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redbeansandrice
gute Frage, die du stellst – ich glaub aber eigentlich nicht, dass man den Track ernsthaft für „neue Musik“ halten kann…das glaube ich auch nicht, am anderen ende des spektrums sind ja hier deutliche folk-bezüge und deren verbindung zu den strawinskyismen und mussorgskyismen am anfang kann man eigentlich nur als jazz verkaufen. dass das ein klassisch ausgebildeter pianist ist, kann redbeans aber sicherlich bestätigen, oder?
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@katharsis: auch wenn’s kaum eine Reissue-Reihe mit sovielen diskographischen Fehlern und layout-bedingten Unklarheiten gab – die Japaner von Denon haben in Sachen Savoy gute Arbeit geleistet! Leider sind die CDs allesamt schon etwa 15-20 Jahre alt und kaum noch zu finden, ich greife bei denen jedenfalls immer zu, wenn ich kann!Das hört sich danach an, nachdem es bspw. bei Riverside aus meiner Sicht bedeutend wichtigere Veröffentlichungen gegeben hat, die bis heute auf ihre Wiederentdeckungen warten.
Gerade bei Savoy wurde aber auch artig auf Vinyl wiederveröffentlicht, wenn auch meist mit scheußlichen Coverabbildungen.THELONICARedbeans, vielleicht kannst Du aufklären?
Wie kam es zu dem „Gangster-Image“ bei diesem Cover, ist es eine Inszenierung, hat es etwas mit der Musik zu tun? Siehst Du das auch so?
Findest Du, dass das Bild ein Gangster-Image kolportiert? Ich glaube, dass selten eine bestimmte Wirkung anhand der Fotos vermittelt werden sollte. Vielmehr ging es doch meist nur um die Ästhetik, oder täusche ich mich? Klar, manche Musiker wurde bewusst positioniert, um spezielle Käuferschichten anzusprechen. Aber bei Larry Young kann ich mir das nur schwer vorstellen.
redbeansandricewie gesagt, ich mag diese Phase von Texier, aber spätere sind sicherlich konsensfähiger…
Larry Young, 1960 und damit wohl noch ohne ausgeprägten persönlichen Stil…
gute Frage, die du stellst – ich glaub aber eigentlich nicht, dass man den Track ernsthaft für „neue Musik“ halten kann…
freut mich, dass es gefällt, wie oben schon erkannt nur Spitzenpersonal dabei, Sonny Criss, Wynton Kelly, Bob Cranshaw und Walter Perkins (und der weniger bekannte Ole Hansen)
ja, da war noch etwas mehr drin, in der Komposition, stimme ich zu – und Sonne Sand und Meer eher weniger, hast du ja schon selbst bemerkt (eigentlich klang die Band auch so, das Jazzalbum war nur ein Experiment)
Danke für Deine Anmerkungen.
Texier war mir bis dato ein Begriff, gehört hatte ich allerdings noch nichts. Das war also Neuland für mich.Die Frage, ob sich das als Neue Musik verstehen lässt, ist in erster Linie wieder ein Definitionsproblem. Aus dem Kontext des bft herausgerissen würde ich die Frage durchaus mit „Ja“ beantworten wollen.
Auch Sonny Criss ist mir ein Begriff, aber auch von ihm kenne ich nichts wissentlich. Scheint eine Lücke zu sein, daher danke.
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIHallo,
seit meinem letzten post zu Teil 1 (Tracks 1- 8) sind knapp 100 weitere posts ins Land gegangen. Kann ich unmöglich alles durchlesen. Muss mich daher damit bescheiden, völlig naive aber auch unvoreingenommene Kommentare zum zweiten Teil (Tracks 9 – 15) dieses sehr schönen BFTs beizusteuern. Fürchte, ich kann auch nichts Sachdienliches zur Aufklärung des BFTs beitragen.
Weiter geht’s:
#09
You don’t know what Love is. Da haben wir sie wieder, die Atmosphäre nassen, im Laternenlicht schimmernden Asphalts. Schöne geschmeidige Posaune, melancholisch und nachdenklich. Fast wie Gesang ohne Worte und dadurch noch stimmungsvoller. Ein aufgeregteres Sax, das damit einen schönen Kontrast bildet. Das Piano vermittelt. Sehr schön.#10
Slightly latin ohne Latinos. Geht dann aber in einen etwas mainstreamigen Hard Bop über. Gut gelaunt, lässig, beschwingt. Der kleine Break kurz vor Schluss ist pfiffig. Finde ich schön, hat aber für mich – auch was die Solo-Stimmen betrifft – nicht ganz die Prägnanz von etwa #09. Ist aber natürlich auch eine etwas andere Sache.#11
Uiih, jetzt wird es gleich wieder ernst. Eine pianolose Besetzung mit einem dafür umso präsenteren Alt-Saxofonisten, der sich in einen Rausch spielt. Drummer zieht mit, bis das ganze zusammenbricht und ein für mich völlig verkopftes Drum-Bass Duett folgt. Not my cup of tea, I suppose.#12
Eine seeehr weiche Trompete, doch Piano und Drums sind kaum weniger weich. Profis mit tadellosen Manieren. Klingt natürlich sehr schön, für meinen Geschmack aber etwas zu sauber und glatt. Sehr gepflegt, würde ich sagen.#13
Ein Sax zum Dahinschmelzen! Wieder ein Notturno. Ich bin für so was offenbar sehr empfänglich. Der Pianist packt etwas fester zu als der Saxofonist, das gibt wieder einen schönen, leicht kontrastierenden Mittelteil. Tolle Stimmung, schönes Stück!#14
Ein etwas schlichtes, fast naives Bläserthema, zu dem der Pianist etwas trällert. Klingt alles ziemlich arrangiert, erinnert mich wieder an 50er West-Coast. Vielleicht auch wieder etwas steif, aber nicht uncharmant.#15
Zum Abschluss wird es etwas zupackender. Das Sax hat was von Soul Jazz. Ist das ein Alt, muss ich ganz doof fragen? Sonst hätte ich ja fast Gene Ammons in die Runde geworfen. Aber der ist eigentlich auch noch etwas derber. Bei allem Groove, den dieses Stück hat, ist es doch recht locker gestrickt und daher sehr entspannt. Schöner Ausklang dieses BFT.Ich sage Danke für die Zusammenstellung dieses BFT und bin gespannt auf die Auflösung.
Gute Nacht und bis dann.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)katharsis
Findest Du, dass das Bild ein Gangster-Image kolportiert? Ich glaube, dass selten eine bestimmte Wirkung anhand der Fotos vermittelt werden sollte. Vielmehr ging es doch meist nur um die Ästhetik, oder täusche ich mich? Klar, manche Musiker wurde bewusst positioniert, um spezielle Käuferschichten anzusprechen. Aber bei Larry Young kann ich mir das nur schwer vorstellen.Nicht ganz, ist wohl eher eine Assoziation von mir. Deswegen habe ich gleich die Frage mit rangehängt. Ob es hauptsächlich nur um Ästhetik ging, ist eine gute Frage, die ich so auch nicht komplett beantworten kann. Bei diesem Bild kommen halt schon Assoziationen, auch welche aus der Fiktion (Chester Himes Romane, Filme z.B.) oder die der Wirklichkeit (African American mobsters, Bumpy Johnson etc.). Das Album ist von 1962, und die Vermarktung von „Blaxploitation“
(s. Shaft/Bumpy Johnson) ging erst später so richtig los. In diesem Fall mag ich daneben liegen, also eher kein Vorläufer, jedoch spielen Images manchmal mit rein. Mal mehr, mal weniger.--
THELONICANicht ganz, ist wohl eher eine Assoziation von mir. Deswegen habe ich gleich die Frage mit rangehängt. Ob es hauptsächlich nur um Ästhetik ging, ist eine gute Frage, die ich so auch nicht komplett beantworten kann. Bei diesem Bild kommen halt schon Assoziationen, auch welche aus der Fiktion (Chester Himes Romane, Filme z.B.) oder die der Wirklichkeit (African American mobsters, Bumpy Johnson etc.). Das Album ist von 1962, und die Vermarktung von „Blaxploitation“
(s. Shaft/Bumpy Johnson) ging erst später so richtig los. In diesem Fall mag ich daneben liegen, also eher kein Vorläufer, jedoch spielen Images manchmal mit rein. Mal mehr, mal weniger.na ja, das album heißt „groove street“, also ist es draußen aufgenommen – und der organist trägt etwas wärmere klamotten…
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vorgartenna ja, das album heißt „groove street“, also ist es draußen aufgenommen – und der organist trägt etwas wärmere klamotten…
katharsis: die Savoy-Cover waren ja generell keine Schönheiten… wurden für die Vinyl-Reissues denn andere verwendet? Es gab ja die Arista Reissue-Serie, Doppel-LPs, manche auch ganz toll (da hab ich Wilbur Harden zum ersten Mal gehört, auf „Countdown“, neulich hab ich die Don Byas gefunden, oh Schande, die steht noch ungehört herum). Das waren diese beigen Foldouts mit kleinen Bildchen… es gab aber auch die buten (Booker Ervins Album hab ich so, einzel-LP mit zwei Bonustracks mit dieser recht respektablen Sängerin, auf deren Savoy-Album die Band auch zu hören war), die Parker 5LP-Box ist auch so aufgemacht.
Einzel-LPs gab’s auch verschiedene… viele hab ich nicht, aber stimmt, die „Musician of the Year“ (blaues Cover mit schwarz/weiss-Bild drin) von Eddie Bert und diese Curtis Fuller mit Golson, Garrison etc. gebrauchen beide völlig andere Cover… und die sind noch hässlicher als die übleren der Original-Cover (zu denen ich z.B. die erwähnte Ronnie Ball zählen würde).--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaTHELONICANicht ganz, ist wohl eher eine Assoziation von mir. Deswegen habe ich gleich die Frage mit rangehängt. Ob es hauptsächlich nur um Ästhetik ging, ist eine gute Frage, die ich so auch nicht komplett beantworten kann. Bei diesem Bild kommen halt schon Assoziationen, auch welche aus der Fiktion (Chester Himes Romane, Filme z.B.) oder die der Wirklichkeit (African American mobsters, Bumpy Johnson etc.). Das Album ist von 1962, und die Vermarktung von „Blaxploitation“
(s. Shaft/Bumpy Johnson) ging erst später so richtig los. In diesem Fall mag ich daneben liegen, also eher kein Vorläufer, jedoch spielen Images manchmal mit rein. Mal mehr, mal weniger.Klar, solche Motive zielen doch immer auf die subjektive Assoziation ab. Die meines Erachtens richtige, besser – am ehesten passende Antwort gibt da vorgarten.
vorgartenna ja, das album heißt „groove street“, also ist es draußen aufgenommen – und der organist trägt etwas wärmere klamotten…
Wenn nicht grade Bilder von Sessions verwendet wurden, wurde aus meiner Sicht oft versucht, die Idee des Albums, dessen Titel, oder zumindest ein Titel aus dem Album irgendwie in Szene zu setzen. Wahrscheinlich war es häufig noch profaner, in etwa „Musiker, wir brauchen ein Photo. Zieh‘ Dir mal was an, draußen war so eine schöne Backsteinwand, die gibt gut Kontrast!“. Das könnte ich mir alles eher vorstellen, als eine bestimmte Konzeptualisierung. Das wirft aber insgesamt eine ganz spannende Frage auf. Dazu sollte es doch Interviews mit Wolff, Claxton, u.a. geben?
@gypsy: Ja, für Savoy wurden häufig ja nur Fotografien der Künstler verwendet, ohne diese zu verfremden, oder irgendwie aufzupeppen (ähnlich wie bei Emarcy oder Bethlehem). Trotzdem zeigen die Cover irgendwie genau die Essenz dessen, was sich auf Platte verbirgt. In den 80ern gab es offenbar eine etwas größere Reissue-Serie, da wurden poppig-bunte Bildchen verwendet. Bspw. für Perry Robinso oder das damals von mir eingebrachte Bill Barron-Album. redbeans hat oben das Cover zu „The Kind and I“ gepostet, das gehört auch dazu. Hätte man schöne machen können. Aber auch andere Labels haben sich da nicht mit Ruhm bekleckert, so wie Blue Note im Rahmen der Rainbow-Reihe.
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIDie EmArcy-Photos sind aber meist Schwarz/Weiss bzw. Monochrom gestaltet und mit den Typen und Logos viel schöner gestaltet, finde ich!
Bei Savoy wirken die Bilder (eben Ronnie Ball etwa) oft künstlich koloriert, aber nicht besonders hübsch gemacht. Andere (Byrd’s Word) find ich dagegen ganz hübsch und den Mercury-Covern in der Tat nicht unähnlich.Von Harden kenne ich nur ein Cover, was ist denn die Geschichte des Albums? Ich dachte immer, das sei das Original von 1958 (wohl ohne den weissen Balken mit der SV-Reissue-Nummer unter der originalen MG-Nummer):
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba„Byrd’s Word“ ist toll, das Cover kannte ich gar nicht.
Zu „The King and I“ kann ich gar nichts weiteres sagen, ich kannte ja das Album bis dato gar nicht. Dein verlinktes Cover ist das originale. Ich meinte dieses Cover,
das dann auch Flanagan als eigentlichen Leader vortäuscht.Bei Perry Robinson gab es auch ein verfremdetes Reissue-Cover:
Wobei das noch ganz in Ordnung ist, da es das originale Cover ganz gut skizziert.Ich meine aber noch andere, wesentlich buntere Cover. Ich kann aber gerade keines finden. Ich kuck‘ heute abend nochmal danach.
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIWir bräuchten eh noch einen Savoy-Thread… der kann ja auch gerne mit ein paar Anmerkungen zu Album-Covern beginnen!
Das Harden-Cover hatte ich noch nie gesehen…
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba#11 Das Stück beginnt mit einem Einstieg, der erst einmal für Hardbop geschulte Ohren überrascht, da man sofort in der Musik ist, keine sich entwickelnden Variationen, keine Themenvorstellung – straight. Mit der Zeit beruhigt sich das Ganze etwas, der Drummer findet seinen Puls, aber die Musik bleibt stürmisch, drängend. Der Bass verrät sofort, dass es sich um etwas neueres Handeln muss, er scheint mir elektrisch verstärkt zu sein. Dadurch wird alles viel wuchtiger, viel bedrohlicher und natürlich hat es der Altsaxophonist schwer, gegen diese Klangmauer anzukommen. Er macht das auch wirklich gut und ich neige fast dazu, ein bißchen mit ihm mitzuleiden, denn das kostet offenbar schon Kraft. Manchmal merkt man, dass er nicht ganz mithalten kann, er spielt langsam aufsteigende Töne und pausiert fast ein bißchen. Trotzdem gefällt mir das bis am Anschlag spielen sehr gut. Sehr schade finde ich dagegen, dass der Break kommt. Da entweicht für mich fast alle Luft des Stücks und perkussiven Elemente muten eher wie Spielerei an. Interessant allemal, aber schade, dass die Energie weg ist, nur damit sich die beiden Kids auch noch austoben dürfen ;)
#12 Zurück in der Vergangenheit hätte ich fast angenommen, aber auch hier wummert der Bass wieder so warm, dass es neuer sein müsste. Hier ist die Ausführung perfekt. Eine samtig klingende Trompete, ein Drummer, der sich offenbar zurückhalten muss, das aber gut ausbalancieren kann, mit den kraftvollen Besenschlägen und ein Bop-orientierter Pianist, der genau weiß, wie er so eine Ballade unterfüttern muss, um sie immer etwas spannend zu halten. So könnte aus meiner Sicht eine typische Blue Note Aufnahme der 90er aussehen. Handwerklich sehr gut gemacht, aber irgendetwas lässt mich irgendwie unbeeindruckt zurück, es läuft zu rund.
#13 Das ist nun wirklich wieder älter. Ich kann mir nicht helfen, denn auch wenn das zugrundeliegende Schema ähnlich zu #12 ist (Ballade, klar), ist hier mehr Esprit dabei. Besonders meine ich das beim Pianisten zu hören. Das Klavier klingt kratziger, es sind ein paar unsaubere Töne dabei, aber insgesamt ist das kantig-charmant. Das Saxophon spielt sehr luftig, ohne kühl zu wirken und dieses feine Vibrato ist toll. Da klingt noch einiges an Swing mit. So wie er aussetzt und dann die Töne an ganz anderer Stelle aus der Luft fischt, gefällt mir gut. Auch der Bassist prägt das Stück nicht, sondern trägt dezent, aber so, dass man sofort hören würde, wenn er fehlt. Das könnte nun wieder eine schöne Riverside-Aufnahme haben, oder etwas aus dem Black California? Hier würde mich nicht wundern, wenn ich die Band kenne.
#14 Die Antipode zu #1? Hier stelle ich jedenfalls sofort Verbindungen zum Opener her, alleine wie das Thema vorgetragen wird und sich dann das erste Solo ergibt. Da komme ich gleich schon zu Beginn in definitorische Schwierigkeiten. Ist das typisch New York? Oder doch Westküste? Jedenfalls hat das Stück viel Charme, eher im Sinne einer heimeligen Gemütlichkeit. Die Musiker geben sich auch alle Mühe, das Stück in einem wohlig-warmen Schönklang zu baden, ohne dabei hausbacken zu wirken. Auch hier scheinen mir eher Traditionalisten am Werk, vielleicht aus der Basie-Richtung? Gut gefällt mir, dass es keine auf den ersten Blick klar ersichtlichen Solo-Abfolgen gibt, das gibt dem Stück eine etwas eigene Note. Ich glaube, dass das stetig wachsen wird.
Das sind nicht Bud Shank und Bob Brookmeyer? Kam mir gerade, ohne dass ich das nochmal nachhören kann.#15 Hier sind wir auf jeden Fall im New York der 60er. Das Stück fällt sofort auf, da es vom Rhythmus her ein bisschen ungewöhnlich erscheint, viele Stops und Pausen, die natürlich der Drummer vorgibt. Auf jeden Fall erst einmal ungewohnt. Der Pianist verbindet alles mit einander und spielt ein wenig Rubato, oder? Jedenfalls ist er aus meiner Sicht stark im Bop verortet und schlägt in der Mitte seines Solos immer mehr die Brücke zum Soul Jazz. Im Arpeggieren hört man das typische Van Gelder-Klavier. Irgendwie drängt sich mir Charles McPherson zusammen mit Barry Harris auf, aber das ist doch ein Tenorsaxophon. Johnny Griffin möglicherweise, oder auch Clifford Jordan. Am Klavier könnte dann auch der frühe Cedar Walton sitzen. Aber wahrscheinlich wäre das alles zu einfach?
Das Stück funkt bei mir jedenfalls nicht wirklich, zu sehr hemmen mich diese rhythmischen Verschiebungen, das stockt irgendwie.Ich danke Dir herzlich für diesen bft. Vor allem für Harden, der mir bisher komplett unter dem Radar vorbei ging und ich ja gerade ‚obskure‘ Trompeter sehr schätze. Auch wurde ich bestärkt, mich mit Sonny Stitt zu beschäftigen. Auf weiter Auflösungen bin ich gespannt, werde mich nun mal durch die Teile hier durchschlagen, die ich noch nicht gelesen habe.
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIDu hast #15 auch nicht auf Anhieb! Das beruhigt mich jetzt
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Ahaha, das ist dann ausgerechnet aus demjenigen der drei Alben, das ich nicht habe!
Aber immerhin nahe dran. Mit dem Pianisten sollten wir uns auch mal näher beschäftigen. Und wie ich gelesen habe, fand vorgarten den Ton auch nah an dem eines Altsaxes. Das finde ich sehr interessant, im Nachhinein betrachtet. Muss mal die anderen Sachen rauskramen.--
"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIDas mit dem Altsax verwundert mich ein wenig!
Walton… ja. So ne Art „default-Pianist“ für viele Fälle, der oft etwas untergeht aber sehr toll ist! Irgendwie hab ich das Gefühl, ich hätte irgendwo mal ein bisschen was über ihn geschrieben… Piano-Thread oder Prestige-Thread wohl.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windDas mit dem Altsax verwundert mich ein wenig!
Mich nicht minder!
gypsy tail windWalton… ja. So ne Art „default-Pianist“ für viele Fälle, der oft etwas untergeht aber sehr toll ist! Irgendwie hab ich das Gefühl, ich hätte irgendwo mal ein bisschen was über ihn geschrieben… Piano-Thread oder Prestige-Thread wohl.
Ich glaube, er hatte das Pech, als Leader zu einer Zeit durchzustarten, als der Treck schon weitergezogen war (Damit meine ich insbesondere „Cedar!“ und „Spectrum“). Trotzdem finde ich ihn durchweg toll, aber dazu vielleicht mal in dem ersprechenden Thread.
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III -
Schlagwörter: Blindfold Test
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