Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Chet Baker
-
AutorBeiträge
-
Was habt ihr denn mit „Funny Valentine“? Ist doch ein hübscher Song…
@alexischicke: Hast Du denn schon etwas von den anderen geposteten Sachen angehört? Du näherst Dich Baker offenbar hartnäckig von der falschen Seite!
--
"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIHighlights von Rolling-Stone.deDiese 24 Songs retten jedes Weihnachten
Lemmy Kilmister: Die letzten Tage im Leben des Motörhead-Sängers
Die schönsten Bilder aus „Nightmare Before Christmas“
Zum 60. Geburtstag von Eddie Vedder: Sänger für die Verlorenen
Christmas-Playlist: 10 großartige Songs zu Weihnachten
Oh, du Hässliche! Die 25 schrecklichsten Weihnachtsalben-Cover
Werbunggypsy tail windHöre grad zum ersten Mal „Diane“ von Chet Baker und Paul Bley (Steeplechase 1985) – verdammt verdammt verdammt ist das grossartig! :sonne:
Die habe ich als CD. Gefällt mir auch sehr gut. Was sollte/Könnte mir dann noch gefallen? Kann gerne auch ohne Gesang sein. :sonne:
--
Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.Onkel TomDie habe ich als CD. Gefällt mir auch sehr gut. Was sollte/Könnte mir dann noch gefallen? Kann gerne auch ohne Gesang sein. :sonne:
Lies mal oben ab Post #32 – Du musst Dir dabei aber bewusst sein, dass der frühe Baker (ca. 1952-60er – da gibt’s natürlich auch schon Unterschiede/Entwicklung) und der späte (70er und 80er) ziemlich anders sind. Den frühen würd ich nur empfehlen, wenn Du West Coast Jazz magst, dann allerdings wärmstens! Sonst vielleicht Broken Wing mit einem sehr tollen Quartett. redbeans‘ Empfehlungen kenne ich auch noch nicht alle.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbakatharsisWas habt ihr denn mit „Funny Valentine“? Ist doch ein hübscher Song…
Ja, ohne Worte geht er ein, zweimal, aber mit eben gar nicht:
My Funny Valentine
Sweet Comic Valentine
You Make Me Smile With My Heart
You’re Looks Are Laughable,
Unphotographable
Yet You’re My Favorite Work Of Art
Is Your Figure Less Than Greek
Is Your Mouth A Little Weak
When You Open It To Speak
Are You Smart
Don’t Change A Hair For Me
Not If You Care For Me
Stay Little Valentine Stay
Each Day Is Valentine’s Day--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaAlso ich kenne von Baker „Last Concert“ „live in Rosenheim“ „Broken Wing“ und Stan Getz with Chet Baker live in Stockholm.Noch einige Youtube Clips.
Er spielt Trompete noch einigermaßen,obwohl er manchmal recht müde klingt.Aber wenn er singt ist das furchtbar!
Den den Gypsy gepostet hat ist ein gutes Beispiel.Chet Baker singt völlig ohne jegliche Betonung monton den Song und seine Stimme ist eher kalt und abweisend. Die Botschaft kommt überhaupt nicht rüber.
Sinatra hingegen reißt die Wand zwischen Zuhörer und Sänger ein. Er zeigt Emotionen und betont an der richtigen Stelle.Er lädt uns ein in seine Welt.Baker hingegen errichtet Wände zwischen Zuhörer und ihn.
Hab noch eine CD wo Baker nur singt,aber die wäre für mich eine absolute Zumutung.
Alex--
alexischickeAlso ich kenne von Baker „Last Concert“ „live in Rosenheim“ „Broken Wing“ und Stan Getz with Chet Baker live in Stockholm.Noch einige Youtube Clips.
Er spielt Trompete noch einigermaßen,obwohl er manchmal recht müde klingt.Aber wenn er singt ist das furchtbar!
Den den Gypsy gepostet hat ist ein gutes Beispiel.Chet Baker singt völlig ohne jegliche Betonung monton den Song und seine Stimme ist eher kalt und abweisend. Die Botschaft kommt überhaupt nicht rüber.
Sinatra hingegen reißt die Wand zwischen Zuhörer und Sänger ein. Er zeigt Emotionen und betont an der richtigen Stelle.Er lädt uns ein in seine Welt.Baker hingegen errichtet Wände zwischen Zuhörer und ihn.
Hab noch eine CD wo Baker nur singt,aber die wäre für mich eine absolute Zumutung.
AlexDas höre ich halt ganz anders! Abgesehen davon ist das Stück, das ich verlinkt habe, vom ganz jungen Chet, wo er noch völlig anders klingt als der späte zahnlose frühvergreiste…
Du weisst ja, dass ich Sinatra mag (und „Wee Small Hours“ ganz besonders!), aber den Vergleich von Chet und Sinatra find ich irgendwie fast schon unzulässig, die beiden sind dermassen verschieden!
Jedenfalls mag ich Baker auch nicht täglich (oder gar wöchentlich) singen hören, aber kalt und emotionslos ist das alles höchstens an der Oberfläche…
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaalexischicke
Den den Gypsy gepostet hat ist ein gutes Beispiel.Chet Baker singt völlig ohne jegliche Betonung monton den Song und seine Stimme ist eher kalt und abweisend. Die Botschaft kommt überhaupt nicht rüber.Chet singt halt, wie er Trompete spielt. Seine Vocals sind eine kongeniale Umsetzung des „Cool Jazz“-Sounds. Insofern ist sein Ansatz ein ganz anderer als z.B. der von Sinatra oder Bennett. Kühle, unnahbare, lyrische, unausgeschmückte Eleganz vor Swing, offensiver Emotion und klassischer Vokalartistik, dabei doch sehr melodisch, melancholisch und mit hoch ausgeprägter Sensibilität für das Material. Trotz dieser unaufgeregten Distanz (eher zum Hörer als zu den Songs) für mich ungemein berührend. Da das damals, so weit ich weiß, ziemlich „unerhört“ war, halte ich sein Gesang für bedeutender als sein Trompetenspiel (das ich allerdings ebenso schätze). „Chet Sings And Plays“ ist mir das liebste aller Vocal-Jazz-Alben, die ich kenne.
Zugang für seine Interpretationen bekommt man m.E. besser, wenn man sich mit seiner Person auseinandersetzt. Wie gesagt, wenn Du ihn in dem Film „Let’s Get Lost“ den Titeltrack oder „Just Friends“ (und vieles mehr) singen hörst und dabei immer noch nichts spürst, dann solltest Du Dich wirklich nur noch um die Instrumentalaufnahmen kümmern.In diesem Fall kann ich eigentlich so ziemlich alles empfehlen, was er für Pacific aufgenommen hat (Tipp: „Playboys“ a.k.a. „Picture Of Heath“), vorher seine frühen Aufnahmen mit Gerry Mulligan, später „Baby Breeze“ (Limelight), dann auf Prestige etwa „Groovin‘ with the Chet Baker Quintet“ (unglaublich energetisch!), auch seine 70s-Aufnahmen für CTI (insbesondere „She Was Too Good To Me“) oder „The Touch Of Your Lips“ (SteepleChase) sind wunderschön.
Die eine oder andere Gesangsnummer findest Du allerdings auch auf einigen dieser LPs.
--
I like to move it, move it Ya like to (move it)gypsy tail windJa, ohne Worte geht er ein, zweimal, aber mit eben gar nicht:
My Funny Valentine
Sweet Comic Valentine
You Make Me Smile With My Heart
You’re Looks Are Laughable,
Unphotographable
Yet You’re My Favorite Work Of Art
Is Your Figure Less Than Greek
Is Your Mouth A Little Weak
When You Open It To Speak
Are You Smart
Don’t Change A Hair For Me
Not If You Care For Me
Stay Little Valentine Stay
Each Day Is Valentine’s DayIst doch ein hübscher, origineller und bemerkenswert unsentimentaler Text. Man sollte sich allerdings vor Augen führen, dass das in dem Rodgers & Hart-Musical, so weit ich weiß, ursprünglich von einer Frau gesungen wird, dann wirkt der Aspekt der fehlenden Schönheit vielleicht weniger uncharmant. Ähnlich in dieser Hinsicht übrigens Gershwins „Someone To Watch Over Me“:
„Although he may not be the man
some girls think of as handsome
To my heart he carries the key“--
I like to move it, move it Ya like to (move it)find den Text auch super, Klang und Rhythmik der Worte sind im Zusammenspiel mit der Melodie mE viel (ge-) wichtiger als ob da nun inhaltlich ein tieferer Sinn drin steckt oder nicht
--
out of the blueBei dem 83er Tour mit Baker nuschelt er auch „Just Friends“,dabei macht er diesen Song kaputt.Aber zwischen den beiden hat es ja da ordentlich gekracht, waren beide schwierige Persönlichkeiten.
Ja ich muss mir mal den frühen Baker anhören ohne Gesang.Vielleicht war er da ja besser als in den letzten Jahren.
--
Chet Baker habe ich lange etwas ausgespart, weil ab Mitte der 90-er fast jeder bei Baker, Davis und Coltrane mitreden wollte. Eine frühere Freundin von mir schwärmte für Baker, weil Herr Westernhagen mal fallen ließ, Chet Baker zu hören. Das ist mir dann etwas zu viel gewesen, da habe ich erst mal abgeschaltet. Es gibt ja glücklicherweise auch etwas mehr an Jazz als den der obigen drei Herren.
Später habe ich dann einiges nachgeholt.
Heute landete dann THE COMPLETE PACIFIC JAZZ LIVE RECORDINGS OF THE CHET BAKER QUARTET WITH RUSS FREEMAN (MOSAIC, 4 LPs, auf jeden Fall später auch auf CD) auf dem Tisch.
Seit Jahren habe ich das set gesucht, da ich die JAZZ AT ANN ARBOR-LP besaß und für wunderbar befunden hatte. Die CDs habe ich verpaßt, da habe ich nicht immer einen Blick für. Außer der ANN ARBOR-LP sind Aufnahmen aus dem Tiffany-Club und dem Civic-Auditorium enthalten. Die erste Tiffany-LP hält auf jeden Fall das Niveau der ANN ARBOR-Platte, was für den „Rest“ hoffen läßt. Freeman und Baker waren einfach Spitze, da kann man nicht meckern.Kann ich also empfehlen, wobei man mit den entsprechenden Studio-Aufnahmen auch schon mal gut bedient wird.
--
Tolle Aufnahmen, ja! Ich mag die drei Live-CDs (ich hab sie so, das Mosaic nie gesehen – war das ein LP-only oder gab’s davon auch schon CDs? Ist ja ein sehr frühes!) wohl fast besser als die Studio-Aufnahmen!
Eine schöne Ergänzung ist die 1956er Reunion mit Shelly Manne und Leroy Vinnegar – da dauern die Stücke auch länger, fast wie auf den Live-Sessions.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaIch meine, viele der ersten 20, 30 MOSAIC-Sets gab es erst mal nur auf LP. Ob die Baker/Freeman-Liveaufnahmen auch nur als LP erschienen, weiß ich nicht. Ich hatte nur mal das LP-Set bei einem Freund gesehen und hatte feuchte Augen bekommen.
Die Studio-Aufnahmen fand ich für mich nicht so interessant, das meiste hatte ich auf diversen Japan-LPs und alte EPs.
Ich meine, auf dem Studio-Set sind nur 2 oder 3 „echte“ unveröffentlichte Titel mehr als auf den entsprechenden Originalen drauf. Damit kann ich dann doch mal leben.--
Ja, zu einem ähnlichen Schluss kam ich auch bezüglich des Studio-Sets.
Abgesehen davon, dass da ja auch viele andere tolle Sessions mit und ohne Freeman in grösseren Besetzungen entstanden sind, die ich auch nicht missen möchte (Sextet, Ensemble, Big Band, The Route, Playboys…)--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDa gibt es richtig schöne Sachen. Und man sollte sich dann eine Discographie besorgen, egal ob im Netz, als Buch oder auf CD/DVD. Bei solchen „Helden“ gibt es ja mehr Zusammenstellungen als reguläre Platten. Die Überschneidungen selbst bei den Plattenausgaben der 50-er und 60-er Jahre sind immens.
Das kann recht nervig sein, ich habe im Frühjahr einen ganzen Sonnabendnachmittag damit verbracht, (auch viele Westcoast-) Platten abzugleichen. Mehr als 20 LPs und etwa genau so viele CDs sind so in die Verkaufskiste gewandert. Man war schon früher sehr bewandert, mit neuen Coverbildern und neuen Zusammenstellungen Umsätze zu erzielen.
Die Quartet-LP war eine meiner ersten Baker-LPs. Bis dahin hatte ich gerade mal eine EP, eine 10‘-LP und die BABY BREEZE-LP. Da Freeman als erster erwähnt wird, habe ich sie mittlerweile unter Russ Freeman eingeordnet.
Alle vier Musiker sind gut drauf. Von Manne habe ich gerade eine mir noch fehlende LP (The Gambit mit Mariano, Freeman, Stu Williamson, Monty Budwig) erstanden. Es läppert sich langsam zusammen, man muß nur Geduld haben.--
-
Schlagwörter: Chet Baker, Jazz
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.