sänger als Abschiedsgruß einen angebissenen Apfel in die Menge wirft?
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Schlagwörter: Coldplay
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