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Hatte ich schon gesehen … hatte mich vor Jahren mal ausführlich mit den ganzen Aufnahmen befasst (Mission: „Rekonstruktion des Studio-Mosaic-Sets mit Einzel-CDs“) und daher war das alles ziemlich schnell zusammengestellt. Mit den 2004er-Reissues, die das ganze wieder recht sinnvoll gruppierten – und dennoch die Original-Konstellationen als Ausgangspunkt nehmen, war das Problem dann aber eigentlich fast gelöst – bis auf sowas wie „Young Chet“, aber die Overdub-Versionen sind ja doch auch ganz hübsch …
Die Big Band-CD habe ich erst relativ kürzlich gekauft, das geht schon, ohne dass man ein kopiergeschütztes Exemplar erhält, denke ich (bei Discogs ist sowas ja in der Regel verlässlich, ich hatte bisher nur Probleme mit CD-Rs – statt CDs – bei Labeln, die auch auf Amazon usw. CD-Rs anbieten, diese aber nicht deklarieren … scheint aber auch bei Discogs ein Problem zu sein, das sich auf Läden/professionelle Anbieter beschränkt).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deZum 60. Geburtstag von Eddie Vedder: Sänger für die Verlorenen
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Bin im Chet Baker thread angekommen. WOW, das ist ja viel Information…bin mal gespannt auf die Pacific Jazz Records Sachen und natürlich das Spätwerk.
Bisher kenne ich folgende Alben: “Chet“, “Baby Breeze“ sowie “She was too good to me“.
@gypsy-tail-wind: Bin auch schon sehr gespannt auf Deine tollen Beschreibungen zum West Coast Jazz. Das ist sehr hilfreich, da ich wohl erstmal damit starte. Möchte nicht den Fehler von vor zwei Jahren begehen, als ich vor lauter Alben, die ich mir quer durch die Bank zulegte, irgendwann total den Überblick verlor und keine Zeit hatte auch nur ansatzweise die Sachen zu hören 😉.
@friedrich: Habe den Faden wieder nach vorne geholt…
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mr-badlandsBin im Chet Baker thread angekommen. WOW, das ist ja viel Information…bin mal gespannt auf die Pacific Jazz Records Sachen und natürlich das Spätwerk. Bisher kenne ich folgende Alben: “Chet“, “Baby Breeze“ sowie “She was too good to me“.
Da hast du noch einiges vor dir.
Ich habe um die 50 Veröffentlichungen von ihm, den Großteil davon allerdings digital. Angefangen habe ich mit den Riverside-Alben, die sind auch einfach auf CD zu bekommen.
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Auf jeden Fall hast Du einiges vor Dir @mr-badlands! Aber kein Stress, ich sollte mich auch etwas zurücknehmen (das tat ich drüben bei der Baker-Diskussion, ehrlich! ), denn eine solche Diskographie kann schon erschrecken und abschrecken!
Vielleicht eine andere Herangehensweise – hör aus folgenden Gruppen ein, zwei Sachen:
Pacific Jazz/Leader:
also v.a. das Quartett mit Russ Freeman (irgendwas Studio oder live, nicht nur – aber auch! – „Best of C.B. Sings“), es gibt aber auch schöne Sessions mit etwas grösseren Bands (Bud Shank, Jack Montrose), bei der GNP-CD ist auch eine Tentet-Session dabei (die Fantasy CD ist geteilt mit Chubby Jackson, andere Baustelle, weniger wichtig, aber macht auch Spass), dann hatten wir es ja gerade drüben von „Chet Baker & Crew“ … da sind dann ein paar Hard Bopper dabei (Bobby Timmons von der Ost- und Jimmy Bond von der Westküste, hat einen etwas anderen Groove, ist ja auch ein paar Jahre später)
Zu den CD-Ausgaben: 2004er CDs (in Europa teils wohl mit Kopierschutz, also aufpassen!) sind sehr gut (Big Band, Sextet, Ensemble, Sings and Plays with Bud Shank, Bud Freeman and Strings), „Best of Baker Sings“ ist älter, aber komplett (es gab das „Sings“-Album 2004 auch nochmal, die meisten fehlenden Stücke sind wohl auf „Sings and Plays“ und sonstwo auch wieder drauf, da habe ich keinen Überblick, ohne nachzuschauen) … die frühen Studio-Sessions (1953) gibt es auf einer der West Coast Classics-CDs (ca. 1998, eine Art West Coast-Variante der Connoisseur Series von Blue Note, auch die Mulligan Doppel-CD erschien in der Serie, es gab zweimal sechs Veröffentlichungen, fast alle super, alle zumindest gut bis sehr gut), das 1956er-Reiunion-Album („Russ Freeman / Chet Baker Quartet“ mit Joe Mondragon und Shelly Manne gab es in den 90ern auch auf CD, viele halten es für weniger gut als die 1953/54er-Aufnahmen, mir gefällt es aber ebenfalls sehr! Das Quartett 1953 war ja die Mulligan-Combo unter Bakers-Leitung, Mulligan musste zum Sozialdienst in irgendein Gefängnis/Lager und Baker übernahm und ersetzte den Leader mit Freeman)Pacific Jazz/Kollaborationen:
– Quartett mit Mulligan ist eigentlich schon Pflicht (am besten die Pacific Jazz/Blue Note DoCD, aber auch die Fantasy- und GNP-CDs sind super)
– die zwei Sessions mit Art Pepper sind sehr schön
– das ist eigentlich keine Kollaboration, aber: Quartett mit Richard Twardzik – der starb auf Tour mit Baker in Paris an einer Überdosis, war ein besonderer Pianist/Komponist, weshalb ich das hier aufführe; es gibt ein Studio-Album, das zuerst bei Barclay erschien, sowie Live-Aufnahmen aus Holland (offiziell beim Dutch Jazz Archive) und Köln (Bootleg auf Lonehill)New York:
die Riverside-Alben – das kennst Du mit „Chet“ ja schon eines … ich mag wohl „Chet Baker in New York“ noch etwas lieber, tolle Band mit Al Haig, Paul Chambers und Philly Joe Jones sowie auf ein paar Stücken Johnny Griffin – Baker war ja übrigens kein Kalifornier (Mulligan übrigens auch nicht), das vergisst man viel zu leicht. „Plays the Best of Lerner & Loewe“ ist auch sehr schön … die vier Alben (das vierte ist „It Could Happen to You – Chet Baker Sings“) sind vermutlich relativ leicht zu kriegen, Keepnews Collection/OJC Remasters sind beides gute CD-Reihen).Italien:
„Chet Is Back“ (RCA, 1962) mit einer hervorragenden europäischen Band: Bobby Jaspar (ts), René Thomas (g) und Benoît Quersin (b) aus Belgien, Daniel Humair (d) aus der Schweiz bzw. aus Paris, und Amadeo Tommasi (p) aus Italien … dort war Baker um 1960 herum für einige Zeit (er sass auch ein) und das ist so gesehen eine Art Comeback-AlbumUSA 1964/65:
Da hast Du mit „Baby Breeze“ auch schon was … die Sessions, die Richard Carpenter (dem, äh, Treppenwitz, Komponisten von „Walkin'“) für Prestige gemacht haben, sollten wohl an die vier berühmten Miles Davis-Alben anknüpfen, ganz so gut sind sie nicht, aber hörenswert – ich habe die nicht empfehlenswerten 20bit-Remasters in Papphüllen von ZYX, besser wären die drei umgruppierten und umbetitelten US-Ausgaben, die ich aber nie aufgetrieben habe (CD-R-Alert bei allen Fantasy-CDs, betrifft aber meines Wissens weder die RVG, die Keepenews, noch die OJC Remasters Reihen, drum erwähnte ich das oben – Riverside – noch nicht). Die Originalalben heissen: „Smokin'“, „Groovin'“, „Comin‘ On“, „Cool Burnin'“ und „Boppin'“, jeweils mit dem Zusatz „with the Quintet“, die guten Ausgaben „Lonely Star“, „On a Misty Night“ und „Stairway to the Stars“ – ich kann da keinen Tipp geben, da ich das irgendwie immer nur als Gruppe gehört habe … die Band ist schon gut: George Coleman (der kurz davon ja noch bei Miles spielte), Kirk Lightsey, Herman Wright und Roy Brooks.
„Baker’s Holiday“ fällt auch noch in die Phase – darüber hat @friedrich glaub ich mal länger geschrieben, auch so ein hübsches Nebenwerk (wie „Baby Breeze“)Siebziger:
Da ist dann CTI dabei, es gibt aber z.B. auch eine DoCD „The Sesjun Radio Shows“ (Aufnahmen von 1976, 1978, 1980 und 1984/85 – von Bill Evans und Art Blakey gab es auch DoCDs, leider schlief die Reihe dann gleich wieder ein), oder das ziemlich gute Galaxy-Album „Once Upon a Summertime“ (auch wieder eine tolle Band: Gregory Herbert, Harold Danko, Ron Carter, Mel Lewis – und auch wieder CD-R-Alert). 1977 folgten dann die A&M-Aufnahmen, die auch nicht viel besser/wichtiger sind als die CTIs, aber ich habe einen soft spot für sie. Auf der DoCD „You Can’t Go Home Again“ sind sie versammelt, es spielen u.a. Michael Brecker, Paul Desmond, Ron Carter, Kenny Barron, Richie Beirach, John Scofield und Tony Williams mit, Don Sebesky hat Streicher dazu arrangiert …Spätwerk:
Der Übergang ist fliessend, „Broken Wing“ von 1978 ist ein Album, das dazwischen steht und ganz hervorragend ist, „Oh You Crazy Moon (The Legacy Vol. 4)“ und „At Onkel Pö’s Carnegie Hall – Hamburg 1979“ sind vermutlich wesentlich einfacher zu kriegen und mehr oder weniger dieselbe Band (immer Phil Markowitz am Klavier, wechselnde Bassisten/Drummer, „Broken Wing“ ist auch wegen Jean-François Jenny Clarke am Bass gut).
Weitere Alben aus dem Spätwerk, aus denen ohne Scheu ausgewählt werden darf:
– But Not for Me (mit Kenny Barron, Charlie Haden, Ben Riley, sowie James Newton und Howard Johnson)
– Peace (mit David Friedman, Buster Williams, Joe Chambers)
– Diane (Duo mit Paul Bley)
– Blues for a Reason (Warne Marsh, Hod O’Brien, Cecil McBee, Eddie Gladden)Spätwerk/Trios:
Das war eine Eigenheit vom späten Baker: Trios mit Kontrabass sowie Gitarre oder Piano
– Mr. B (Michel Graillier, Jean-Louis Rassinfosse; auf einem Stück Philip Catherine für Graillier)
– Chet Baker-Philip Catherine-Jean-Louis Rassinfosse (aka „Crystal Bells“ – vielleicht das beste der späten Alben!)
– Strollin‘ (live, sehr entspannt, auch Catherine/Rassinfosse, die schönste gesungene Version von „But Not for Me“!))
– Chet’s Choice (Catherine und Rassinfosse/van de Gein)
– Candy (Michel Graillier, Rassinfosse)--
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gypsy-tail-windAuf jeden Fall hast Du einiges vor Dir @mr-badlands! Aber kein Stress, ich sollte mich auch etwas zurücknehmen (das tat ich drüben bei der Baker-Diskussion, ehrlich! ), denn eine solche Diskographie kann schon erschrecken und abschrecken! Vielleicht eine andere Herangehensweise – hör aus folgenden Gruppen ein, zwei Sachen: Pacific Jazz/Leader: also v.a. das Quartett mit Russ Freeman (irgendwas Studio oder live, nicht nur – aber auch! – „Best of C.B. Sings“), es gibt aber auch schöne Sessions mit etwas grösseren Bands (Bud Shank, Jack Montrose), bei der GNP-CD ist auch eine Tentet-Session dabei (die Fantasy CD ist geteilt mit Chubby Jackson, andere Baustelle, weniger wichtig, aber macht auch Spass), dann hatten wir es ja gerade drüben von „Chet Baker & Crew“ … da sind dann ein paar Hard Bopper dabei (Bobby Timmons von der Ost- und Jimmy Bond von der Westküste, hat einen etwas anderen Groove, ist ja auch ein paar Jahre später) Zu den CD-Ausgaben: 2004er CDs (in Europa teils wohl mit Kopierschutz, also aufpassen!) sind sehr gut (Big Band, Sextet, Ensemble, Sings and Plays with Bud Shank, Bud Freeman and Strings), „Best of Baker Sings“ ist älter, aber komplett (es gab das „Sings“-Album 2004 auch nochmal, die meisten fehlenden Stücke sind wohl auf „Sings and Plays“ und sonstwo auch wieder drauf, da habe ich keinen Überblick, ohne nachzuschauen) … die frühen Studio-Sessions (1953) gibt es auf einer der West Coast Classics-CDs (ca. 1998, eine Art West Coast-Variante der Connoisseur Series von Blue Note, auch die Mulligan Doppel-CD erschien in der Serie, es gab zweimal sechs Veröffentlichungen, fast alle super, alle zumindest gut bis sehr gut), das 1956er-Reiunion-Album („Russ Freeman / Chet Baker Quartet“ mit Joe Mondragon und Shelly Manne gab es in den 90ern auch auf CD, viele halten es für weniger gut als die 1953/54er-Aufnahmen, mir gefällt es aber ebenfalls sehr! Das Quartett 1953 war ja die Mulligan-Combo unter Bakers-Leitung, Mulligan musste zum Sozialdienst in irgendein Gefängnis/Lager und Baker übernahm und ersetzte den Leader mit Freeman) Pacific Jazz/Kollaborationen: – Quartett mit Mulligan ist eigentlich schon Pflicht (am besten die Pacific Jazz/Blue Note DoCD, aber auch die Fantasy- und GNP-CDs sind super) – die zwei Sessions mit Art Pepper sind sehr schön – das ist eigentlich keine Kollaboration, aber: Quartett mit Richard Twardzik – der starb auf Tour mit Baker in Paris an einer Überdosis, war ein besonderer Pianist/Komponist, weshalb ich das hier aufführe; es gibt ein Studio-Album, das zuerst bei Barclay erschien, sowie Live-Aufnahmen aus Holland (offiziell beim Dutch Jazz Archive) und Köln (Bootleg auf Lonehill) New York: die Riverside-Alben – das kennst Du mit „Chet“ ja schon eines … ich mag wohl „Chet Baker in New York“ noch etwas lieber, tolle Band mit Al Haig, Paul Chambers und Philly Joe Jones sowie auf ein paar Stücken Johnny Griffin – Baker war ja übrigens kein Kalifornier (Mulligan übrigens auch nicht), das vergisst man viel zu leicht. „Plays the Best of Lerner & Loewe“ ist auch sehr schön … die vier Alben (das vierte ist „It Could Happen to You – Chet Baker Sings“) sind vermutlich relativ leicht zu kriegen, Keepnews Collection/OJC Remasters sind beides gute CD-Reihen). Italien: „Chet Is Back“ (RCA, 1962) mit einer hervorragenden europäischen Band: Bobby Jaspar (ts), René Thomas (g) und Benoît Quersin (b) aus Belgien, Daniel Humair (d) aus der Schweiz bzw. aus Paris, und Amadeo Tommasi (p) aus Italien … dort war Baker um 1960 herum für einige Zeit (er sass auch ein) und das ist so gesehen eine Art Comeback-Album USA 1964/65: Da hast Du mit „Baby Breeze“ auch schon was … die Sessions, die Richard Carpenter (dem, äh, Treppenwitz, Komponisten von „Walkin’“) für Prestige gemacht haben, sollten wohl an die vier berühmten Miles Davis-Alben anknüpfen, ganz so gut sind sie nicht, aber hörenswert – ich habe die nicht empfehlenswerten 20bit-Remasters in Papphüllen von ZYX, besser wären die drei umgruppierten und umbetitelten US-Ausgaben, die ich aber nie aufgetrieben habe (CD-R-Alert bei allen Fantasy-CDs, betrifft aber meines Wissens weder die RVG, die Keepenews, noch die OJC Remasters Reihen, drum erwähnte ich das oben – Riverside – noch nicht). Die Originalalben heissen: „Smokin’“, „Groovin’“, „Comin‘ On“, „Cool Burnin’“ und „Boppin’“, jeweils mit dem Zusatz „with the Quintet“, die guten Ausgaben „Lonely Star“, „On a Misty Night“ und „Stairway to the Stars“ – ich kann da keinen Tipp geben, da ich das irgendwie immer nur als Gruppe gehört habe … die Band ist schon gut: George Coleman (der kurz davon ja noch bei Miles spielte), Kirk Lightsey, Herman Wright und Roy Brooks. „Baker’s Holiday“ fällt auch noch in die Phase – darüber hat @friedrich glaub ich mal länger geschrieben, auch so ein hübsches Nebenwerk (wie „Baby Breeze“) Siebziger: Da ist dann CTI dabei, es gibt aber z.B. auch eine DoCD „The Sesjun Radio Shows“ (Aufnahmen von 1976, 1978, 1980 und 1984/85 – von Bill Evans und Art Blakey gab es auch DoCDs, leider schlief die Reihe dann gleich wieder ein), oder das ziemlich gute Galaxy-Album „Once Upon a Summertime“ (auch wieder eine tolle Band: Gregory Herbert, Harold Danko, Ron Carter, Mel Lewis – und auch wieder CD-R-Alert). 1977 folgten dann die A&M-Aufnahmen, die auch nicht viel besser/wichtiger sind als die CTIs, aber ich habe einen soft spot für sie. Auf der DoCD „You Can’t Go Home Again“ sind sie versammelt, es spielen u.a. Michael Brecker, Paul Desmond, Ron Carter, Kenny Barron, Richie Beirach, John Scofield und Tony Williams mit, Don Sebesky hat Streicher dazu arrangiert … Spätwerk: Der Übergang ist fliessend, „Broken Wing“ von 1978 ist ein Album, das dazwischen steht und ganz hervorragend ist, „Oh You Crazy Moon (The Legacy Vol. 4)“ und „At Onkel Pö’s Carnegie Hall – Hamburg 1979“ sind vermutlich wesentlich einfacher zu kriegen und mehr oder weniger dieselbe Band (immer Phil Markowitz am Klavier, wechselnde Bassisten/Drummer, „Broken Wing“ ist auch wegen Jean-François Jenny Clarke am Bass gut). Weitere Alben aus dem Spätwerk, aus denen ohne Scheu ausgewählt werden darf: – But Not for Me (mit Kenny Barron, Charlie Haden, Ben Riley, sowie James Newton und Howard Johnson) – Peace (mit David Friedman, Buster Williams, Joe Chambers) – Diane (Duo mit Paul Bley) – Blues for a Reason (Warne Marsh, Hod O’Brien, Cecil McBee, Eddie Gladden) Spätwerk/Trios: Das war eine Eigenheit vom späten Baker: Trios mit Kontrabass sowie Gitarre oder Piano – Mr. B (Michel Graillier, Jean-Louis Rassinfosse; auf einem Stück Philip Catherine für Graillier) – Chet Baker-Philip Catherine-Jean-Louis Rassinfosse (aka „Crystal Bells“ – vielleicht das beste der späten Alben!) – Strollin‘ (live, sehr entspannt, auch Catherine/Rassinfosse, die schönste gesungene Version von „But Not for Me“!)) – Chet’s Choice (Catherine und Rassinfosse/van de Gein) – Candy (Michel Graillier, Rassinfosse)
Danke für die tolle Übersicht :good:, das macht es in der Tat leichter. Werde wirklich bei ein bis zwei Platten pro Phase/Label bleiben und hiermit anfangen:
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Das ist exakt die CD mit den 1953er-Studio-Sessions – die zeigt auch immer wieder, welche vorzüglichen Bebop-Chops Baker damals (noch) hatte! Dazu ist dann die „Best of Chet Baker Sings“ die perfekte Ergänzung (instrumental + vokal vom Quartett).
Und es gibt wohl in jeder Gruppe (v.a. beim Spätwerk) noch einiges mehr, was genannt werden könnte, und selbstredend überall unterschiedliche Gewichtungen … aber ich würd mal auf die Fünfziger und dann auf das Spätwerk fokussieren, da ist am meisten zu holen (vorausgesetzt Du kommst mit dem verletzlichen Spätwerk zu Gange, gerade der Gesang wirkt da manchmal fast schon wie aus dem Jenseits … die Doppel-CD aus dem Onkel Pö müsste leicht aufzutreiben sein, und – ich weiss ja gar nicht, in welchem Format Du hörst – sie ist auch auf Vinyl greifbar, klick).
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy-tail-wind … Spätwerk: Der Übergang ist fliessend, „Broken Wing“ von 1978 ist ein Album, das dazwischen steht und ganz hervorragend ist, „Oh You Crazy Moon (The Legacy Vol. 4)“ und „At Onkel Pö’s Carnegie Hall – Hamburg 1979“ sind vermutlich wesentlich einfacher zu kriegen und mehr oder weniger dieselbe Band (immer Phil Markowitz am Klavier, wechselnde Bassisten/Drummer, „Broken Wing“ ist auch wegen Jean-François Jenny Clarke am Bass gut). Weitere Alben aus dem Spätwerk, aus denen ohne Scheu ausgewählt werden darf: – But Not for Me (mit Kenny Barron, Charlie Haden, Ben Riley, sowie James Newton und Howard Johnson) – Peace (mit David Friedman, Buster Williams, Joe Chambers) – Diane (Duo mit Paul Bley) – Blues for a Reason (Warne Marsh, Hod O’Brien, Cecil McBee, Eddie Gladden) Spätwerk/Trios: Das war eine Eigenheit vom späten Baker: Trios mit Kontrabass sowie Gitarre oder Piano – Mr. B (Michel Graillier, Jean-Louis Rassinfosse; auf einem Stück Philip Catherine für Graillier) – Chet Baker-Philip Catherine-Jean-Louis Rassinfosse (aka „Crystal Bells“ – vielleicht das beste der späten Alben!) – Strollin‘ (live, sehr entspannt, auch Catherine/Rassinfosse, die schönste gesungene Version von „But Not for Me“!)) – Chet’s Choice (Catherine und Rassinfosse/van de Gein) – Candy (Michel Graillier, Rassinfosse)
Ein lange Karriere fürwahr …. mit einem formidablen Spätwerk ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Dies hier gefällt mir auch besonders gut, in etwa auf gleicher Höhe mit “Chet Baker Quartet feat. Russ Freeman”. Vielleicht sogar einen Ticken besser.
Was mich etwas verwundert, der Name Russ Freeman scheint nicht sehr oft genannt zu werden. Sein Pianospiel gefällt mir bei Baker sehr.
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mr-badlandsDies hier gefällt mir auch besonders gut, in etwa auf gleicher Höhe mit “Chet Baker Quartet feat. Russ Freeman”. Was mich etwas verwundert, der Name Russ Freeman scheint nicht sehr oft genannt zu werden. Sein Pianospiel gefällt mir bei Baker sehr.
ich hing da auch neulich – warum hat Russ Freeman nichts aus diesen Karriereanfaengen gemacht… ich denk es sind drei Sachen – erstens war West Coast Jazz generell nicht der beste Startpunkt fuer eine breite Jazzkarriere, wenn man nicht in den Folgejahrzehnten schwer nachgelegt hat… ist ja nicht so, dass viel von Pete Jolly, Marty Paich, Paul Moer, Claude Williamson oder Lou Levy gesprochen wuerde, und nur Freeman vergessen ist… zweitens gibt es von Freeman fast nichts als Leader ohne Baker … und drittens hat er 1962 mit dem Jazzklavier weitgehend aufgehoert (hier steht mehr), wodurch seine aktive Zeit insgesamt doch eher kurz war… waehrend zB Baker noch hunderte Platten machen sollte
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.Die Pacific Jazz-Aufnahmen gab’s ja in dem superben Mosaic-Select, neben Aufnahmen von Dick Twardzik, Jimmy Rowles und Clare Fischer.
Ich habe vor letztes Jahr im Urlaub in Italien die CD „Safe at Home“ (Just a Memory, rec. 1959 mit unbekannten an b/d) gefunden, aber gerade keinen Plan, wohin ich die gelegt habe … und angehört habe ich sie noch nicht. 1959 war er auch mit Benny Goodman unterwegs (es gibt auf TCB und SWR/Jazzhaus Aufnahmen, vielleicht noch anderswo, bei BG habe ich keinerlei Überblick). Ich hatte vor dem Kaufentscheid Larry Karts Post zur der CD hier gelesen – und danach war klar, dass ich sie mitnehmen musste:
http://www.organissimo.org/forum/index.php?/topic/79459-russ-freemans-safe-at-home/Ansonsten hat er ja so ab Mitte der Vierziger mit ziemlich allen aufgenommen (inkl. Charlie Parker auf diesem Chuck Kopely home recording, das bei Dial rauskam, aber auch beim Konzert im Trade Winds mit Chet Baker und Sonny Criss, wo allerdings auch noch Donn Trenner dabei ist), v.a. mit den West Coast-Leuten, klar: Wardell Gray (beim Bopland-Konzert war er auch), die Lighthouse-Leute, Bill Perkins, Shorty Rogers, Art Pepper (das „Art Pepper Quartet“ auf Tampa – später als Fantasy-CD und dann glaub ich re-claimed von Laurie als DL – ist hervorragend! Und die Aladdin-Sessions sind noch besser, auch wenn dort die letzten Session mit Carl Perkins nochmal besser ist, den finde ich eh noch etwas toller als Freeman), Roy Ayers, June Christy, Shelly Manne (u.a. die hervorragende Live-Aufnahme aus dem Manne-Hole 1961) etc.
Und 1979/80 ist er auf zwei der Atlas-Alben von Pepper zu hören (dem von Bill Watrous und dem einen von Sonny Stitt).
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.Absolut einverstanden!
Aber das mit Erfolg (und Zufriedenheit) ist halt so eine Sache – Sonny Stitt wäre vermutlich ja eher unzufrieden gewesen, wenn er nicht jahrelang als einsamer Krieger One-Nighter hätte spielen und in jeder Stadt die lokalen Saxer niedermetzeln können
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Danke an @gypsy-tail-wind und @redbeansandrice für die Erläuterungen.
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Ich habe in meinen älteren Posts (so ab Seite 10) mal die Bilder restauriert – jetzt hoffentlich etwas nachhaltiger.
Ich hatte mich hier der Musik Chet Bakers neugierig entdeckend genähert. Ein Chet Baker-Experte war und bin ich immer noch nicht. Einiges war mir zwar schon bekannt, anderes habe ich gezielt gesucht, zu anderem wiederum wurde mir dankenswerterweise geraten und wieder anderes lief mir zufällig über den Weg. Ob das alles für Chet Baker repräsentativ war? Auf jeden Fall hat es in meinen Ohren eine recht weite Bandbreite abgebildet, sowohl stilistisch und / oder hinsichtlich Besetzung als auch was den Zeitraum von den 50ern bis in die 80er betrifft. Chet Bakers Diskografie ist offenbar sowieso ein großer unübersichtlicher Flickenteppich, der an manchen Stellen herrlich schillert, aber an anderen Stellen auch durchgescheuert, lieblos wieder zusammengeflickt und löchrig ist. Und die zentrale Chet Baker-Platte scheint es ja auch nicht zu geben. In sofern bin ich ganz zufrieden mit dem, was ich kenne und habe – wobei ich auch nicht über alles davon geschrieben habe. Und natürlich gibt es da auch Lücken, wo ich ggf. was verpasse. Aber damit muss man bei Baker wohl leben.
Als jemand, der in Hamburg geboren und teils aufgewachsen ist, würde mich aber Chet Baker At Onkel Pö’s Carnegie Hall Hamburg 1979 aus sentimentalen Gründen interessieren. Ich kann mich nicht erinnern, jemals im Pö gewesen zu sein, schon mal gar nicht 1979. Dafür war ich damals zu jung. Aber allein die Vorstellung, Chet Baker in diesem legendären Schuppen erlebt zu haben, ist faszinierend.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Besitze nun fünf Alben von Baker, das sollte erstmal genügen. Es wird bestimmt im Laufe der Zeit noch as ein oder andere Werk hinzukommen. “Chet” und das “Sextet” gefallen mir am bisher am besten.
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Schlagwörter: Chet Baker, Jazz
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