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ah, das Dino’s in Pasadena?
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Werbungbrandstand3000das wenige, das ich online von der platte von #15 entdecken konnte, gefällt mir sehr gut. den drummer mag ich auch, schade, dass er hier so weit hinten im mix gelandet ist. den tenoristen kannte ich nicht, schöne entdeckung!
du machst das wirklich sehr gut mit den tips, macht großen spaß!das war irgendwie eine gute Zeit im Soul Jazz, zumindest fuer mich, so ca 1971-1974… ich sollte das wohl nochmal als ganzes rippen… ansonsten gaebe es hier eine CD mit einem Teil der Tracks… der Mann war nicht der beste Saxophonist aller Zeiten, einfach nur sehr sehr gut, und hatte damals die richtigen Bands in den richtigen Clubs (der Club Mozambique, in dem ja auch Grant Green und Lonnie Liston Smith aufgenommen haben), gibt noch andere schoene Alben von Person aus der Zeit (zb das, auch hier) … aber mein Lieblingstrack in dem Stil ist zur Zeit der hier (von Charles Earland mit ganz anderen Musikern)
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.brandstand3000ah, das Dino’s in Pasadena?
das hier muss auch ein toller Abend gewesen sein (und von hier aus geht es auch indirekt weiter zu anderen Tracks hier im bft), von Bill Perkins gibt es auch noch eins, mehr faellt mir auch gerade nicht ein
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.redbeansandriceaber mein Lieblingstrack in dem Stil ist zur Zeit der hier (von Charles Earland mit ganz anderen Musikern)
oh jaa, sehr schön!
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kann leider heute nicht weiterforschen, aber mich reizt es, dem australischen jazz nochmal nachzugehen. könnte natürlich die esoterische richtung von #5 oder #14 sein, da gäbe es kandidaten (wie ich aber auch erst seit gestern weiß, haha). das schönste an diesem detektivspiel sind die nebengleise.
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Ok, dann geb ich weiter ein bisschen Tipps und so ueber die naechsten Tage… bei diesem BFT zerfaellt es ja doch recht deutlich in eine Phase, in der man sagt, wie einem die Sachen gefallen, und eine, in der die, die Spass an sowas haben, Detektiv spielen koennen… also, es gab zwei, drei Tracks, wo ich gedacht hab, dass vllt du oder gypsy sie kennen, oder direkt auf der richtigen Faehrte sind, aber im ganzen war es klar, dass kaum jemand diese Tracks wirklich in seiner DNA hat… und was sich jetzt langsam herausschaelt ist, dass einige dieser „obskuren“ Tracks wirklich fast jedem gefallen (#6 und #8 etwa), waehrend andere vielleicht wirklich zu Recht vergessen sind ;) (also: #6 ist eine Spur weniger obskur als #8… aber wenn man zB #6 und #7 nebeneinande im Regal stehen sehen wuerde, wuerd man kaum so einen stilistischen Unterschied erwarten)
der australische Track: #5 und #14 sind es nicht… eigentlich ist es recht einfach.. man fragt sich: Wer sind meine musikalischen Lieblingsmusiker? Und dann muss man sie bloss noch finden…
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.Entschuldige @redbeans, ich komme hier gerade nicht mehr mit, aber ich lese irgendwann nach. Nach Detektivspielen ist mir momentan leider nicht so wirklich (die beiden Berliner haben aber auch einen Klumpenvorteil, dabei vor Ort bei einem Bierchen mitzumachen, da wäre ich natürlich sofort dabei – ich bin ja auch darum im Forum, weil hier vor Ort niemand sowas mit mir mitmachen würde …)
Und musikalisch bin ich gerade zum ersten Mal seit Corona wieder in der Klassik so richtig heimisch geworden (hab’s vermisst, aber es ging einfach nicht in den gut zwei Monaten von Anfang/Mitte März an) und möchte das Momentum nicht verlieren.
Pardon!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbastefaneTrack 1
Antônio Carlos Jobims „Wave“.
Gefällt mir. Das Saxophon hat etwas schön Fließendes, auch wenn der Sound der Band für diesen Song vielleicht etwas flockiger und ätherischer sein könnte.
Track 2
Billy Strayhorns „Chelsea Bridge“.
Ziemlich erlesen. Hat mich aber trotzdem über die gesamten sieben Minuten gefesselt, weil die Band Raum zum Atmen hat und der Saxophonist zwar präsent, aber irgendwie auch ziemlich lässig ist.
Track 3
Cooking Hard Bop in Live-Atmosphäre. Sollte eigentlich was für mich sein. Weiß nicht, weshalb es mich nicht erreicht? Vermutlich, weil mir der Saxophonist hier eine Spur zu clean spielt, einen irgendwie leicht seifigen Sound hat.
Track 4
Damit kann ich jetzt gar nichts anfangen. Liegt wohl zum großen Teil am Sound: sehr direkt, ohne Luft, und der Gitarrenton jeglichen Swings beraubt.
Track 5
Seltsames Stück. Hat für mich keinen Flow, eiganartig zerrissen, dazu noch teilweise die Marschrhythmen der Drums. Dann aber auch wieder interessante Dinge: der schön swingende Baß nach Minute 5, und auch das Klavier gefällt mir gut.
Track 6
Hui, das geht jetzt sehr an mich.
Klarinette und Vibraphon, wie toll; dann der Baß, der sich sehr dezent, aber subtil treibend und federnd in den Track reinschleicht, und dann das Glockenspiel des Perkussionisten, wunderbarer Sound. Jetzt das Klavier, auch das sehr einnehmend und wunderbar perlend und schmelzig.
Ganz großartig. Bisher der Track, der mich am meisten gepackt hat. Keine Ahnung, wer und von wann das sein könnte.
Track 7
Schöner Ton des Tenorsaxophons, und auch der Trompeter sehr einnehmend und smooth. Post Bop, der aber wunderbar swingt und auf eine ganz leise und zurückhaltende Weise treibt. Auch der Pianist sehr sophisticated, ohne daß der Flow ins Stocken kommt.
Ganz wunderbar.
Track 8
Federleicht, sehr delikat, ohne den Groove zu verlieren.
Hier muß niemand irgendwem irgendwas beweisen, sondern die Band kommuniziert einfach auf eine sehr sympathische, selbstverständliche und lockere Art.
Beim Sound der Trompete am Anfang des Stücks mußte ich kurz an Chet Bakers Mittachtziger-Aufnahmen für Gerry Teekens Label Criss Cross denken, ist er aber natürlich nicht.
Toll, wie das Thema am Anfang des Stücks von der Trompete nahtlos zum Klavier wandert, und schon geht es zurück an die Trompete, und wieder zurück zum Klavier, das auch bei den Blockakkorden unvergleichlich sanft und zart bleibt, jetzt der leicht grummelnde Baß, wunderschön.
Bin gespannt, wen wir hier an Trompete und Piano gehört haben.
Bin etwas schwer reingekommen in den BFT (mit Ausnahme von Track 2, der mich irgendwie fasziniert). Aber die letzten drei Tracks waren jetzt allesamt große Klasse.
Rest folgt morgen.jetzt aber…
#1 ja, der Sound der Band ist ziemlich krass kompakt, ich mag das als Statement sehr, aber kann auch irritieren
#2 wurde ja oben schon identifiziert, alles richtig was du schreibst, ein deutscher Mittzwanziger in den fruehen 80ern zu Beginn einer Karriere, die dann doch nicht so gross wurde, leider
#3 ja, irgendwo hoert man schon, dass das nicht von 1966 ist, eine Spur retro… ich mag einfach wie eingespielt und tight alles ist
#4 dass der Track so polarisiert, haett ich nicht gedacht…
#5 und der auch nicht…
#6 da hatte ich bei diesem hier viel groessere Bedenken… letztlich hab ich wohl zu viele lange, schwierige Tracks nach vorne geraeumt in diesem BFT… der naechste wird besser, versprochen ;)
#7 gut beschrieben – und mit den Tipps und Ideen von thelonica auf der letzten Seite koennt man das wohl aufloesen…
#8 dass das hier generell so gut ankommt, freut mich sehr! Wie oben geschrieben, ein Vater-Sohn Team, dass im Mitteleuropa der zweiten Haelfte des 20. Jahrhunderts beeindruckende Studiocredits von Django Reinhardt bis Herbert Groenemeyer gesammelt hat… hier hat man sie scheinbar, von einem Library Music Label her, gebeten, einfach mal ein reduziertes und lyrisches Jazzalbum aufzunehmen – die leichteste Uebung, wie es scheint…--
.gypsy-tail-windEntschuldige @redbeans, ich komme hier gerade nicht mehr mit, aber ich lese irgendwann nach. Nach Detektivspielen ist mir momentan leider nicht so wirklich (die beiden Berliner haben aber auch einen Klumpenvorteil, dabei vor Ort bei einem Bierchen mitzumachen, da wäre ich natürlich sofort dabei – ich bin ja auch darum im Forum, weil hier vor Ort niemand sowas mit mir mitmachen würde …)
Und musikalisch bin ich gerade zum ersten Mal seit Corona wieder in der Klassik so richtig heimisch geworden (hab’s vermisst, aber es ging einfach nicht in den gut zwei Monaten von Anfang/Mitte März an) und möchte das Momentum nicht verlieren.
Pardon!Kein Ding! Ist ja jetzt echt nicht so, dass ich bei BFTs das leuchtende Vorbild in Sachen Partizipation waere… Ich freue mich ueber jeden, der sich zu den Tracks aeussert oder Detektiv spielen mag, aber ich kann auch total verstehen, dass einem nicht immer danach ist!
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.redbeansandrice eigentlich ist es recht einfach.. man fragt sich: Wer sind meine musikalischen Lieblingsmusiker? Und dann muss man sie bloss noch finden…
genau das überfordert mich, weil ich das gar nicht gut einschätzen kann. ich lese natürlich auch nicht jeden post hier, aber was ich von dir mitbekomme (vor allem die niederländsch-belgische ecke), scheint mir immer meilenweit von dem entfernt zu sein, was ich so höre… und dann stelle ich in einem solchen bft fest, dass man eigentlich doch die selbe sprache spricht.
könnte mich jetzt nicht an euphorische posts über australischen jazz von dir erinnern – vielleicht gab es mal was zu mike nock, aber der war im gefragten zeitraum ziemlich rockig unterwegs, mit coryell usw.
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Ah, sorry, das war introspektiv gemeint, „vorgarten fragt sich, wer seine australischen Lieblingsmusiker sind“ – und ich bin mir nicht ganz sicher, was da rauskommt, aber ich hab eine Vermutung…
zuletzt geändert von redbeansandrice--
.danke für die kommentare, @redbeansandrice!. dann konnte ich ja zumindest zum charakter der aufführungsorte ein bisschen beitragen. bis hier wirklich ein sehr gut anzuhörender bft. ich glaube, mir liegen viele jazz-sachen, die nach der high-time der 50er und 60er entstanden sind. vielleicht ist es die souveränität und der spaß, mit der das erkämpfte und entwickelte weitergedacht wird. keine ahnung, ist nur so ein gefühl, denn auch männer haben gefühle und nicht nur emotionen. weiter geht’s mit track 7.
7 da ja nichts vor den 70ern in diesem bft platz hat, ist das hier eine hommage an hardbob, trompete hat so ein leichtes happy-feeling, was mir manchmal in gefährliche wasser abgleiten kann. aber hier nicht, das klingt ganz locker und gekonnt. das sax macht es ihr nach. das hat einen wunderbaren flow. das meinte ich eben damit, dass hier auf bestehendem aufgebaut wird, nichts bewiesen werden muss, es wissen einfach alle, wohin es geht, ohne irgendwas abgezockt herunter zu spielen. irgendwie triffst du sehr gut meinen geschmack was pianisten angeht, @redbeansandrice! gefällt mir hier auch wieder außerordentlich gut. eine tolle balance aus präsenz und nicht zutexten.
8 sehr sanfte trompete, aufbau mancini-like. wieder ein schönes klavier, dass weiß was es nicht spielen will. dies ist nichtangriffsmusik, die man unbedingt immer mal benötigt. trotzdem ein schön anregendes stück, dass nicht zur langeweile neigt. die pure erholung. auch jetzt, wo das klavier so kleine helle töne anschlägt, wie vergissmeinicht am wegesrand gestern im naturpark aukrug. bass jetzt etwas weit im hintergrund, man will sich hier nicht aufdrängen. hervorragend platziert im bft.
9 gitarre im vordergrund. diese art des bass-spielens kenne ich auch von einigen stücken von caetano veloso, auch wenn hier sicher niemand aus dem umfeld mitspielt. hätte gut in vorgartens gitaren-bft gepasst. wieder eine leichte stimmung, bossa-like, aber ohne die saudade, die ein strenger bossa-pholosoph wie joao gilberto zwingend eingebracht hätte. zwei jazz-gitarren im dialog, ohne dass ein klavier noch dazwischenredet, ist auch eher selten, oder? jedenfalls ganz wunderhübsche nacherzählung von ereignissen, die die beiden gitarren live erlebt haben dürften, so sehr sprechen sie mit einer stimme.
10 treibendes gewusel jetzt, mit klarinette (?), treibender groove, schnelle piano-läufe. alles sehr harmonisch, gut gesetzt im bft als neues kapitel, oder eben um aus der schönen stimmung der vorherigen tracks rauszukommen. track ist kurz, finde ich aber auch ok, denn mich ermüdet er sonst etwas. so bleibt aber der eindruck einer erfrischung der sinne. sonst nicht so mein fall. die klarinette ist aber wirklich sehr gut. wahrscheinlich ein sehr bekannter klarinettenspieler, den ich natürlich nicht kenne.
11 jetzt wieder ein bisschen big band-feeling, obwohl eine kleinere band. scheint mir die interpretation eines alten klassikers zu sein, oder so. finde aber nicht so rein. alles super gespielt, aber mich erreicht der charakter des stücks nicht. wie eine 70er-jahre studiobegleitband, die auch mal alleine was veröffentlichen will.
12 könnte was von jimmy smith sein. hat unzählige platten gemacht, der mann, glaube ich. wieder treibende stimmung, jazz-dance-futter aus den 70ern. gefällt mir gut. drummer könnte aus dem freejazz kommen, er kommt aus seinem break-gewirbel nicht mehr raus, was ich wirklich komisch finde. ich stelle mir vor, wie die band ihn am ende vom drum-hocker zerren muss, weil er einen gefürchteten drum-krampf bekommen hat und nicht mehr aufhören kann zu spielen.
13 erinnert mich ein bisschen an vince guaraldi anfangs, dann geht es aber gleich ganz anders weiter. sonniges klima, ich glaube, die band kenne ich, wie sie zusammenspielen, aber ich komme nicht drauf. gefällt mir wieder gut, was ich an 10 nicht so mochte, gefällt mir hier sehr gut und ermüdet mich auch nicht. diese klavierfiguren, ich kenne das irgendwie vom stil her. tolles stück, hat was emporhebendes, aber auch etwas forderndes und sonniges.
14 schnitt, klingt wie nichts anderes bisher. äetherisch, uneindeutig, toll. dann sax und oboe(?) im hintergrund. ich mag diese leicht irreale atmosphäre, jetzt wird mit den tiefen bläsern im kontrast ein bisschen filmmusikatmophäre aufgefahren. ungewöhnlich, hätte nicht gedacht, dass es in die richtung weitergeht. jetzt wird wieder im hintergrund ätherisiert. sehr ungewöhnlich. sehr gut.
15 jetzt sind wir wieder an einem schönen ort mit menschen, mit denen man gerne zu tun hat. man trifft sich wieder zusammen, nachdem alle das vakzin gut vertragen haben. die stimmung ist ausgelassen, aber noch etwas verhalten. man traut sich noch nicht ganz, völlig auszuticken. sondern genießt einfach den augenblick. die band spielt einen beschwingten jazzfunk, mit leicht anlatinisiertem rhythmus. bläser blasen sich freundlich zu, die hammond orgelt die sonne an. george freeman an der gitarre vielleicht. 70er jahre, san francisco. was weiß ich, hauptsache toll.
danke für den wundervollen bft. ich kann mir das nicht alles kaufen, und hoffe auf mein streaming-abo zum nachhören der quellen.
soweit erstmal. danke, @redbeansandrice! mit deinem bft kann man eine sehr schöne, anregende zeit verbringen. ich kannte nichts, aber das macht es ja umso überraschender und erfrischender!
wahrdanke für die kommentare, @redbeansandrice!. dann konnte ich ja zumindest zum charakter der aufführungsorte ein bisschen beitragen. bis hier wirklich ein sehr gut anzuhörender bft. ich glaube, mir liegen viele jazz-sachen, die nach der high-time der 50er und 60er entstanden sind. vielleicht ist es die souveränität und der spaß, mit der das erkämpfte und entwickelte weitergedacht wird. keine ahnung, ist nur so ein gefühl, denn auch männer haben gefühle und nicht nur emotionen. weiter geht’s mit track 7.
7 da ja nichts vor den 70ern in diesem bft platz hat, ist das hier eine hommage an hardbob, trompete hat so ein leichtes happy-feeling, was mir manchmal in gefährliche wasser abgleiten kann. aber hier nicht, das klingt ganz locker und gekonnt. das sax macht es ihr nach. das hat einen wunderbaren flow. das meinte ich eben damit, dass hier auf bestehendem aufgebaut wird, nichts bewiesen werden muss, es wissen einfach alle, wohin es geht, ohne irgendwas abgezockt herunter zu spielen. irgendwie triffst du sehr gut meinen geschmack was pianisten angeht, @redbeansandrice! gefällt mir hier auch wieder außerordentlich gut. eine tolle balance aus präsenz und nicht zutexten.
8 sehr sanfte trompete, aufbau mancini-like. wieder ein schönes klavier, dass weiß was es nicht spielen will. dies ist nichtangriffsmusik, die man unbedingt immer mal benötigt. trotzdem ein schön anregendes stück, dass nicht zur langeweile neigt. die pure erholung. auch jetzt, wo das klavier so kleine helle töne anschlägt, wie vergissmeinicht am wegesrand gestern im naturpark aukrug. bass jetzt etwas weit im hintergrund, man will sich hier nicht aufdrängen. hervorragend platziert im bft.
9 gitarre im vordergrund. diese art des bass-spielens kenne ich auch von einigen stücken von caetano veloso, auch wenn hier sicher niemand aus dem umfeld mitspielt. hätte gut in vorgartens gitaren-bft gepasst. wieder eine leichte stimmung, bossa-like, aber ohne die saudade, die ein strenger bossa-pholosoph wie joao gilberto zwingend eingebracht hätte. zwei jazz-gitarren im dialog, ohne dass ein klavier noch dazwischenredet, ist auch eher selten, oder? jedenfalls ganz wunderhübsche nacherzählung von ereignissen, die die beiden gitarren live erlebt haben dürften, so sehr sprechen sie mit einer stimme.
10 treibendes gewusel jetzt, mit klarinette (?), treibender groove, schnelle piano-läufe. alles sehr harmonisch, gut gesetzt im bft als neues kapitel, oder eben um aus der schönen stimmung der vorherigen tracks rauszukommen. track ist kurz, finde ich aber auch ok, denn mich ermüdet er sonst etwas. so bleibt aber der eindruck einer erfrischung der sinne. sonst nicht so mein fall. die klarinette ist aber wirklich sehr gut. wahrscheinlich ein sehr bekannter klarinettenspieler, den ich natürlich nicht kenne.
11 jetzt wieder ein bisschen big band-feeling, obwohl eine kleinere band. scheint mir die interpretation eines alten klassikers zu sein, oder so. finde aber nicht so rein. alles super gespielt, aber mich erreicht der charakter des stücks nicht. wie eine 70er-jahre studiobegleitband, die auch mal alleine was veröffentlichen will.
12 könnte was von jimmy smith sein. hat unzählige platten gemacht, der mann, glaube ich. wieder treibende stimmung, jazz-dance-futter aus den 70ern. gefällt mir gut. drummer könnte aus dem freejazz kommen, er kommt aus seinem break-gewirbel nicht mehr raus, was ich wirklich komisch finde. ich stelle mir vor, wie die band ihn am ende vom drum-hocker zerren muss, weil er einen gefürchteten drum-krampf bekommen hat und nicht mehr aufhören kann zu spielen.
13 erinnert mich ein bisschen an vince guaraldi anfangs, dann geht es aber gleich ganz anders weiter. sonniges klima, ich glaube, die band kenne ich, wie sie zusammenspielen, aber ich komme nicht drauf. gefällt mir wieder gut, was ich an 10 nicht so mochte, gefällt mir hier sehr gut und ermüdet mich auch nicht. diese klavierfiguren, ich kenne das irgendwie vom stil her. tolles stück, hat was emporhebendes, aber auch etwas forderndes und sonniges.
14 schnitt, klingt wie nichts anderes bisher. äetherisch, uneindeutig, toll. dann sax und oboe(?) im hintergrund. ich mag diese leicht irreale atmosphäre, jetzt wird mit den tiefen bläsern im kontrast ein bisschen filmmusikatmophäre aufgefahren. ungewöhnlich, hätte nicht gedacht, dass es in die richtung weitergeht. jetzt wird wieder im hintergrund ätherisiert. sehr ungewöhnlich. sehr gut.
15 jetzt sind wir wieder an einem schönen ort mit menschen, mit denen man gerne zu tun hat. man trifft sich wieder zusammen, nachdem alle das vakzin gut vertragen haben. die stimmung ist ausgelassen, aber noch etwas verhalten. man traut sich noch nicht ganz, völlig auszuticken. sondern genießt einfach den augenblick. die band spielt einen beschwingten jazzfunk, mit leicht anlatinisiertem rhythmus. bläser blasen sich freundlich zu, die hammond orgelt die sonne an. george freeman an der gitarre vielleicht. 70er jahre, san francisco. was weiß ich, hauptsache toll.
danke für den wundervollen bft. ich kann mir das nicht alles kaufen, und hoffe auf mein streaming-abo zum nachhören der quellen.
soweit erstmal. danke, @redbeansandrice! mit deinem bft kann man eine sehr schöne, anregende zeit verbringen. ich kannte nichts, aber das macht es ja umso überraschender und erfrischender!Danke fuer eine weitere Runde! Kurz zur Klaerung: Vorne ist nicht frueheres, aber weiter hinten im Test finden sich doch noch zwei Tracks aus den 60ern…
#7 ist auf jeden Fall ein ganz toller Pianist… ja, man hoert, dass das aus den 70ern ist, oder jedenfalls nicht aus den 50ern und 60ern… aber ich wuerd behaupten wollen, dass man auch hoert, dass die Beteiligten alle schon zur grossen Zeit des Hard Bop am Start waren, auch wenn den Trompeter damals wohl kaum jemand als Hard Bop wahrgenommen haben duerfte, dafuer hatte er die falschen Jobs… andere Teile der Band findet man allerdings durchaus auch auf ein paar grossen Blue Note Klassikern
#8 nichtangriffsmusik indeed
#9 stimmt, zwei Gitarren mit b/dr sieht man im Jazz vergleichsweise selten, obwohl es so schoen klingen kann… Hier sind es allerdings nicht wirklich zwei Gitarristen, da wurde technisch nachgeholfen…
#10 ich hoer hier eher Sopransaxophon, und ja, er spielt sehr schoen, auch wenn er auf dem Track nicht so zur Geltung kommt… was ich an dem Track und auch dem ganzen Album bemerkenswert finde, ist, wie hier ein tiefes Verstaendnis der Jazztradition auf eine Art von Popsensibilitaet trifft, was die Dramaturgie und Laenge des Tracks und so betrifft…
#11 der Track packt einen, oder er zieht so vorbei, fuer mich funktioniert es… Begleitband… sagen wir: der Pianist hat Johnny Cash, Elvis und Chet Baker im Lebenslauf stehen, was man ihm erstmal nachmachen muss, und bei diesen Gigs standen andere im Vordergrund, klar…
#12 das ist der aelteste Track im BFT, da wurde Jimmy Smith gehoert und ziemlich direkt umgesetzt… manche hier haben spaeter durchaus noch mit Leuten wie Pharoah Sanders oder Alice Coltrane gearbeitet, ein anderer wurde zu den bedeutendsten Studiomusikern auf seinem Instrument, seine Sternstunde kennt jeder, also, wirklich jeder. Aber der Drummer hat eine sehr ueberschaubare Diskografie, die einfach aus ein paar Jahrzehnten Orgeljazz besteht, ein Mann von Geschmack offenbar
#13 eine Sache, die ziemlich Konsens zu sein scheint, ist, dass hier die #10 nochmal uebertroffen wird…
#14 in der Tat eine Oboe… hab eben nochmal das ganze Album gehoert, auf manchen Tracks gelingt ihnen der Spagat mit Jazzband, Oboe und Hornquartett (no less) ganz phantastisch, auf anderen laeuft es etwas aus dem Ruder…
#15 Beschreibung des Orts trifft mal wieder genau, wurde ja oben schon aufgeloest, der Club Mozambique in Detroit, Grant Green an der Gitarre…--
.In Sachen „Dino’s“ – das hier ist hervorragend (ich hab die CD):
Christlieb unterschätze ich notorisch, aber hab kürzlich gleich drei Co-Leader Alben von ihm gekauft: die zwei mit Warne Marsh auf Criss Cross („Apogee“ mit den beiden auf Atlantic was bisher Christliebs einziger Leader-Eintrag hier) sowie „Mosaic“ mit Bob Cooper. Das sind alles hörenswerte Aufnahmen!
Dass aus der Interplay-Ecke was im BFT drin ist, hatte ich erwartet, aber eben: gerade keine richtige Laufe zum Nachforschen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbadie Perkins at Dino’s fehlt mir noch, aber den Typ Platte nehm ich inzwischen eigentlich immer mit, wenn ich ihn sehe, und werde selten enttaeuscht… so kam auch das Christlieb Album mit… gibt im Grunde noch einige weitere Tracks von, im weitesten Sinne, „solchen Alben“ im BFT… Ja, bei Christlieb hat man Vorurteile, er ist halt ein bisschen zu spaet geboren, nicht viel… und in einigem, was man liest, schwingt wahrscheinlich indirekt mit, dass sein Vater in den 50ern ziemlich viele Leute als Kommunisten verpetzt hat (kann man hier Wort fuer Wort nachlesen)… da konnte natuerlich der kleine Pete nichts dafuer – aber jemand wie Lester Koenig wird das ueberhaupt nicht lustig gefunden haben…
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Schlagwörter: Blindfold Test, Jazz, Jazz BFT
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