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Ja, ich würde mal behaupten bis zu seinem ersten „sabbatical“ zwischen 1959 und 1961 war Rollins DER grosse Tenorsaxer. So gern ich Coltranes frühe Alben auch mag, in der Zeit um 56/57 war er keine Konkurrenz für Rollins! Und auch danach… 58/59 gibt’s ja wenige Aufnahmen, erst mit den Atlantic-Alben scheint er seinen Weg wirklich zu gehen (und nicht mehr nach dem Weg zu suchen).
Das soll jetzt nicht heissen, dass manche seiner Alben von 1957 nicht grosse Klasse sind (etwa „Blue Train“, „Traneing In“, „Soultrane“, „Settin‘ the Pace“ – das wären wohl meine Favoriten, zusammen mit der späteren Zusammenstellung „The Last Trane“, „Lush Life“ kurz dahinter). Aber wenn man die mit Rollins „Plus Four“, „Way Out West“, Blue Note „Vol. 2“ und „Newk’s Time“ oder besonders „Saxophone Colossus“, „Freedom Suite“ und „Live at the Village Vanguard“ vergleicht, dann fällt Coltrane für mich ziemlich ab! (Und ich sage das als erklärter Anhänger der Church of Trane!)
Ergänzung: eine der ersten (die erste?) Sessions von Rollins ist das Blue Note Quintett mit Navarro, unter Leitung von Bud Powell – dort spielt er möglicherweise das erste reine Bebop-Tenor und ist unheimlich gut, als 18 oder 19 jähriger! Hör dir das mal an! Da ist der ganze Swing/Hawkins/Byas/Berry/Webster/Brothers-Ballast abgeworfen, eine ganz frische Stimme meldet sich da!
Die etwas späteren Sessions (also die frühen auf Prestige) habe ich derzeit nicht sehr präsent, die muss ich auch mal wiederhören, aber ich glaub die Leiden etwas unter den Settings (MJQ, schwerfällige Posaunen).
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