blindfoldtest #26 – wahr

Ansicht von 15 Beiträgen - 76 bis 90 (von insgesamt 185)
  • Autor
    Beiträge
  • #10497089  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    @vorgarten

    friedrich
    Track #08
    Da verdächtigte vorgarten mich, dass ich das erkenne. Ich kann den Verdacht nicht leider erhärten, sonden kann nur raten. Roter Bereich? Rudi Mahall? Habe ich mich damit spektakulär vertippt? Lustige Kabarett-Einlage!

    spektakulär vertippt. und dann noch geringachtet. hört euch doch mal diesen groove an, wie kann man das nicht toll finden? besagter großmeister, auf dessen remix ich schon hingewiesen habe, konnte man diesbezüglich jedenfalls nichts vormachen.

    Ich habe ja gar nicht gessagt, dass mir das nicht gefällt. Im Gegenteil, ich habe Spaß daran! Aber ich komme trotz Tipps nicht darauf, wer das ist. Lasse mich mal überraschen.

    vorgarten

    friedrich
    Track#13
    Ein BFT der abrupten Stimmungswechsel! Und das hier ist dann auch wieder so ein Stück, das mit nur sehr schwer in die Gehörgänge geht. Ich erlaube mir mal den fast forward button zu drücken. Aha, gegen Ende mutiert das in eine noisige elektronische Richtung. Interessant! Den Zusammenhang verstehe ich aber nicht. Wer macht sowas? In welchem Kontext?

    die band hast du schon live gesehen. mit genuss, wenn ich mich recht erinnere.

    Ups, da stehe ich wieder auf dem Schlauch. Keine Erinnerung. Das wird eine weitere Überraschung.

    vorgarten

    friedrich
    Track#15
    Und wir sind wieder in der Jazz-Welt und zwar leider wieder dort, wo ich nicht verstehe, was da gespielt wird und es mir nur sehr schwer in die Gehörgänge geht. Ich erkenne keine Strukturen und wenn ich bösartig sein wollte, würde ich sagen, da werden ein Haufen Töne zusammengeworfen, ohne dass sie mehr ergeben als die Summe ihrer Teile.

    genau das gleiche dachte ich auch gerade, als ich dem gesang eines vogels in meinem hinterhof zuhörte

    Ich habe vorm Fenster auch gerade ein Spatzenkonzert, sogar in zahlenmäßig recht starker Besetzung. Was die sich wohl gegenseitig zu erzählen haben? Ich verstehe die Spatzensprache nicht und so sind kulturelle Missverständnisse zwischen Mensch und Tier unvermeidlich.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #10497099  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 15,224

    friedrichTrack #01 Ein für mich überraschender Einstieg, nicht nur, weil man damit abrupt entschleunigt und in eine besinnliche Parallelwelt transponiert wird, sondern auch weil das etwas ist, das hier vermutlich die meisten sofort erkennen. Zugegeben habe ich das Stück selbst nicht sofort erkannt, aber natürlich Musiker und Album. Ich habe das früher mal als gefällige Hintergrundmusik wahrgenommen, und dem auf dieser Aufnahme im Hintergrund zu hörenden Gequatsche und Gläserklirren nach zu urteilen, war ich da nicht der einzige. Aber sicher macht auch diese Athmosphäre mit den Reiz dieser Aufnahme aus. Sie wirkt dadurch entspannter und spontaner als eine Studioaufnahme. Umso intensiver trifft mich in dieser Situation die Feinheit dieser Musik. Das muss man auch erst mal schaffen, im Trio so ein gemeinsames Feingefühl zu entwickeln. Ein anderes Raum-Zeit-Kontinuum. Sehr schön!

    der überraschende einstieg kam so zustande, dass ich ursprünglich einen track als eröffnung vorgesehen hatte, zu dem #2 dann besser gepasst hätte, während ich #1 eigentlich erst später bringen wollte. Dann habe ich aber die ursprüngliche nummer eins verworfen, fand die folgenden tracks aber ganz gut hintereinander passend, daher habe ich es dann so belassen, auch wenn #1 vielelicht nicht so passt. Zur #1 selbst: ja, dieses feingefühl finde ich auch herausragend. Man müsste mal versuchen, damalige zuhörer ausfindig zu machen („was haben Sie sich dabei gedacht, ausgerechnet bei dieser aufnahme mit dem glas zu klirren?“). Andererseits ist es so wie du schreibst: die hintergrundgeräusche gehen in den track ein und geben ihm auch etwas entspannteres und lebendigeres.

    friedrichTrack #02 Hört sich für mich zunächst wie ein ziemlicher Bruch zu Track #01 an, aber dann nehme ich auch hier eine Trio-Besetzung wahr, allerdings mit Sax statt Piano. Aber auch diese drei umspielen sich gegenseitig, wenngleich nicht mit so einem Schönklang wie bei #01. Ganz schön schräg und für mich eher theoretisch interessant als praktisch genießbar.

    so schräg ist das gar nicht, finde ich. Und dann fließt eben alles raus aus dem gebläse, etwas heiser, etwas wüste, etwas scharf gewürztes.

    friedrichTrack #03 Jetzt wird es intensiv! Das schwere Basssolo am Anfang baut Spannnug auf und dann wird so richtig aufgefahren. Mit der Sitar ist auch ordentlich Exotik dabei und ich unterstelle da mal einen spirituell-berauscht-berauschenden Anspruch. Harfe auch noch! Zu den Vorbildern scheinen wohl u.a. die Eheleute Coltrane zu gehören. Das hat sehr viel Pathos und darauf muss ich mich erstmal einlassen, indem ich den Verstand in die Kaffeepause schicke. Dann lasse ich mich da gerne mal mit auf den Trip nehmen. Habe keine Ahnung, wer das sein könnte. Ist das orignal aus den 60er oder 70ern oder ist das eine Retro-Geschichte? Kann man ja heutzutage wieder machen, sowas.

    retro. Die eheleute coltrane sind als inspriration gut erkann. @vorgarten hat es mal wieder am besten formuliert mit der ‚coltrane familienaufstellung‘.

    friedrichTrack #04 Erst großes Pathos, jetzt subversive Albernheit. Und offenbar auch ein geografischer Sprung von Indien nach Brasilien (?). Dada-esque Collage mit abrupten Schnitten. Lustig. Könnte Tom Ze sein. Offenbar zusammengeschnitten, aber ich weiß nicht, ob das für 60er oder 80der oder noch später spricht. Die noisige E-Gitarre spricht für später. John Zorn hätte seine Freude daran. Mit diesen Schnitten sehr filmisch und aufregend. Und erstaunlich, dass das trotz allem noch grooved.

    noisige gitarre spricht für später, genau. Es ist von 2010 (eigentlich von 2007), brasilianisch kommt nicht vor, aber das macht nichts.

    friedrichTrack #05 Das kenne ich, wenn auch nur von dieser (sehr guten) Compilation. Auch das collagiert, wenn auch nicht zusammengeschnitten. Aber im Studio aus verschieden Aufnahmespuren zusammengebastelt. Die Kombination von Stimitteln aus verschiedenen Kontexten und abrupte Schnitte waren damals und dort wohl fast programmatisch – in dieser Zeit kollidierte nicht nur in Brasilien und nicht nur in der Musik so einiges miteinander. Rock, Streicher, eigenartiger Staccato-Sprechesang, Gejaule im Hintergrund, eigenartige Stimmungswechsel. Fügt sich auch sehr gut an das vorherige Stück. Like!

    ich war mir sicher, dass du es kennst.

    friedrichTrack #06 Und zur Abwechslung wieder was Besinnliches! Das Gitarrenostinato, das smoofe Sax, alles sehr behaglich. Die Steve-Reich-Vibrafone sind fast schon konsequent und im Nachhinein vorhersehbar (kann man das so sagen?). Ein bisschen viel behaglicher Schönklang, hochwertige Wohlfühlmusik, aber ich mag das! Der zweite Teil ohne Sax aber mit den beiden gegen-/ miteinander spielenden Vibrafonen und dem monotonen Gitarrenpattern liegt mir mehr als der erste Teil. Ist dann aber auch gar nicht jazzig, eher so eine softe Variante von Postrock. Sehr vermutlich aus den 90ern oder später.

    später als 90er, nämlich 2018. ein brasilianer.

    friedrichTrack #07 Stilistisch ähnlich wie #06, auch da haben wir die Ostinati, aber rhythmisch akzentuierter, rockt ja fast, ein Stück weit aufregender, die Trompete die darüber schwebt ist sehr schön. Überhaupt: Die Bläser! Trompete, eine Klarinette im tieferen Register und noch was anderes, das ich gerade nicht identifizieren kann. Etwas aus dem Chicago Underground / Tortoise-Umfeld? Wunderbar!

    kein wirkliches postrock-umfeld. Album ist von 2017, verantwortlich ist eine trompeterin/komponistin aus england/bahrain, auf der suche nach einer musikalischen sprache für ihre identität.

    friedrichTrack #08 Da verdächtigte @vorgarten mich, dass ich das erkenne. Ich kann den Verdacht nicht leider erhärten, sonden kann nur raten. Roter Bereich? Rudi Mahall? Habe ich mich damit spektakulär vertippt? Lustige Kabarett-Einlage!

    einziger vertreter aus deutschland in dieser konkurrenz.

    friedrichTrack #09 An den besten Sonntagnachmitttagen könnte man das als Straßenmusik unter dem U-Bahn-Viadkt an der Station Eberswalder Straße in Berlin erleben und daran Spaß haben. Erinnert mach aber noch mehr an das hier, das ich leider nicht selbst in situ erlebt habe. So jung und wild und lustig kommen wir nie wieder zusammen. Toll!

    freut mich, dass dieser track im allgemeinen hier gut wegkommt (von gypsy abgesehen).

    friedrichTrack #10 Ups, abrupter Stimmungswechsel! Fängt für mich spannend an mit dem Bassmotiv, zerfasert in meinen Ohren danach aber und als ich feststelle, dass das noch minutenlang weitergeht, verliere ich die Lust. Not my cup of tea.

    ich werde also weiterhin der einzige bleiben, der …

    friedrichTrack #11 Misteriös, tastend fängt das an, Trompete und Klarinette (?) umspielen sich gegenseitig, es wird dichter und intensiver, es komme weitere Bläser dazu. Kein Piano. Das hat in meinen Ohren auch etwas kabarettistisches mit den verschiedenen Stimmen, die sich aneinander hochschrauben. Ich stelle mir das live als eine Art Schauspiel vor, für meinen persönlichen Geschmack ist das als Tonkonserve in den eigenen vier Wänden aber in dieser Intensität schwer zu genießen. Wirklich nichts zum behaglichen Nebenherhören.

    schauspiel und kabarett finde ich passend. Ich höre ebenfalls so etwas heraus.

    friedrichTrack #12 Das hingegen ist ja fast nur hingetupft, der Gesang weniger als understated. Zieht mich auch sofort wieder in ein anderes Raum-Zeit-Kontinuum und mein Blick wandert versonnen in die Ferne. Das kleine Pianosolo kurz vor Schluss wirkt in diesem Zusammenhang fast schon aufregend. Ich mag das in seiner reduzierten Art sehr!

    ja, für mich auch ganz außergewöhnlich. Da ist noch mehr, wo es herkommt. Und wo kommt es in diesem fall her? Aus einer kleinen siedlung an der südwestküste englands. Danach ist zumindest der track benannt.

    friedrichTrack#13 Ein BFT der abrupten Stimmungswechsel! Und das hier ist dann auch wieder so ein Stück, das mit nur sehr schwer in die Gehörgänge geht. Ich erlaube mir mal den fast forward button zu drücken. Aha, gegen Ende mutiert das in eine noisige elektronische Richtung. Interessant! Den Zusammenhang verstehe ich aber nicht. Wer macht sowas? In welchem Kontext?

    auch hier wieder stand erst ein anderer track, der besser passte zum vorherigen, dann habe ich aber umgebaut und es trotzdem so belassen. Ich würde den kontext darin sehen, dass eben im jazz neuerer zeit viel mehr ganz selbstverständlich neben- und miteinander geht, sich bands und projekte aus verschiedenen kontinenten speisen – z.b. brasilien und nordamerika – und dann auch noch eine legende dazwischen platz findet, die schon früher transkontinental, wenn nicht gar universal gedacht hat, und die man kurz mal anstubst, damit sie einfach was raustut, wie ihr das mundstück gewachsen ist.

    friedrichTrack#14 Wow, ist das ein Blasinstrument oder ein mit dem KOSMOS-Elektronikbaukasten selbst zusammenglöteter Tonerzeuger? Ups, gibt da der Muezzin einen Komentar dazu? Ich tippe auf ein exotisches Blasinstument nordafrikanischer Provinienz. Stammt das von einer obskuren field recording-Platte? Eigenartig, dass das wahrscheinlich eine ganz traditionelle Art von Musik ist, hier aber völlig fremd und schräg wirkt.

    field stimmt, dazu noch naher osten, vor ca. hundert jahren. Also nix elektronik.

    friedrichTrack#15 Und wir sind wieder in der Jazz-Welt und zwar leider wieder dort, wo ich nicht verstehe, was da gespielt wird und es mir nur sehr schwer in die Gehörgänge geht. Ich erkenne keine Strukturen und wenn ich bösartig sein wollte, würde ich sagen, da werden ein Haufen Töne zusammengeworfen, ohne dass sie mehr ergeben als die Summe ihrer Teile. Ein wilder Mix, bei dem ich mich frage, was das zusamnehaltende Element ist, falls es denn eins gibt. Insofern mag ich einige Stücke sehr, andere überhaupt nicht und ich verstehe nicht, wieso die überhaupt im gleichen Mix landen. Nur zwei Tracks erkannt, hier und da etwas über den Kontext spekuliert. Es ist aber auch einiges dabei, das mir fremd war aber sehr zusagte. Bin gespannt auf die Auflösung und vor allem darauf, wie das alles zusammenpasst. Thx!

    das zusammenhaltende element dieses bft muss ich mir auch noch im einzelnen überlegen. : )
    zu #15: vielleicht muss man das tatsächlich öfter hören, um die interaktionen herauszuhören. Ich finde aber, dass da auch sehr schöne melodieteile gekocht werden, die dann vom klavier perkussiv beantwortet und weitergeleitet werden. So verzahnt und verdichtet und verdünnt sich das ganze sehr spannend.

    Ganz herzlichen dank, @friedrich, dass du es noch geschafft hast, den bft zu kommentieren. Vieles konnte ich sehr gut nachvollziehen, wie immer gut geschrieben und unterhaltsam zu lesen. Danke!

    #10497111  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    @wahrdas zusammenhaltende element dieses bft muss ich mir auch noch im einzelnen überlegen. : )
    (…)
    Ganz herzlichen dank, @friedrich, dass du es noch geschafft hast, den bft zu kommentieren. Vieles konnte ich sehr gut nachvollziehen, wie immer gut geschrieben und unterhaltsam zu lesen. Danke!

    Ja, ich habe schon vermutet, das es da kein übergeordnetes Thema gibt. Das ist wohl auch eher so ein persönliches Bedürfnis von mir.

    Es dauert bei mir manchmal ein bisschen, bis ich mich hinsetze und das konzentriert anhöre, so dass ich etwas dazu schreiben kann. Bin halt kein Geisteswissenschaftler, dem die schlauen Worte so einfach aus der Tastatur fließen, sondern ein schnöder Praktiker, der griffige und praktikable Lösungen finden muss. ;-) Das dauert manchmal. Freut mich, dass Du mit meinen Kommentaren was anfangen konntest und vielen Dank für Deine Kommentarkommentare.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #10497117  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,714

    wahrkein wirkliches postrock-umfeld. Album ist von 2017, verantwortlich ist eine trompeterin/komponistin aus england/bahrain, auf der suche nach einer musikalischen sprache für ihre identität.

    danke für die auflösung ;-) habe noch nie von ihr gehört, ist, was die „szene“ angeht, mir auch eher nicht so vertraut. ich bin mir aber ziemlich sicher, dass motive aus dem stück irgendwoher geklaut sind, aber das finde ich irgendwann mal raus (vielleicht tatsächlich von tortoise?). damit haben wir aber auch den mehrfachbeitragenden mit den karibischen wurzeln.

    --

    #10497145  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 15,224

    vorgarten

    wahrkein wirkliches postrock-umfeld. Album ist von 2017, verantwortlich ist eine trompeterin/komponistin aus england/bahrain, auf der suche nach einer musikalischen sprache für ihre identität.

    danke für die auflösung habe noch nie von ihr gehört, ist, was die „szene“ angeht, mir auch eher nicht so vertraut. ich bin mir aber ziemlich sicher, dass motive aus dem stück irgendwoher geklaut sind, aber das finde ich irgendwann mal raus (vielleicht tatsächlich von tortoise?). damit haben wir aber auch den mehrfachbeitragenden mit den karibischen wurzeln.

    vielleicht ist postrock doch kein so weit hergeholter begriff. besagte frau hat auch schon mit radiohead gearbeitet/gespielt. zudem beschäftigt sie sich unter anderem mit ambient musik. auf ihrem album bindet sie auch field recordings, elektronik und multitracking ein.

    #10497169  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    #14: Was ist das für ein Instrument? Klingt wie ein arabischer Dudelsack…

    --

    #10497177  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 15,224

    mr-badlands#14: Was ist das für ein Instrument? Klingt wie ein arabischer Dudelsack…

    das ist eine sogenannte zurna, eine oboenart. aus dem raum kurdistan/armenien.

    #10497211  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,339

    wahr

    vorgarten

    wahrkein wirkliches postrock-umfeld. Album ist von 2017, verantwortlich ist eine trompeterin/komponistin aus england/bahrain, auf der suche nach einer musikalischen sprache für ihre identität.

    danke für die auflösung habe noch nie von ihr gehört, ist, was die „szene“ angeht, mir auch eher nicht so vertraut. ich bin mir aber ziemlich sicher, dass motive aus dem stück irgendwoher geklaut sind, aber das finde ich irgendwann mal raus (vielleicht tatsächlich von tortoise?). damit haben wir aber auch den mehrfachbeitragenden mit den karibischen wurzeln.

    vielleicht ist postrock doch kein so weit hergeholter begriff. besagte frau hat auch schon mit radiohead gearbeitet/gespielt. zudem beschäftigt sie sich unter anderem mit ambient musik. auf ihrem album bindet sie auch field recordings, elektronik und multitracking ein.

    „Yorke“ steht bei dem gewählten Track auch in den Composer-Credits, zumindest gemäss Discogs – man muss ja weiter suchen, wieder einmal eine enorm ausführliche Bandcamp-Seite, die sich nicht die Mühe macht, die Namen aller Beteiligten aufzulisten, was für eine Unsitte, aber das ist heute wohl einfach so, lieber viel hyperbole und die Fakten dafür gleich mal halb streichen – eines meiner Grundprobleme mit Bandcamp, obwohl ich natürlich auch Kunde bin und mir bewusst ist, dass das wohl eher eine Entwicklung ist, die sich halt so hochschaukelt, bunt muss es sein und catchy, à la „Gilles Peterson will be all over this“, was zwar wiederum ein Zitat ist, aber zum Zeitgeist passt … und ich bin da ja nicht „all over“, Shabaka hin oder her, er ist es ja, der für mich hier noch was Menschliches einbringt, einen Atem, während alles andere so dahinleiert, Peterson passt schon, denn ohne Acid Jazz gäbe es das hier wohl auch nicht.

    Aber sorry, ich motze hier übermässig herum, lese jetzt wieder interessiert mit, denn die Meinungen über die Tracks interessieren mich alleweil, auch da, wo die Musik nicht für mich gemacht ist :-)

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10497229  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    wahr

    mr-badlands#14: Was ist das für ein Instrument? Klingt wie ein arabischer Dudelsack…

    das ist eine sogenannte zurna, eine oboenart. aus dem raum kurdistan/armenien.

    mmh, ist das was politisches?

     

    --

    #10497241  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,714

    gypsy-tail-wind„Yorke“ steht bei dem gewählten Track auch in den Composer-Credits, zumindest gemäss Discogs

    ah, jetzt löst sich auch meine irritation auf, warum mir das stück so bekannt vorkam – es ist natürlich ein radiohead-song. danke fürs nachforschen über bandcamp hinaus (für das ich als angebot – als spotify-hasser – dennoch unendlich dankbar bin).

    edit. und die dame von #7 spielt auf der originalaufnahme von radiohead flügelhorn. so wird in alle richtungen jetzt ein schuh draus.

    --

    #10497263  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 15,224

    mr-badlands

    wahr

    mr-badlands#14: Was ist das für ein Instrument? Klingt wie ein arabischer Dudelsack…

    das ist eine sogenannte zurna, eine oboenart. aus dem raum kurdistan/armenien.

    mmh, ist das was politisches?

    eine improvisation auf der zurna. das stück heißt „taqsim“. wobei ich nicht weiß, ob taqsim nicht sowas wie ein übergeordneter begriff ist.

    zuletzt geändert von wahr
    #10497271  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,339

    vorgarten

    gypsy-tail-wind„Yorke“ steht bei dem gewählten Track auch in den Composer-Credits, zumindest gemäss Discogs

    ah, jetzt löst sich auch meine irritation auf, warum mir das stück so bekannt vorkam – es ist natürlich ein radiohead-song. danke fürs nachforschen über bandcamp hinaus (für das ich als angebot – als spotify-hasser – dennoch unendlich dankbar bin).
    edit. und die dame von #7 spielt auf der originalaufnahme von radiohead flügelhorn. so wird in alle richtungen jetzt ein schuh draus.

    Okay, das passt dann wirklich … sie hat ja einen schönen Ton am Flügelhorn, aber mir gefällt einfach nicht, wie sie hier herum(l)eiert.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10497293  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,714

    gut, aber die phrasierung hängt ganz sicher mit ihrer auseinandersetzung mit arabischer musik zusammen. ich wäre halt gar nicht darauf gekommen, dass die trompete/das flügelhorn hier die chefin ist.

    --

    #10497301  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 15,224

    ziemlich sicher leiert da nur was, wenn man nicht an arabische skalen gewöhnt ist. wobei ich das stück noch nicht mal besonders arabisch eingefärbt finde und kein leiern höre. was vielleicht auch an den urhebern der komposition liegen mag. aber ein bisschen scheint ihre beschäftigung mit arabischer musik natürlich durch.

    #10497303  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,339

    vorgartengut, aber die phrasierung hängt ganz sicher mit ihrer auseinandersetzung mit arabischer musik zusammen. ich wäre halt gar nicht darauf gekommen, dass die trompete/das flügelhorn hier die chefin ist.

    Ja, vermutlich schon, guter Punkt. Dennoch, die Produktion ist ja dem Flügelhorn auch nicht gerade hold – ich bleibe dabei: nur die Bassklarinette kann atmen. Ob das an der Studiotechnik liegt oder doch an der Musikalität des Protagonisten, weiss ich nicht, aber im Gegensatz zur Leaderin erkennt man ihn ja auch von der Produktion her sofort als Gast.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
Ansicht von 15 Beiträgen - 76 bis 90 (von insgesamt 185)

Schlagwörter: 

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.