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dachte ich stell das mal zur Diskussion… es gibt ja die bekannte (und alles in allem sicherlich nicht von der Hand zu weisende) Geschichte, dass Coltrane bei Miles anfing zu sich zu finden, dann bei Monk so richtig über sich hinauswuchs und dann der Coltrane, den wir alle kennen und schätzen, war, als er für Kind of Blue zu Miles zurückkehrte…
aber ist es nicht auch so, dass Coltrane seinen charakteristischen Sound schon von Anfang an hatte, das er bereits „von Beginn an“ (jedenfalls 1955) zweifelsfrei als John Coltrane zu erkennen war? hier, Track 15ff kann man Coltrane 1951 mit Dizzy Gillespie hören, teilweise am Altsaxophon, nicht auf allen Stücken als Solist, ein Solo ist zB auf „We love to boogie“ ab 1:20… ist das schon sein Sound, oder ist das mein Wunschdenken?
edit: kurzer hinweis, dass der holprige einstieg daher kommt, da all das hier seinerzeit als off-topic aus dem coltrane thread entfernt wurden…
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WerbungIch glaub es gibt auch welche, die die paar Monate mit Jimmy Smith sehr stark gewichten…
Hab die frühen Aufnahmen überhaupt nicht präsent (mit Hodges gibt’s ja auch noch das eine oder andere, aber ohne oder nur mit ganze wenigen Soli).
Wie ich mich erinnere fand ich aber den „reifen“ Coltrane-Sound zum ersten mal auf „Mating Call“, da klingt er zum ersten Mal richtig gut! Zumindest fand ich das so, als ich mich zuletzt ausgiebig mit Coltrane beschäftigte (das ist Jahre her… aber bald ist ja wieder Zeit für die jährliche orgiastische „Ascension“-Hörerei! :dance: )
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDameron ist nach den Alben des ersten Miles Quintets, oder? (steht zumindest überall wo ich grad gucke so, auch wenn es gegen mein Gedächtnis ist…) trotzdem?
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.Ja, nach Miles (wo Coltrane noch unruhig und rauh klingt).
Nehme aber an, dass du weniger den Gesamteindruck meinst als den eigentlichen Sound auf dem Sax, oder?--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windJa, nach Miles (wo Coltrane noch unruhig und rauh klingt).
Nehme aber an, dass du weniger den Gesamteindruck meinst als den eigentlichen Sound auf dem Sax, oder?jein, ich meinte eigentlich am meisten, dass man ihn schon mehr oder weniger sicher als Coltrane identifizieren kann – und vermutete, dass der Sound auf dem Sax dazu das meistbeiträgt…
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.redbeansandricejein, ich meinte eigentlich am meisten, dass man ihn schon mehr oder weniger sicher als Coltrane identifizieren kann – und vermutete, dass der Sound auf dem Sax dazu das meistbeiträgt…
Das kann ich durchaus nachvollziehen. Coltrane gewann sicherlich noch an Sicherheit, Ausdrucksstärke, u.a. hinzu, aber grundsätzlich kann man ihn schon erkennen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Kann man ihn da (#15, Link oben) echt erkennen?
Könnte das nicht auch Golson mit Halsweh sein? Oder Stitt mit ein paar klemmenden Klappen? Worauf ich hinauswill: wir alle kennen Coltrane in und auswendig und wissen um seine eher verhaltenen Anfänge… er klingt hier holprig und rauh, genau so wie ein paar Jahre bei den ersten Sessions mit Miles immer noch. Also ich frage mich, ob wir uns da nicht etwas vormachen… ich glaub das könnte irgendeiner gewesen sein, und zwar eher an einem schlechten als an einem guten Tag! Aber ich bin eh kein Fan dieser Dizzy-Periode (ca. 50-53 oder so, dann wurde er von Norman Granz wieder aus der Versenkung geholt).--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaIn Ergänzung… hab jetzt grad „Odyssey“ hervorgeholt, das 3CD Set mit den Savoy- und DeeGee-Aufnahmen, um mir das ganze nach den Streams noch in annehmbarer Qualtität anzuhören.
Schlecht ist das alles nicht, Bags ist gut an den Vibes (am Piano wird er stellenweise zur Karikatur), Dizzy ist allerdings nicht so wirklich in Form, und Coltrane… na ja. Dexter Gordon fiel mir vorhin nicht ein, aber mit ihm vergleicht ihn Dan Morgenstern in seinen Liner Notes.
Zu „We Love to Boogie“: „…a taste of Coltrane in his Dexter Gordon stage“.
Auf „Birk’s Works“ hat Kenny Burrell ein hübsches kleines Solo.
(Die ersten drei Stücke – #15-17 auf deezer – sind nicht auf „Odyssey“, sie stammen von einem Radio-Broadcast.)--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbahier hab ich mal verschiedene Tenoristen von 1951 gesammelt (außer bei Dexter Gordon wo ich was aus 1947 genommen hab…); James Moody, Wardell Gray, Dexter Gordon, Sonny Stitt, Sonny Rollins, und dann dreimal Coltrane, zweimal 1951 und einmal 1955… leider fehlen mir Zeit und noch viel mehr Wissen um hier wirklich was zu sagen… um mich mal aus dem Fenster zu lehnen: Moody ist wenig überaschend eine völlig andere Baustelle, ich hör Coltrane glaub ich vom Ton her am nächsten bei Stitt, vom Vokabular vielleicht auch bei Gordon – und das Vokabular scheint mir auch der größte Unterschied zwischen Coltrane ’51 und Coltrane ’55 zu sein, 1955 ist er etwas unbalanciert, das hör ich auch so, aber das würd ich klar einem Suchprozess zuschreiben – er klingt nicht epigonaler als etwas später, nur weniger ausgereift… beim Ton würd ich aber glaub ich drauf beharren, dass da auch 1951 schon ein gutes Stückchen Individualität ist… Rollins ’51 ist ganz klar der mutigste der Solisten, war mir so nicht klar, dass der schon so weit war damals… ihn hör ich glaub ich vom Ton her noch am nächsten bei Gray… wär toll, das alles richtig zu verstehen…
die Downbeat Leser Polls hat in diesen Jahren (1950-72 mit vier, fünf Ausnahmen) übrigens immer Stan Getz gewonnen… wusst gar nicht, dass man sich immerhin die Gewinner online ansehen kann…
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.Ja, ich würde mal behaupten bis zu seinem ersten „sabbatical“ zwischen 1959 und 1961 war Rollins DER grosse Tenorsaxer. So gern ich Coltranes frühe Alben auch mag, in der Zeit um 56/57 war er keine Konkurrenz für Rollins! Und auch danach… 58/59 gibt’s ja wenige Aufnahmen, erst mit den Atlantic-Alben scheint er seinen Weg wirklich zu gehen (und nicht mehr nach dem Weg zu suchen).
Das soll jetzt nicht heissen, dass manche seiner Alben von 1957 nicht grosse Klasse sind (etwa „Blue Train“, „Traneing In“, „Soultrane“, „Settin‘ the Pace“ – das wären wohl meine Favoriten, zusammen mit der späteren Zusammenstellung „The Last Trane“, „Lush Life“ kurz dahinter). Aber wenn man die mit Rollins „Plus Four“, „Way Out West“, Blue Note „Vol. 2“ und „Newk’s Time“ oder besonders „Saxophone Colossus“, „Freedom Suite“ und „Live at the Village Vanguard“ vergleicht, dann fällt Coltrane für mich ziemlich ab! (Und ich sage das als erklärter Anhänger der Church of Trane!)Ergänzung: eine der ersten (die erste?) Sessions von Rollins ist das Blue Note Quintett mit Navarro, unter Leitung von Bud Powell – dort spielt er möglicherweise das erste reine Bebop-Tenor und ist unheimlich gut, als 18 oder 19 jähriger! Hör dir das mal an! Da ist der ganze Swing/Hawkins/Byas/Berry/Webster/Brothers-Ballast abgeworfen, eine ganz frische Stimme meldet sich da!
Die etwas späteren Sessions (also die frühen auf Prestige) habe ich derzeit nicht sehr präsent, die muss ich auch mal wiederhören, aber ich glaub die Leiden etwas unter den Settings (MJQ, schwerfällige Posaunen).--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbain der Tat, man fragt sich, was diese Leute die erste Hälfte der 50er Jahre gemacht haben… hab die Session von The Amazing Bud Powell grad nochmal gehört, und da ist Rollins nun wirklich beeindruckend (7-10 hier); dann hab ich aber als unfairen Vergleich die Bud Powell/Sonny Stitt Sessions von wenige Monate später angefangen – die gefallen mir glaub ich fast noch besser… (17 bis Ende hier)
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.Ja, Stitt/Powell ist natürlich was für die einsame Insel!
Das ist dann auf dem Niveau von „Love Supreme“ und „Crescent“ bzw. „Live at the Village Vanguard“ und „Saxophone Colossus“!Und Stitt auf dem Tenor ist ja schon einer der grossen Bopper… auf dem Alt auch, aber da gefällt er mir nicht ganz so gut und steht halt schon arg unter Birds Einfluss (z.B. auf den Sessions mit Dizzy).
Aber Stitt war ja einer der wichtigen Coltrane-Einflüsse!Earl Bostic und Johnny Hodges wurden ja noch nicht genannt, aber auch die scheinen wichtig gewesen zu sein! Ist zwar schwierig, sich das wirklich vorzustellen, aber irgendwie… Coltrane klingt ja oft auch fast nach Altsax, vielleicht hat das damit zu tun? Wo man seine „Stimme“ hört?
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.Keine Ahnung… hab nur eine Blues Classics, 1952-1953.
Ich glaub Definitive hat mal eine Compilation gemacht, damit vielleicht? Ob man da Trane irgendwo zu hören kriegt weiss ich nicht mal.Hier ein Auszug aus Bruynickx‘ kleiner Biographie:
Although most of his recordings were aimed at the pop market, Earl was an extraordinary musician who must be considered as one of the great swing alto players. He was a powerful musician blowing with a fiery temperament. This dynamic playing was even accentuated in the recording studios where slight echo was added behind the solo work. However this technique used to commercialize his records was not really necessary because Earl had a tremendous swing and put a lyrical beauty in his work, that resulted in ravishing phrases full of strength and beauty. He could make his alto sing like no one else ever did and one doesn’t get tired of listening to his recordings. Aside of his King recordings there are also many other proofs of his great talent recorded as a sideman.
Coltrane war an den Sessions 1952-04-07 und 1952-08-15 beteiligt. Als er ging stiessen übrigens Blue Mitchell sowie Tommy & Stanley Turrentine dazu (alle ab 1953-06-06 für mehrere Sessions, Mitchell zudem auch schon 1952-12-17).
Auf meiner Classics sind genau diese Sessions drauf: zuerst die mit Coltrane, dann die mit Blue Mitchell, dann noch drei mit Mitchell und den Turrentines (auf den letzten beiden spielt übrigens Granville T. Hogan Schlagzeug)--
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die Downbeat Leser-Polls der dreißiger und vierziger Jahre anzusehen ist im übrigen auch ganz interessant, Coleman Hawkins und Lester Young haben die Tenorkategorie je einmal gewonnen, Chu Berry auch, ansonsten war vor Getz im wesentlichen zwei Jahre Flip Philips, davor ein paar Mal Vido Musso, der Tex Beneke abgelöst hat… Bud Freeman, Charlie Ventura, Eddie Miller haben auch mal gewonnen…
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Schlagwörter: Coltrane, John Coltrane
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