Antwort auf: Chet Baker

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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Ich habe in meinen älteren Posts (so ab Seite 10) mal die Bilder restauriert – jetzt hoffentlich etwas nachhaltiger.

Ich hatte mich hier der Musik Chet Bakers neugierig entdeckend genähert. Ein Chet Baker-Experte war und bin ich immer noch nicht. Einiges war mir zwar schon bekannt, anderes habe ich gezielt gesucht, zu anderem wiederum wurde mir dankenswerterweise geraten und wieder anderes lief mir zufällig über den Weg. Ob das alles für Chet Baker repräsentativ war? Auf jeden Fall hat es in meinen Ohren eine recht weite Bandbreite abgebildet, sowohl stilistisch und / oder hinsichtlich Besetzung als auch was den Zeitraum von den 50ern bis in die 80er betrifft. Chet Bakers Diskografie ist offenbar sowieso ein großer unübersichtlicher Flickenteppich, der an manchen Stellen herrlich schillert, aber an anderen Stellen auch durchgescheuert, lieblos wieder zusammengeflickt und löchrig ist. Und die zentrale Chet Baker-Platte scheint es ja auch nicht zu geben. In sofern bin ich ganz zufrieden mit dem, was ich kenne und habe – wobei ich auch nicht über alles davon geschrieben habe. Und natürlich gibt es da auch Lücken, wo ich ggf. was verpasse. Aber damit muss man bei Baker wohl leben.

Als jemand, der in Hamburg geboren und teils aufgewachsen ist, würde mich aber Chet Baker At Onkel Pö’s Carnegie Hall Hamburg 1979 aus sentimentalen Gründen interessieren. Ich kann mich nicht erinnern, jemals im Pö gewesen zu sein, schon mal gar nicht 1979. Dafür war ich damals zu jung. Aber allein die Vorstellung, Chet Baker in diesem legendären Schuppen erlebt zu haben, ist faszinierend.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)